Archiv für August, 2013

Nach der Hochwasserkatastrophe ist in Deggendorf die erste Fluthilfe aus dem Bund-Länder-Fonds ausgezahlt worden. Eine vierköpfige Familie, deren Wohnung komplett überflutet wurde und noch immer unbewohnbar ist, hat am Mittwoch 45 000 Euro erhalten. Das Geld werde die Familie in den Wiederaufbau für Wohnung und Möbel einsetzen, sagte Landrat Christian Bernreiter (CSU).
Die schwarz-gelbe Koalition in Berlin stellte am Mittwoch die Weichen für eine rasche Auszahlung der Milliarden-Hilfen an Opfer des Juni-Hochwassers. Der Bundesrat soll an diesem Freitag in einer Sondersitzung den Rahmen abschließend beraten. Nach den Soforthilfen können dann noch im August Fondsgelder fließen. Der Bund finanziert den Fonds von bis zu acht Milliarden Euro vor und erhöht entsprechend seine Neuverschuldung. Der Freistaat Bayern hat die Mittel bereits vorgestreckt, damit schon jetzt die ersten Gelder ausbezahlt werden können. Später wird dann mit dem Bund abgerechnet.

Allein im Landkreis Deggendorf waren nach Angaben Bernreiters 954 Häuser und Wohnungen teilweise bis unters Dach geflutet. „Etwa 100 Häuser sind von dem öligen Wasser derart beschädigt, dass sie abgerissen werden müssen“, erläuterte der Landrat. Die Schäden belaufen sich auf insgesamt 507 Millionen Euro. „Wir rechnen mit etwa 1400 Anträgen auf Fluthilfe“, sagte Bernreiter.

Quelle: focus.de

Mehr „Breitwasser“ gegen Hochwasser

Veröffentlicht: August 15, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz

Auf Einladung des SPD-Kreisverbandes und der SPD-Gemeinderäte in Marklkofen und Steinberg hat am Montag die Bundestagsabgeordnete Dr. Bärbel Kofler, Mitglied im Umweltausschuss, den Vilstalstausee bei Steinberg besucht. Mit dabei: Bezirkstagsdirektkandidatin Christine Trapp, Landtagsdirektkandidat Dr. Bernd Vilsmeier und SPD-Gemeinderat Adolf Moser.

Sie zeigten Kofler das Bauwerk: Der Vilstalsee wurde im Zeitraum von 1972 bis 1975 errichtet und bietet einen Hochwasserschutzraum mit etwa 9,2 Millionen Kubikmeter mit einer Wasserfläche von bis zu 350 Hektar. Die normale Fläche des Sees sind etwa 100 Hektar.

Ein Ergebnis der Besichtigung: Um solche Hochwasserkatastrophen wie im Juni zu vermeiden, müsse Hochwasser mit „Breitwasser“ bekämpft werden. Dies heiße unter anderem, den Flüssen mehr Vorflutraum zur Verfügung zu stellen, zum Beispiel durch Zurückversetzen von Dämmen.

Quelle: pnp.de

Tourismus in Dessau – Hochwasser sorgte für Einbußen

Veröffentlicht: August 15, 2013 von fluthelfer in Dessau

Nach dem verheerenden Hochwasser im Juni bekommt der Fahrradtourismus in der Region langsam wieder Schwung. Ausgebremst wird die Freude darüber aber von vielen Holperpisten, die durch das Hochwasser entstanden sind und nun wieder repariert werden müssen.

Die Fahrradsaison 2013 hakt Walter Schaller, Mobilitätsberater und Fahrradverleiher bei der DVV, jetzt schon ab, egal wie lange das Sommerwetter noch anhält. „Nur noch rund die Hälfte der Fahrrad-Ausleihen im Vergleich zum Vorjahr werden es wohl sein“, schätzt Schaller. Vom Wetter her war 2012 durchwachsen. Trotzdem zeigten sich die Radtouristen erstaunlich robust und liehen sich regelmäßig Drahtesel an der Mobilitätszentrale am Hauptbahnhof aus. Anders in diesem Jahr: „Ein extrem spätes Frühjahr, Regen, Hochwasser, Mücken“, zieht Schaller Bilanz. Vor allem die zwei Wochen im Juni, als der Katastrophenfall in der Stadt wegen des Hochwassers ausgerufen wurde, haben für einen ordentlichen Einbruch gesorgt. Über sechs Wochen ist das jetzt her, das Wasser längst verschwunden und vom Land Kampagnen geschaltet, um den Tourismus, auch den auf zwei Rädern unter anderem im Dessau-Wörlitzer Gartenreich wieder anzukurbeln.

Holländer entsetzt

Doch genau darin liegt für den Fahrradverleiher die Krux. Gut gemeint ist noch längst nicht gut gemacht. „Wir haben Hochglanzbroschüren und Plakat-Aktionen. Die Vermarktung funktioniert. Unser Problem ist aber, dass Anspruch und Wirklichkeit auseinander klaffen.“ Denn Radwege in der Umgebung gleichen Holperpisten. „Jeden Tag länger mit den Reparaturen an den Routen zu warten ist fahrlässig“, ist Schaller überzeugt und erzählt von einer Gruppe niederländischer Radtouristen, die über den Europaradweg R1, von Berlin nach Amsterdam, auch durch das Gartenreich fuhren. Entsetzt erzählten sie, dass sie nie wieder durchs Gartenreich mit ihren Rädern touren…

Da Radtourismus viel von Mundpropaganda lebt, schwant Schaller nichts Gutes. Geld für die schnellstmögliche Ausbesserung der Flutschäden sieht er langfristig viel sinnvoller angelegt als in kurzfristigen Kampagnen. Auch wenn nach seinen Beobachtungen Radtouristen diesen Sommer sehr viel weniger im Stadtbild vorkommen, liegt insgesamt der Tourismus nicht total am Boden. „Die Bildungsreisenden sind ja da.“ Schaller meint die europäischen Touristen und Gäste aus Fernost, die z.B. die Bauhausstätten, auch per Zweirad, erkunden. „Als Radreiseveranstalter ging vier bis sechs Wochen gar nichts. Jetzt kommen langsam wieder Anfragen. Trotzdem ist es an der Elbe ein verlorenes Jahr“, bilanziert Ralf-Peter Weber, Betreiber von Flusskultur Radreisen.

Als Hotelier spürte er mit bis zu 30 Prozent Stornierungen seit dem Hochwasser auch eine große Verunsicherung vor allem bei Radtouristen. Jetzt pendele sich aber alles langsam wieder ein, ist der Chef des Hotels „An den 7 Säulen“ zuversichtlich. Manche Touristen haben ihre Vorhaben gleich ganz auf das nächste Jahr verschoben. Andere kommen trotzdem. „Radfahrer sind meist sehr gut informiert“, beobachtet Weber. Viele Beratungen haben er und sein Team zu Umleitungen und Alternativrouten durchgeführt. Trotzdem mahnt auch er eine schnelle Beseitigung der Flutschäden auf den Radrouten an. „Der Tenor, macht einen großen Bogen um Sachsen-Anhalt, sollte sich möglichst nicht verbreiten“, erklärt er. Denn Radtourismus hat sich in der Stadt zum wichtigen Wirtschaftsfaktor entwickelt.

Auch Übernachtungen rückläufig

Bis zu einem Drittel Buchungsrückgänge im Vergleich zu den Vorjahren erwartet Lars Dähne, Betreiber des Elbufercamps, einem Anbieter von Kanu- und Radtouren. Die Kanutouren laufen. „Bei Radtouren warten viele lieber bis zum nächsten Jahr ab“, beobachtet auch Dähne. Das spürt er auch als Chef der City-Pension in der Ackerstraße. „Radtouristen sind ein wichtiger Teil unseres Gästemixes. Deshalb werden erstmals die Übernachtungszahlen im Vergleich zu den Vorjahren rückläufig sein“, vermutet der junge Unternehmer. Auch andere sind skeptisch. An der Route zur Gartenreichtour gelegen, beseitigen Handwerker letzte Flutschäden an der Bauernstube Stillinge. Am Freitag ist die Wiedereröffnung geplant. „Wir sind zuversichtlich, weil wir viele Zielgruppen haben“, sagt Inhaberin Marion Giewat. „Müssten wir nur vom Radtourismus leben, dann sähe es derzeit düster aus“, ist die Gastwirtin überzeugt.

Quelle: mz-web.de

Die jüngste Flut hat in Sachsen-Anhalt Schäden von rund 2,7 Milliarden Euro angerichtet. Nun ist Hilfe vom Bund in Sicht. Derweil fordert der Landesumweltminister neue Regelungen im Kampf gegen Fluten.

 

Sachsen-Anhalts Umweltminister Hermann Onko Aeikens (CDU) hat sich für neue Regelungen beim Schutz vor Hochwasser ausgesprochen. In einem Interview mit der „Magdeburger Volksstimme“ (Mittwoch) sagte er, es müsse ein langfristig verbindlicher Weg gefunden werden, wie Hochwasser- und Naturschutz zusammenpassen. So könnten etwa Bäume, die in Flüssen wachsen, bei einer Flut wegbrechen und an Deichen und Brücken beträchtliche Schäden anrichten. Aeikens forderte zudem, Baugesetze in Flutrisikogebieten zu überprüfen.

Zugleich sei er gegen eine Zentralisierung beim Hochwasserschutz. „Es würde nicht besser, wenn ein Oberdeichgraf in Berlin sitzt“, sagte er der Zeitung. Nötig seien beim Hochwasserschutz Fachleute mit Ortskenntnis. Die Umweltminister von Bund und Ländern beraten am 2. September in Berlin über den Hochwasserschutz. „Ich denke, wir müssen sensibler werden und dürfen nicht immer davon ausgehen, dass der Staat schon alles bezahlen kann und wird“, sagte der Minister. Nach seinen Angaben hat Sachsen-Anhalt nach bisherigen Erkenntnissen Hochwasserschäden von 2,7 Milliarden Euro zu verzeichnen.

Sachsen-Anhalt soll größten Anteil der Fluthilfen erhalten

Unterdessen beschloss die Bundesregierung eine Verordnung zum Aufbauhilfefonds. Darin wird die Auszahlung der Fluthilfen an die Hochwasseropfer vom Juni geregelt. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) erklärte, Sachsen-Anhalt erhalte den größten Anteil der Fluthilfen, da es am stärksten vom Hochwasser betroffen war. Bund und Länder hätten sofort und großzügig gehandelt. So könne allen Betroffenen schnell und bestmöglich geholfen werden, sagte Haseloff.
Den Angaben zufolge werden in einer ersten Rate vom Bund 50 Prozent der Fluthilfemittel zur Verfügung gestellt, also rund 3,25 Milliarden Euro. Davon erhalte Sachsen-Anhalt 40,4 Prozent, Sachsen knapp 29 Prozent und Bayern knapp 20 Prozent. Der Bundesrat soll an diesem Freitag in einer Sondersitzung den Rahmen zum Aufbauhilfefonds abschließend beraten.

Quelle: mz-web.de

Bundeskabinett beschließt Aufbauhilfeverordnung

Veröffentlicht: August 15, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch die Aufbauhilfeverordnung beschlossen. „Damit sind wir einen entscheidenden Schritt weiter, um den land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland, die großen Schaden durch das Hochwasser erlitten haben, über die ersten Soforthilfen hinaus langfristige Wiederaufbauhilfe leisten zu können. Ich bin froh, dass wir uns so schnell über die Verteilung der 8 Mrd. Euro geeinigt haben“, erklärte Bundesagrarministerin Ilse Aigner in Berlin.

Die Aufbauhilfeverordnung, die am Freitag noch den Bundesrat passieren muss, regelt im Detail, wie viel Geld an die Länder fließt und bestimmt darüber hinaus die Einzelheiten der Schadensregulierung. „Allein für die vom Hochwasser betroffene Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft sowie zum Schadensausgleich in der ländlichen Infrastruktur im Außenbereich von Gemeinden stehen insgesamt rund 400 Mio. Euro bereit“, sagte Aigner. „Diese Mittel können von den Ländern nun abgerufen werden.“

Das wird entschädigt…

Die Hilfen umfassen die Beseitigung von hochwasserbedingten Überschwemmungsschäden. Ausgeglichen werden zum Beispiel der Verlust, die Zerstörung und die Beschädigung von Wirtschaftsgütern wie Betriebs­gebäuden, Maschinen, Anlagen, Flächen und Betriebsmitteln, aber auch der Verlust von Tieren. Ausgeglichen werden zudem auch Aufwuchsschäden auf landwirtschaftlichen Nutzflächen und Schäden durch nicht mögliche Aussaat, Schäden an Forstkulturen sowie am aufstockenden Bestand sowie Evakuierungskosten. Damit ist eine umfassende Schadensregulierung möglich.

Mit den nun beschlossenen Hilfen können Anlagen des Hochwasserschutzes, wie z.B. Deiche, Schöpfwerke, Siele und Wehre gesichert und wiederhergestellt werden, erklärt das Agrarministerium weiter. Auch Arbeiten an Gewässern wie die Grundräumung, die Instandsetzung der Ufer, Böschungen und Gewässerrandstreifen, der naturnahe Ausbau von Gewässern, Schutzpflanzungen und Wildbachverbauungen werden finanziert. Ebenso stehen Mittel für die Wiederherstellung der Verkehrsverhältnisse von Verbindungswegen zu den Gehöften oder zum öffentlichen Straßenwegenetz bereit.

442 Mio. Euro Gesamtschaden für deutsche Landwirtschaft

Nach der bisher vorliegenden Schadensbilanz des Bundes und der Länder beläuft sich der Gesamtschaden für die landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland auf rund 442 Mio. Euro. Am schwersten betroffen sind Bayern und Sachsen-Anhalt. Allein in Sachsen-Anhalt sind rund 10 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Landes vom Hochwasser betroffen, die Schäden für die Landwirtschaft summieren sich dort auf 122 Mio. Euro. In Bayern sind es sogar 143 Mio.. Auch Sachsen mit 54 Mio. Euro Schaden und Brandenburg mit 44 Mio. haben das Hochwasser und seine Folgen schwer getroffen.

Quelle: topagrar.com

Anfang Juni sorgte das Hochwasser in vielen Regionen Deutschlands für riesige Schäden. Auch viele Betriebe aus dem Handwerk waren betroffen und mussten um ihre Existenz bangen. Wie geht es den Flutopfern zwei Monate später?

Auf einen niedrigen zweistelligen Milliardenbetrag wird der volkswirtschaftliche Gesamtschaden durch das Hochwasser 2013 geschätzt, dass vor allem in Bayern und dem Osten Deutschlands für Verwüstung sorgte.

Schon am 25. Juni hatten Bund und Länder einen Hilfsfonds über acht Milliarden Euro beschlossen. Eine Verwaltungsvereinbarung dazu soll heute vom schwarz-gelben Kabinett abgesegnet werden und am Freitag in einer Sondersitzung im Bundesrat finalisiert werden.

Richtig greifbar wird das Ausmaß aber erst bei einem Blick auf die Einzelschicksale der Betroffenen. Auch viele Handwerksbetriebe in Deutschland hat es getroffen. Schon vor zwei Monaten hatte die Deutsche Handwerks Zeitung mit mehreren von ihnen gesprochen.

Malermeister hofft auf Vollersatz

Zum Beispiel Gerhard Lallinger, Malermeister aus Fischdorf. Das Hochwasser hatte ihm beinahe die Existenz genommen. Sowohl das Firmen- als auch das Wohngebäude wurden komplett zerstört. Der Schaden belief sich auf etwa 1,5 Millionen Euro. Kaum etwas konnte gerettet werden, das Wasser kam mit 500.000 Litern pro Sekunde. Um eine Elementarschutz-Versicherung hatte sich der Betrieb zuletzt 2012 vergeblich bemüht.

Heute herrscht bei Lallinger leiser Optimismus. Zwar wird von öffentlicher Stelle immer noch das Ausmaß des finanziellen Schadens ermittelt und Geld ist bisher keines geflossen. Aber Lallinger hat wieder eine Perspektive. Zu 100 Prozent soll ihm der Schaden ersetzt werden, so lauten zumindest die Versprechungen. Bis das Geld da ist, dürfte aber noch einige Zeit vergehen und der Wiederaufbau der alten Existenz dürfte weit mehr als ein Jahr dauern, vielleicht sogar zwei, schätzt Lallinger.

In der Zwischenzeit konnte sich Lallinger auf die Solidarität seiner Mitmenschen verlassen. So wurden ihm kostenfrei Betriebsräume zur Verfügung gestellt, damit die Geschäfte weitergehen können und auch wichtige Einnahmen in die Kassen fließen. So ist es Lallinger auch möglich seine Mitarbeiter zu halten. Der Betriebsinhaber ist froh, seine wirtschaftliche Existenz wohl gerade noch retten zu können.

Elektroinstallateur kämpft mit der Bürokratie

Auch Elektroanlagen Johann Vogl in Passau hat das Hochwasser hart getroffen. Fast eine Woche waren die Elektroinstallateure von der Außenwelt abgeschnitten, weil die Innbrücke für den Verkehr gesperrt war. Hof und Lager waren überflutet, 20 cm mehr und das Büro wäre unter Wasser gestanden. Was ging, wurde in Sicherheit gebracht, das Gebäude hatte einen Schaden von 130.000 Euro.

Einige Wochen später ist Betriebsinhaber Johann Vogl die Katastrophe immer noch anzumerken. Ein erstes Hilfsprogramm kann Vogl nicht in Anspruch nehmen, weil der Betrieb keine Elementarschutzversicherung abgeschlossen hatte, die nach Aussage der öffentlichen Stellen möglich gewesen wäre. Bekommen hat Vogl bisher nur die Soforthilfe von 5.000 Euro und weitere 1.500 Euro für das Gebäude.

Jetzt hofft Vogl auf ein zweites Programm, das jenen Betrieben helfen soll, die keinen Versicherungsschutz geltend machen können. Doch das Geld zu bekommen ist nicht einfach. Jede entstandene Handwerksrechnung muss einzeln vorgelegt werden, um eine Rückzahlung zu bekommen. Und die Gelder sollen auch nicht auf einmal fließen, sondern in mehreren Teilbeträgen.

Vogl ist enttäuscht über die bürokratischen Hürden, die den betroffenen Firmen in den Weg gestellt werden. Vor allem denkt er an die Unternehmen, die zum Beispiel wegen mangelnder Sicherheiten keine Überbrückungskredite von der Bank bekommen.

Vogl konnte seinen Geschäftsbetrieb aber trotzdem fortsetzen. Zum Glück waren die Unternehmensräume mit den Computern nicht vom Hochwasser betroffen. Um dringende Reparaturen an Maschinen durchzuführen, konnte Vogl eigene Rücklagen mobilisieren.

Quelle: deutsche-handwerks-zeitung.de

Ein Hochwassergeschädigter aus Havelberg hat an einem Spielautomaten in Bad Harzburg den Niedersachen-Jackpott abgeräumt. Insgesamt fast 760 000 Euro gewann der 70-Jährige, der nur einen geringen Betrag eingesetzt hat.

 

Beim Hochwasser im Frühsommer hatte er sein Hab und Gut verloren, jetzt kam das Glück zurück: Ein 70 Jahre alter Mann aus der Nähe von Havelberg im Norden Sachsen-Anhalts hat in der Spielbank Bad Harzburg knapp 760 000 Euro gewonnen.

Der Mann habe am Mittwoch an einem Spielautomaten den Niedersachsen-Jackpot geknackt, um den an 56 Spielautomaten in 10 Spielbanken gespielt wird, teilte die Spielbank in der Harzstadt mit. Das Geld wolle der Mann in ein neues Haus investieren. Sein Einsatz hatte knapp 20 Euro betragen.

Quelle: mz-web.de

Marius Koity über das erste und sicher nicht letzte Buch über die 2013-er Flut im Vogtland

Es ist nicht ganz das erste Buch über die 2013-er Flut auf dem Markt. Autoren aus Magdeburg und aus Passau waren etwas schneller. Gero Fehlhauer legt allerdings die erste gebundene Nach­betrachtung der Katastrophe im Vogtland vor. Weitere Dokumentationen des lo­kalen oder regionalen Hochwassergeschehens dürften und sollten auch folgen – nicht nur weil die Neuerscheinung keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, sondern auch weil es nicht genug Belege wider das Vergessen geben kann. Erst wenn der letzte Mensch wirklich begriffen haben wird, dass mit der Natur nicht zu spielen ist, wird ihre Gewalt nicht mehr so schmerzhaft, nicht mehr so zerstörerisch sein wie 1954 und nun fast 60 Jahre später.

Schön ist die Geste des Ver­lages und seines fleißigen Autors, immerhin 7,5 Prozent vom Preis des Buches für Flutopfer zu spenden. Der entsprechende Erlös der ersten Auflage wurde Geschädigten in Mühlwand gespendet. Wenn der Verkauf des Bildbandes weiter so gut läuft wie bisher – am besten im einheimischen Buchhandel bestellen! -, gibt es bald eine zweite Auflage. Für deren Spenden­anteil wird sich sicher auch ein Projekt in Greiz anbieten.

Quelle: otz.de

Nicht nur die Leute in Caaschwitz hoffen auf Normalität nach dem Hochwasser. Hätten die Verantwortlichen auf kommunaler, Landes- und Bundesebene ihre Hochwasserschutz-Konzepte schon eher aus den Schubladen geholt, hätte dieser Wunsch gar nicht erst aufkommen müssen.

Denn dann wäre es normal gewesen, dass sowas wie in Caaschwitz, Wünschendorf, Bad Köstritz, Untermhaus und Heinrichsgrün gar nicht erst passiert.

Normal wäre es eigentlich, dem unschuldigen Flüsschen namens Weiße Elster seine Überflutungsflächen zuzugestehen. Da braucht man ja nur mal im Stadtarchiv nach alten Karten mit historischen Flussverläufen zu stöbern und wie normale Leute ganz normale Schlussfolgerungen zu ziehen, wo sich das Wasser im Fall der Fälle sammeln wird.

Ebenfalls normal ist nämlich, dass sich ein Fluss wenig schert um die Befindlichkeiten der Erdenbürger. Wo er normalerweise lang fließt, entscheidet immer noch er. Doch was ist schon normal?

Quelle: otz.de

Fluthilfe Deggendorf Hochwasseropfer bekommen Geld

Veröffentlicht: August 14, 2013 von fluthelfer in Deggendorf, finanzielle Hilfen

Am Dienstagabend (13.08.13) wurde in Deggendorf der erste Bescheid für Hochwasserhilfe aus dem großen Bund-Länder Fluthilfefonds erlassen. Damit soll ein Großteil der Privatschäden nach der Flutkatastrophe abgedeckt werden.

Die Koalition in Berlin hat die Weichen für eine rasche Auszahlung der Milliarden-Hilfen an Hochwasser-Opfer gestellt. Das Kabinett beschloss am Mittwoch die Verordnung zu dem bis zu acht Milliarden Euro schweren Aufbauhilfefonds, mit der die Verteilung und Verwendung der Gelder geregelt wird. Der Bundesrat soll an diesem Freitag in einer Sondersitzung den Rahmen abschließend beraten.

Bayern streckt Mittel vor

Bayern hat die Mittel dafür bereits vorgestreckt, damit schon jetzt die ersten Gelder ausbezahlt werden können. Später wird dann mit dem Bund abgerechnet.

Deggendorfs Landrat Christian Bernreiter überreichte den ersten Bescheid an Monika und Harald Gach. Die Wohnung der Familie mit zwei Kindern wurde komplett geflutet und kann noch immer nicht genutzt werden.

40.000 Euro für die Familie

40.000 Euro fließen als erste Tranche aus dem Fluthilfefonds noch am Mittwoch (14.08.13) auf das Konto der Familie. Monika Gach sprach bei der Entgegennahme des Bescheides von einem der ersten großen Lichtblicke nach der Flutkatastrophe. Das Geld investiert die Familie in den Wiederaufbau von Wohnung und Haushalt. Einige hundert Anträge auf Unterstützung aus dem Fluthilfefonds wurden seit Montag vergangener Woche bereits gestellt. Noch immer aber nicht alle, beklagt Deggendorfs Landrat Christian Bernreiter.

Quelle: br.de

Die Awo-Kindertagesstätte „Zur Märchenbuche“ in Caaschwitz hatte mit dem Hochwasser den neuen Krippenbereich, Spielzeug-Schuppen und Klettergerüst verloren. Durch zahlreiche Spenden kann vieles wieder aufgebaut werden.

Caaschwitz. Auch heute noch ist das Hochwasser in der Awo-Kita „Zur Märchenbuche“ in Caaschwitz präsent. Fast täglich kommen die Kleinen mit ihren Erzieherinnen auf die Überflutung Anfang Juni zu sprechen, denn noch immer ist hier nichts, wie es vorher war. Den gesamten Krippenbereich, erst vor drei Jahren in einem neuen Anbau eingerichtet, hatte das dreckige Elsterwasser überspült. Die kleinen Bettchen standen im Wasser, die Spielsachen schwammen durch die Gegend. Auch im Garten, in der sich strömend die Weiße Elster ihr altes Flussbett suchte, war nichts mehr dort, wo es hingehörte. Der Spielzeug-Schuppen, das Hochbeet mit den Küchenkräutern, der Sandkasten – alles futsch.

Gestapelte Sandsäcke und mit Folie verdichtete Türen und Fenster hatten nichts genützt, das Wasser hatte sich seinen Weg gesucht.

Erst nach drei Tagen hatte Kita-Leiterin Gabriele Zepnik wieder einen Fuß in ihren Kindergarten setzen können. „Wir haben eine ganze Woche lang nur kaputte Sachen und Unrat rausgeschafft. Zwar haben wir versucht, einige Spielsachen zu reinigen, doch vieles wurde einfach nicht sauber. Und da die Kinder damit in Kontakt kommen, wollten wir kein Risiko eingehen, haben also vieles weggeschmissen“, sagt sie.

Eine Woche habe man den Kita-Betrieb nur eingeschränkt in einem Ausweichquartier realisieren können, doch die Eltern hatten großes Verständnis gezeigt und selbst mit angepackt. Selbst in diesen Tagen ist die große Gruppe im Gemeinderaum der freiwilligen Feuerwehr untergebracht und die Kleinen sind ins Obergeschoss gezogen.

Gabriele Zepnik hofft nun, den großen Garten ab September wieder voll nutzen zu können. Der Spielsand im Sandkasten und der Fallschutzkies ist durch Max Bögl bereits ausgetauscht worden. Die Kita-Kinder sind bereits jetzt schon ganz ungeduldig, endlich wieder auf ihrem geliebten Klettergerüst spielen zu dürfen. „Das ist noch aus DDR-Zeiten. Ihm galt die erste Frage der Kinder, als sie nach dem Hochwasser wieder herkamen. Zum Glück hat es die Flut überstanden“, erzählt Zep­nik. Der der Flut zum Opfer gefallene Kletterturm aus Holz soll im kommenden Jahr ersetzt werden.

Ohne die außerordentlich große Spendenbereitschaft der Menschen, sei ein Wiederaufbau der Kita unmöglich, sagt die Kita-Chefin. Noch immer ist sie überwältigt, wie viel und von wo ihnen überall finanzielle Unterstützung zuteil wurde: 17″380 Euro überwies die Stadt Sondershausen von ihrem Fluthilfe-Spendenkonto, 28″000 Euro Sonneberg von einem Benefizkonzert, Geld kam auch von der Daten Management Service GmbH und der Deutschen Rentenversicherung Bund, der Triebeser Awo-Kita, von Mitarbeitern des Eisenberger Waldkrankenhauses und aus dem Jugendclub Töppeln. Auch den Kindern der großen Gruppe ist das bewusst. „Sie basteln mit Freude für jeden Spender ein Plakat“, sagt Gabriele Zepnik. Ein solches Dankeschön überreichten sie in der vergangenen Woche auch an Thomas Schick von Leo Pharma. Das Neu-Isenburger Unternehmen hatte über Klaus Winzer aus Gera von der verwüsteten Kita erfahren und brachte einen Scheck über 3000 Euro mit. „Für uns, die wir so weit weg sind von Ostthüringen, ist es unvorstellbar, wie schlimm es die Menschen hier teilweise erwischt hat“, sagte Schick. Auch dank ihnen kann der Krippenbereich mit einem Herbstfest bald neu eröffnet werden. Darauf freuen sich nicht nur die 43 Kita-Kinder, sondern auch die neun Erzieherinnen hoffen, dass dann endlich wieder so etwas wie Normalität einziehen kann.Kommentar

Quelle: otz.de

Reha-Klinik schickt Transporter mit Flut-Spenden nach Gera

Veröffentlicht: August 14, 2013 von fluthelfer in Hilfe, Thüringen

Bad Langensalza. In den vergangenen Wochen sammelten die Mitarbeiter Fahrräder, Möbel und Kleidung, um Betroffene der Flut zu unterstützen.

Der Morgen begann gestern für einige Mitarbeiter der Reha-Klinik an der Salza auf eine eher ungewöhnliche Weise: Denn es galt, Fahrräder, Stühle, Tische und Kartons voll Kleidung und Geschirr aus dem Verwaltungskeller zu tragen und in einen Transporter zu stapeln. Rund zwei Wochen hatten die Mitarbeiter in dem Keller alles gesammelt, was sie im eigenen Haushalt nicht mehr benötigten. Die Spende erhalten Flutopfer in Gera. Verteilt wird sie von der Caritas, die am Donnerstag vier Spendenhallen in Gera öffnet.

„Ich habe heute extra noch einmal mein ganzes Geschirr durchgesehen und Salatschüsseln aussortiert“, sagte Chefarzt Enrico Kahl im Gespräch mit unserer Zeitung. 2002 sei sein eigenes Haus in der Nähe des sächsischen Freibergs vom Hochwasser überschwemmt worden.

„Danach mangelt es an allem“, sagte Kahl. In einer Spendenhalle habe er sich nach der Flut eine Schaufel mitgenommen, um Schlamm zu beseitigen. „Das Wasser hatte mein gesamtes Werkzeug aus der Garage weggespült.“

Hochwasser von 2002 noch in Erinnerung

Ein dreiviertel Jahr habe es 2002 gedauert, bis Kahls Familie alles, was die Flut zerstörte, renoviert und ersetzt hatte. „Vielen ist die Katastrophe vielleicht schon nicht mehr im Bewusstsein. Für die Betroffenen aber ist die Sache noch längst nicht abgeschlossen“, sagte Kahl.

Deshalb sollen in den nächsten Wochen auch bis zu drei Psychologen der Reha-Klinik für einen Tag in Gera vor Ort sein. Bei der Caritas sollen sie eine offene Sprechstunde anbieten.

„Die Gespräche sind als Erstberatung gedacht“, erklärte Verwaltungsleiterin Silke Kliem. Die Mitarbeiter der Klinik könnten aber dann an entsprechende Stellen weitervermitteln.

Direkt nach dem Unglück schaffe es kaum einer, sich mit der Situation auseinanderzusetzen und sie zu verarbeiten, sagte Kahl. „Da muss erst einmal wieder das Haus bewohnbar gemacht werden, das familiäre Umfeld stabil sein.“ Erst kürzlich habe die Klinik in Bad Langensalza einen Patienten entlassen, der zu Hause wegen des Hochwassers noch weder Strom noch Wasser hatte. „Wir mussten ihm einen späteren Termin bei uns geben“, schilderte gestern Verwaltungsleiterin Kliem.

Zwei Menschen, die besonders schwer vom Hochwasser getroffen wurden, möchte die Klinik für 14 Tage einladen. „Wer dafür in Frage kommt, muss die Caritas in Gera entscheiden“, sagte Kliem. Die Idee zu helfen, sei kurz nach der Flut im kleinen Führungskreis entstanden.

Zwei Drittel der 150 Mitarbeiter beteiligten sich. Die Kurgäste habe man nicht in die Aktion miteinbezogen, sagte Kliem. „Die kommen meist nicht aus der unmittelbaren Umgebung.“

Dass sich das Klinikpersonal in der Stadt Gera engagiert, sei mehr oder weniger Zufall gewesen, sagte Kliem. Das Team habe entschieden, sich innerhalb Thüringens zu engagieren. „Den Ansprechpartner bei der Geraer Caritas haben wir dann vom Ministerium in Erfurt erhalten.“

Einen Transporter stellte das Autohaus Glinicke in Bad Langensalza. In Hauptgesellschafter Patrick Aldorf sei schnell ein Fahrer gefunden worden, der die Fracht nach Gera bringt.

„Für mich war es 2002 unglaublich ermutigend, zu merken, dass sich andere Menschen engagieren und mit uns zusammenstehen“, betonte Chefarzt Kahl – selbst wenn es nur um eine Schaufel gegangen sei.

Quelle: otz.de

 

Jetzt hat auch das Bundeskabinett grünes Licht für die Vereinbarung zum Fluthilfe-Fonds zwischen Bund und Ländern gegeben. In dem Papier ist geregelt, wer wieviel Geld in den Fonds einzahlen muss. Wie das Geld am Ende verteilt wird, ist allerdings noch unklar.

Die Auszahlung staatlicher Hilfsgelder an die Hochwasseropfer rückt näher: Das Bundeskabinett billigte am Mittwoch in Berlin eine Verwaltungsvereinbarung zwischen Bund und Ländern, in der die Finanzhilfen für die Reparatur von Hochwasserschäden geregelt werden.

Für die Details zur Antragstellung, Prüfung und Auszahlung sind die Länder und Kommunen zuständig. Acht Milliarden Euro liegen bereit.

In mehreren Bundesländern waren durch das verheerende Hochwasser gewaltige Schäden in Privathaushalten und Unternehmen entstanden. In Brandenburg wurden die Hochwasserschäden allein in der Landwirtschaft von der Landesregierung zuletzt mit rund 44 Millionen Euro beziffert. Insgesamt wurden 39.230 Hektar Äcker und Wiesen überflutet.

Brandenburg wird von den acht Milliarden rund 1,4 Prozent bekommen. Knapp 40 Prozent der Mittel erhält Sachsen-Anhalt, 20 Prozent gehen nach Bayern.

Die konkreten Modalitäten, wo und wie von Betroffenen Anträge gestellt werden können, will die brandenburgische Landesregierung bis Ende des Monats klären.

Davon unabhängig können Hochwasser-Geschädigte erste Soforthilfen vom Land erhalten.

Höhe der Hilfsgelder für Privateigentümer regeln die Länder

In der Vereinbarung sind die Finanzhilfen für die Reparatur von Hochwasserschäden in insgesamt sieben Sonderprogrammen geregelt.

Das Geld für den Fluthilfe-Fonds kommt von Bund und Ländern. Der Bund übernimmt dabei wegen der Zuständigkeit für beschädigte Bundesstraßen und Autobahnen etwas mehr. Nach einem Katalog des Bundesinnenministeriums haben vom Hochwasser getroffene Betriebe, Landwirte und Forschungseinrichtungen ein Recht auf Zuschüsse.

Privateigentümer können die Kosten für Reparaturen an Haus und Inventar demnach bis zu 80 Prozent erstattet bekommen. Das gilt jedoch nicht automatisch, da die genaue Höhe von den Ländern festgelegt wird. Nach Angaben einer Sprecherin des Innenministeriums beinhaltet jedes Fluthilfe-Programm auch die Möglichkeit, bei Härtefällen mehr zu erstatten.

100 Millionen Euro aus dem Fonds stehen für die Reparatur von Schäden an Kultureinrichtungen und Denkmälern zur Verfügung. Vor allem Einrichtungen in Sachsen und Sachsen-Anhalt waren vom Hochwasser betroffen. Allein der Schaden im Gartenreich Dessau-Wörlitz, das zum UNESCO-Welterbe gehört, wird auf 15 Millionen Euro geschätzt.

Formelle Billigung von Kabinett und Bundesrat steht noch aus

Die Verordnung muss nun noch vom Bundesrat gebilligt werden. Die Länderkammer kommt dafür an diesem Freitag zu einer Sondersitzung zusammen.

Quelle: rbb-online.de

Die Regierung hat die Milliardenhilfen von Bund und Ländern für die Opfer der Jahrhundertflut im Juni freigegeben. Im bayerischen Deggendorf wurde bereits das erste Geld ausbezahlt.

Die schwarz-gelbe Koalition hat die Weichen für eine rasche Auszahlung der Milliarden-Hilfen an Opfer des Juni-Hochwassers gestellt. Das Kabinett beschloss die Verordnung zu dem bis zu acht Milliarden Euro schweren Aufbauhilfefonds, mit der die Verteilung und Verwendung der Gelder geregelt wird. Der Bundesrat soll an diesem Freitag in einer Sondersitzung den Rahmen abschließend beraten.

In Deggendorf wurde inzwischen die erste Fluthilfe aus dem Bund-Länder-Fonds ausgezahlt. Eine vierköpfige Familie, deren Wohnung komplett überflutet wurde und noch immer unbewohnbar ist, erhielt 45.000 Euro. Das Geld werde die Familie in den Wiederaufbau für Wohnung und Möbel einsetzen, sagte Landrat Christian Bernreiter.

Allein im Landkreis Deggendorf waren nach Angaben Bernreiters 954 Häuser und Wohnungen teilweise bis unters Dach geflutet. „Etwa 100 Häuser sind von dem öligen Wasser derart beschädigt, dass sie abgerissen werden müssen“, erläuterte der Landrat. Die Schäden belaufen sich auf insgesamt 507 Millionen Euro. „Wir rechnen mit etwa 1400 Anträgen auf Fluthilfe“, sagte der Landrat.

Löwenanteil fließt nach Sachsen-Anhalt

Der mit Abstand größte Nutznießer der Milliarden-Hilfen aus dem Fluthilfefonds wird Sachsen-Anhalt sein. Von der Auszahlung der ersten Raten von zunächst insgesamt rund 3,25 Milliarden Euro entfallen auf Basis vorläufiger Schadensmeldungen 40,4 Prozent auf Sachsen-Anhalt. Es folgen Sachsen mit 28,78 Prozent sowie Bayern mit 19,57 Prozent. Berücksichtigt werden muss aber noch die Verrechnung der Anteile des Bundes an den bereits geflossenen Soforthilfen.

Der Bund finanziert den Fonds vor und erhöht entsprechend seine Neuverschuldung. Die Kosten zur Beseitigung der Flutschäden an seiner Infrastruktur – etwa an Autobahnen, Bundesfernstraßen und dem Bahnnetz – schultert der Bund aber allein. Damit reduziert sich die zwischen Bund und Ländern aufzuteilende Summe auf 6,5 Milliarden.

Geplant ist eine stufenweise Auszahlung. Der Bund begründet dies damit, dass die endgültige Schadenssumme noch nicht feststehe. Daher sollen zunächst 50 Prozent bereitgestellt werden, die restlichen 30 beziehungsweise 20 Prozent sollen später verteilt werden. Der Schlüssel der ersten Auszahlungen ergebe sich aus den vorliegenden Meldungen der Länder für den Antrag Deutschlands auf EU-Hilfen.

Schäden, die nur aufgrund von Starkregen entstanden sind, können der Vorlage zufolge nicht durch den Hilfsfonds ersetzt werden. Die Länder hätten dazu keine gemeinsame Haltung gefunden, heißt es. Für individuelle Schäden von Privathaushalten oder Unternehmen könnten Leistungen bis zur Höhe von 80 Prozent des Schadens gewährt werden. Geschädigte müssten daher in der Regel einen Eigenanteil von 20 Prozent tragen. Es sei denn, dieser Eigenanteil werde durch Dritte geschultert – vor allem durch Versicherungen. Für begründete Härten sei eine Einzelfallregelung möglich.

Quelle: n24.de

Nach den großen Schäden durch das Hochwasser startet der VfB 1990 Steudnitz in die Spielzeit. Vorerst werden Räume und Sanitäranlagen der Regelschule mitgenutzt.

Dorndorf-Steudnitz. Nur kurz war der Bau eines neuen Vereinsheimes Thema der VfB-Vorstandssitzung. „Wenn mir jemand sagt, wo wir 300 000 Euro für ein neues Vereinshaus herbekommen, können wir über das Thema diskutieren. So aber ist es kaum einen Gedanken wert“, sagt Frank Regner, Vorsitzender beim Dorndorf-Steudnitzer Sportverein. Das Projekt „Neues Vereinshaus“ wurde im Zuge des Hochwassers an Regner herangetragen. „Ich kann schon nachvollziehen, dass man Bedenken hat, in das jetzige Haus wieder viel Zeit und Geld zu investieren.“ Die Steudnitzer hatte es in der Nacht vom 31. Mai zum 1. Juni schlimm erwischt. Die Fluten hinterließen dem Verein finanzielle Schäden in Höhe von mindestens 60″000 Euro, für die er selbst aufkommen muss, weil das Gelände dem Verein gehört und nicht wie andernorts der Kommune. Nur gut ein Zehntel der Summe wird aus staatlichen Mitteln geleistet, gut 16″000 Euro hat der Verein bislang selbst an Spenden gesammelt. Von Untergangsstimmung ist in den Reihen des VfB nichts zu spüren. „Das liegt an den vielen Helfern und Freunden. Jeder blickt nach vorn. Jeder will, dass hier Normalität einzieht“, sagt Regner.

Vor Wochen stand in Frage, ob man vor Ende August einen regulären Spielbetrieb würde abhalten können. „Wir spielen in jedem Fall“, sagt der Vorsitzende nun. In der Vorbereitungsphase habe man glücklicherweise alle Testspiele auswärts absolvieren können. „Das kam uns sehr entgegen.“ Wenn nun am Sonntag die SG Union Isserstedt in der Vorrunde zum Kreispokal anreist und der VfB am kommenden Samstag inklusive Juniorenspielbetrieb in die neue Saison startet, müssen alle Beteiligten sich vorerst zwar mit einigen Behelfsumständen arrangieren – Duschen etwa stünden frühestens nächste Woche wieder zur Verfügung, Toiletten, außer Dixie, vorerst überhaupt nicht – doch sieht Regner dem gelassen entgegen. Mit der jenseits der B“88 gelegenen Regelschule und dem Landratsamt habe man eine Vereinbarung, welche die Nutzung der Räume zum Umkleiden sowie die der sanitären Einrichtungen im Schulhaus erlaubt. „Es wird weinig Probleme geben.“ Vom Vorschlag des Ortsteilbürgermeisters Klaus Enkelmann, ein nicht mehr genutztes Nebengebäude der Schule dauerhaft als Vereinsgebäude umzubauen, hält nicht nur der Vorsitzende hingegen nichts. Der Fußweg vom Sportplatz zum etwa 60 Meter entfernten Flachbau ist dabei nicht das Problem, sondern die Überquerung der viel befahrenen Bundesstraße. Zumal auf der hier lange geraden Strecke durchaus sportlich gefahren werde, wie Regner zu Bedenken gibt. Allein die Fußballer im Nachwuchsbereich dauerhaft dieser Gefahr auszusetzen, komme nicht in Frage. Gegen die Gefahr andererseits, auf absehbare Zeit erneut derartige Hochwasserschäden zu erleiden, tue man derzeit in der noch laufenden Sanierung des Vereinshauses sein Möglichstes.

Quelle: otz.de

Fußball – Hochwasser: Hertha BSC hilft Flutopfern in Brandenburg

Veröffentlicht: August 13, 2013 von fluthelfer in Brandenburg

Fußball-Bundesligist Hertha BSC greift von der Flutkatastrophe betroffenen Sportvereinen in Brandenburg unter die Arme.

Wie Finanzgeschäftsführer Ingo Schiller bekanntgab, spenden die Berliner die gesamten Einnahmen aus dem Testspiel bei RB Leipzig, das am 13. August in Dessau stattgefunden hatte. Hertha-Präsident Werner Gegenbauer habe die Spende zudem um mehrere tausend Euro aufgestockt. Schiller sprach von einer fünfstelligen Summe, die dem Landessportbund (LSB) Brandenburg treuhänderisch zur Verfügung gestellt worden sei. «Mit dem LSB haben wir einen idealen Kooperationspartner, der die Notsituation in den Städten und Gemeinden genau kennt», sagte Schiller. Laut LSB-Hauptgeschäftsführer Andreas Gerlach seien besonders Sportvereine in den Regionen Mühlberg und Prignitz von den Flutschäden betroffen.

Quelle: sueddeutsche.de

Ein Haufen Trümmer ist alles, was vom Zuhause der Familie Reimann übriggeblieben ist. Der Abrissbagger greift seit gestern früh nach dem letzten Stück Erinnerung aus der Zeit vor dem Fischbecker Deichbruch.

 

„Das war’s!“ Als die Schaufel Montagfrüh kurz nach 8 Uhr das erste Mal zugreift und ein Stück Mauer am Giebel des Hauses „abknabbert“, können Elke und Rüdiger Reimann nicht mehr machen als zuzusehen. Und die Gedanken zurückschweifen lassen in die Zeit vor dem 10. Juni, als die Welt für sie und so viele andere Fischbecker und Menschen im Elbe-Havel-Land noch in Ordnung war. Der Deichbruch veränderte alles. Denn das über einen Meter hoch im Haus stehende Wasser machte das Gebäude unbewohnbar. Die rund 100 Jahre alten Wände teilweise aus Lehm weichten auf, die Decke drohte einzustürzen. „Totalschaden!“ lautete das Urteil des Bausachverständigen. Also blieb dem Ehepaar nichts anderes übrig, als zusammen mit Helfer alles das auszubauen, was man später noch irgendwie wiederverwenden kann. Die Dachziegel beispielsweise waren neu, auch die Fenster. Die schicken Fliesen aus Italien, auf die Reimanns lange gespart hatten, zermalmt jetzt der Abrissbagger. „Da steckt so viel Arbeit drin!“ seufzt der Familienvater und denkt an die Stunden, die er als gelernter Maurer auf der Baustelle gerackert hat. 1988 kauften Reimanns das alte Haus, sanierten es und zogen im August 1989 ein. Nach der Wende ist alles nicht mehr zeitgemäß und erneut machen sie sich an die Modernisierung. Rüdiger Reimann erkrankt 1996 an Leukämie, muss immer wieder ins Krankenhaus, bis heute gibt es gute und schlechte Tage. Diese schlechten Tage verdrängt er, hat kaum Zeit, sich die vom Arzt verordnete Ruhe zu gönnen und abzuschalten.

Deshalb fieberten Reimanns auch dem Tag entgegen, an dem der Abrissbagger endlich anrollt. „Wir sind einfach nur erleichtert, dass alles weg kommt und wir neu anfangen können!“ sprechen sie sich gestern Mut zu. Jedem Griff der Baggerschaufel schaut das Ehepaar zu, vor Augen die schöne Zeit, als sie hier die drei Kinder groß zogen. „Am Mittwoch sind wir fertig“, verspricht Bauleiter Steffen Stappenbeck von der Tangerhütter Abrissfirma. Die hat auch schon das geflutete Haus von Fischer Gernot Quaschny in Hohengöhren dem Erdboden gleich gemacht.

Reimanns Blick in die Zukunft ist nur verhalten optimistisch. Denn noch hat die Versicherung kein grünes Licht für ein neues Haus gegeben. „Wir warten und warten, das macht mürbe“, ist Elke Reimann langsam am Ende der Geduld. Denn zu gern würden sie planen und Nägel mit Köpfen machen. „Aber solange wir nicht wissen, wieviel Geld es gibt, sind uns die Hände gebunden“. Das Ehepaar liebäugelt mit einem Fertighaus. „Wir kriegen ja hier keine Firma, die uns relativ schnell ein neues Haus baut, die Baubetriebe in der Region sind monatelang ausgebucht.“

Und bis übernächstes Jahr warten, bis sie wieder ein eigenes Reich haben, wollen Reimanns nicht, „jeder Tag im Neubau ist einer zu viel“. Auch wenn sie es sich im Block am Fischbecker Ortsrand gemütlich eingerichtet haben, fühlen sie sich hier nicht zu Hause. Mindestens fünf Häuser in Fischbeck werden abgerissen, erklärt Bürgermeister Bodo Ladwig. Einige Familien sind baulich schon so weit, dass sie den Wiedereinzug für Herbst planen.

Die Verbandsgemeinde ist gerade dabei, die genauen Schäden an Straßen, Wegen und gemeindeeigenen Gebäuden im Elbe-Havel-Land zu ermitteln, bis Anfang September muss die Liste beim Land vorliegen. Genauso wichtig wie der Wiederaufbau ist dem Bürgermeister der schnelle Bau des neuen Deiches. An einem vor wenigen Tagen vorgestellten Plan für ein acht Kilometer langes Stück von Jerichow bis zur B188 wird jetzt gefeilt, im Frühling ist Baustart für den ersten Abschnitt.

Auch Reimanns drängen auf einen schnellen Deichbau, „das Wetter wird immer extremer und bis zum nächsten Hochwasser wird es wohl nicht lange dauern“. Ihr neues Haus muss dann sicher sein. „Wenn es bloß schon soweit wäre, dass wir einziehen können!“ Reimanns hoffen auf schnelle Antwort von der Versicherung und dass die Baugenehmigung auch nicht lange auf sich warten lässt. Zeitliche Pläne schmieden sie nicht, nur eines ist gewiss: „Nächstes Jahr um diese Zeit wachsen im Garten wieder Blumen“.

Quelle: volksstimme.de

3,36 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert

Veröffentlicht: August 13, 2013 von fluthelfer in Bayern, Hochwasserschutz

Das Gesamtprojekt in Langenneufnach ist nun abgeschlossen und eingeweiht worden. Seine erste Bewährungsprobe hat der neue Schutzdamm bereits erfolgreich bestanden

Viele Bewohner in den Stauden denken noch immer mit einem mulmigen Gefühl an Überflutungen in den Jahren 2002 und 2005 zurück. Damals gab es noch keinen Hochwasserschutz an der Neufnach und die Regengüsse hatten für die Bürger verheerende Auswirkungen. Das hat sich geändert. Am Ortsrand von Langenneufnach entstand nach 20-monatiger Bauzeit ein Schutzdamm, der seine erste Bewährungsprobe bereits bestanden hat. Anfang Juni stand das Wasser dort 1,60 Meter hoch und der Damm sorgte dafür, dass Hochwasser keine Schäden in den umliegenden Gemeinden anrichtete (wir berichteten).

Einfach war das Projekt nicht. Langenneufnachs Bürgermeister Josef Böck bewies Beharrlichkeit und Ausdauer, die zur Planfeststellung im Februar 2010 führte. Allerdings musste tief in die Tasche gegriffen werden, um das Konzept Wirklichkeit werden zu lassen. 3,36 Millionen Euro waren nötig an Baukosten inklusive ökologischer Verbesserung am Gewässer.

Bei der offiziellen Einweihung betonte Bürgermeister Böck, wie viele Hände nötig waren, um dem Wasser seine Schrecken zu nehmen. „Der Mensch kann vieles, aber nicht das Wetter beeinflussen. Es ist unsere Aufgabe, das Hab und Gut unserer Bewohner zu schützen. Dafür haben wir das Geld investiert“, so Böck. Er dankte unter anderem auch dem Markt Fischach, der sich finanziell an dem Bauvorhaben beteiligte und so ebenso zum Gelingen des Bauvorhabens beigetragen hat.

Europapolitiker Markus Ferber sagte, dass bereits 50 Millionen Euro für den Hochwasserschutz in der Region bereitgestellt wurden: Es habe sich gezeigt, dass alle Maßnahmen zur Hochwasservermeidung, die bisher in Schwaben durchgeführt wurden, dazu beigetragen haben, dass wesentlich weniger Wasser zur Donau fließt. Daher sei es absolut richtig, dass Hochwasserschutzdämme und Rückhaltebecken bewerkstelligt werden.

Landrat Martin Sailer hob den langen Atem aller am Bauvorhaben Beteiligten hervor: „Es ist nicht selbstverständlich, sich ein so großes Projekt vorzunehmen und durchzuführen. Die extremen Niederschläge haben uns alle erschüttert und gezeigt, wie wichtig Hochwasserschutz ist“, so Sailer.

Ralph Neumeier, Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth, meinte: Bäche und Flüsse seien wichtig für Mensch und Natur, aber leider gingen von ihnen auch Gefahren aus. „Es muss uns immer bewusst sein, dass wir Demut vor der Natur und den Naturereignissen zeigen müssen.“ Demut vor der Natur: Das spürten die Teilnehmer während des Festaktes, als sie zwar nicht mit Hochwasser zu kämpfen hatten, jedoch für einen Moment mit kräftigen Windböen. Die Natur ist eben immer noch stärker als der Mensch. Daher segneten Pater Georg und Pfarrerin Gertraud Mair den Hochwasserschutzdamm. Petrus sollte gnädig gestimmt sein und künftig Unwetter vermeiden. Und falls nicht, Langenneufnach und die Region Stauden ist nun für die Zukunft bestens gerüstet.

Quelle: augsburger-allgemeine.de


3,36 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert – weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/schwabmuenchen/3-36-Millionen-Euro-in-den-Hochwasserschutz-investiert-id26601721.html

3,36 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert – weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/schwabmuenchen/3-36-Millionen-Euro-in-den-Hochwasserschutz-investiert-id26601721.html

3,36 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert – weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/schwabmuenchen/3-36-Millionen-Euro-in-den-Hochwasserschutz-investiert-id26601721.html

3,36 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert – weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/schwabmuenchen/3-36-Millionen-Euro-in-den-Hochwasserschutz-investiert-id26601721.html

Barbara Toch und Wolfgang Schwarzentrub mussten schweren Herzens Hunderte ihrer Kunstwerke vernichten, die das Hochwasser zerstört hatte. In ihrer Galerie „uferlos“ vereinen sie nun Atelier, Werkstatt und Ausstellungsraum.

Ironie des Schicksals: „Der kleine Unfall“ heißt das Bild, das Barbara Toch 1991 malte. Darauf zu sehen ist ein Aquarium. Seit Juni dieses Jahres ist die Hälfte des Bildes mit einer dünnen Schicht feinen Schlammes überzogen – denn das Hochwasser hatte im Atelier der Geraer Künstlerin und ihres Mannes Wolfgang Schwarzen­trub ganze Arbeit geleistet.

Im sonst so schönen Untermhaus gelegen, hatte das Elsterwasser genau den Bereich 60 Zentimeter überflutet, in dem das Paar fast das komplette Werk seiner Künstlerlaufbahn lagerte: Ölbilder, Arbeiten auf Hartfaser, Buchbinderleinen, Papier und Pappmaché-Objekte. Das Wasser war durch die Grafikschränke einfach hindurch gelaufen. Hunderte Stücke waren auf diese Weise Opfer der Fluten geworden, waren wellig oder eingelaufen, nun ohne Farbe, also für Ausstellungen nicht mehr zu gebrauchen. „Vieles haben wir einfach weggeschmissen. Es wäre zu riskant gewesen, das schimmelige Papier wieder übereinander zu stapeln“, sagte Wolfgang Schwarzentrub. Er spricht von einer Art „Zeitraffer“, in dem sie sich während der Aufräumarbeiten befunden hätten, denn jedes Bild, das sie jemals gemalt hatten, musste auf Schäden geprüft werden.

„Dinge, die man 20 Jahre lang nicht in der Hand hatte, kamen so wieder ans Licht. Es war quasi eine erzwungene Rückschau im Schnelldurchgang.“

Auch Barbara Toch spricht von einer Zäsur: „So ein Erlebnis zwingt einen, einen anderen Blick auf die eigene Arbeit zu werfen. Es geht einem sehr nahe, aber es entspringt auch Neues daraus.“

Die beiden Künstler halten es für ein großes Glück, ein zweites Arbeitsatelier in der Greizer Straße zu haben. Hierhin hatten sie mit vielen Helfern und Unterstützung des städtischen Fachdienstes für Kultur einige ihrer künstlerischen Arbeiten retten und zum Trocknen ausbreiten können. Erst im Nachhinein fiel ihnen auf, dass sie die Galerie „uferlos“ genannt hatten – und wo kein Ufer ist, kommt auch so schnell kein Wasser. Wenigstens hier ist das empfindliche Gut sicher. Auch die jüngsten Arbeiten standen in der Greizer Straße und blieben so vom Hochwasser verschont.

Nun haben Toch und Schwarzentrub vor allem ihre großformatigen Werke in der Galerie „uferlos“ archiviert. Weil sie sich nicht unterkriegen lassen wollen, sind sie etwas enger zusammengerückt. „Jeder hat noch seinen separaten Atelierbereich, aber in jeder freien Ecke lagern unsere Bilder und im vorderen Raum finden weiterhin kleine Ausstellungen statt“, sagt Barbara Toch und freut sich schon auf je eine Schau im August und September und den 3. Herbstsalon im Oktober. Die Künstlerin beteiligt sich außerdem an der Ausstellung „Warten auf Gott“ im Kunstverein und arbeitet ohne Unterlass an neuen Bildern, die zur Ausstellungseröffnung am 12. September fertig sein müssen. Daneben fordert auch ein Lyrikprojekt mit Blättern zu Gedichten von Charlotte Grasnick ihre volle Aufmerksamkeit.

Zum Herbstsalon wollen Toch und Schwarzentrub das Hochwasser noch einmal thematisieren, ohne jedoch auf die Tränendrüse zu drücken. Die Rückschau sei zwar unfreiwillig gewesen, aber nun müsse man nach vorn schauen und sich lieber neuen Arbeiten zuwenden, als den alten nachzutrauern. Das Atelier in Untermhaus haben sie trotzdem aufgegeben.

Quelle: otz.de

Außig. Es ist sicher keine Schande, wenn man nicht weiß, an welcher Stelle die Gemeinde Lauchringen auf der Deutschland-Karte zu finden ist. Weit im Süden, fast am Rhein, bevor dieser in den Bodensee fließt. In der Gemeinde Cavertitz und in Außig weiß man das recht gut. Bereits nach dem Hochwasser 2002 kam Hilfe von dort.

Daniela und Uwe Knötzsch, die eine Reihe Verwandter in Außig, Schirmenitz und Treptitz haben, schauten sich auch in diesem Jahr nicht nur die Fernsehbilder an, sondern mobilisierten Hilfe. „So wie ich das mitbekommen hatte, konnten viele bewegliche Güter rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Deshalb haben wir uns auf das Sammeln von Geldspenden konzentriert“, schildert Daniela Knötzsch ihre Aktion, die vom Lauchringer Bürgermeister Thomas Schäuble ausdrücklich unterstützt wurde.

Die Übergabe des Schecks aus Lauchringen an Bürgermeisterin Gabriele Hoffmann (parteilos) ist ein freudiger und emotionaler Moment. Als Louise Specht, älteste Außiger Einwohnerin, ihre Fluterlebnisse schildert und ihre Hoffnung ausdrückt, so etwas nie wieder erleben zu müssen, kullern in der Runde einige Tränen.

Quelle: oaz-online.de

Weil das Gerätehaus vom Hochwasser beschädigt wurde, ist die Freiwillige Feuerwehr Lödderitz gegenwärtig abgemeldet. Jetzt suchen die Kameraden einen Ausweichraum.

 

„Am 9. Juni war das Wasser genau um 21.41 Uhr da“, sagt Feuerwehrmann Robert Schulenburg. Der 20-jährige weiß das so genau, weil er mit dem Handy Fotos machte, in deren Anhang das Datum zu sehen ist. Bereits einen Tag zuvor wurden fast alle Lödderitzer evakuiert.

Wertvolles Zuchtgeflügel ertrank in den Fluten

Danach erfolgte tagelang die Tierrettung. Von Hühnern über Schafe und Ziegen bis hin zum Schwein mussten die Tiere aus den überfluteten Häusern und Ställen in Sicherheit gebracht werden. Doch überall gelang das nicht. So setzten Mitglieder des Geflügelzuchtvereins Lödderitz/Breitenhagen wertvolle Tiere zu, die ertranken.

Betroffen vom Hochwasser ist auch das Depot der Freiwilligen Feuerwehr Lödderitz. Sie ist, wie Breitenhagen auch, abgemeldet. Im Einsatzfall kommt die Wehr aus Groß Rosenburg.

Das Wasser ist schon wochenlang weg, doch die Feuchtigkeit bleibt. Optimale Voraussetzungen für großflächige Schimmelkulturen, sogar die Einsatzkleidung ist davon betroffen. Hinzu kommt abends die Mückenplage.

In den besonders betroffenen Häusern von Lödderitz wird das Küchengeschehen nach draußen verlagert. Weil die Räume saniert werden, steht der Herd auf dem Hof. Doch das nur am Rande.

Ortswehrleiter Helmut Maczulat hofft, dass seinen 18 aktiven Kameraden recht bald ein Ausweichraum zugewiesen wird, in dem sie Dienstabende verbringen können und Teile der Ausrüstung unterbekommen.

Über einen konkreten Sanierungsfahrplan konnte die zuständige Stelle der Einheitsgemeinde gestern noch nichts sagen. Die betroffenen Feuerwehrgerätehäuser seien in der Beratung, hieß es.

Ortswehrleiter bedankt sich bei allen Helfern

Helmut Maczulat drängt es, sich bei allen Helfern der Flutkatastrophe zu bedanken. Er hat eine lange Liste, darauf stehen die Feuerwehren Egeln, Westeregeln, Tarthun, Etgersleben, Löderburg, Eickendorf, Sachsendorf, Zuchau, Wedlitz, Nienburg sowie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, die Wasserrettung Schönebeck, das DRK, die Technische Einsatzleitung Rosenburg sowie das Feuerwehrtechnische Zentrum in Staßfurt. Sein besonderer Dank gilt allen freiwilligen Helfern, den Zuchauer Bürgern sowie dem Lödderitzer Landwirtschaftsbetrieb für die Bereitstellung von Flächen und Technik. Letzteren hat es besonders hart getroffen: 95 Prozent der Ernte seien vernichtet, sagt Feuerwehrmann Fred Schulenburg, der dort arbeitet. Und trotz lang anhaltender Trockenheit steht das Wasser zum Teil noch immer auf den Feldern.

Quelle: volksstimme.de

Erste Fluthelfer-Orden werden am 14. September vergeben

Veröffentlicht: August 13, 2013 von fluthelfer in Sachsen
Die ersten Sächsischen Fluthelfer-Orden werden am 14. September verliehen. Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU), der die Ehrung gestiftet hatte, wird die Auszeichnungen selbst überreichen 
wie die Staatskanzlei am Dienstag mitteilte. Zu der Festveranstaltung in der Dresdner Semperoper werden rund 400 Menschen erwartet, die bei der Juni-Flut im Einsatz waren, hieß es. Die Staatskapelle Dresden wird spielen, das MDR-Fernsehen überträgt einen Teil der Veranstaltung live.
Quelle: focus.de

CDU-Fraktion will Fluthelfer-Medaille als Ehrung

Veröffentlicht: August 13, 2013 von fluthelfer in Thüringen
Die Thüringer CDU-Fraktion will eine Auszeichnung für die Fluthelfer beim Juni-Hochwasser. Viele Thüringer hätten im Frühsommer freiwillig und zum Teil unter größeren Anstrengungen mitgeholfen, sich gegen die Fluten zu stemmen, erklärte der innenpolitische Sprecher der Fraktion, Wolfgang Fiedler, am Dienstag in Erfurt. Durch ihren Einsatz habe in zahlreichen Fällen ein weitaus größerer Schaden verhindert werden können.
Nach vorläufigen Schätzungen hat das Hochwasser in Thüringen Schäden in Höhe von rund 450 Millionen Euro verursacht. Betroffen waren vor allem Gera, das Altenburger Land, der Landkreis Greiz und der Saale-Holzland-Kreis.

„Besonders verdiente Helferinnen und Helfer der Flutkatastrophe haben den Dank des Freistaates verdient“, betonte Fiedler. Er forderte deshalb die Landesregierung auf, eine Fluthelfer-Medaille zu vergeben. Im benachbarten Sachsen können bereits Vorschläge für einen Fluthelfer-Orden abgegeben werden, mehr als 300 wurden bislang eingereicht.

Quelle: focus.de

Nachfrage nach Fluthelfer-Orden eher verhalten

Veröffentlicht: August 13, 2013 von fluthelfer in Sachsen
Für den Sächsischen Fluthelfer-Orden 2013 sind bisher mehrere hundert Vorschläge eingegangen. Das Innenministerium verbuchte bis Ende vergangener Woche 326.
Seit dem 1. August können Vorschläge für die Verleihung unterbreitet werden. Auch nach der Hochwasser-Katastrophe von 2002 hatte es eine solche Auszeichnung gegeben – rund 140 800 Fluthelfer-Orden wurden damals verliehen. In den Städten gab es bisher eher wenige Vorschläge. „Bei uns stehen bisher fünf Männer auf der Liste“, sagte etwa Jekaterina Nikitin von der Pressestelle der Stadt Pirna.
Quelle: focus.de

Zeitz – Kanuten hatten im Hochwasser doppelt Pech

Veröffentlicht: August 13, 2013 von fluthelfer in Hochwasserfolgen, Thüringen

Im Bootshaus der Zeitzer Kanuten und am Neumühlenwehr in Haynsburg stand im Juni das Hochwasser. Noch immer sind nicht alle Schäden beseitigt.

Die Spuren des Juni-Hochwassers am Bootshaus der Zeitzer Kanuten sind noch deutlich sichtbar. An den Wänden ist der Putz kniehoch abgehackt, das Mauerwerk muss trocknen, die Tapeten fehlen an einigen Wänden, der Fußboden ist in vielen Räumen herausgerissen. „Wir haben hier rund 30 000 Euro Schaden erlitten“, sagt Michael Trummer, der im Verein zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit ist. Dabei hatte es die Kanuten sogar doppelt hart getroffen. Nicht nur das Bootshaus in der Zeitzer Stephanstraße wurde durch das Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen, sondern auch das Gelände am Neumühlenwehr in Haynsburg. Und das kurz bevor dort die Deutschen Schülermeisterschaften stattfinden sollten.

„Wir hatten dann den Fokus erst einmal auf Haynsburg gelegt, um dort alles aufzuräumen“, sagt Trummer. Das gelang auch mit ganz vielen Helfern und so konnte der Wettkampf wie geplant stattfinden. Auch der normale Trainingsbetrieb läuft derzeit nahezu reibungslos im Zeitzer Bootshaus. Das war dem Verein wichtig, denn die Kanuten müssen trainieren, haben Wettkämpfe zu absolvieren.

Aber zu tun gibt es am und um Bootshaus noch einiges. „Das Außengelände ist wieder in Ordnung gebracht und drinnen ist alles so vorbereitet, dass es trocknen und wieder aufgebaut werden kann“, sagt Trummer. Das war Dank der Hilfe von Mitarbeitern möglich, die über die Zeitzer innovative Arbeitsfördergesellschaft (Ziag) am Bootshaus anpackten. Im Herbst, so sagt Trummer, soll dann das Bootshaus wieder so hergerichtet sein, dass es voll nutzbar ist. Vor allem die Turnhalle muss dann wieder benutzbar sein, da sie den Winter über viel zum Training gebraucht wird.

Quelle: mz-web.de

Ein 18-Jähriger, der in seinen Ferien in einer vom Hochwasser stark geschädigten Milchviehanlage in Zielitz (Börde) im Einsatz war, ist bei einem Arbeitsunfall ums Leben gekommen.
Nach Angaben der Polizei in Haldensleben war der junge Mann am Dienstag mit einem Radlader auf dem Gelände der Anlage unterwegs. An einer Böschung kippte das Fahrzeug aus bislang unbekannter Ursache um, und der Fahrer wurde unter dem Radlader eingeklemmt. Die Feuerwehr konnte den 18-Jährigen nur noch tot bergen. Die Kriminalpolizei und die Gewerbeaufsicht haben Ermittlungen aufgenommen.
Quelle: focus.de

Pflichtversicherung für alle oder ein verbesserter Hochwasserschutz – die Flutkatastrophe vom Juni hat eine breite Debatte darüber ausgelöst, welche Lehren sich aus der Schadensbilanz des Hochwassers ziehen lassen. Rund acht Milliarden Euro sollen Bund und Länder für einen Fluthilfe-Fonds bereitstellen. Eine Summe, die den Bundeshauhalt empfindlich belastet. Landespolitiker in Sachsen, Thüringen und Hessen haben daher das Konzept einer Pflichtversicherung gegen Elementarschäden ins Spiel gebracht. Die Versicherungswirtschaft ist gegen die Pläne Sturm gelaufen. Und auch die Bundesregierung sieht das Modell derzeit eher skeptisch.

Beispielhaft für die weit überwiegende Meinung in der deutschen Versicherungswirtschaft weist auch Ralph Brand, Vorstandsvorsitzender der Zurich Versicherung, auf ein ganz besonderes Problem bei der Einführung einer Pflichtversicherung gegen Hochwasser hin. Ralph Brand: „Eine Pflichtversicherung gegen Hochwasser produziert Ungerechtigkeit bei denjenigen, die kaum hochwassergefährdet sind und dennoch für die anderen mit bezahlen: Ein Gerechtigkeitsproblem!“

Eigentlich war die Pflichtversicherung bereits zu den Akten gelegt: Nach dem Jahrhundert-Hochwasser 2002 hatte sich die Option einer Zwangs-Police in den Bundesländern nicht durchsetzen können. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hatte das Modell wieder ins Gespräch gebracht: Die Versicherungspflicht gegen Elementarschäden, so das Argument, sei für den Staat langfristig günstiger, als die Milliarden-Soforthilfe nach einer Katastrophe. Zudem sei den Hochwasseropfern eine finanzielle Entschädigung sicher. Dagegen werden die Gelder des Fluthilfe-Fonds nach einem bestimmten Schlüssel verteilt, so dass der Einzelne im Unklaren darüber ist, mit welcher Summe er entschädigt wird.

Wird die Pflichtversicherung eingeführt, müssen sich alle Privateigentümer von Häusern oder Wohnungen gegen Elementarschäden versichern. Der Schutz umfasst Schäden durch Hochwasser, Erdbeben und Erdrutsche sowie gegen Lawinen. Denn die klassischen Wohngebäude- und Hausratsversicherungen übernehmen lediglich Schäden durch Leitungswasser, Brand, Blitzschlag, Sturm und Hagel. Der Versicherungszwang bedeutet aber auch, dass Immobilienbesitzer in nicht gefährdeten Regionen Geld für eine Versicherung zahlen müssen, die sie freiwillig nicht abschließen würden. Landespolitiker unter anderem aus Sachsen, Thüringen und Hessen sehen das Modell dennoch als gerechte Lösung an: Zahlen alle für den Versicherungsschutz, werden Privateigentümer in Risikogebieten entlastet. Denn sie erhalten den nötigen Versicherungsschutz oftmals nur gegen hohe Selbstbeteiligungen, wie Verbraucherschützer kritisieren.

Ralph Brand, Vorstandsvorsitzender der Zurich Versicherung weist in diesem Zusammenhang noch auf ein anderes Problem hin, das sich mit Einführung einer Pflichtversicherung gegen Hochwasser ausweiten könnte. Thema: Nachlassen im Bereich der vorbeugenden Hochwasserschutzmaßnahmen. Ralph Brand: „Eine solche Pflichtversicherung würde eine Scheinsicherheit erzeugen und dringend notwendige vorbeugende Sicherheitsmaßnahmen für Flussläufe und Gebäude erlahmen lassen. Auch hier muss die Versicherungswirtschaft beratend einbezogen werden.“ Als Vorstandsvorsitzender der Zurich Versicherung weiß Ralph Brand, dass ohne Einbeziehung des Sachverstandes der Versicherer auch bei den vorbeugenden Maßnahmen gegen Hochwassergefahren kaum Passgenauigkeit erreicht werden kann.

Bislang liegt der Anteil der Privateigentümer, die eine Elementarschadenversicherung abgeschlossen haben, bundesweit bei 32 Prozent. Lediglich die Bundesländer Baden-Württemberg, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt liegen deutlich über diesem Schnitt. Die mangelnde Nachfrage des Extra-Schutzes gegen Hochwasserschäden führt der Gesamtverband der Deutschen Versicherer (GDV) auch auf die Fluthilfe-Politik zurück. Immobilienbesitzer spekulierten auf staatliche Milliardenentschädigungen, anstatt selbst in den Eigentumsschutz zu investieren. Der GDV hat angesichts der jüngsten Flut erneut betont, dass sich knapp 99 Prozent aller Privatgebäude versichern lassen. Verbraucherschützer bewerten diese Aussage kritisch: So sei ein Versicherungsschutz in gefährdeten Zonen nur zu hohen Selbstbehalten möglich. In einem umfassenden Schadensfall reiche die ausgezahlte Summe aber bei weitem nicht für die Sanierung.

Die Versicherungsbranche sieht Bund und Länder jetzt in der Pflicht, stärker in Maßnahmen zum Hochwasserschutz zu investieren. Baugenehmigungen in Hochrisikogebieten dürften zudem nicht erteilt werden. Würde die Pflichtversicherung eingeführt, müssten die Versicherer jeden Hauseigentümer mit einer Police ausstatten, selbst in den Risikogebieten. Ein Geschäftsmodell, das sich nach Ansicht von Branchenexperten trotz hoher Selbstbehalte der Versicherungsnehmer für die Gesellschaften nicht rechnet. Die Bundesregierung setzt jetzt auf Aufklärung. Statt eine Pflichtversicherung einzuführen, sollen Kampagnen über die Risiken in den gefährdeten Gebieten aufklären. Denn eine Versicherungspflicht käme den Bund ebenfalls teuer zu stehen: Um das Modell überhaupt tragbar zu machen, müssten staatliche Garantien in Milliardenhöhe her.

Quelle: themenportal.de

Limlingerode (Kreis Nordhausen). Bei der Hochwasser Katastrophe im Juni 2013 wurde in Friedeburg an der Saale die Kindertagesstätte „Spatzennest“ überflutet.

Das im Keller ausgelaufene Heizöl beschädigte das gesamte Gebäude stark. Bis zu der Flut wurden in der Kindertagesstätte ca. 50 Kinder zwischen 1 bis 6 Jahren betreut. Zwei Mitglieder des Limlingeröder Schützenvereins e.V. halfen dort am 14. Juni beim Aufräumen. Bei dem diesjährigen Schützenfest in Limlingerode startete der Schützenverein einen Spendenaufruf zum Wiederaufbau der Kindertagesstätte „Spatzennest“ in Friedeburg.

Im Verlauf des Schützenfestes wurde eine Summe von 1.531 Euro gespendet, der Limlingeröder Schützenverein e. V. rundete diesen Betrag auf 2.000 Euro auf. Der Verein bedankt sich bei allen Besuchern für ihre Spendenbereitschaft. Am 12. August übergaben Mitglieder des Vereins den Spendenscheck der Kindertagesstättenleiterin Frau Eulenberg. Das Team des Kindergarten und die Kinder bedankten sich recht herzlich für die Spende und hoffen das der Kindergarten im Oktober diesen Jahres wieder bezogen werden kann.

Quelle: otz.de

Anträge auf Soforthilfe noch bis 15. August

Veröffentlicht: August 12, 2013 von fluthelfer in finanzielle Hilfen, Sachsen-Anhalt

Die Stadt Zeitz zahlte bereits über 300.000 Euro aus. Mit einem Runderlass hat das Finanzministerium des Landes Sachsen-Anhalt die Antragsfrist über die Gewährung von Soforthilfen vor rund einem Monat verlängert.

Noch bis Donnerstag können vom Hochwasser Betroffene Anträge auf Soforthilfe stellen. Die Stadtverwaltung Zeitz erinnert noch einmal an diesen Termin, damit ihn niemand, der die Voraussetzungen dafür erfüllt, verstreichen lässt.

Mit einem Runderlass hat das Finanzministerium des Landes Sachsen-Anhalt die Antragsfrist über die Gewährung von Soforthilfen zur Unterstützung der vom Juni-Hochwasser 2013 direkt betroffenen Einwohner und Eigentümer vor rund einem Monat verlängert.

Entsprechende Anträge können demnach noch bis zum 15. August bei der Stadt Zeitz abgegeben werden. Der Postweg ist ebenso möglich wie die Abgabe im Bürgerbüro oder dem Briefkasten der Stadt. Für Rückfragen sind die Mitarbeiter im Servicebüro Hochwasser im Rathaus für die Bürger da. Anträge stehen auch zum Download auf der Internetseite der Stadt Zeitz bereit. Das Bürgerbüro ist am Mittwoch und Donnerstag von 8.30 Uhr bis 18 Uhr, geöffnet.

Mittlerweile wurde schon eine erhebliche Summer an Soforthilfe nach dem Hochwasser in der Stadt Zeitz ausgezahlt. „521 Anträge wurden bisher beschieden“, nennt Pressesprecher Thomas Sagefka die aktuellen Zahlen vom Montag, „die gewährte Soforthilfe beläuft sich damit auf 308 683,49 Euro.“ Die bisherigen Rückzahlungen belaufen sich dabei auf 7 435 Euro.

86 Anträge gab es bisher auf Soforthilfe für Gebäude im Stadtgebiet. Die gewährte Soforthilfe beläuft sich bislang auf 159 300 Euro. Rückzahlungen seien noch nicht erfolgt, so Sagefka.

Rückzahlungen müssen erfolgen, wenn ein Betroffener den Schaden von der Versicherung ersetzt bekommt, dann gilt die Soforthilfe als Darlehen.

Quelle: mz-web.de

Förderungen nach dem Hochwasser

Veröffentlicht: August 12, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Die Gemeindeverwaltung Auerbach informiert die Bürgerinnen und Bürger über die Möglichkeiten bei der Schadensbeseitigung nach der Flut im Juni.

Auerbach. Der erste Schock dürfte verdaut sein, die dringlichsten Aufräumarbeiten abgeschlossen. Die Beseitigung der Schäden nach dem Juni-Hochwasser stehen allerdings vielerorts noch an. Die Gemeindeverwaltung Auerbach lädt daher Interessierte zu einer Infoveranstaltung am 20. August ins Sozialgebäude Stift ein. Dort soll über fachgerechte Maßnahmen zur Beseitigung von Hochwasserschäden informiert werden. Zudem wird es Hinweise zum vorbeugenden Hochwasserschutz und mögliche Förderungen geben.

Die Veranstaltung teilt sich in drei Blöcke auf. Zunächst soll es um bautechnische Dinge gehen. Die Experten werden über Reinigung, Schimmelbefall, Untergrundbehandlung oder geeignete Baustoffe informieren und aufklären, wie Spätfolgen zu verhindern sind. Auch Themen, wie Abschottung von Fenstern und Türen, werden erläutert. Der zweite Block widmet sich Elektro-, Heizungs- und Sanitärinstallationen. Neben der Schadensbeseitigung werden auch Präventionsmöglichkeiten thematisiert. Der dritte Themenkomplex schließlich befasst sich mit den Fördermöglichkeiten. Es werden Förderprogramme des Freistaates und des Bundes vorgestellt. Zudem wird erläutert, welche Maßnahmen, speziell auch welche vorbeugenden, förderfähig sind. Es wird erklärt, wo und wie eine Förderung zu beantragen ist.

Im Anschluss an diese Informationsblöcke werden die Experten der Architektenkammer Sachsen, der Ingenieurkammer Sachsen, der Sächsischen Energieagentur sowie der Sächsischen Aufbaubank bei einem Podiumsgespräch für Fragen zur Verfügung stehen.

Die Informationsveranstaltung am Dienstag, 20. August, findet zwischen 17 und 18.30 Uhr im Sozialgebäude Stift an der Hauptstraße 76 in Auerbach statt.

Quelle: freiepresse.de

Bei Überflutungen in der Region sollen künftig verstärkt Wasserretter mit Spezialwissen zum Einsatz kommen.

Angesichts der sich häufenden Hochwassereinsätze will die Chemnitzer Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) die Ausbildung von Spezialisten für die Rettung von Menschen aus fließenden Gewässern forcieren. Ziel sei es, etwa bei der Evakuierung von Personen aus überfluteten Gebieten andere Einsatzkräfte verstärkt zu unterstützen, sagte Michael Birkner, Landesleiter der Wasserwacht Sachsen und deren Vize-Chef in Chemnitz. Es dürfe nicht sein, dass bei Hochwassereinsätzen Feuerwehrleute ohne Spezialausbildung und Spezialausrüstung sich in unnötige Gefahren begäben. „Wenn man ins Wasser stürzt und in eine Strömung gerät, muss man schon sehr genau wissen, wie man sich richtig verhält“, erläuterte Birkner bei einem Besuch des DRK-Präsidenten und früheren Bundesinnenministers Rudolf Seiters beim Chemnitzer Ortsverband. Gerade an Brücken und Durchlässen lauerten vielfach tödliche Gefahren.

Die ehrenamtlich organisierte Wasserwacht verfügt inChemnitz derzeit über fünf Rettungsschwimmer mit einer Ausbildung als sogenannte Fließretter. Sie waren beim jüngsten Hochwasser im Juni unter anderem in Einsiedel und Wechselburg bei Evakuierungen im Einsatz. Spätestens in zwei Jahren sollen es zehn Fließretter sein, kündigte Birkner an. Sie sind im Katastrophenfall vor allem dann gefragt, wenn ein Einsatz mit Motorbooten aufgrund der örtlichen Gegebenheiten wenig Sinn hat. „Gerade hier in Chemnitz ist das recht häufig der Fall.“

Der für den Katastrophenschutz zuständige Bürgermeister Berthold Brehm teilt diese Einschätzung. Er kündigte an, die Einsatzpläne für Hochwasser-Ereignisse bei Bedarf zu überarbeiten. „Es ist gut, dass wir hier solche Spezialisten haben“, sagte er. Nach eigenen Angaben zählt die Chemnitzer Wasserwacht derzeit rund 400 Mitglieder. Knapp 300 sind als Rettungsschwimmer ausgebildet und im Sommer auch in den Freibädern der Stadt sowie an den Badestränden der Ostsee im Einsatz. 16 Mitglieder verfügen über eine Ausbildung als Motorbootführer.

Für die Finanzierung der jeweils mehrere hundert Euro teuren Fließretter-Ausrüstung mit Spezialeinsatztechnik sowie für die erforderlichen regelmäßigen ärztlichen Untersuchungen und technischen Revisionen erhofft sich das DRK Unterstützung auch aus der Politik. „Das können wir nicht alles aus eigener Tasche finanzieren“, sagte Kerstin Börner, die Vizepräsidentin des Kreisverbandes. Mit 6500 Fördermitgliedern sei das DRK in Chemnitz zwar vergleichsweise gut aufgestellt. Die daraus resultierenden Einnahmen gingen jedoch gleichwohl zurück.

Quelle: freiepresse.de

Viel Solidarität nach Hochwasser

Veröffentlicht: August 12, 2013 von fluthelfer in Hochwasserfolgen, NRW

Die 91-jährige Greta Becker aus Bergisch Gladbach hatte nach den Unwettern alles verloren. Ihre Wohnung war überschwemmt, die Möbel zerstört. Zahlreiche Menschen boten der Seniorin Hilfe an.

Bergisch Gladbach. Eine Welle der Solidarität hat der Artikel im „Kölner Stadt-Anzeiger“ über die 91-jährige Greta Becker aus Bergisch Gladbach ausgelöst. Wie in der Ausgabe vom 1. Juli berichtet, war in die tiefer gelegene Parterre-Wohnung der Seniorin an der Hammermühle innerhalb von Minuten sehr viel Wasser geströmt. Die Seniorin verlor infolgedessen alle ihre Besitztümer und musste ausziehen. Eine Caritas-Mitarbeiterin, die in der betreuten Wohneinrichtung eher zufälligerweise vor Ort war, konnte die Seniorin noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. „Es hätte noch schlimmer kommen können“, sagt Schwiegertochter Marion Dömkes-Becker – wäre die Seniorin in dem reinströmenden Wasser gestürzt, hätte sie auch ertrinken können.

Nach dem Unglück lebte die Seniorin bei ihrem Sohn Holger Becker – und erlebte große Hilfsbereitschaft. „Viele Menschen haben ihr Möbel angeboten“, erzählt Becker. Auch ein liebevoll zusammengestelltes, großes Paket mit Duschgel, Handtüchern, einem „Wohlfühl-Tee“ und weiteren Dingen für den täglichen Bedarf stand vor der Tür „Leider konnten wir uns nicht persönlich bedanken, weil auf dem Paket lediglich der Name der Absenderin vermerkt war, aber keine Adresse oder Telefonnummer“, sagt Dömkes-Becker, hörbar gerührt über die Hilfsbereitschaft.

Fassungslos und zornig hatte die Familie Becker sich nach dem Ereignis schriftlich an die Verwaltung des Rheinisch-Bergischen Kreises und an den Bergisch Gladbacher Bürgermeister Lutz Urbach gewandt, um nach den Ursachen und den Verantwortlichen für die große Überschwemmung zu fragen. Urbach habe rasch, freundlich und umfassend geantwortet, so Becker, und in seinem Schreiben erklärt, dass das Gebäude laut den Hochwassergefahrenkarten für die Strunde in einem Überschwemmungsgebiet liege. Der Schaden sei aufgrund einer abgesenkten Böschung entstanden und empfiehlt den Hausbesitzern „wegen der offensichtlichen Gefahrenlage“ dringend „Maßnahmen zum Objektschutz“. Greta Becker ist jüngst in das Haus zurückgezogen. Ins Obergeschoss – überflutungssicher. Becker: „Mit vereinten Kräften konnten wir ihr wieder ein lebenswertes Umfeld schaffen.“

Quelle: ksta.de

ERC Ingolstadt gastiert zum Hochwasser-Benefizspiel in Deggendorf

Veröffentlicht: August 12, 2013 von fluthelfer in Deggendorf

Deggendorf. (PM) Wenn am 30.08.2013 die Ingolstadt Panther in Deggendorf auflaufen, dann steht man sich nicht nur einem DEL-Team gegenüber, sondern auch einer Mannschaft, die schon immer ein gutes Pflaster für Deggendorfer Spieler war. Aktuell wechselte Torhüter Timo Pielmeier von den Landshut Cannibals nach Ingolstadt, um dort die Nummer 1 zu sein. Timo Pielmeier erlernte das Eishockey in Deggendorf und ist eines der vielen Talente, die aus der Deggendorfer Nachwuchsschmiede hervor gingen. Gleiches trifft auf Christoph Gawlik zu, der ebenfalls für die Panther stürmt.

Das größte Talent, das Deggendorf je hervor gebracht hat, ist zweifelsohne Thomas Greilinger. Seit 2008 spielt der Stürmer in der Audi-Stadt und lässt dort die Verteidiger in der DEL regelmäßig alt aussehen. Nach seiner schweren Verletzung versuchte er sich in der damaligen Bayernliga und schoss seinen Heimatverein Deggendorf wieder in die Oberliga zurück. Thomas Greilinger wird allerdings die Schlittschuhe nicht schnüren können, da er verletzungsbedingt ausfällt.

Neben Pielmeier und Greilinger standen auch noch andere ehemalige Deggendorfer Akteure bei den Panthern unter Vertrag. So zum Beispiel Stephan Retzer oder der auch in Deggendorf unvergessene Glen Goodall. In drei Spielzeiten erzielte er in 149 Spielen 308 Punkte (189 Tore) und bildete damals mit Ed Zawatsky und Agostino Casale ein kongeniales Trio. Die älteren Fans werden sich noch gerne erinnern, als der damalige Tabellenführer der Hacker-Pschorr-Liga – die Ingolstadt Panther – mit 9:2 aus dem Deggendorfer Eisstadion geschossen wurden.

Nun hat Ingolstadt zu einem Benefizspiel zugesagt und so können sich die Fans von Deggendorf Fire auf einen hochkarätigen Gegner freuen. Niklas Sundblad wird sicher ein starkes Team aufbieten, gegen das es die Fire-Stürmer schwer haben werden, das Tor von Timo Pielmeier unter Beschuss zu nehmen.

Die Schirmherrschaft hat Deggendorfs Oberbürgermeister, Dr. Christian Moser, übernommen. Im Laufe der Diskussion über die Sanierung des Eisstadions arbeitete er mit Hochdruck an einer einvernehmlichen Lösung für alle Beteiligten. Bevor nun die Umbauarbeiten beginnen, wird also mit Ingolstadt erstmals eine DEL-Mannschaft im ehrwürdigen Deggendorfer Eisstadion antreten. Die Erlöse aus diesem Spiel gehen an die Geschädigten des Juni-Hochwassers, bei dem selbst Spieler, Offizielle und Fans von Deggendorf Fire Hand anlegten, um die Not der Flutopfer etwas zu lindern. Der ERC Ingolstadt drückt mit dieser noblen Geste ebenfalls seine Verbundenheit mit den Flutopfern aus.
Sitzplätze gibt es für 20 Euro, Stehplätze kosten 10 Euro für Erwachsene und 5 Euro für Jugendliche bis 18 Jahren. Die Karten können im Vorverkauf ab Dienstag bei der Deggendorfer Zeitung oder dem Zigarrenhaus Schleicher erworben werden. Auch in der Geschäftsstelle zu den üblichen Öffnungszeiten gibt es die begehrten Tickets. Anpfiff zu diesem interessanten Vergleich ist um 20 Uhr!

Quelle: eishockey-magazin.de

Flutopfer: Mike Mohring will Langzeitarbeitslose mit ins Boot holen

Veröffentlicht: August 12, 2013 von fluthelfer in Thüringen

Das Saaletal gehört wie weite Teile des Ilmtals mit zum Wahlkreis von Mike Mohring. Der CDU-Fraktionsvorsitzende weiß deshalb aus eigener Anschauung sehr genau, wie die Menschen in Thüringen im Frühsommer unter dem Jahrhunderthochwasser zu leiden hatten.

Fast drei Wochen stand das Wasser auf Feldern, in Kellern und in Wohnhäusern. „Jetzt bekommen die Menschen die Gelder, die sie brauchen, um wiederaufzubauen, was zerstört wurde. Und das ist zum Teil gravierend. Auch hier müssen Menschen ihre Häuser verlassen, die Gebäude werden abgerissen, weil die Schäden so groß sind“, berichtet Mohring in einem Interview mit dem „Fraktions-TV“ der CDU-Landtagsfraktion.

Thüringen soll deshalb mit einem auf die speziellen Belange des Freistaates zugeschnittenen Wiederaufbauprogramm den Betroffenen unter die Arme greifen, schlägt Mohring vor.

Der gemeinsame Antrag mit dem Koalitionspartner SPD liegt mittlerweile unterschriftsreif vor. Er soll nach der Sommerpause in den Landtag eingebracht werden. Mit den darin neben der akuten Hilfe auch vorgeschlagenen Präventionsmaßnahmen soll für die Zukunft vorgebeugt werden, um Flutkatastrophen besser in den Griff zu bekommen. „Und vor allem geben wir den Menschen eine Chance und signalisieren denen, die betroffen sind: Wir helfen Euch. Wir lassen Euch nicht alleine.“

Einer der zentralen Punkte ist die Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen bei den dort anstehenden Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Diese Projekte sollen zum einen durch nicht abgerufene Mittel zur Wiedereingliederung von ALG-II-Empfängern finanziert werden – deutschlandweit geht es hier um 2,5 Milliarden Euro – und zum anderen durch die Unterstützung der Landesregierung.

CDU und SPD sehen hierin auch eine Chance, Langzeitarbeitslose noch intensiver zu fördern. Der Bundesrechnungshof hatte hier bereits Handlungsbedarf angemahnt.

Quelle: otz.de

Mit dem Kopf durch die Wand

Veröffentlicht: August 12, 2013 von fluthelfer in Hochwasserfolgen, Sachsen-Anhalt

Das Ehepaar Müller war nach dem Deichbruch bei Klein Rosenburg schwer von dem Juni-Hochwasser betroffen. Uwe Müller kämpft nun um sein Heim und jede finanzielle Hilfe.

Klein Rosenburg/Bernburg/MZ. 

„Klingeln oder rufen, ich bin wie immer im Garten“, steht auf einem provisorischen Pappschild am Zaun eines Grundstücks in Klein Rosenburg. Hält man kurz inne, bemerkt man die unnatürliche Unruhe in dem kleinen Dorf. Es wird gehämmert und gesägt, am Straßenrand stehen Transporter von Handwerksunternehmen und überhaupt ist viel los. Und das bei weit über 30 Grad.

Das provisorische Schild fordert zum Klingeln auf und sogleich ruft es aus dem Garten: „Ich bin hier, ich komme Ihnen entgegen.“ Das Schild und die Stimme gehören Uwe Müller. Der 57-Jährige lebt seit 19 Jahren in diesem Haus. Es ist sein Heim – gewesen. Mit dem Juni-Hochwasser wurde alles zerstört. Wo das Wasser herkam? Von überall, denn unweit von Klein Rosenburg mündet die Saale in die Elbe. „Niemand hat geglaubt, der Deich könnte brechen“, so Müller. Doch am Sonntag, 9. Juni, brach der Deich bei Klein Rosenburg am frühen Morgen. Und das Grundstück von Uwe Müller lief voll.

Mit dem Rollstuhl fährt der 57-Jährige nun über die Wege im Garten. Die Übergänge zu den Steigungen sind hart. Er muss aufpassen, nicht umzukippen. „Früher“, so sagt er, „war da ein weicher Übergang. Alles weggespült.“ Die Wege sind genau so breit, dass er gut durchkommt. „Ich brauche keine Hilfe. Ich fahre hier seit 19 Jahren durch und wer weiß, wie oft ich schon hingefallen bin“, sagt der Mann grinsend. Er lädt zum Kaffee auf dem mit Folien beschlagenen Fundament ein, was mal eine Terrasse vor einem Gartenhaus gewesen sein soll. Über Wochen hat das Wasser gestanden und hat nichts übrig gelassen.

Das Haus ist jetzt nur noch im Rohzustand. Nur mit Gehhilfen kann Uwe Müller gerade so in das Haus, um die Trockner anzustellen. Die Hauseingänge liegen Zentimeter weit über dem Boden, alles musste rausgenommen werden. Auch der Putz wurde bis zu 1,30 Meter hoch abgehackt. Nur ein Paar Rohre schlängeln sich durch das Haus. „Heute kam der Bauleiter freudestrahlend auf mich zu“, fängt er an zu erzählen. Er habe gesagt, zu Weihnachten könnten sie wieder einziehen. Die Freude teilt Uwe Müller nicht.

Kämpferisch

Die Flut ist die eine Sache. „Wir wohnen im Hochwassergebiet. Dass man da nicht immer gut wegkommen kann, ist klar.“ Der 57-Jährige kämpft aber nun um jede finanzielle Ausgabe, jeden Tag. Es ist der Kampf um seine Selbstständigkeit. Die Gutachter kommen und gehen, die Telefonate sind zahlreich und die Versicherung zahlt oder eben nicht. Aber Uwe Müller ist pragmatisch, vor allem aber kämpferisch. „Man sagt doch: ,Nicht mit dem Kopf durch die Wand’. Ich komme durch!“

Vieles kann er nicht selber machen, da ihn eine Krankheit an den Rollstuhl bindet. Und dennoch kommt er jeden Tag und tut, was er eben kann, aus dem Rollstuhl oder kniend auf dem Boden. Mitleid ist hier fehl am Platz. Hin und wieder fragt er Nachbarn um Hilfe, aber er will so viel wie möglich selbst erledigen: Er reinigt den Garten und die Sandkiste, damit seine Enkel wieder darin spielen können. Den Zaun hat er auch schon vom grauen Schlamm befreit.

Uwe Müller hat die 2 000 Euro Soforthilfe erhalten, wie jeder Hausbesitzer – mehr nicht. Er wandte sich an den Bernburger Torsten Sielmon. Der ehrenamtliche Behindertenbeauftragte des Salzlandkreises ist 2008 vom Kreistag gewählt worden und kümmert sich um die Belange der Behinderten in der Region. Bei einer Veranstaltung Mitte Juli, auf der Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Hartmut Möllring (CDU) über Hilfen informierte, war auch Sielmon anwesend. Er hatte gehört, dass es in anderen Ländern spezielle Fördertöpfe gebe. Für Menschen, die vom Hochwasser betroffen sind und eine Behinderung haben. Durch die Reihen ging an diesem Abend nur Kopfschütteln, so etwas gebe es nicht in Sachsen-Anhalt. Sielmon habe sich aber so gut er konnte für Uwe Müller eingesetzt, so dass dieser eine Spende von anderer Stelle erhielt. „Dafür bin ich so dankbar“, sagt er. Überhaupt sei er überwältigt von Menschen, die auf ihn zukommen und ihm einfach Dinge in die Hand drücken. „Niemand will etwas dafür, nicht einmal ein Danke.“

Nur langsame Fortschritte

Das Haus, in dem er mit seiner Frau bis Anfang Juni wohnte, ist ebenerdig. Anders ginge es auch nicht mit dem Rollstuhl und den Gehhilfen. Daher sei der Schaden so immens. Mit etwa 95 000 bis 100 000 Euro rechnet Müller nun. Und nur langsam geht es voran. Anfang August waren die Trockner zwei Wochen im Gebäude. Die Messung an den Mauern zeigte aber noch immer eine Feuchtigkeit von 76 Prozent an. Daraufhin habe er mehr Putz entfernt, sagt Uwe Müller. Nun sollte es schneller gehen. „Ich habe einen Fliesenleger und Türenbauer. Sie stehen alle in den Startlöchern“, so Müller. Aber es gehe nicht voran.

Und so arbeitet er weiter. Jeden Tag bringt ihn seine Frau zum Grundstück. Denn derzeit wohnt das Ehepaar in Calbe, dort haben sie Unterschlupf gefunden. Die Firma und Mitarbeiter seiner Frau haben dort alles getan, um es den beiden so angenehm wie möglich zu machen. Aber es ist nicht das Gleiche. Was er sich für die Zukunft wünscht? „Mein Heim. Das Stückchen bedeutet mir alles.“

Quelle: mz-web.de

Hochwasser soll breiter werden

Veröffentlicht: August 12, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz, Sachsen

Grüne fordern weitere Überflutungsflächen in Sachsen / Deichverlegung erfolgt sehr langsam

Damit Fluten an sächsischen Flüssen weniger Schäden anrichten, müssen sich diese ausbreiten können. Doch bei den geplanten Vorhaben kommt das Land nicht voran.

Die Aussicht klingt ernüchternd. In etwa 250 Jahren werden Sachsens Flüsse den Raum haben, der ihnen nach dem Hochwasser 2002 versprochen wurde – vorausgesetzt, das Tempo, mit dem Deiche verlegt und damit neue Flussauen geschaffen werden, erhöht sich nicht spürbar. An 49 Stellen sollten, so ist es in den Konzepten zum Hochwasserschutz für den Freistaat zu lesen, zusätzliche Auen und Überflutungsflächen entstehen; Flüsse wie die Elbe, die Freiberger und Zwickauer Mulde, Zschopau und Spree sollten sich auf 7500 Hektar zusätzlich ausbreiten können. Die Realität hinkt diesen Planungen meilenweit hinterher: Gerade einmal zwei Vorhaben mit 110 Hektar sind umgesetzt. Stand der Planerfüllung: 1,5 Prozent.

Gisela Kallenbach will das nicht hinnehmen. »Das muss schneller gehen«, meint die Abgeordnete der Grünen im Landtag. Ihre Fraktion fordert vom Land jetzt sogar, sich ehrgeizigere Ziele zu setzen. Eine Studie, die sie beim WWF-Aueninstitut in Rastatt in Auftrag gab, schlägt weitere 17 Deichrückverlegungen vor, mit denen die Flüsse weitere 3418 Hektar Rückhaltefläche erhalten würden.

Wie notwendig das ist, hat nach Ansicht von Oliver Harms vom Aueninstitut das Hochwasser im Juni 2013 gezeigt. Das hat in Sachsen viel weniger Schäden angerichtet als die Flut 2002. Grund: Der technische Hochwasserschutz – Deiche und Flutmauern – wurde verbessert, Deichbrüche kamen seltener vor. Dafür aber wurde das flussabwärts gelegene Sachsen-Anhalt um so stärker getroffen: »Die Unterlieger müssen es ausbaden«, sagt Harms. Die Pegel lagen dort viel höher als 2002, weil das Wasser ungehindert durch Elbe, Mulde und Saale floss. Magdeburg entging nur knapp einer Katastrophe; um Breitenhagen und Fischbeck, wo Deiche brachen, trat sie ein.

Harms fordert deshalb, technische Schutzmaßnahmen nur auf Ortschaften, Siedlungen und Bauwerke zu beschränken, alle weiteren Flächen aber zur Verfügung zu stellen, damit Wassermassen sich besser ausbreiten können: »Das Hochwasser soll breiter werden«, formuliert der Experte. Allerdings lasse sich nicht exakt beziffern, um wie viele Zentimeter sich die Pegel kappen ließen: »Dafür sind die Ereignisse jeweils zu verschieden.«

In der Theorie dürfte die Forderung, den Flüssen mehr Raum zu geben, einleuchten; in der Praxis steht sie, wie die sehr zögerliche Umsetzung der Pläne zeigt, vor großen Hürden. Vorbehalte gibt es etwa bei den Bewohnern von Orten, die näher am verlegten Deich lägen und den Anstieg des Grundwassers fürchten. Ablehnend reagieren häufig auch Landwirte, die ihre zu Überflutungsflächen umgewandelten Felder nur noch extensiv nutzen dürfen oder damit rechnen müssen, dass ihr Mais öfter im Wasser steht. Harms hält es für selbstverständlich, dass Bauern in solchen Fällen entschädigt werden. Man müsse aber generell abwägen, »ob wir Städte schützen wollen oder Maisäcker«.

Kein plausibles Argument sind nach Ansicht Kallenbachs die Kosten. Zwar ist eine Verlegung von Deichen nicht eben preiswert, wie ein Modellprojekt in Sachsen-Anhalt belegt. Dort werden in Regie der Naturschutzorganisation WWF im Lödderitzer Forst 7,3 Kilometer Elbedeich tiefer ins Land verlegt, was etwa 27,8 Millionen Euro kosten soll. Allerdings kostet auch die Ertüchtigung vorhandener Deiche viel Geld. Zudem seien 100 Millionen Euro aus dem Topf für Hochwasserschutz im Landesetat nicht abgerufen worden, wie die Abgeordnete herausgefunden hat. Sie vermutet neben den Konflikten mit Anwohnern, Bauern und Besitzern der Flächen einen weiteren, recht banalen Grund für die Skepsis gegen einen ökologischen Hochwasserschutz. Beim zuständigen Landesbetrieb arbeiteten zumeist Ingenieure, und »deren Denkansatz ist ein anderer: Sie wollen bauen.«

Quelle: neues-deutschland.de

Das Juni-Hochwasser hat viele Baustellen hinterlassen. Ob diese Schäden alle behoben werden können, darüber wird in den nächsten Wochen entschieden. Alle Förderanträge aus dem Erzgebirgskreis liegen nun im Landratsamt vor.

Annaberg-Buchholz. Im Landratsamt glühen derzeit die Tastaturen: Zwölf Mitarbeiter sind damit beschäftigt, die Anträge für 943 Einzelmaßnahmen zu erfassen, die Städte, Gemeinden und Zweckverbände zur Fluthilfe gestellt haben. 91 dieser Anträge kommen aus dem Altkreis Annaberg, sagte Sprecherin Stefanie John auf Anfrage. Wie hoch die nicht-privaten Schäden in der Region sind, steht noch nicht abschließend fest. Nach Informationen aus dem Amt dürfte die Auswertung noch Wochen in Anspruch nehmen – bis Ende Juli mussten die Anträge eingegangen sein. Indes zeichnet eine Umfrage der „Freien Presse“ ein vorläufiges Bild.

Annaberg-Buchholz: Am Saubach in Cunersdorf verschlammte die Geröllsperre, Ufermauern stürzten ein. Entlang des Schottenbergwegs drohte ein Böschungsbruch, weil das Gelände durch wild abfließendes Wasser der Sehma sehr stark aufgeweicht wurde, berichtet Nicole Gräbner von der Stadt. Auch der Fernwanderweg Conduppelweg wurde in Mitleidenschaft gezogen. Die Reparaturen sollen schnellstmöglich erfolgen, sobald Fördergeld da ist.

Schlettau: Laut Organisationsleiter Jochen Meyer handelt es sich bei den Schäden im Ort vorwiegend um kaputte Straßen, Wege und Plätze sowie Durchlässe. „Zum Glück hat es keine nennenswerten Schäden an Gebäuden und Einrichtungen gegeben.“ Die Schutzmaßnahmen an der Zschopau hätten ihre Wirkung „zu 100 Prozent bewiesen“. An der Roten Pfütze, Mühlgräben und Teichen wurden Uferbereiche ausgespült sowie Mauern zerstört. Meyer: „Stark betroffene Stellen an Straßen haben wir provisorisch ausgebessert.“

Oberwiesenthal: Im Kurort hat es Bürgermeister Mirko Ernst (FDP) zufolge die Bereiche nahe Gewässern, Straßen, Gräben sowie Wander- und Radwege erwischt. Diese habe man provisorisch gesichert, damit Urlauber sie wieder nutzen können. Wenn die Fördermittel fließen, mache man sich mit zunächst an die Gewässerinstandsetzung, um für ein erneutes Hochwasser gerüstet zu sein. Teils kann das nach Ernsts Einschätzung erst 2014 umgesetzt werden, wegen „der überaus guten Auftragslage im Baugewerbe“.

Geyer: Weitestgehend wieder in Schuss ist inzwischen das Areal an den Sprungschanzen, berichtet Ralph-Werner Hennings vom Bauamt. Auch an den Straßen sei man sofort tätig geworden. Schäden hätten zudem Geh- und Wanderwege, Bachläufe und Brücken erfahren.

Thermalbad Wiesenbad: Über zahlreiche Schäden an Straßen und Stützmauern informierte Hauptamtsleiter Thomas Burkert.

Thum: An der Wilisch in Herold stehen Arbeiten an der Böschung und an Ufermauern an, zwei Brücken müssen erneuert werde. Auch die Dammsanierung am Jahnsbacher Mühlteich kommt dazu.

Elterlein: Allerlei Zerstörungen hat Elterlein gemeldet. Nach Angaben aus dem Bauamt sind Uferbereiche in Hermannsdorf, Elterlein und Schwarzbach betroffen, sowie Straßengräben und in Schwarzbach das Bachbett mitsamt einer Brücke.

Jöhstadt: Starke Überflutungen haben große Schäden an der Preßnitztalbahn sowie Bachmauern in Steinbach und Schmalzgrube hervorgerufen. Weiter sind Uferbereiche und Schleusen beschädigt, schildert Claudia Tietz aus dem Ordnungsamt. „Begonnen wurde mit der Wiederherstellung einer Bachmauer, da dort die Verkehrssicherheit einer Straße nicht mehr gegeben war.“

Sehmatal: Bachstützmauern in Cranzahl und Sehma sind Opfer der Fluten geworden. „Hart getroffen hat es das Freibad, es wurde von Schlammmassen überflutet“, heißt es aus der Bauverwaltung. Zum guten Teil sei dies aber wieder intakt. Der Rest soll im Herbst, spätestens im Frühjahr angegangen werden. Königswalde: „Im Wesentlichen gab es Schäden an Gewässern und Durchlässen. Vereinzelt nasse Mauern und zerstörte Haustechnik“, berichtet Jörg Seidler. So wurden bereits die Gräben an der Plattenstraße auf einer Länge von 1,7 Kilometern vom Schlamm befreit.

Privatpersonen und Firmen

Eine Förderrichtlinie, die das Land kürzlich verabschiedet hat, regelt den Wiederaufbau. Grundlage ist der Aufbauhilfefonds von Bund und Ländern, der 8 Milliarden Euro umfassen soll.

 

Privatpersonen bekommen bis zu 80 Prozent der Gebäudeschäden ersetzt – bis vor wenigen Tagen war von 50 Prozent die Rede. „Der Freistaat Sachsen beabsichtigt, die Fördersätze in seiner Richtlinie anzupassen“, informierte die Kommunalaufsicht. Auch Hausrat werde förderfähig sein.

 

Zuschüsse in dieser Höhe soll es auch zur Beseitigung von Schäden

geben, die die Flut an Gewerberäumen und gemeinschaftlich genutzten

Wegen von Vereinen und in Kleingartenanlagen angerichtet hat.

 

Privatleute müssen einen Schaden von mindestens 5000 Euro erlitten haben, Vereine 2000 Euro. Betriebe bis 500 Mitarbeiter können bis zu einer Höhe von 100.000 Euro auf einen Zuschuss von 80 Prozent hoffen.

 

Anträge nimmt die Sächsische Aufbaubank entgegen. Private und Vereine haben bis Ende 2014 Zeit, Unternehmen bis Ende 2013.

Quelle: freiepresse.de

Nach Streit und Hochwasser ein Gedicht an den Fluss

Veröffentlicht: August 12, 2013 von fluthelfer in Bayern, Hochwasserschutz

Die Musterstrecke „Wertach vital“ ist fertig. Kiesbänke, flache Ufer und mehr „Spielraum“ für Wasserfluten

Schwabmünchen Es ist ein Vorzeigeprojekt und eine Besonderheit im Landkreis: die Musterstrecke „Wertach vital“, die von den Bayerischen Elektrizitätswerken (BEW) nun fertiggestellt wurde. Aufgeschüttete Kiesinseln mindern die Fließgeschwindigkeit des Wassers bei Schwabmünchen, die Flusssohle wurde stabilisiert und abgedichtet, der Stauraum erweitert, Uferbereiche abgeflacht und der Zugang erleichtert. Die Elektrizitätswerke sehen in dem neuen Zustand des bislang kanalartigen Wassers fast wieder Natur pur: Die ökologische und biologische Vielfalt des Flusses sei wieder hergestellt. Zumindest gilt dies zunächst auf einer Länge von rund hundert Metern im Bereich der Wertachau beim Flusskilometer 30,6. Vorausgegangen waren viele Überschwemmungen und ein Streit mit Anliegern.

Ein Gewässerkonzept, das in Zusammenarbeit der BEW und des Wasserwirtschaftsamts Donauwörth unter Beteiligung der Bürger erarbeitet wird, sieht weitere Maßnahmen vor, um die Wertach bis zur Stadtgrenze Augsburg wieder in Einklang mit der Natur zu bringen und dabei die Hochwassergefahr deutlich zu verringern.

Ralf Klocke, Leiter des Wasserbaus der BEW, sagte beim Festakt zur Fertigstellung der Musterstrecke: Bürger, Behörden, Politiker, Gemeinden und Vereine hätten sich am Projekt beteiligt, Ideen eingebracht, sich aktiv für ein gemeinsames Ziel eingesetzt. „Aus Gegnern wurden Partner“, so Klocke.

Rudolf Zerhau, Sprecher der Bürgerinitiative (BI) der Siedlergemeinschaft Wertachau, bestätigte: „Heute ist es für uns ein historischer Tag. Wir haben endlich das erreicht, wofür wie lange gekämpft haben.“ Die BI forderte seit Jahren einen wirksamen Hochwasserschutz für die Wertachau. „Wir haben ehrenamtlich viel Zeit und Geist investiert, um auf unser Anliegen aufmerksam zu machen, Vorschläge zum Hochwasserschutz zusammengestellt, eine Petition eingereicht und etliche Verhandlungen mit den Behörden, den Politikern und der BEW geführt“, so Zerhau. Hermann Kraus, Zweiter Sprecher der BI brachte seine Freude mit einem Gedicht zum Ausdruck: „Möge das Werk das hier gelungen / Dienen den Alten und den Jungen. / Ein Lob an alle, hier zum Schluss / Zum Wohle der Gemeinschaft und dem Fluss!“ Dass eine „gemeinsame Lösung“ gefunden werden konnte, darüber zeigte sich auch Landrat Martin Sailer erfreut: „Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen.“ Mit der BI, der Stadt Schwabmünchen, dem Landkreis Augsburg, dem Naturschutz, dem Landschaftspflegeverband und anderen Interessengruppen soll im Herbst ein Verein gegründet werden, der die „Vision Wertachau vital“ weiter vorantreiben soll. Bürgermeister Lorenz Müller meinte: Flüsse seien die „Lebensader“ einer Stadt. An der Musterstrecke könne man nun die Wertach „hautnah erleben“ und auf „Tuchfühlung“ mit dem Fluss gehen. „Wir haben miteinander einen großen Erfolg erzielt.“

BEW-Geschäftsführer Peter Strobel sieht in der Maßnahme einen Beweis dafür, dass „bei der Gewässerentwicklung die Wasserkraft nicht das Problem ist, sondern ein Teil der Lösung“.

Quelle: augsburger-allgemeine.de

 

 


Nach Streit und Hochwasser ein Gedicht an den Fluss – weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/schwabmuenchen/Nach-Streit-und-Hochwasser-ein-Gedicht-an-den-Fluss-id26601806.html

Nach Streit und Hochwasser ein Gedicht an den Fluss – weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/schwabmuenchen/Nach-Streit-und-Hochwasser-ein-Gedicht-an-den-Fluss-id26601806.html

Nach Hochwasser: Kanuverband fordert Umdenken

Veröffentlicht: August 12, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Magdeburg (dpa) – Der Deutsche Kanu-Verband (DKV) hat als Konsequenz aus der jüngsten Hochwasserkatastrophe ein Umdenken bei der Gewässernutzung und -pflege gefordert.

„Wir wollen, dass unsere Flüsse frei fließen können. Wir sind gegen eine Versiegelung“, sagte DKV-Präsident Thomas Konietzko im Anschluss an eine Präsidiumstagung in Magdeburg. In einer Erklärung unter dem Titel „Es ist Zeit für unsere Gewässer“ fordert der Verband, dass Gewässerschutz nicht an kommunalen oder Landesgrenzen enden darf.

In der vorläufigen Bilanz des Juni-Hochwassers haben 100 Kanuvereine Hilfe angefordert. Durch Spenden und Eigenmittel des Verbandes in Höhe von knapp 29 000 Euro wurden 26 Vereine in den Bundesländern Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen finanziell unterstützt.

„Wir müssen alles dafür tun, dass es nicht ein weiteres Jahrhunderthochwasser gibt“, sagte Konietzko. In diesem Zusammenhang mahnte der DKV an, dass nach der Hochwasserkatastrophe 2002 zu wenig passiert sei. Von zehn geplanten Deichrückverlegungen in Sachsen-Anhalt sei nur einer umgesetzt worden. „Man kann feststellen, dass es Umsetzungsdefizite gibt“, sagte DKV-Vizepräsident Friedhelm Wollner, „da muss von Politik und Verwaltung mehr passieren.“

Quelle: t-online.de

Die CDU im Thüringer Landtag will Langzeitarbeitslose bei der Bewältigung der Hochwasserschäden einsetzen. Fraktionschef Mohring sieht darin eine Chance zur Integration. Bezahlen sollen die Jobcenter.

 

Erfurt – Unbewohnbare Häuser, unterspülte Straßen, gesperrte Bahntrassen: Das Hochwasser im Juni hat in den betroffenen Gebieten riesige Schäden hinterlassen. Seit Wochen wird renoviert, aufgeräumt, abgerissen. Nun will die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag Langzeitarbeitslose einsetzen, um die Schäden im Freistaat zu bewältigen. Sie sollen den Vorstellungen der Abgeordneten zufolge vor allem eingesetzt werden, um die Infrastruktur an den Flüssen zu verbessern.

„Die Säuberung von Flussbetten oder die Begradigung und Befestigung der ausgespülten Uferränder helfen, Flutschäden künftig zu minimieren“, sagte Fraktionschef Mike Mohring am Sonntag in Erfurt. Dazu könne ein Wiederaufbauprogramm aufgelegt werden, über das befristete Arbeitsverhältnisse und eine Weiterqualifikation für Langzeitarbeitslose geschaffen würden. Ziel müsse es sein, die „Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt zu erhöhen“, fügte er hinzu. Für die Betroffenen sei ein solches Programm eine Chance, integriert zu werden und ihren Nachbarn zu helfen.

Finanziert werden soll das Programm Mohring zufolge durch Mittel der Jobcenter und der Bundesagentur für Arbeit. „Bundesweit wurden zum Beispiel 2012 fast 2,5 Milliarden Euro für Eingliederungsmaßnahmen durch die Jobcenter bislang nicht abgerufen.“ Die CDU sei sich mit ihrem Koalitionspartner SPD in wesentlichen Punkten einig, so Mohring.

500 Millionen Euro Schaden in Thüringen

Das Hochwasser hatte im Juni vor allem in Süd- und Ostdeutschland zahlreiche Häuser, Straßen und Bahntrassen unter Wasser gesetzt und dabei verheerende Schäden angerichtet. Mohring gab die Schadenssumme allein für Thüringen mit einer halben Milliarde Euro an.

Betroffene Bürger erhalten bis zu 80 Prozent des Schadens aus einem Hilfsfonds erstattet. Versicherungsleistungen und andere Hilfen würden dabei angerechnet, erklärte das Bundesfinanzministerium Ende Juli. Insgesamt acht Milliarden Euro hatte der Bundestag im Juni als Hilfe gebilligt. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte angekündigt, erste Zahlungen aus dem Hilfspaket sollten noch im August fließen. Auch die EU will sich beteiligen.

Laut dem Versicherer Munich Re ist die jüngste Flut in Bayern und Ostdeutschland eine der teuersten, die Deutschland je erlebt hat. Für alle betroffenen Länder in Europa zusammen rechnet Munich Re für 2013 mit mehr als zwölf Milliarden Euro ökonomischen Flutschäden.

Quelle: spiegel.de

Welche Lehren lassen sich aus dem jüngsten Hochwasser ziehen? Die Umweltminister der 16 Bundesländer wollen auf einer Sonderkonferenz gemeinsam über mögliche Konsequenzen beraten. Brandenburg prüft derzeit, ob auch stillgelegte Braunkohletagebaue künftig bei Hochwasser als Flutungsflächen genutzt werden können.

Nach den Überschwemmungen und dem Hochwasser im Juni wollen die Umweltminister aller 16 Bundesländer erstmals gemeinsam in einer Sonderkonferenz über mögliche Konsequenzen beraten. Die Konferenz solle am 2. September in der thüringischen Landesvertretung in Berlin stattfinden, sagte die Sprecherin des brandenburgischen Umweltministeriums, Alrun Kaune-Nüßlein, am Montag in Potsdam. Thüringen hat derzeit den Vorsitz der Umweltministerkonferenz.

Brandenburg begrüße, dass sich die Umweltminister nun bundesweit mit dem Thema befassen wollen, sagte Kaune-Nüßlein. Ein früherer Vorstoß dazu von Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack (Linke) nach dem Hochwasser 2010 sei seinerzeit noch abgelehnt worden. Der Bundesrat will sich am Freitag in Berlin mit der Verteilung der Hilfsmittel aus dem Hochwasser-Aufbaufonds des Bundes und der Länder befassen. Die deutschen Elbe-Anrainer wollen sich zusätzlich im November zu einer weiteren Hochwasserkonferenz treffen, wie Kaune-Nüßlein sagte.

Das Land Brandenburg prüft zudem derzeit, ob künftig auch stillgelegte Braunkohletagebaue bei Hochwasser-Katastrophen als reguläre Flutungsflächen genutzt werden könnten, hieß es weiter. Dazu sei eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben worden.

 

Höhe der Hilfsgelder für Privateigentümer regeln die Länder

 

In mehreren Bundesländern sind durch das verheerende Hochwasser im Juni gewaltige Schäden in Privathaushalten und Unternehmen entstanden. In Brandenburg wurden die Hochwasserschäden allein in der Landwirtschaft von der Landesregierung zuletzt mit rund 44 Millionen Euro beziffert. Insgesamt wurden 39.230 Hektar Äcker und Wiesen überflutet.

Betroffene von der Hochwasserkatastrophe können Gelder aus dem eingerichteten Fluthilfe-Fonds beantragen. Eine entsprechende Vereinbarung hatten Vertreter von Bund und Ländern unterzeichnet. Sie regelt die näheren Auszahlungsmodalitäten, acht Milliarden Euro lägen bereit. Brandenburg sollte von den acht Milliarden rund 1,4 Prozent bekommen. Knapp 40 Prozent der Mittel erhält Sachsen-Anhalt, 20 Prozent gehen nach Bayern.

Der Fluthilfe-Fond regelt die Reparatur von Hochwasserschäden in sieben Sonderprogrammen. Das Geld für den Fonds kommt von Bund und Ländern. Der Bund übernimmt dabei wegen der Zuständigkeit für beschädigte Bundesstraßen und Autobahnen etwas mehr. Recht auf Zuschüsse haben vom Hochwasser getroffene Betriebe, Landwirte und Forschungseinrichtungen.

Privateigentümer können die Kosten für Reparaturen an Haus und Inventar bis zu 80 Prozent erstattet bekommen. Das gilt jedoch nicht automatisch, da die genaue Höhe von den Ländern festgelegt wird. Nach Angaben einer Sprecherin des Innenministeriums beinhaltet jedes Fluthilfe-Programm auch die Möglichkeit, bei Härtefällen mehr zu erstatten.

Quelle: rbb-online.de

Das aktuelle Programm des Kabaretts „Fettnäppchen“ nimmt das Hochwasser-Management und OB Viola Hahn aufs Korn. Fettnapp-Chefin Eva-Maria Fastenau denkt, den Nerv getroffen zu haben und steht zu ihrer Truppe.

Frau Fastenau, manch einer nennt Ihre Späße des neuen Fettnapp-Programms „platte Albernheiten über die OB“. Wie nennen Sie diese Art von Humor?

In diesem Fall ist es eine Zustandsbeschreibung. Es gibt nun einmal allgemein gültige Empfehlungen für Business-Garderobe.

Hat Gera diesen Humor?

Auf jeden Fall! Das Wesentliche an unserem neuen Programm „Kabarett unterm Schloss – Was ist los in dieser Stadt?“ ist doch, dass Leute, die während des Hochwassers schlimme Erlebnisse hatten, wieder darüber lachen können.

Was verstehen Sie und ihr „Fettnapp“-Team eigentlich unter Kabarett?

Das Problem ist doch, dass wir uns kabarettistisch mit Persönlichkeiten der Lokalpolitik beschäftigen. Wenn unsere Witze Politiker auf Landes- oder Bundesebene betreffen – wie zum Beispiel Pofalla oder Zimmermann – , haben die Leute kein Problem damit. Die Nähe unserer spitzen Bemerkungen zu Kommunalpolitikern kann dagegen den ein oder anderen verunsichern. Man findet es unter Umständen befremdlich, wenn wir mit dem Finger auf jemanden zeigen. Ich nehme an, weil man plötzlich Angst hat, sich positionieren zu müssen.

Es ging ja nicht nur um Pofallas Kartoffelgesicht. Der Style-Papst Karl fand noch andere Opfer, dessen Äußeres er während des Abends durch den Kakao ziehen konnte…

Dass man sich auch über jemandes Äußerlichkeiten lustig macht, ist ein wesentlicher Bestandteil von Kabarett. Wir haben doch schon bei Bundeskanzlerin Merkel gesehen, dass sich das Gerede um ihr Erscheinungsbild eingestellt hat, sobald sie angefangen hat, auf die Stylingtipps ihrer Berater zu hören. Als die Zeit der weißen Knöpfe vorbei war, beschäftigte sich auch keiner mehr mit ihrem Äußeren.

Was raten Sie denn Frau Hahn?

Erstmal Knigge lesen.

Was glauben Sie, versteht Ihr Publikum solche Gags?

Selbstverständlich! Schließlich sind die keine Einzelmeinung. Und die heftige Reaktion auf diese Nummern in unserem aktuellen Programm zeigen uns, dass wir einen Nerv getroffen haben!

Scherze auf die Äußerlichkeiten von anderen sind ein dankbares Geschäft. Die Lacher sind einem sicher, denn jeder ist doch gern ein bisschen schadenfroh, oder?

Ich denke, es lacht da jeder gern, weil es mittlerweile wirklich Gesprächsthema ist. Spätestens seit dem royalblauen Kleid zum Neujahrsempfang fragt sich doch jeder, was Frau Hahn zu ihren Terminen trägt. Es gibt allerdings wenige, die sich trauen, das laut auszusprechen. Unser Publikum war wohl eher erleichtert, dass das jetzt mal jemand gemacht hat.

Hatten Sie Viola Hahn zur Premiere ins Hofgut eingeladen?

Nein. Das hat bei uns Tradition, wir laden generell keine Politiker ein. Nicht, weil wir sie nicht in Verlegenheit bringen wollen. Eher, um ihnen die Mühe der Absage zu ersparen.

Kommen die trotzdem manchmal zu den Aufführungen?

Frau Hahn war glaube ich noch nicht bei uns. An Herrn Rauch als Gast kann ich mich auch nicht erinnern. Aber Herr Vornehm war ab und zu mit seiner Familie in unseren Vorstellungen – einfach, um einen netten Abend zu haben, nehme ich an, nicht des Amtes wegen.

Wieso traten Sie eigentlich kürzlich bei einer Veranstaltung der Linken auf? Aus Sympathie?

Wir haben das gemacht, weil wir gebucht waren. Jeder, der uns bucht, kriegt auch sein Programm, wir leben schließlich davon aufzutreten. Und wir waren auch schon bei der FDP und der CDU.

Bekommt da der, der sie bezahlt, Zoten nach Wunsch, quasi auf seine politische Ideologie passend?

Nee, wir machen immer unser eigenes Programm. Ich singe da auch gern mal dasselbe Lied bei allen – bei manchen passt es dann wie angegossen, bei anderen ist dann eben ein bisschen Häme dabei.

Sie machen derbe Späße über andere. Selbst dürfen Sie da nicht zimperlich sein. Wie gehen Sie mit Kritik um?

Wer den Kopf raussteckt, muss gegenwärtig sein, dass er eins draufkriegt. Umgang mit Kritik ist für uns etwas ganz Normales. Nach jeder Probe gibt es einen Tagesordnungspunkt, der heißt Kritik. Man lebt damit, dass es Kollegen und andere Menschen gibt, die die eigene Leistung beurteilen. Auf der Bühne muss man so oder so die eigene Eitelkeit ganz weit wegschmeißen. Deswegen geht man auch mit Kritik locker um.

Wer in der Öffentlichkeit steht, wie Sie oder wie Frau Hahn, muss also hart im Nehmen sein?

Wer sich was ausdenkt oder wer was macht, muss davon ausgehen, dass es Leute gibt, die den Geschmack nicht teilen oder mit den Entscheidungen nicht einverstanden sind. Man kann doch nicht erwarten, dass jedem alles gefällt. Aber man kann trotzdem bei seinem Standpunkt bleiben, der hat immer seine Existenzberechtigung.

In Ihrem neuen Programm geht es neben den Outfits unserer Stadtchefin noch um zahlreiche andere Themen. Was, hoffen Sie, nimmt das Publikum mit nach Hause?

Ich hoffe, die Leute nehmen das als Fazit, was wir uns gedacht haben: Wo woanders nach solchem Missmanagement Köpfe rollen, geht man hier zur Tagesordnung über. Es wäre ehrlicher von Frau Hahn gewesen zu sagen „Wir haben die Situation unterschätzt“, statt „Wir haben alles richtig gemacht“. Wenn man wie wir persönlich vom Hochwasser betroffen war, hat man aber eben die Erfahrung gemacht, dass sich keiner für einen interessiert hat.

Man wird den Eindruck nicht los, dass sich da über die Zeit etwas angestaut hat?

Na klar. Wir beobachten eben schon lange die Situation in der Stadt und im Rathaus und analysieren die vielen sichtbaren Probleme. Leider sehen wir weder Perspektiven noch Visionen. An einem bestimmten Punkt haben wir dann gemerkt, dass wir keinen Bock mehr haben, Rücksicht zu nehmen. Dann entlädt sich die Wut schon mal.

Ist das die Schwierigkeit am Kabarett machen?

Nicht immer einfach ist es, dass man die ernste Situation, die einen aufregt, und die Ärgernisse, die man selbst spürt oder die einem andere zutragen, so runterbrechen muss, dass sie witzig werden. Auf der anderen Seite darf man nicht zu sehr in der Wunde stochern, damit es auch lustig bleibt. Es soll ja nicht vordergründig lustig, sondern durchdacht und logisch sein.

Hat man trotzdem eine Stimme im Kopf, die einem sagt, den Witz lässt du mal lieber?

Die Schere im Kopf ist schon vorhanden, die abcheckt, wie weit man gehen kann. Dann muss man sich nur entscheiden, entweder oder.

Reagiert man in den folgenden Vorstellungen auf die Kritik der Zuschauer?

Wenn uns Besucher sagen, dass sie etwas nicht verstanden haben oder ein Übergang von einer Nummer zur anderen nicht so toll war, versuchen wir schon, das zu ändern. Aber man schreibt deswegen nicht das ganze Programm um. Ich stehe voll und ganz hinter dem, was wir machen!

(Das Programm „Kabarett unterm Schloss – Was ist los in dieser Stadt?“ wird bis in den September regelmäßig im Hofgut gespielt. Aufgrund des großen Interesses wurde am 20. August, 19.30 Uhr, sogar eine Zusatzvorstellung eingeplant. Die letzte Aufführung ist am 3. Oktober.)

Quelle: tlz.de

Ein Weimarer Sonntag für Weimar im Uhrenwerk

Veröffentlicht: August 12, 2013 von fluthelfer in Thüringen

Weimar. Die Benefiz-Veranstaltung „Weimarer für Weimarer“ lockte Familien und Musikfreunde an. Der Kassensturz folgt noch diese Woche.

Fünf Bands und Solokünstler. Vier Hüpfburgen und ein Bällebad, Basteln, Schminken und ein Zauberer. – Rockpirat und Uhrenwerk-Hausherr Martin Mendel, die Initiatoren der Benefizveranstaltung „Weimarer für Weimar“, hatten sich alle Mühe gegeben. Und tatsächlich funktionierte vor allem die Idee des Familiennachmittags zu Gunsten der Opfer von Unwetter und Hochwasser. Mehrere Hundert Gäste kamen am Sonntag in die Straße am Alten Speicher und waren gern bereit die drei Euro Eintritt für den guten Zweck zu zahlen.

 

Ein Großteil der Gäste gehörte zur Gruppe Dreikäsehoch und hatte viel zu entdecken. Drei Hüpfburgen von Krautis Spielmobil deckten alle Altersgruppen ab. Die luftgefüllte Riesenrutsche setzte für die ganz Mutigen den Punkt aufs I. Auf die Kreativen wartete die Agentur Dekoweise. Die Agentur „Hinter den Coulissen“ zauberte Schmetterlinge und Farben in die Gesichter der Mädchen und Jungen. Ein paar Meter weiter hatte Zauberer Picaro alle Hände voll zu tun, denn die Kinder sahen es als eine Art Sport an, seine Tricks zu entschlüsseln. DJ Gekstar legte sanften Nachmittagssound über die Szenerie.

 

Auf der Uhrenwerk-Bühne gaben sich derweil die musikalischen Gäste der Veranstaltung ein Stelldichein. Andreas Max Martin durfte sicher sein, an diesem Nachmittag neue Freunde seines Programms gefunden zu haben. „Da musst du echt zuhören“, lobte Passat-Rocker Hansi Hißbach, der den Rock-Pop-Chansonier zum ersten Mal hörte. Da hatte es der Solo-Philipp aus Jena schon schwerer, mit seiner Hoppelrock-Satire zwischen Ikea und Kühlschrank die Stimmung zu steigern.

 

Ganz anders die Heimspiele von Boderline, Passat und Rockpirat. Sie konnten auf eingefleischte Fans im Publikum bauen. Die Band um Martin Lott sorgte so mit einem Ausschnitt aus ihrer „Greatest Hits Show“ auch für den ersten Stimmungshöhepunkt in der Konzerthalle. Wer Passat lange nicht gehört hatte, der durfte durchaus staunen. Denn Maria, Hansi & Co. präsentierten eine große Bandbreite aktueller Hits und Evergreens.

 

Fast mochte man es undankbar nennen, dass die Initiatoren der Veranstaltung am längsten auf ihren Auftritt warten mussten. Doch die Rockpiraten betrachteten das Acht-Stunden-Benefiz schon als ihre Veranstaltung. So sorgte ihr Technik-Team für den Sound aller Künstler, bis auch Marco, Steffen und Band die Halle rockten. Der letzte Ton des Abends war bei Redaktionsschluss noch nicht gespielt, der Kassensturz noch nicht erfolgt.

Quelle: otz.de

Wenig Interessierte, viele Fragen

Veröffentlicht: August 12, 2013 von fluthelfer in Hitzacker, Hochwasserschutz

Nur gut 30 Besucher bei Bürgerversammlung zum Thema Hochwasser in Hitzacker

Hitzacker. Fast einen Monat ist es her, dass das Hochwasser an den Lüchow-Dannenberger Elb- und Seegedeichen seinen Höchststand erreichte. Als die Angst wuchs, die Hochwasserschutzanlagen könnten nicht halten, als allerorts in den Samtgemeinden Elbtalaue und Gartow hektische Betriebsamkeit herrschte beim Bauen neuer Deiche und Dämme und dem Sichern der vorhandenen.

Am Montag hatte die Stadt Hitzacker zu einer Bürgerversammlung in das Café Dierks eingeladen, um die Ereignisse noch einmal Revue passieren zu lassen. Und um Fragen zu beantworten. Denn davon gibt es jetzt, wo die Elbe wieder friedlich in ihrem Bett fließt, viele in der Elbestadt.

So beispielsweise jene, warum kurz vor dem Erreichen des Hochwasserscheitels die Hitzackeraner Stadtinsel evakuiert worden war, das gefährdete Wussegel jedoch nicht. »Das lag daran, dass es sich um völlig verschiedene Verhältnisse handelte», antwortete Stadtdirektor Jürgen Meyer. Die Gefährdung der Stadtinsel sei deutlich intensiver gewesen als jene Wussegels, was vor allem daran lag, dass die Hochwasserschutzwand in Hitzacker von im Fluss treibenden Baumstämmen oder Ähnlichem hätte beschädigt werden können. Diese Gefahr bestand auch in Wussegel, so Meyer, doch dort wäre es wegen der deutlich kleineren Zahl zu evakuierender Menschen jederzeit möglich gewesen, alle in Sicherheit zu bringen – eben anders als auf Hitzackers Stadtinsel, wo gut 400 Menschen leben. Allerdings sei man auch auf die Evakuierung Wussegels vorbereitet gewesen, stellte Meyer heraus.

Was mit den zahlreichen Sportbooten und Yachten im Falle eines erneuten Hochwassers geschehen solle, wenn erst einmal der Sportboothafen wie geplant erweitert ist und dann mehr Platz bietet, wollte ein anderer der nur etwa 30 interessierten Bürger wissen. Denkbar sei eine Verlagerung der Boote nach Tießau oder Dömitz, so Meyer. »Da gibt es noch Abstimmungsbedarf, aber das sollte kein Problem sein», betonte der Stadtdirektor. Keine Antwort konnte die Verwaltung hingegen auf die Frage geben, ob denn das Elbvorland und der Fluss selbst jetzt nach dem Hochwasser in irgendeiner Weise mit Giftstoffen, Bakterien oder anderen Hinterlassenschaften der Flut belastet sind – wie 2002, als weite Teile des Elbvorlandes wegen abgelagerten Giftstoffen für die Landwirtschaft nicht mehr nutzbar waren. »Bislang haben wir keine Informationen darüber», so die ers- te Samtgemeinderätin Petra Steckelberg auf EJZ-Nachfrage. Und auch beim NLWKN, dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, gibt es bislang keinerlei Erkenntnisse über gefährliche oder auch nur signifikante Schadstoffablagerungen im Lüchow-Dannenberger Elbvorland, sagt NLWKN-Sprecherin Herma Heyken.

Die Hochwasserschutzwand in Hitzacker habe sich indes bewährt, berichteten Ortsbrandmeister Egon Behrmann und Ehrengemeindebrandmeister Norbert Schulz auf Nachfrage. Während des Hochwassers seien Vertreter des Herstellers in Hitzacker gewesen und hätten sich von der Standfestigkeit der Konstruktion überzeugt, so Schulz. Allerdings sei durch den Rekordstand der Elbe das sogenannte Freibord, also die Höhe der Schutzeinrichtung über dem Wasserspiegel, auf unter 1,5 Meter geschrumpft. Da aber ein Freibord von eineinhalb Metern erforderlich sei, müsse die Aluminiumwand, die im Hochwasserfall auf die Hochwasserschutzmauer aufgesetzt wird, erhöht werden, stellte Deichhauptmann Axel Schmidt heraus. Ein entsprechendes Schreiben werde an Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) gesandt. Weil hatte bei seinem Besuch in Lüchow-Dannenberg während des Hochwassers versprochen, dass er für alle Fragen und Bitten zum Thema Hochwasserschutz ein offenes Ohr haben werde und sich alle Institutionen, Kommunen und Verbände gern an ihn wenden könnten.

Quelle: ejz.de

Halle zieht wegen Deichbauprojekt vor Oberverwaltungsgericht

Veröffentlicht: August 11, 2013 von fluthelfer in Halle, Hochwasserschutz

Halle will wegen eines gestoppten Deichbau-Projekts im Stadtgebiet vor das Oberverwaltungsgericht ziehen. Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) wolle so den sofortigen Weiterbau am Gimritzer Damm erreichen, berichtete die «Mitteldeutsche Zeitung» (Samstag). Wiegand hatte mit dem Deichneubau beginnen lassen, das Verwaltungsgericht stoppte das Projekt allerdings. Wiegand begründete seinen Gang in die nächste Instanz damit, dass der Beschluss des Verwaltungsgerichts auf falschen Annahmen beruhe. Er befürchte anders als das Gericht, dass schon bei einem einfachen Hochwasser Gefahr für Leib und Leben der Anwohner an er Haale-Saale-Schleife bestehe.

Umweltminister Hermann Onko Aeikens (CDU) hatte in der vergangenen Woche Wiegand signalisiert, dass 2014 ein neuer Deich gebaut werden solle. Es müssten jedoch die Vorschriften eingehalten werden. Wiegand hatte aber schon im Vorfeld erklärt, dass im Herbst dieses Jahres eine neue Überschwemmung möglich sei. (dpa/sa)

Quelle: ksta.de

Das Hochwasser im Juni hat auch in den Wäldern an Elbe und Aland seine Schäden hinterlassen. Darüber informierten gestern die Leiterin des Forstamtes „Nordöstliche Altmark“, Katja Döge, und ihr Mitarbeiter Stefan Kaiser im Seehäuser Ratssaal.

Betroffen davon ist vor allem die Verbandsgemeinde Seehausen – und zwar zwischen der Landesgrenze zu Niedersachsen bis nach Werben. Die überfluteten Waldflächen – circa 400 Hektar – wurden mittlerweile von den Forstfachleuten kartiert.

Insbesondere die Kiefernbestände und Einfriedungen wurden arg in Mitleidenschaft gezogen. „Derartige Belastungen in diesen Größenordnungen haben wir in den zurückliegenden Jahren noch nie gehabt“, berichtet die Forstamtsleiterin. Sie appelliert an die Waldbesitzer, ihre Flächen hinsichtlich von Schäden in Augenschein zu nehmen und diese beim Forstamt registrieren zu lassen. Immerhin stellt das Land Sachsen-Anhalt Gelder zur Entschädigung bereit. Über das Prozedere wird Stefan Kaiser auf einer Informationsveranstaltung für alle Waldbesitzer am Donnerstag, 22. August, ab 17 Uhr im Rathaussaal der Hansestadt Seehausen referieren. Er wird unter anderem Hinweise zum Ausfüllen der Formulare und weitere Tipps und Ratschläge geben. Um Voranmeldungen aus organisatorischen Gründen wird unter der Nummer (039384) 98 00 gebeten. Auch im Vorfeld steht er den geschädigten Waldbesitzern unter obiger Telefonnummer beratend zur Seite.

Quelle: az-online.de

Hochwasser ist nichts Neues in der Stadtgeschichte

Veröffentlicht: August 11, 2013 von fluthelfer in Bayern

Freilassing –  Die Stadtwanderung mit dem Bürgermeister führte von Hagen über den Saalachspitz bis zum Zollhäusl.

Die Stadtwanderung mit Bürgermeister Josef Flatscher und unter fachkundiger Leitung von Stadtarchivar Otto Folzwinkler wird von Jahr zu Jahr beliebter. Mehr als 80 Teilnehmer schlossen sich heuer dem Marsch durch Freilassings Geschichte an. Auf dem Weg durch die Ortsteile Hagen und Wassermauth, zum Mittergraben und Saalachspitz, entlang des Mühlbachs, vorbei am Ausee, zum Kraftwerk und zur historischen Eisenbahnbrücke erfuhren die Teilnehmer, dass die Stadt in ihrer 1.000-jährigen Geschichte schon öfter von verheerenden Hochwassern getroffen wurde.

Zunächst führte Folzwinkler die Teilnehmer durch den Stadtteil Hagen, dessen Name so viel wie eingefriedetes Gebiet, Gehege oder Hecke bedeutet. Vor geschichtsträchtigen Bauernhäusern wie dem Schindlerbauer, dem Hagerbauer, dem Bindergütl und dem Käferbauer legte die Gruppe einen Stopp ein, um Geschichten über Bewohner und Gemäuer zu hören. Auch von früheren Hochwasserkatastrophen wusste der Archivar zu berichten. „1899 lief in Hagen das Wasser vom Fenster herein in die Häuser. Die Bewohner mussten sich bei den Wirten einquartieren.“

Quelle: Reichenhaller Tagblatt / Freilassinger Anzeiger

Oberbürgermeister Jürgen Dupper übergibt ersten Förderbescheid

Gut eine Woche nachdem die Richtlinien für das neue Fluthilfeprogramm für private Hauseigentümer in Kraft getreten ist, hat Oberbürgermeister Jürgen Dupper gestern Mittag den ersten Förderbescheid übergeben.

Auch das Anwesen von Ruthilde und Peter Paul in der Freyunger Straße wurde durch das Hochwasser beschädigt. Die Eigentümer haben in dieser Woche den entsprechenden Antrag bei der Stadt Passau gestellt. Nach zwei Tagen Bearbeitungszeit konnte bereits heute der erste Förderbescheid aus diesem Hilfsprogramm
übergeben werden.

Oberbürgermeister Dupper:

„Ich freue mich sehr, dass wir bereits gut eine Woche nach Inkrafttreten des Programms heute den ersten Förderbescheid übergeben konnten.

Die Stadtverwaltung Passau hat sich im Vorfeld auf dieses Hilfsprogramm eingestellt und eine eigene Dienststelle mit 10 Mitarbeitern im Laufe der vergangenen Wochen zusammengestellt. Deshalb war es uns möglich, bereits vier Tage nach dem Start der neuen Dienststelle den ersten Förderbescheid auszustellen und zu übergeben.

Wir fühlen uns verpflichtet, den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt schnellstmöglich die entsprechenden Mittel zukommen zu lassen. Die Vorgehensweise, bereits im Vorfeld die organisatorischen und personellen Strukturen im Rathaus zu schaffen, hat sich damit bewährt. Der große Andrang in der Dienststelle zeigt, wie wichtig dieses Programm für die Passauerinnen und Passauer ist, damit die geschädigten Hausbesitzer endlich belastbare Aussagen darüber haben, mit welchen Fördermitteln sie rechnen können.“

Quelle: hessen-tageblatt.com/

Die FDP-Fraktion im Rhein-Sieg-Kreis macht den Hochwasserschutz nach Starkregen zum Thema im Umweltausschuss. „Wir wollen uns von der Kreisverwaltung detailliert berichten lassen, welche Maßnahmen zum Hochwasserschutz geplant sind“, sagt Klaus-Peter Smielick, Vize-Fraktionschef der FDP und Vorsitzender des Umweltausschusses.

Scheinbar unbedeutende Bachläufe im Kreis seien durch plötzliche Starkniederschläge zu reißenden Flüssen geworden. „In dem Zusammenhang interessiert uns auch, ob und wie die aktuellen Hochwasserereignisse in Süd- und Ostdeutschland bei den geplanten Maßnahmen eines effektiven Hochwasserrisikomanagement berücksichtigt werden“, so Smielick.

Quelle: general-anzeiger-bonn.de

Hochwasser und Hitze – Bauern klagen über Ernteausfälle

Veröffentlicht: August 11, 2013 von fluthelfer in Bayern

Zuerst der lange Winter, dann das Hochwasser und jetzt die Hitze: Getreide, Mais oder Kartoffeln haben heuer gleich mit drei Wetterextremen zu kämpfen. Die Erntebilanz der Bauern fällt daher heuer nicht gut aus.

Gerste und Raps haben die Bauern schon geerntet – allerdings bis zu 15% weniger als in den letzten Jahren. Auch beim Winterweizen, der größten Anbaukultur, befürchten die Landwirte Einbußen. Besonders schwer hat es die Landkreise Starnberg, Dachau und Freising getroffen.

„Wenn ich weniger Ertrag habe, kann ich weniger verkaufen. Und da kommen wir zu dem, was neben den Erträgen das nächste große Problem ist: Die Preise sind in den letzten Monaten stark rückläufig gewesen, von daher ist die Erlössituation für die Ackerbauern in diesem Jahr wieder sehr angespannt.“

Matthias Kick, Referent für Getreide- und Ölsaaten beim Bayerischen Bauernverband

In vielen anderen Ländern ist die Ernte gut ausgefallen – das lässt die Preise sinken. Auch Landwirte, die auf Gras für ihr Vieh angewiesen sind, sehen sich nun in einer schwierigen Lage. Denn viele Wiesen trocknen jetzt aus, und das Grünfutter wächst zu langsam nach.

Quelle: br.de