Archiv für August 12, 2013

Anträge auf Soforthilfe noch bis 15. August

Veröffentlicht: August 12, 2013 von fluthelfer in finanzielle Hilfen, Sachsen-Anhalt

Die Stadt Zeitz zahlte bereits über 300.000 Euro aus. Mit einem Runderlass hat das Finanzministerium des Landes Sachsen-Anhalt die Antragsfrist über die Gewährung von Soforthilfen vor rund einem Monat verlängert.

Noch bis Donnerstag können vom Hochwasser Betroffene Anträge auf Soforthilfe stellen. Die Stadtverwaltung Zeitz erinnert noch einmal an diesen Termin, damit ihn niemand, der die Voraussetzungen dafür erfüllt, verstreichen lässt.

Mit einem Runderlass hat das Finanzministerium des Landes Sachsen-Anhalt die Antragsfrist über die Gewährung von Soforthilfen zur Unterstützung der vom Juni-Hochwasser 2013 direkt betroffenen Einwohner und Eigentümer vor rund einem Monat verlängert.

Entsprechende Anträge können demnach noch bis zum 15. August bei der Stadt Zeitz abgegeben werden. Der Postweg ist ebenso möglich wie die Abgabe im Bürgerbüro oder dem Briefkasten der Stadt. Für Rückfragen sind die Mitarbeiter im Servicebüro Hochwasser im Rathaus für die Bürger da. Anträge stehen auch zum Download auf der Internetseite der Stadt Zeitz bereit. Das Bürgerbüro ist am Mittwoch und Donnerstag von 8.30 Uhr bis 18 Uhr, geöffnet.

Mittlerweile wurde schon eine erhebliche Summer an Soforthilfe nach dem Hochwasser in der Stadt Zeitz ausgezahlt. „521 Anträge wurden bisher beschieden“, nennt Pressesprecher Thomas Sagefka die aktuellen Zahlen vom Montag, „die gewährte Soforthilfe beläuft sich damit auf 308 683,49 Euro.“ Die bisherigen Rückzahlungen belaufen sich dabei auf 7 435 Euro.

86 Anträge gab es bisher auf Soforthilfe für Gebäude im Stadtgebiet. Die gewährte Soforthilfe beläuft sich bislang auf 159 300 Euro. Rückzahlungen seien noch nicht erfolgt, so Sagefka.

Rückzahlungen müssen erfolgen, wenn ein Betroffener den Schaden von der Versicherung ersetzt bekommt, dann gilt die Soforthilfe als Darlehen.

Quelle: mz-web.de

Förderungen nach dem Hochwasser

Veröffentlicht: August 12, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Die Gemeindeverwaltung Auerbach informiert die Bürgerinnen und Bürger über die Möglichkeiten bei der Schadensbeseitigung nach der Flut im Juni.

Auerbach. Der erste Schock dürfte verdaut sein, die dringlichsten Aufräumarbeiten abgeschlossen. Die Beseitigung der Schäden nach dem Juni-Hochwasser stehen allerdings vielerorts noch an. Die Gemeindeverwaltung Auerbach lädt daher Interessierte zu einer Infoveranstaltung am 20. August ins Sozialgebäude Stift ein. Dort soll über fachgerechte Maßnahmen zur Beseitigung von Hochwasserschäden informiert werden. Zudem wird es Hinweise zum vorbeugenden Hochwasserschutz und mögliche Förderungen geben.

Die Veranstaltung teilt sich in drei Blöcke auf. Zunächst soll es um bautechnische Dinge gehen. Die Experten werden über Reinigung, Schimmelbefall, Untergrundbehandlung oder geeignete Baustoffe informieren und aufklären, wie Spätfolgen zu verhindern sind. Auch Themen, wie Abschottung von Fenstern und Türen, werden erläutert. Der zweite Block widmet sich Elektro-, Heizungs- und Sanitärinstallationen. Neben der Schadensbeseitigung werden auch Präventionsmöglichkeiten thematisiert. Der dritte Themenkomplex schließlich befasst sich mit den Fördermöglichkeiten. Es werden Förderprogramme des Freistaates und des Bundes vorgestellt. Zudem wird erläutert, welche Maßnahmen, speziell auch welche vorbeugenden, förderfähig sind. Es wird erklärt, wo und wie eine Förderung zu beantragen ist.

Im Anschluss an diese Informationsblöcke werden die Experten der Architektenkammer Sachsen, der Ingenieurkammer Sachsen, der Sächsischen Energieagentur sowie der Sächsischen Aufbaubank bei einem Podiumsgespräch für Fragen zur Verfügung stehen.

Die Informationsveranstaltung am Dienstag, 20. August, findet zwischen 17 und 18.30 Uhr im Sozialgebäude Stift an der Hauptstraße 76 in Auerbach statt.

Quelle: freiepresse.de

Bei Überflutungen in der Region sollen künftig verstärkt Wasserretter mit Spezialwissen zum Einsatz kommen.

Angesichts der sich häufenden Hochwassereinsätze will die Chemnitzer Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) die Ausbildung von Spezialisten für die Rettung von Menschen aus fließenden Gewässern forcieren. Ziel sei es, etwa bei der Evakuierung von Personen aus überfluteten Gebieten andere Einsatzkräfte verstärkt zu unterstützen, sagte Michael Birkner, Landesleiter der Wasserwacht Sachsen und deren Vize-Chef in Chemnitz. Es dürfe nicht sein, dass bei Hochwassereinsätzen Feuerwehrleute ohne Spezialausbildung und Spezialausrüstung sich in unnötige Gefahren begäben. „Wenn man ins Wasser stürzt und in eine Strömung gerät, muss man schon sehr genau wissen, wie man sich richtig verhält“, erläuterte Birkner bei einem Besuch des DRK-Präsidenten und früheren Bundesinnenministers Rudolf Seiters beim Chemnitzer Ortsverband. Gerade an Brücken und Durchlässen lauerten vielfach tödliche Gefahren.

Die ehrenamtlich organisierte Wasserwacht verfügt inChemnitz derzeit über fünf Rettungsschwimmer mit einer Ausbildung als sogenannte Fließretter. Sie waren beim jüngsten Hochwasser im Juni unter anderem in Einsiedel und Wechselburg bei Evakuierungen im Einsatz. Spätestens in zwei Jahren sollen es zehn Fließretter sein, kündigte Birkner an. Sie sind im Katastrophenfall vor allem dann gefragt, wenn ein Einsatz mit Motorbooten aufgrund der örtlichen Gegebenheiten wenig Sinn hat. „Gerade hier in Chemnitz ist das recht häufig der Fall.“

Der für den Katastrophenschutz zuständige Bürgermeister Berthold Brehm teilt diese Einschätzung. Er kündigte an, die Einsatzpläne für Hochwasser-Ereignisse bei Bedarf zu überarbeiten. „Es ist gut, dass wir hier solche Spezialisten haben“, sagte er. Nach eigenen Angaben zählt die Chemnitzer Wasserwacht derzeit rund 400 Mitglieder. Knapp 300 sind als Rettungsschwimmer ausgebildet und im Sommer auch in den Freibädern der Stadt sowie an den Badestränden der Ostsee im Einsatz. 16 Mitglieder verfügen über eine Ausbildung als Motorbootführer.

Für die Finanzierung der jeweils mehrere hundert Euro teuren Fließretter-Ausrüstung mit Spezialeinsatztechnik sowie für die erforderlichen regelmäßigen ärztlichen Untersuchungen und technischen Revisionen erhofft sich das DRK Unterstützung auch aus der Politik. „Das können wir nicht alles aus eigener Tasche finanzieren“, sagte Kerstin Börner, die Vizepräsidentin des Kreisverbandes. Mit 6500 Fördermitgliedern sei das DRK in Chemnitz zwar vergleichsweise gut aufgestellt. Die daraus resultierenden Einnahmen gingen jedoch gleichwohl zurück.

Quelle: freiepresse.de

Viel Solidarität nach Hochwasser

Veröffentlicht: August 12, 2013 von fluthelfer in Hochwasserfolgen, NRW

Die 91-jährige Greta Becker aus Bergisch Gladbach hatte nach den Unwettern alles verloren. Ihre Wohnung war überschwemmt, die Möbel zerstört. Zahlreiche Menschen boten der Seniorin Hilfe an.

Bergisch Gladbach. Eine Welle der Solidarität hat der Artikel im „Kölner Stadt-Anzeiger“ über die 91-jährige Greta Becker aus Bergisch Gladbach ausgelöst. Wie in der Ausgabe vom 1. Juli berichtet, war in die tiefer gelegene Parterre-Wohnung der Seniorin an der Hammermühle innerhalb von Minuten sehr viel Wasser geströmt. Die Seniorin verlor infolgedessen alle ihre Besitztümer und musste ausziehen. Eine Caritas-Mitarbeiterin, die in der betreuten Wohneinrichtung eher zufälligerweise vor Ort war, konnte die Seniorin noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. „Es hätte noch schlimmer kommen können“, sagt Schwiegertochter Marion Dömkes-Becker – wäre die Seniorin in dem reinströmenden Wasser gestürzt, hätte sie auch ertrinken können.

Nach dem Unglück lebte die Seniorin bei ihrem Sohn Holger Becker – und erlebte große Hilfsbereitschaft. „Viele Menschen haben ihr Möbel angeboten“, erzählt Becker. Auch ein liebevoll zusammengestelltes, großes Paket mit Duschgel, Handtüchern, einem „Wohlfühl-Tee“ und weiteren Dingen für den täglichen Bedarf stand vor der Tür „Leider konnten wir uns nicht persönlich bedanken, weil auf dem Paket lediglich der Name der Absenderin vermerkt war, aber keine Adresse oder Telefonnummer“, sagt Dömkes-Becker, hörbar gerührt über die Hilfsbereitschaft.

Fassungslos und zornig hatte die Familie Becker sich nach dem Ereignis schriftlich an die Verwaltung des Rheinisch-Bergischen Kreises und an den Bergisch Gladbacher Bürgermeister Lutz Urbach gewandt, um nach den Ursachen und den Verantwortlichen für die große Überschwemmung zu fragen. Urbach habe rasch, freundlich und umfassend geantwortet, so Becker, und in seinem Schreiben erklärt, dass das Gebäude laut den Hochwassergefahrenkarten für die Strunde in einem Überschwemmungsgebiet liege. Der Schaden sei aufgrund einer abgesenkten Böschung entstanden und empfiehlt den Hausbesitzern „wegen der offensichtlichen Gefahrenlage“ dringend „Maßnahmen zum Objektschutz“. Greta Becker ist jüngst in das Haus zurückgezogen. Ins Obergeschoss – überflutungssicher. Becker: „Mit vereinten Kräften konnten wir ihr wieder ein lebenswertes Umfeld schaffen.“

Quelle: ksta.de

ERC Ingolstadt gastiert zum Hochwasser-Benefizspiel in Deggendorf

Veröffentlicht: August 12, 2013 von fluthelfer in Deggendorf

Deggendorf. (PM) Wenn am 30.08.2013 die Ingolstadt Panther in Deggendorf auflaufen, dann steht man sich nicht nur einem DEL-Team gegenüber, sondern auch einer Mannschaft, die schon immer ein gutes Pflaster für Deggendorfer Spieler war. Aktuell wechselte Torhüter Timo Pielmeier von den Landshut Cannibals nach Ingolstadt, um dort die Nummer 1 zu sein. Timo Pielmeier erlernte das Eishockey in Deggendorf und ist eines der vielen Talente, die aus der Deggendorfer Nachwuchsschmiede hervor gingen. Gleiches trifft auf Christoph Gawlik zu, der ebenfalls für die Panther stürmt.

Das größte Talent, das Deggendorf je hervor gebracht hat, ist zweifelsohne Thomas Greilinger. Seit 2008 spielt der Stürmer in der Audi-Stadt und lässt dort die Verteidiger in der DEL regelmäßig alt aussehen. Nach seiner schweren Verletzung versuchte er sich in der damaligen Bayernliga und schoss seinen Heimatverein Deggendorf wieder in die Oberliga zurück. Thomas Greilinger wird allerdings die Schlittschuhe nicht schnüren können, da er verletzungsbedingt ausfällt.

Neben Pielmeier und Greilinger standen auch noch andere ehemalige Deggendorfer Akteure bei den Panthern unter Vertrag. So zum Beispiel Stephan Retzer oder der auch in Deggendorf unvergessene Glen Goodall. In drei Spielzeiten erzielte er in 149 Spielen 308 Punkte (189 Tore) und bildete damals mit Ed Zawatsky und Agostino Casale ein kongeniales Trio. Die älteren Fans werden sich noch gerne erinnern, als der damalige Tabellenführer der Hacker-Pschorr-Liga – die Ingolstadt Panther – mit 9:2 aus dem Deggendorfer Eisstadion geschossen wurden.

Nun hat Ingolstadt zu einem Benefizspiel zugesagt und so können sich die Fans von Deggendorf Fire auf einen hochkarätigen Gegner freuen. Niklas Sundblad wird sicher ein starkes Team aufbieten, gegen das es die Fire-Stürmer schwer haben werden, das Tor von Timo Pielmeier unter Beschuss zu nehmen.

Die Schirmherrschaft hat Deggendorfs Oberbürgermeister, Dr. Christian Moser, übernommen. Im Laufe der Diskussion über die Sanierung des Eisstadions arbeitete er mit Hochdruck an einer einvernehmlichen Lösung für alle Beteiligten. Bevor nun die Umbauarbeiten beginnen, wird also mit Ingolstadt erstmals eine DEL-Mannschaft im ehrwürdigen Deggendorfer Eisstadion antreten. Die Erlöse aus diesem Spiel gehen an die Geschädigten des Juni-Hochwassers, bei dem selbst Spieler, Offizielle und Fans von Deggendorf Fire Hand anlegten, um die Not der Flutopfer etwas zu lindern. Der ERC Ingolstadt drückt mit dieser noblen Geste ebenfalls seine Verbundenheit mit den Flutopfern aus.
Sitzplätze gibt es für 20 Euro, Stehplätze kosten 10 Euro für Erwachsene und 5 Euro für Jugendliche bis 18 Jahren. Die Karten können im Vorverkauf ab Dienstag bei der Deggendorfer Zeitung oder dem Zigarrenhaus Schleicher erworben werden. Auch in der Geschäftsstelle zu den üblichen Öffnungszeiten gibt es die begehrten Tickets. Anpfiff zu diesem interessanten Vergleich ist um 20 Uhr!

Quelle: eishockey-magazin.de

Flutopfer: Mike Mohring will Langzeitarbeitslose mit ins Boot holen

Veröffentlicht: August 12, 2013 von fluthelfer in Thüringen

Das Saaletal gehört wie weite Teile des Ilmtals mit zum Wahlkreis von Mike Mohring. Der CDU-Fraktionsvorsitzende weiß deshalb aus eigener Anschauung sehr genau, wie die Menschen in Thüringen im Frühsommer unter dem Jahrhunderthochwasser zu leiden hatten.

Fast drei Wochen stand das Wasser auf Feldern, in Kellern und in Wohnhäusern. „Jetzt bekommen die Menschen die Gelder, die sie brauchen, um wiederaufzubauen, was zerstört wurde. Und das ist zum Teil gravierend. Auch hier müssen Menschen ihre Häuser verlassen, die Gebäude werden abgerissen, weil die Schäden so groß sind“, berichtet Mohring in einem Interview mit dem „Fraktions-TV“ der CDU-Landtagsfraktion.

Thüringen soll deshalb mit einem auf die speziellen Belange des Freistaates zugeschnittenen Wiederaufbauprogramm den Betroffenen unter die Arme greifen, schlägt Mohring vor.

Der gemeinsame Antrag mit dem Koalitionspartner SPD liegt mittlerweile unterschriftsreif vor. Er soll nach der Sommerpause in den Landtag eingebracht werden. Mit den darin neben der akuten Hilfe auch vorgeschlagenen Präventionsmaßnahmen soll für die Zukunft vorgebeugt werden, um Flutkatastrophen besser in den Griff zu bekommen. „Und vor allem geben wir den Menschen eine Chance und signalisieren denen, die betroffen sind: Wir helfen Euch. Wir lassen Euch nicht alleine.“

Einer der zentralen Punkte ist die Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen bei den dort anstehenden Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Diese Projekte sollen zum einen durch nicht abgerufene Mittel zur Wiedereingliederung von ALG-II-Empfängern finanziert werden – deutschlandweit geht es hier um 2,5 Milliarden Euro – und zum anderen durch die Unterstützung der Landesregierung.

CDU und SPD sehen hierin auch eine Chance, Langzeitarbeitslose noch intensiver zu fördern. Der Bundesrechnungshof hatte hier bereits Handlungsbedarf angemahnt.

Quelle: otz.de

Mit dem Kopf durch die Wand

Veröffentlicht: August 12, 2013 von fluthelfer in Hochwasserfolgen, Sachsen-Anhalt

Das Ehepaar Müller war nach dem Deichbruch bei Klein Rosenburg schwer von dem Juni-Hochwasser betroffen. Uwe Müller kämpft nun um sein Heim und jede finanzielle Hilfe.

Klein Rosenburg/Bernburg/MZ. 

„Klingeln oder rufen, ich bin wie immer im Garten“, steht auf einem provisorischen Pappschild am Zaun eines Grundstücks in Klein Rosenburg. Hält man kurz inne, bemerkt man die unnatürliche Unruhe in dem kleinen Dorf. Es wird gehämmert und gesägt, am Straßenrand stehen Transporter von Handwerksunternehmen und überhaupt ist viel los. Und das bei weit über 30 Grad.

Das provisorische Schild fordert zum Klingeln auf und sogleich ruft es aus dem Garten: „Ich bin hier, ich komme Ihnen entgegen.“ Das Schild und die Stimme gehören Uwe Müller. Der 57-Jährige lebt seit 19 Jahren in diesem Haus. Es ist sein Heim – gewesen. Mit dem Juni-Hochwasser wurde alles zerstört. Wo das Wasser herkam? Von überall, denn unweit von Klein Rosenburg mündet die Saale in die Elbe. „Niemand hat geglaubt, der Deich könnte brechen“, so Müller. Doch am Sonntag, 9. Juni, brach der Deich bei Klein Rosenburg am frühen Morgen. Und das Grundstück von Uwe Müller lief voll.

Mit dem Rollstuhl fährt der 57-Jährige nun über die Wege im Garten. Die Übergänge zu den Steigungen sind hart. Er muss aufpassen, nicht umzukippen. „Früher“, so sagt er, „war da ein weicher Übergang. Alles weggespült.“ Die Wege sind genau so breit, dass er gut durchkommt. „Ich brauche keine Hilfe. Ich fahre hier seit 19 Jahren durch und wer weiß, wie oft ich schon hingefallen bin“, sagt der Mann grinsend. Er lädt zum Kaffee auf dem mit Folien beschlagenen Fundament ein, was mal eine Terrasse vor einem Gartenhaus gewesen sein soll. Über Wochen hat das Wasser gestanden und hat nichts übrig gelassen.

Das Haus ist jetzt nur noch im Rohzustand. Nur mit Gehhilfen kann Uwe Müller gerade so in das Haus, um die Trockner anzustellen. Die Hauseingänge liegen Zentimeter weit über dem Boden, alles musste rausgenommen werden. Auch der Putz wurde bis zu 1,30 Meter hoch abgehackt. Nur ein Paar Rohre schlängeln sich durch das Haus. „Heute kam der Bauleiter freudestrahlend auf mich zu“, fängt er an zu erzählen. Er habe gesagt, zu Weihnachten könnten sie wieder einziehen. Die Freude teilt Uwe Müller nicht.

Kämpferisch

Die Flut ist die eine Sache. „Wir wohnen im Hochwassergebiet. Dass man da nicht immer gut wegkommen kann, ist klar.“ Der 57-Jährige kämpft aber nun um jede finanzielle Ausgabe, jeden Tag. Es ist der Kampf um seine Selbstständigkeit. Die Gutachter kommen und gehen, die Telefonate sind zahlreich und die Versicherung zahlt oder eben nicht. Aber Uwe Müller ist pragmatisch, vor allem aber kämpferisch. „Man sagt doch: ,Nicht mit dem Kopf durch die Wand’. Ich komme durch!“

Vieles kann er nicht selber machen, da ihn eine Krankheit an den Rollstuhl bindet. Und dennoch kommt er jeden Tag und tut, was er eben kann, aus dem Rollstuhl oder kniend auf dem Boden. Mitleid ist hier fehl am Platz. Hin und wieder fragt er Nachbarn um Hilfe, aber er will so viel wie möglich selbst erledigen: Er reinigt den Garten und die Sandkiste, damit seine Enkel wieder darin spielen können. Den Zaun hat er auch schon vom grauen Schlamm befreit.

Uwe Müller hat die 2 000 Euro Soforthilfe erhalten, wie jeder Hausbesitzer – mehr nicht. Er wandte sich an den Bernburger Torsten Sielmon. Der ehrenamtliche Behindertenbeauftragte des Salzlandkreises ist 2008 vom Kreistag gewählt worden und kümmert sich um die Belange der Behinderten in der Region. Bei einer Veranstaltung Mitte Juli, auf der Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Hartmut Möllring (CDU) über Hilfen informierte, war auch Sielmon anwesend. Er hatte gehört, dass es in anderen Ländern spezielle Fördertöpfe gebe. Für Menschen, die vom Hochwasser betroffen sind und eine Behinderung haben. Durch die Reihen ging an diesem Abend nur Kopfschütteln, so etwas gebe es nicht in Sachsen-Anhalt. Sielmon habe sich aber so gut er konnte für Uwe Müller eingesetzt, so dass dieser eine Spende von anderer Stelle erhielt. „Dafür bin ich so dankbar“, sagt er. Überhaupt sei er überwältigt von Menschen, die auf ihn zukommen und ihm einfach Dinge in die Hand drücken. „Niemand will etwas dafür, nicht einmal ein Danke.“

Nur langsame Fortschritte

Das Haus, in dem er mit seiner Frau bis Anfang Juni wohnte, ist ebenerdig. Anders ginge es auch nicht mit dem Rollstuhl und den Gehhilfen. Daher sei der Schaden so immens. Mit etwa 95 000 bis 100 000 Euro rechnet Müller nun. Und nur langsam geht es voran. Anfang August waren die Trockner zwei Wochen im Gebäude. Die Messung an den Mauern zeigte aber noch immer eine Feuchtigkeit von 76 Prozent an. Daraufhin habe er mehr Putz entfernt, sagt Uwe Müller. Nun sollte es schneller gehen. „Ich habe einen Fliesenleger und Türenbauer. Sie stehen alle in den Startlöchern“, so Müller. Aber es gehe nicht voran.

Und so arbeitet er weiter. Jeden Tag bringt ihn seine Frau zum Grundstück. Denn derzeit wohnt das Ehepaar in Calbe, dort haben sie Unterschlupf gefunden. Die Firma und Mitarbeiter seiner Frau haben dort alles getan, um es den beiden so angenehm wie möglich zu machen. Aber es ist nicht das Gleiche. Was er sich für die Zukunft wünscht? „Mein Heim. Das Stückchen bedeutet mir alles.“

Quelle: mz-web.de

Hochwasser soll breiter werden

Veröffentlicht: August 12, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz, Sachsen

Grüne fordern weitere Überflutungsflächen in Sachsen / Deichverlegung erfolgt sehr langsam

Damit Fluten an sächsischen Flüssen weniger Schäden anrichten, müssen sich diese ausbreiten können. Doch bei den geplanten Vorhaben kommt das Land nicht voran.

Die Aussicht klingt ernüchternd. In etwa 250 Jahren werden Sachsens Flüsse den Raum haben, der ihnen nach dem Hochwasser 2002 versprochen wurde – vorausgesetzt, das Tempo, mit dem Deiche verlegt und damit neue Flussauen geschaffen werden, erhöht sich nicht spürbar. An 49 Stellen sollten, so ist es in den Konzepten zum Hochwasserschutz für den Freistaat zu lesen, zusätzliche Auen und Überflutungsflächen entstehen; Flüsse wie die Elbe, die Freiberger und Zwickauer Mulde, Zschopau und Spree sollten sich auf 7500 Hektar zusätzlich ausbreiten können. Die Realität hinkt diesen Planungen meilenweit hinterher: Gerade einmal zwei Vorhaben mit 110 Hektar sind umgesetzt. Stand der Planerfüllung: 1,5 Prozent.

Gisela Kallenbach will das nicht hinnehmen. »Das muss schneller gehen«, meint die Abgeordnete der Grünen im Landtag. Ihre Fraktion fordert vom Land jetzt sogar, sich ehrgeizigere Ziele zu setzen. Eine Studie, die sie beim WWF-Aueninstitut in Rastatt in Auftrag gab, schlägt weitere 17 Deichrückverlegungen vor, mit denen die Flüsse weitere 3418 Hektar Rückhaltefläche erhalten würden.

Wie notwendig das ist, hat nach Ansicht von Oliver Harms vom Aueninstitut das Hochwasser im Juni 2013 gezeigt. Das hat in Sachsen viel weniger Schäden angerichtet als die Flut 2002. Grund: Der technische Hochwasserschutz – Deiche und Flutmauern – wurde verbessert, Deichbrüche kamen seltener vor. Dafür aber wurde das flussabwärts gelegene Sachsen-Anhalt um so stärker getroffen: »Die Unterlieger müssen es ausbaden«, sagt Harms. Die Pegel lagen dort viel höher als 2002, weil das Wasser ungehindert durch Elbe, Mulde und Saale floss. Magdeburg entging nur knapp einer Katastrophe; um Breitenhagen und Fischbeck, wo Deiche brachen, trat sie ein.

Harms fordert deshalb, technische Schutzmaßnahmen nur auf Ortschaften, Siedlungen und Bauwerke zu beschränken, alle weiteren Flächen aber zur Verfügung zu stellen, damit Wassermassen sich besser ausbreiten können: »Das Hochwasser soll breiter werden«, formuliert der Experte. Allerdings lasse sich nicht exakt beziffern, um wie viele Zentimeter sich die Pegel kappen ließen: »Dafür sind die Ereignisse jeweils zu verschieden.«

In der Theorie dürfte die Forderung, den Flüssen mehr Raum zu geben, einleuchten; in der Praxis steht sie, wie die sehr zögerliche Umsetzung der Pläne zeigt, vor großen Hürden. Vorbehalte gibt es etwa bei den Bewohnern von Orten, die näher am verlegten Deich lägen und den Anstieg des Grundwassers fürchten. Ablehnend reagieren häufig auch Landwirte, die ihre zu Überflutungsflächen umgewandelten Felder nur noch extensiv nutzen dürfen oder damit rechnen müssen, dass ihr Mais öfter im Wasser steht. Harms hält es für selbstverständlich, dass Bauern in solchen Fällen entschädigt werden. Man müsse aber generell abwägen, »ob wir Städte schützen wollen oder Maisäcker«.

Kein plausibles Argument sind nach Ansicht Kallenbachs die Kosten. Zwar ist eine Verlegung von Deichen nicht eben preiswert, wie ein Modellprojekt in Sachsen-Anhalt belegt. Dort werden in Regie der Naturschutzorganisation WWF im Lödderitzer Forst 7,3 Kilometer Elbedeich tiefer ins Land verlegt, was etwa 27,8 Millionen Euro kosten soll. Allerdings kostet auch die Ertüchtigung vorhandener Deiche viel Geld. Zudem seien 100 Millionen Euro aus dem Topf für Hochwasserschutz im Landesetat nicht abgerufen worden, wie die Abgeordnete herausgefunden hat. Sie vermutet neben den Konflikten mit Anwohnern, Bauern und Besitzern der Flächen einen weiteren, recht banalen Grund für die Skepsis gegen einen ökologischen Hochwasserschutz. Beim zuständigen Landesbetrieb arbeiteten zumeist Ingenieure, und »deren Denkansatz ist ein anderer: Sie wollen bauen.«

Quelle: neues-deutschland.de

Das Juni-Hochwasser hat viele Baustellen hinterlassen. Ob diese Schäden alle behoben werden können, darüber wird in den nächsten Wochen entschieden. Alle Förderanträge aus dem Erzgebirgskreis liegen nun im Landratsamt vor.

Annaberg-Buchholz. Im Landratsamt glühen derzeit die Tastaturen: Zwölf Mitarbeiter sind damit beschäftigt, die Anträge für 943 Einzelmaßnahmen zu erfassen, die Städte, Gemeinden und Zweckverbände zur Fluthilfe gestellt haben. 91 dieser Anträge kommen aus dem Altkreis Annaberg, sagte Sprecherin Stefanie John auf Anfrage. Wie hoch die nicht-privaten Schäden in der Region sind, steht noch nicht abschließend fest. Nach Informationen aus dem Amt dürfte die Auswertung noch Wochen in Anspruch nehmen – bis Ende Juli mussten die Anträge eingegangen sein. Indes zeichnet eine Umfrage der „Freien Presse“ ein vorläufiges Bild.

Annaberg-Buchholz: Am Saubach in Cunersdorf verschlammte die Geröllsperre, Ufermauern stürzten ein. Entlang des Schottenbergwegs drohte ein Böschungsbruch, weil das Gelände durch wild abfließendes Wasser der Sehma sehr stark aufgeweicht wurde, berichtet Nicole Gräbner von der Stadt. Auch der Fernwanderweg Conduppelweg wurde in Mitleidenschaft gezogen. Die Reparaturen sollen schnellstmöglich erfolgen, sobald Fördergeld da ist.

Schlettau: Laut Organisationsleiter Jochen Meyer handelt es sich bei den Schäden im Ort vorwiegend um kaputte Straßen, Wege und Plätze sowie Durchlässe. „Zum Glück hat es keine nennenswerten Schäden an Gebäuden und Einrichtungen gegeben.“ Die Schutzmaßnahmen an der Zschopau hätten ihre Wirkung „zu 100 Prozent bewiesen“. An der Roten Pfütze, Mühlgräben und Teichen wurden Uferbereiche ausgespült sowie Mauern zerstört. Meyer: „Stark betroffene Stellen an Straßen haben wir provisorisch ausgebessert.“

Oberwiesenthal: Im Kurort hat es Bürgermeister Mirko Ernst (FDP) zufolge die Bereiche nahe Gewässern, Straßen, Gräben sowie Wander- und Radwege erwischt. Diese habe man provisorisch gesichert, damit Urlauber sie wieder nutzen können. Wenn die Fördermittel fließen, mache man sich mit zunächst an die Gewässerinstandsetzung, um für ein erneutes Hochwasser gerüstet zu sein. Teils kann das nach Ernsts Einschätzung erst 2014 umgesetzt werden, wegen „der überaus guten Auftragslage im Baugewerbe“.

Geyer: Weitestgehend wieder in Schuss ist inzwischen das Areal an den Sprungschanzen, berichtet Ralph-Werner Hennings vom Bauamt. Auch an den Straßen sei man sofort tätig geworden. Schäden hätten zudem Geh- und Wanderwege, Bachläufe und Brücken erfahren.

Thermalbad Wiesenbad: Über zahlreiche Schäden an Straßen und Stützmauern informierte Hauptamtsleiter Thomas Burkert.

Thum: An der Wilisch in Herold stehen Arbeiten an der Böschung und an Ufermauern an, zwei Brücken müssen erneuert werde. Auch die Dammsanierung am Jahnsbacher Mühlteich kommt dazu.

Elterlein: Allerlei Zerstörungen hat Elterlein gemeldet. Nach Angaben aus dem Bauamt sind Uferbereiche in Hermannsdorf, Elterlein und Schwarzbach betroffen, sowie Straßengräben und in Schwarzbach das Bachbett mitsamt einer Brücke.

Jöhstadt: Starke Überflutungen haben große Schäden an der Preßnitztalbahn sowie Bachmauern in Steinbach und Schmalzgrube hervorgerufen. Weiter sind Uferbereiche und Schleusen beschädigt, schildert Claudia Tietz aus dem Ordnungsamt. „Begonnen wurde mit der Wiederherstellung einer Bachmauer, da dort die Verkehrssicherheit einer Straße nicht mehr gegeben war.“

Sehmatal: Bachstützmauern in Cranzahl und Sehma sind Opfer der Fluten geworden. „Hart getroffen hat es das Freibad, es wurde von Schlammmassen überflutet“, heißt es aus der Bauverwaltung. Zum guten Teil sei dies aber wieder intakt. Der Rest soll im Herbst, spätestens im Frühjahr angegangen werden. Königswalde: „Im Wesentlichen gab es Schäden an Gewässern und Durchlässen. Vereinzelt nasse Mauern und zerstörte Haustechnik“, berichtet Jörg Seidler. So wurden bereits die Gräben an der Plattenstraße auf einer Länge von 1,7 Kilometern vom Schlamm befreit.

Privatpersonen und Firmen

Eine Förderrichtlinie, die das Land kürzlich verabschiedet hat, regelt den Wiederaufbau. Grundlage ist der Aufbauhilfefonds von Bund und Ländern, der 8 Milliarden Euro umfassen soll.

 

Privatpersonen bekommen bis zu 80 Prozent der Gebäudeschäden ersetzt – bis vor wenigen Tagen war von 50 Prozent die Rede. „Der Freistaat Sachsen beabsichtigt, die Fördersätze in seiner Richtlinie anzupassen“, informierte die Kommunalaufsicht. Auch Hausrat werde förderfähig sein.

 

Zuschüsse in dieser Höhe soll es auch zur Beseitigung von Schäden

geben, die die Flut an Gewerberäumen und gemeinschaftlich genutzten

Wegen von Vereinen und in Kleingartenanlagen angerichtet hat.

 

Privatleute müssen einen Schaden von mindestens 5000 Euro erlitten haben, Vereine 2000 Euro. Betriebe bis 500 Mitarbeiter können bis zu einer Höhe von 100.000 Euro auf einen Zuschuss von 80 Prozent hoffen.

 

Anträge nimmt die Sächsische Aufbaubank entgegen. Private und Vereine haben bis Ende 2014 Zeit, Unternehmen bis Ende 2013.

Quelle: freiepresse.de

Nach Streit und Hochwasser ein Gedicht an den Fluss

Veröffentlicht: August 12, 2013 von fluthelfer in Bayern, Hochwasserschutz

Die Musterstrecke „Wertach vital“ ist fertig. Kiesbänke, flache Ufer und mehr „Spielraum“ für Wasserfluten

Schwabmünchen Es ist ein Vorzeigeprojekt und eine Besonderheit im Landkreis: die Musterstrecke „Wertach vital“, die von den Bayerischen Elektrizitätswerken (BEW) nun fertiggestellt wurde. Aufgeschüttete Kiesinseln mindern die Fließgeschwindigkeit des Wassers bei Schwabmünchen, die Flusssohle wurde stabilisiert und abgedichtet, der Stauraum erweitert, Uferbereiche abgeflacht und der Zugang erleichtert. Die Elektrizitätswerke sehen in dem neuen Zustand des bislang kanalartigen Wassers fast wieder Natur pur: Die ökologische und biologische Vielfalt des Flusses sei wieder hergestellt. Zumindest gilt dies zunächst auf einer Länge von rund hundert Metern im Bereich der Wertachau beim Flusskilometer 30,6. Vorausgegangen waren viele Überschwemmungen und ein Streit mit Anliegern.

Ein Gewässerkonzept, das in Zusammenarbeit der BEW und des Wasserwirtschaftsamts Donauwörth unter Beteiligung der Bürger erarbeitet wird, sieht weitere Maßnahmen vor, um die Wertach bis zur Stadtgrenze Augsburg wieder in Einklang mit der Natur zu bringen und dabei die Hochwassergefahr deutlich zu verringern.

Ralf Klocke, Leiter des Wasserbaus der BEW, sagte beim Festakt zur Fertigstellung der Musterstrecke: Bürger, Behörden, Politiker, Gemeinden und Vereine hätten sich am Projekt beteiligt, Ideen eingebracht, sich aktiv für ein gemeinsames Ziel eingesetzt. „Aus Gegnern wurden Partner“, so Klocke.

Rudolf Zerhau, Sprecher der Bürgerinitiative (BI) der Siedlergemeinschaft Wertachau, bestätigte: „Heute ist es für uns ein historischer Tag. Wir haben endlich das erreicht, wofür wie lange gekämpft haben.“ Die BI forderte seit Jahren einen wirksamen Hochwasserschutz für die Wertachau. „Wir haben ehrenamtlich viel Zeit und Geist investiert, um auf unser Anliegen aufmerksam zu machen, Vorschläge zum Hochwasserschutz zusammengestellt, eine Petition eingereicht und etliche Verhandlungen mit den Behörden, den Politikern und der BEW geführt“, so Zerhau. Hermann Kraus, Zweiter Sprecher der BI brachte seine Freude mit einem Gedicht zum Ausdruck: „Möge das Werk das hier gelungen / Dienen den Alten und den Jungen. / Ein Lob an alle, hier zum Schluss / Zum Wohle der Gemeinschaft und dem Fluss!“ Dass eine „gemeinsame Lösung“ gefunden werden konnte, darüber zeigte sich auch Landrat Martin Sailer erfreut: „Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen.“ Mit der BI, der Stadt Schwabmünchen, dem Landkreis Augsburg, dem Naturschutz, dem Landschaftspflegeverband und anderen Interessengruppen soll im Herbst ein Verein gegründet werden, der die „Vision Wertachau vital“ weiter vorantreiben soll. Bürgermeister Lorenz Müller meinte: Flüsse seien die „Lebensader“ einer Stadt. An der Musterstrecke könne man nun die Wertach „hautnah erleben“ und auf „Tuchfühlung“ mit dem Fluss gehen. „Wir haben miteinander einen großen Erfolg erzielt.“

BEW-Geschäftsführer Peter Strobel sieht in der Maßnahme einen Beweis dafür, dass „bei der Gewässerentwicklung die Wasserkraft nicht das Problem ist, sondern ein Teil der Lösung“.

Quelle: augsburger-allgemeine.de

 

 


Nach Streit und Hochwasser ein Gedicht an den Fluss – weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/schwabmuenchen/Nach-Streit-und-Hochwasser-ein-Gedicht-an-den-Fluss-id26601806.html

Nach Streit und Hochwasser ein Gedicht an den Fluss – weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/schwabmuenchen/Nach-Streit-und-Hochwasser-ein-Gedicht-an-den-Fluss-id26601806.html

Nach Hochwasser: Kanuverband fordert Umdenken

Veröffentlicht: August 12, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Magdeburg (dpa) – Der Deutsche Kanu-Verband (DKV) hat als Konsequenz aus der jüngsten Hochwasserkatastrophe ein Umdenken bei der Gewässernutzung und -pflege gefordert.

„Wir wollen, dass unsere Flüsse frei fließen können. Wir sind gegen eine Versiegelung“, sagte DKV-Präsident Thomas Konietzko im Anschluss an eine Präsidiumstagung in Magdeburg. In einer Erklärung unter dem Titel „Es ist Zeit für unsere Gewässer“ fordert der Verband, dass Gewässerschutz nicht an kommunalen oder Landesgrenzen enden darf.

In der vorläufigen Bilanz des Juni-Hochwassers haben 100 Kanuvereine Hilfe angefordert. Durch Spenden und Eigenmittel des Verbandes in Höhe von knapp 29 000 Euro wurden 26 Vereine in den Bundesländern Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen finanziell unterstützt.

„Wir müssen alles dafür tun, dass es nicht ein weiteres Jahrhunderthochwasser gibt“, sagte Konietzko. In diesem Zusammenhang mahnte der DKV an, dass nach der Hochwasserkatastrophe 2002 zu wenig passiert sei. Von zehn geplanten Deichrückverlegungen in Sachsen-Anhalt sei nur einer umgesetzt worden. „Man kann feststellen, dass es Umsetzungsdefizite gibt“, sagte DKV-Vizepräsident Friedhelm Wollner, „da muss von Politik und Verwaltung mehr passieren.“

Quelle: t-online.de

Die CDU im Thüringer Landtag will Langzeitarbeitslose bei der Bewältigung der Hochwasserschäden einsetzen. Fraktionschef Mohring sieht darin eine Chance zur Integration. Bezahlen sollen die Jobcenter.

 

Erfurt – Unbewohnbare Häuser, unterspülte Straßen, gesperrte Bahntrassen: Das Hochwasser im Juni hat in den betroffenen Gebieten riesige Schäden hinterlassen. Seit Wochen wird renoviert, aufgeräumt, abgerissen. Nun will die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag Langzeitarbeitslose einsetzen, um die Schäden im Freistaat zu bewältigen. Sie sollen den Vorstellungen der Abgeordneten zufolge vor allem eingesetzt werden, um die Infrastruktur an den Flüssen zu verbessern.

„Die Säuberung von Flussbetten oder die Begradigung und Befestigung der ausgespülten Uferränder helfen, Flutschäden künftig zu minimieren“, sagte Fraktionschef Mike Mohring am Sonntag in Erfurt. Dazu könne ein Wiederaufbauprogramm aufgelegt werden, über das befristete Arbeitsverhältnisse und eine Weiterqualifikation für Langzeitarbeitslose geschaffen würden. Ziel müsse es sein, die „Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt zu erhöhen“, fügte er hinzu. Für die Betroffenen sei ein solches Programm eine Chance, integriert zu werden und ihren Nachbarn zu helfen.

Finanziert werden soll das Programm Mohring zufolge durch Mittel der Jobcenter und der Bundesagentur für Arbeit. „Bundesweit wurden zum Beispiel 2012 fast 2,5 Milliarden Euro für Eingliederungsmaßnahmen durch die Jobcenter bislang nicht abgerufen.“ Die CDU sei sich mit ihrem Koalitionspartner SPD in wesentlichen Punkten einig, so Mohring.

500 Millionen Euro Schaden in Thüringen

Das Hochwasser hatte im Juni vor allem in Süd- und Ostdeutschland zahlreiche Häuser, Straßen und Bahntrassen unter Wasser gesetzt und dabei verheerende Schäden angerichtet. Mohring gab die Schadenssumme allein für Thüringen mit einer halben Milliarde Euro an.

Betroffene Bürger erhalten bis zu 80 Prozent des Schadens aus einem Hilfsfonds erstattet. Versicherungsleistungen und andere Hilfen würden dabei angerechnet, erklärte das Bundesfinanzministerium Ende Juli. Insgesamt acht Milliarden Euro hatte der Bundestag im Juni als Hilfe gebilligt. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte angekündigt, erste Zahlungen aus dem Hilfspaket sollten noch im August fließen. Auch die EU will sich beteiligen.

Laut dem Versicherer Munich Re ist die jüngste Flut in Bayern und Ostdeutschland eine der teuersten, die Deutschland je erlebt hat. Für alle betroffenen Länder in Europa zusammen rechnet Munich Re für 2013 mit mehr als zwölf Milliarden Euro ökonomischen Flutschäden.

Quelle: spiegel.de

Welche Lehren lassen sich aus dem jüngsten Hochwasser ziehen? Die Umweltminister der 16 Bundesländer wollen auf einer Sonderkonferenz gemeinsam über mögliche Konsequenzen beraten. Brandenburg prüft derzeit, ob auch stillgelegte Braunkohletagebaue künftig bei Hochwasser als Flutungsflächen genutzt werden können.

Nach den Überschwemmungen und dem Hochwasser im Juni wollen die Umweltminister aller 16 Bundesländer erstmals gemeinsam in einer Sonderkonferenz über mögliche Konsequenzen beraten. Die Konferenz solle am 2. September in der thüringischen Landesvertretung in Berlin stattfinden, sagte die Sprecherin des brandenburgischen Umweltministeriums, Alrun Kaune-Nüßlein, am Montag in Potsdam. Thüringen hat derzeit den Vorsitz der Umweltministerkonferenz.

Brandenburg begrüße, dass sich die Umweltminister nun bundesweit mit dem Thema befassen wollen, sagte Kaune-Nüßlein. Ein früherer Vorstoß dazu von Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack (Linke) nach dem Hochwasser 2010 sei seinerzeit noch abgelehnt worden. Der Bundesrat will sich am Freitag in Berlin mit der Verteilung der Hilfsmittel aus dem Hochwasser-Aufbaufonds des Bundes und der Länder befassen. Die deutschen Elbe-Anrainer wollen sich zusätzlich im November zu einer weiteren Hochwasserkonferenz treffen, wie Kaune-Nüßlein sagte.

Das Land Brandenburg prüft zudem derzeit, ob künftig auch stillgelegte Braunkohletagebaue bei Hochwasser-Katastrophen als reguläre Flutungsflächen genutzt werden könnten, hieß es weiter. Dazu sei eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben worden.

 

Höhe der Hilfsgelder für Privateigentümer regeln die Länder

 

In mehreren Bundesländern sind durch das verheerende Hochwasser im Juni gewaltige Schäden in Privathaushalten und Unternehmen entstanden. In Brandenburg wurden die Hochwasserschäden allein in der Landwirtschaft von der Landesregierung zuletzt mit rund 44 Millionen Euro beziffert. Insgesamt wurden 39.230 Hektar Äcker und Wiesen überflutet.

Betroffene von der Hochwasserkatastrophe können Gelder aus dem eingerichteten Fluthilfe-Fonds beantragen. Eine entsprechende Vereinbarung hatten Vertreter von Bund und Ländern unterzeichnet. Sie regelt die näheren Auszahlungsmodalitäten, acht Milliarden Euro lägen bereit. Brandenburg sollte von den acht Milliarden rund 1,4 Prozent bekommen. Knapp 40 Prozent der Mittel erhält Sachsen-Anhalt, 20 Prozent gehen nach Bayern.

Der Fluthilfe-Fond regelt die Reparatur von Hochwasserschäden in sieben Sonderprogrammen. Das Geld für den Fonds kommt von Bund und Ländern. Der Bund übernimmt dabei wegen der Zuständigkeit für beschädigte Bundesstraßen und Autobahnen etwas mehr. Recht auf Zuschüsse haben vom Hochwasser getroffene Betriebe, Landwirte und Forschungseinrichtungen.

Privateigentümer können die Kosten für Reparaturen an Haus und Inventar bis zu 80 Prozent erstattet bekommen. Das gilt jedoch nicht automatisch, da die genaue Höhe von den Ländern festgelegt wird. Nach Angaben einer Sprecherin des Innenministeriums beinhaltet jedes Fluthilfe-Programm auch die Möglichkeit, bei Härtefällen mehr zu erstatten.

Quelle: rbb-online.de

Das aktuelle Programm des Kabaretts „Fettnäppchen“ nimmt das Hochwasser-Management und OB Viola Hahn aufs Korn. Fettnapp-Chefin Eva-Maria Fastenau denkt, den Nerv getroffen zu haben und steht zu ihrer Truppe.

Frau Fastenau, manch einer nennt Ihre Späße des neuen Fettnapp-Programms „platte Albernheiten über die OB“. Wie nennen Sie diese Art von Humor?

In diesem Fall ist es eine Zustandsbeschreibung. Es gibt nun einmal allgemein gültige Empfehlungen für Business-Garderobe.

Hat Gera diesen Humor?

Auf jeden Fall! Das Wesentliche an unserem neuen Programm „Kabarett unterm Schloss – Was ist los in dieser Stadt?“ ist doch, dass Leute, die während des Hochwassers schlimme Erlebnisse hatten, wieder darüber lachen können.

Was verstehen Sie und ihr „Fettnapp“-Team eigentlich unter Kabarett?

Das Problem ist doch, dass wir uns kabarettistisch mit Persönlichkeiten der Lokalpolitik beschäftigen. Wenn unsere Witze Politiker auf Landes- oder Bundesebene betreffen – wie zum Beispiel Pofalla oder Zimmermann – , haben die Leute kein Problem damit. Die Nähe unserer spitzen Bemerkungen zu Kommunalpolitikern kann dagegen den ein oder anderen verunsichern. Man findet es unter Umständen befremdlich, wenn wir mit dem Finger auf jemanden zeigen. Ich nehme an, weil man plötzlich Angst hat, sich positionieren zu müssen.

Es ging ja nicht nur um Pofallas Kartoffelgesicht. Der Style-Papst Karl fand noch andere Opfer, dessen Äußeres er während des Abends durch den Kakao ziehen konnte…

Dass man sich auch über jemandes Äußerlichkeiten lustig macht, ist ein wesentlicher Bestandteil von Kabarett. Wir haben doch schon bei Bundeskanzlerin Merkel gesehen, dass sich das Gerede um ihr Erscheinungsbild eingestellt hat, sobald sie angefangen hat, auf die Stylingtipps ihrer Berater zu hören. Als die Zeit der weißen Knöpfe vorbei war, beschäftigte sich auch keiner mehr mit ihrem Äußeren.

Was raten Sie denn Frau Hahn?

Erstmal Knigge lesen.

Was glauben Sie, versteht Ihr Publikum solche Gags?

Selbstverständlich! Schließlich sind die keine Einzelmeinung. Und die heftige Reaktion auf diese Nummern in unserem aktuellen Programm zeigen uns, dass wir einen Nerv getroffen haben!

Scherze auf die Äußerlichkeiten von anderen sind ein dankbares Geschäft. Die Lacher sind einem sicher, denn jeder ist doch gern ein bisschen schadenfroh, oder?

Ich denke, es lacht da jeder gern, weil es mittlerweile wirklich Gesprächsthema ist. Spätestens seit dem royalblauen Kleid zum Neujahrsempfang fragt sich doch jeder, was Frau Hahn zu ihren Terminen trägt. Es gibt allerdings wenige, die sich trauen, das laut auszusprechen. Unser Publikum war wohl eher erleichtert, dass das jetzt mal jemand gemacht hat.

Hatten Sie Viola Hahn zur Premiere ins Hofgut eingeladen?

Nein. Das hat bei uns Tradition, wir laden generell keine Politiker ein. Nicht, weil wir sie nicht in Verlegenheit bringen wollen. Eher, um ihnen die Mühe der Absage zu ersparen.

Kommen die trotzdem manchmal zu den Aufführungen?

Frau Hahn war glaube ich noch nicht bei uns. An Herrn Rauch als Gast kann ich mich auch nicht erinnern. Aber Herr Vornehm war ab und zu mit seiner Familie in unseren Vorstellungen – einfach, um einen netten Abend zu haben, nehme ich an, nicht des Amtes wegen.

Wieso traten Sie eigentlich kürzlich bei einer Veranstaltung der Linken auf? Aus Sympathie?

Wir haben das gemacht, weil wir gebucht waren. Jeder, der uns bucht, kriegt auch sein Programm, wir leben schließlich davon aufzutreten. Und wir waren auch schon bei der FDP und der CDU.

Bekommt da der, der sie bezahlt, Zoten nach Wunsch, quasi auf seine politische Ideologie passend?

Nee, wir machen immer unser eigenes Programm. Ich singe da auch gern mal dasselbe Lied bei allen – bei manchen passt es dann wie angegossen, bei anderen ist dann eben ein bisschen Häme dabei.

Sie machen derbe Späße über andere. Selbst dürfen Sie da nicht zimperlich sein. Wie gehen Sie mit Kritik um?

Wer den Kopf raussteckt, muss gegenwärtig sein, dass er eins draufkriegt. Umgang mit Kritik ist für uns etwas ganz Normales. Nach jeder Probe gibt es einen Tagesordnungspunkt, der heißt Kritik. Man lebt damit, dass es Kollegen und andere Menschen gibt, die die eigene Leistung beurteilen. Auf der Bühne muss man so oder so die eigene Eitelkeit ganz weit wegschmeißen. Deswegen geht man auch mit Kritik locker um.

Wer in der Öffentlichkeit steht, wie Sie oder wie Frau Hahn, muss also hart im Nehmen sein?

Wer sich was ausdenkt oder wer was macht, muss davon ausgehen, dass es Leute gibt, die den Geschmack nicht teilen oder mit den Entscheidungen nicht einverstanden sind. Man kann doch nicht erwarten, dass jedem alles gefällt. Aber man kann trotzdem bei seinem Standpunkt bleiben, der hat immer seine Existenzberechtigung.

In Ihrem neuen Programm geht es neben den Outfits unserer Stadtchefin noch um zahlreiche andere Themen. Was, hoffen Sie, nimmt das Publikum mit nach Hause?

Ich hoffe, die Leute nehmen das als Fazit, was wir uns gedacht haben: Wo woanders nach solchem Missmanagement Köpfe rollen, geht man hier zur Tagesordnung über. Es wäre ehrlicher von Frau Hahn gewesen zu sagen „Wir haben die Situation unterschätzt“, statt „Wir haben alles richtig gemacht“. Wenn man wie wir persönlich vom Hochwasser betroffen war, hat man aber eben die Erfahrung gemacht, dass sich keiner für einen interessiert hat.

Man wird den Eindruck nicht los, dass sich da über die Zeit etwas angestaut hat?

Na klar. Wir beobachten eben schon lange die Situation in der Stadt und im Rathaus und analysieren die vielen sichtbaren Probleme. Leider sehen wir weder Perspektiven noch Visionen. An einem bestimmten Punkt haben wir dann gemerkt, dass wir keinen Bock mehr haben, Rücksicht zu nehmen. Dann entlädt sich die Wut schon mal.

Ist das die Schwierigkeit am Kabarett machen?

Nicht immer einfach ist es, dass man die ernste Situation, die einen aufregt, und die Ärgernisse, die man selbst spürt oder die einem andere zutragen, so runterbrechen muss, dass sie witzig werden. Auf der anderen Seite darf man nicht zu sehr in der Wunde stochern, damit es auch lustig bleibt. Es soll ja nicht vordergründig lustig, sondern durchdacht und logisch sein.

Hat man trotzdem eine Stimme im Kopf, die einem sagt, den Witz lässt du mal lieber?

Die Schere im Kopf ist schon vorhanden, die abcheckt, wie weit man gehen kann. Dann muss man sich nur entscheiden, entweder oder.

Reagiert man in den folgenden Vorstellungen auf die Kritik der Zuschauer?

Wenn uns Besucher sagen, dass sie etwas nicht verstanden haben oder ein Übergang von einer Nummer zur anderen nicht so toll war, versuchen wir schon, das zu ändern. Aber man schreibt deswegen nicht das ganze Programm um. Ich stehe voll und ganz hinter dem, was wir machen!

(Das Programm „Kabarett unterm Schloss – Was ist los in dieser Stadt?“ wird bis in den September regelmäßig im Hofgut gespielt. Aufgrund des großen Interesses wurde am 20. August, 19.30 Uhr, sogar eine Zusatzvorstellung eingeplant. Die letzte Aufführung ist am 3. Oktober.)

Quelle: tlz.de

Ein Weimarer Sonntag für Weimar im Uhrenwerk

Veröffentlicht: August 12, 2013 von fluthelfer in Thüringen

Weimar. Die Benefiz-Veranstaltung „Weimarer für Weimarer“ lockte Familien und Musikfreunde an. Der Kassensturz folgt noch diese Woche.

Fünf Bands und Solokünstler. Vier Hüpfburgen und ein Bällebad, Basteln, Schminken und ein Zauberer. – Rockpirat und Uhrenwerk-Hausherr Martin Mendel, die Initiatoren der Benefizveranstaltung „Weimarer für Weimar“, hatten sich alle Mühe gegeben. Und tatsächlich funktionierte vor allem die Idee des Familiennachmittags zu Gunsten der Opfer von Unwetter und Hochwasser. Mehrere Hundert Gäste kamen am Sonntag in die Straße am Alten Speicher und waren gern bereit die drei Euro Eintritt für den guten Zweck zu zahlen.

 

Ein Großteil der Gäste gehörte zur Gruppe Dreikäsehoch und hatte viel zu entdecken. Drei Hüpfburgen von Krautis Spielmobil deckten alle Altersgruppen ab. Die luftgefüllte Riesenrutsche setzte für die ganz Mutigen den Punkt aufs I. Auf die Kreativen wartete die Agentur Dekoweise. Die Agentur „Hinter den Coulissen“ zauberte Schmetterlinge und Farben in die Gesichter der Mädchen und Jungen. Ein paar Meter weiter hatte Zauberer Picaro alle Hände voll zu tun, denn die Kinder sahen es als eine Art Sport an, seine Tricks zu entschlüsseln. DJ Gekstar legte sanften Nachmittagssound über die Szenerie.

 

Auf der Uhrenwerk-Bühne gaben sich derweil die musikalischen Gäste der Veranstaltung ein Stelldichein. Andreas Max Martin durfte sicher sein, an diesem Nachmittag neue Freunde seines Programms gefunden zu haben. „Da musst du echt zuhören“, lobte Passat-Rocker Hansi Hißbach, der den Rock-Pop-Chansonier zum ersten Mal hörte. Da hatte es der Solo-Philipp aus Jena schon schwerer, mit seiner Hoppelrock-Satire zwischen Ikea und Kühlschrank die Stimmung zu steigern.

 

Ganz anders die Heimspiele von Boderline, Passat und Rockpirat. Sie konnten auf eingefleischte Fans im Publikum bauen. Die Band um Martin Lott sorgte so mit einem Ausschnitt aus ihrer „Greatest Hits Show“ auch für den ersten Stimmungshöhepunkt in der Konzerthalle. Wer Passat lange nicht gehört hatte, der durfte durchaus staunen. Denn Maria, Hansi & Co. präsentierten eine große Bandbreite aktueller Hits und Evergreens.

 

Fast mochte man es undankbar nennen, dass die Initiatoren der Veranstaltung am längsten auf ihren Auftritt warten mussten. Doch die Rockpiraten betrachteten das Acht-Stunden-Benefiz schon als ihre Veranstaltung. So sorgte ihr Technik-Team für den Sound aller Künstler, bis auch Marco, Steffen und Band die Halle rockten. Der letzte Ton des Abends war bei Redaktionsschluss noch nicht gespielt, der Kassensturz noch nicht erfolgt.

Quelle: otz.de

Wenig Interessierte, viele Fragen

Veröffentlicht: August 12, 2013 von fluthelfer in Hitzacker, Hochwasserschutz

Nur gut 30 Besucher bei Bürgerversammlung zum Thema Hochwasser in Hitzacker

Hitzacker. Fast einen Monat ist es her, dass das Hochwasser an den Lüchow-Dannenberger Elb- und Seegedeichen seinen Höchststand erreichte. Als die Angst wuchs, die Hochwasserschutzanlagen könnten nicht halten, als allerorts in den Samtgemeinden Elbtalaue und Gartow hektische Betriebsamkeit herrschte beim Bauen neuer Deiche und Dämme und dem Sichern der vorhandenen.

Am Montag hatte die Stadt Hitzacker zu einer Bürgerversammlung in das Café Dierks eingeladen, um die Ereignisse noch einmal Revue passieren zu lassen. Und um Fragen zu beantworten. Denn davon gibt es jetzt, wo die Elbe wieder friedlich in ihrem Bett fließt, viele in der Elbestadt.

So beispielsweise jene, warum kurz vor dem Erreichen des Hochwasserscheitels die Hitzackeraner Stadtinsel evakuiert worden war, das gefährdete Wussegel jedoch nicht. »Das lag daran, dass es sich um völlig verschiedene Verhältnisse handelte», antwortete Stadtdirektor Jürgen Meyer. Die Gefährdung der Stadtinsel sei deutlich intensiver gewesen als jene Wussegels, was vor allem daran lag, dass die Hochwasserschutzwand in Hitzacker von im Fluss treibenden Baumstämmen oder Ähnlichem hätte beschädigt werden können. Diese Gefahr bestand auch in Wussegel, so Meyer, doch dort wäre es wegen der deutlich kleineren Zahl zu evakuierender Menschen jederzeit möglich gewesen, alle in Sicherheit zu bringen – eben anders als auf Hitzackers Stadtinsel, wo gut 400 Menschen leben. Allerdings sei man auch auf die Evakuierung Wussegels vorbereitet gewesen, stellte Meyer heraus.

Was mit den zahlreichen Sportbooten und Yachten im Falle eines erneuten Hochwassers geschehen solle, wenn erst einmal der Sportboothafen wie geplant erweitert ist und dann mehr Platz bietet, wollte ein anderer der nur etwa 30 interessierten Bürger wissen. Denkbar sei eine Verlagerung der Boote nach Tießau oder Dömitz, so Meyer. »Da gibt es noch Abstimmungsbedarf, aber das sollte kein Problem sein», betonte der Stadtdirektor. Keine Antwort konnte die Verwaltung hingegen auf die Frage geben, ob denn das Elbvorland und der Fluss selbst jetzt nach dem Hochwasser in irgendeiner Weise mit Giftstoffen, Bakterien oder anderen Hinterlassenschaften der Flut belastet sind – wie 2002, als weite Teile des Elbvorlandes wegen abgelagerten Giftstoffen für die Landwirtschaft nicht mehr nutzbar waren. »Bislang haben wir keine Informationen darüber», so die ers- te Samtgemeinderätin Petra Steckelberg auf EJZ-Nachfrage. Und auch beim NLWKN, dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, gibt es bislang keinerlei Erkenntnisse über gefährliche oder auch nur signifikante Schadstoffablagerungen im Lüchow-Dannenberger Elbvorland, sagt NLWKN-Sprecherin Herma Heyken.

Die Hochwasserschutzwand in Hitzacker habe sich indes bewährt, berichteten Ortsbrandmeister Egon Behrmann und Ehrengemeindebrandmeister Norbert Schulz auf Nachfrage. Während des Hochwassers seien Vertreter des Herstellers in Hitzacker gewesen und hätten sich von der Standfestigkeit der Konstruktion überzeugt, so Schulz. Allerdings sei durch den Rekordstand der Elbe das sogenannte Freibord, also die Höhe der Schutzeinrichtung über dem Wasserspiegel, auf unter 1,5 Meter geschrumpft. Da aber ein Freibord von eineinhalb Metern erforderlich sei, müsse die Aluminiumwand, die im Hochwasserfall auf die Hochwasserschutzmauer aufgesetzt wird, erhöht werden, stellte Deichhauptmann Axel Schmidt heraus. Ein entsprechendes Schreiben werde an Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) gesandt. Weil hatte bei seinem Besuch in Lüchow-Dannenberg während des Hochwassers versprochen, dass er für alle Fragen und Bitten zum Thema Hochwasserschutz ein offenes Ohr haben werde und sich alle Institutionen, Kommunen und Verbände gern an ihn wenden könnten.

Quelle: ejz.de