Archiv für August 19, 2013

Nur ein Zehntel der fast 200 Köstritzer und Köstritzerinnen, die bei der Flut mit zupackten fühlt sich angesprochen, beim Frühschoppen dabei zu sein. Nach der Katastrophe hat die Feuerwehr zwei neue Mitstreiter gewonnen.

Bad Köstritz. Die Resonanz fiel spärlich aus. Nur 20 Köstritzerinnen und Köstritzer folgten am Sonnabend der Einladung von Bürgermeister Dietrich Heiland (CDU) und der freiwilligen Feuerwehr ins Gerätehaus in der Eleonorenstraße.

Mit einem Frühschoppen wollten sich Stadt und Einsatzkräfte bei den fast 200 freiwilligen Helfern in den Tagen der Flut bedanken. „Es ist schade, dass viele, von denen die mitgeholfen haben nicht da sind“, sagte Steffen Mehlhorn, der stellvertretende Stadtbrandmeister.

„Die Idee, auf diese Weise Danke zu sagen, finde ich eine schöne Geste“, meinte Bettina Reinhardt, die die Einladung angenommen hatte. Aber sie wusste aus Gesprächen, dass viele ihre Hilfe als selbstverständlich ansehen. „Wir haben es doch für unseren Heimatort getan“, sagt die 61-Jährige, die nicht nur bis Sonntagnacht Sandsäcke mit füllte, sondern auch mit der Hausgemeinschaft Kaffee kochte, als die Einsatzkräfte nach der Überflutung an der Bahnhofstraße eine Aufmunterung brauchten. „Ich bin froh, dass die Flutwelle nicht gekommen ist, Gera hat uns den Hintern gerettet“, meinte die Köstritzerin.

„Es ist alles gut gegangen, das ist allen ihr Verdienst“, sagte Holger Gerdes, der mit seiner Partnerin Marlies Schiml an unterschiedlichen Einsatzorten zugepackt hatte. Brenzlig war es an der Mühle, am Drehling, am Sommerbad und der benachbarten Trafo- und Pumpstation. Beide erlebten Hand-in-Hand-Arbeiten, ein Miteinander.

Angesichts der wenigen Gäste am Sonnabend blieb die Absicht auf der Strecke, Helfer auf eine künftige Mitarbeit in der Feuerwehr anzusprechen. 23 Männer und zwei Frauen gehören aktuell zur Einsatzabteilung. Fast alle waren zwischen dem 31. Mai und dem 4. Juni 70 Stunden im Einsatz. Doch zwei neue Mitstreiter gibt es schon. Jörg Heidrich und Bernd Lutter haben die ersten Ausbildungseinheiten schon absolviert, berichtete Stadtbrandmeister Maik Lippold. Seit Anfang dieses Jahres gehört auch der 32-jährige Robert Lichtenberg zur Wehr, der vorher in Niederndorf aktiv war.

Wenn es auch mit der Werbung für neue Feuerwehrleute nicht klappte, das Dankeschön der Stadt kam trotzdem an. Bei der Feuerwehr. „Wir bezahlen die Kräfte nicht, aber wir wollen sie würdigen“, sagte Bürgermeister Heiland beim Bier. 60 Liter Pils und 30 Liter Schwarzbier stiftete die Brauerei. Die 300 Roster wurden von einer Spende der Patenkompanie der Bundeswehr in Gera-Hain bezahlt.

Dass der eigene Feuerwehrnachwuchs die sichere Bank ist, die Einsatzabteilung zu verstärken, davon ist der Köstritzer Bürgermeister auch nach seinen Gesprächen in der Partnerstadt Bad Arolsen überzeugt. Tobias Bockner, seit 2011 Mitglied in der zehnköpfigen Köstritzer Jugendfeuerwehr, gehörte mit zur kleinen Delegation, die Mitte August dort weilte. Der 15-Jährige war in den Fluttagen als freiwilliger Helfer auf Achse, weil auch die Regelschule geschlossen war. „Das Erlebnis hat mich bestärkt, einmal in den aktiven Dienst zu gehen“, sagte der Schüler am Sonnabend.

Quelle: otz.de

 

Ein echter Grund zum Feiern in Dobitschen

Veröffentlicht: August 19, 2013 von fluthelfer in Thüringen
Nach Hochwasser und Hagelschlag wollen die Dobitschener vor allem eines: für kurze Zeit ein wenig entspannen

Dobitschen. Hochwasserflut Anfang-Juni, extremer Hagelschlag vor wenigen Tagen – die Gemeinde Dobitschen ist in diesem Jahr nicht eben verwöhnt. „Und gerade das ist doch ein Anlass, dass wir zusammenkommen, um ein wenig zu feiern“, sagt Bürgermeister Olaf Heinke (parteilos). Das Fest in Dobitschen hat Tradition. Aber in diesem Jahr habe man es auch feiern wollen, um einfach für einige Stunden entspannen zu können, so Heinke weiter.

Und die Organisatoren – Karnevalsverein, Sportverein, Landfrauen und Feuerwehrverein – gaben sich in diesem Jahr besondere Mühe, um ein Fest auf die Beine zu stellen, auf dem sich Jedermann aus Dobitschen und Umgebung wohlfühlt. Und das gelang. Manch einer sei sogar am Freitag und am Sonnabend vorbeigekommen, so Heinke. Trotzdem – die Einlader hätten hier und da gerne mehr Gäste begrüßt. Vor allem Festbesucher aus den eigenen Ortschaften. „Aber das ist seit jeher so eine Sache mit uns Dobitschenern“, sagt Olaf Heinke. „Es ist ein schwerer Acker, sozusagen.“ Wobei Heinke außerdem mutmaßt, dass auch das Musikfestival-Konzert am Sonnabend in der nahen Bockwindmühle Lumpzig den Dobitschenern den einen oder anderen Gast entführte.

Doch all jene, die den Weg auf den Dobitschener Festplatz fanden, fühlten sich dort sehr wohl. Beispielsweise Erwin Schmidt. Der 68-Jährige war extra aus Crimmitschau angereist. „Das Fest hier in Dobitschen ist immer eine gute Adresse für mich“, erzählt er. Diesmal war der Crimmitschauer gekommen, um seine Freunde zu treffen. Die leben im Altenburger Land, gemeinsam traf man sich bei Kaffee und Kuchen am Sonnabend in dem ähnlich einer Taverne eingerichteten Freiluftlokal, das der Karnevalsverein um Bernd Franke eröffnet hatte. Wobei südländische Freisitzatmosphäre generell zu spüren war auf dem Dobitschener Festplatz. Dazu trug nicht zuletzt die gute Laune der Karnevalisten bei, die diesmal nichts Närrisches trieben, sondern ihr Publikum mit kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnten. Beispielsweise mit ihrem Dobitschener Flammkuchen, dessen Rezeptur Flammkuchen-Bäcker Olaf Schulze nicht verraten wollte. Nur so viel: Die Köstlichkeit aus dem großen Ofen war begehrt und das dienstälteste Mitglied im Karnevalsverein hatte alle Hände voll zu tun. Darüber hinaus war vor allem für Familien und Kinder jede Menge los auf dem Festplatz. Wettspiele, Pony-Reiten, Fliegen mit der Schiffe-Schaukel und vieles mehr machte die entspannte Atmosphäre im Herzen des Dorfes perfekt.

Quelle: otz.de

Baustelle am Rossel-Schöpfwerk liegt sechs Wochen still

Veröffentlicht: August 19, 2013 von fluthelfer in Dessau, Hochwasserschutz

Das Juni-Hochwasser und die zweite Welle Anfang Juli sorgten dafür, dass die Baustelle vom Rossel-Schöpfwerk sechs Wochen still gelegt wurde. Wertvolle Zeit ging dadurch verloren. Doch die Bauleitung hält weiterhin fest am Fertigstellungstermin Ende April 2014.

„Wir rücken nicht ab von dem Fertigstellungstermin. Noch nicht.“ Zu dieser Quintessenz verdichtet Olaf Hoffmann die Erkenntnisse der Bauberatung am Montag. Hoffmann ist Projektverantwortlicher des Bauherren LHW, des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft. Und das Projekt ist das Rosselschöpfwerk in Roßlau.

Die Beratung im Baucontainer auf der Stadtseite der Südstraße ist eine ganz reguläre. Im Turnus von zwei Wochen treffen Bauherr, Oberbauleitung, Baufirma und Bauüberwachung zusammen, um die aktuellen Schritte für das Großvorhaben abzusprechen und zu veranlassen. Die Stadt Dessau-Roßlau mit dem Umweltamt als Genehmigungsbehörde ist immer dabei.

Dieser Rhythmus hat sich seit anderthalb Monaten wieder stabilisiert. Vorher war Hochwasser, Katastrophenalarm und die Baustelle geflutet. „Die Natur hat es uns einmal mehr gezeigt, wer am längeren Hebel sitzt“, stellt Oberbauleiter Gerd Kade lakonisch fest. Als das Elbehochwasser von Tag zu Tag aufwuchs, den Rosselzulauf zurückstaute und die Prognosen für den Scheitel immer höher kletterten, war die Baustelle zu räumen. Am 31. Mai wurde alles an Material und Maschinen gesichert, was nicht niet- und nagelfest war. Rossel und Elbe fluteten die Baustelle für das Schöpfwerk, das den Flüssen ja ihre Schrecken nehmen soll. Aber eben nicht fertig ist.

In den Fluten versunken waren Bewährungen und Schalungen für die Mittelwand und Seitenflügel des Sielbauwerkes. Diese Teile mussten demontiert, gesäubert und zum Teil erneuert werden. Was bis zur Flut fertig war, das habe dem Wasser auch standgehalten, blickt Olaf Hoffmann zurück: Die Bohrpfähle als Gründung für das Sielbauwerk stehen nach wie vor an Ort und Stelle, wie 56 Zinnsoldaten. „Land unter“ aber hat vor allem eines gekostet: Zeit. In Summe verloren gegangen sind sechs Wochen. Von der warmen Jahreszeit, in der normalerweise die Baustellen „brummen“.

Der Rückstand ist beträchtlich. Nach ursprünglicher Planung sollte zur Jahresmitte 2013 mit dem Sielbauwerk das erste große Teilbauwerk des Projektes erledigt sein. Und die Rossel längst wieder in ihr angestammtes Bett zurückverlegt sein. Dies zu widerlegen, genügt schon der Blick vom Straßenrand: Noch immer markieren Spundwände und Big Packs die zeitweilige Rossel-„Umleitung“ und senken die Weidenbäume ihre Blätter zur Erde anstatt über dem Wasserspiegel des Flüsschens.

Um jetzt die Zeit ein Stück weit aufzuholen, suchen Bauleitung und Baufirma Möglichkeiten, die zwei Teilprojekte Absperrwerk und Schöpfwerk parallel voranzutreiben. Ursprünglich sollte ein Abschnitt nach dem anderen realisiert werden. Aber das waren die Pläne vor dem Hochwasser.

Auf neue Termine wollen sich Projektleiter Hoffmann und Oberbauleiter Kade nicht mehr festlegen. „Wir wissen doch nicht, wann und mit welcher Härte der Winter kommt.“ Aber am „Endziel“ hält man heute noch fest. Und das ist der 30. April 2014.

Quelle: mz-web.de

Mit Rosenheim-Ansichten Geld für Hochwasser-Geschädigte

Veröffentlicht: August 19, 2013 von fluthelfer in Bayern, Hilfe

Der 74 Jahre alte Rosenheimer Horst Baur ist Musiker, doch er malt auch mit Leidenschaft.

Seine bunten Rosenheim-Bilder auf Leinwand verkauft er normalerweise nicht, stellt sie aber gerne aus, etwa im Amtsgericht oder bei Danone. Ermutigt durch viel positive Resonanz hat er sich jetzt entschlossen, einige Werke zugunsten der Hochwasser-Geschädigten zu verkaufen. Diese Ansicht mit dem Nepomuk-Brunnen im Vordergrund, rund 80 mal 50 Zentimeter, bietet er für 400 Euro an; Näheres unter Telefon 0151/10447876.

Quelle: ovb-online.de

Hochwasser-Benefizkonzert – Abend der Emotionen in Elster

Veröffentlicht: August 19, 2013 von fluthelfer in Hilfe, Sachsen-Anhalt

Ein Stelldichein der Künstler begeisterte das Publikum im Freizeitpark in Elster. Über 700 Menschen waren gekommen, um Musik zu hören und zu spenden. Der Höhepunkt des Abends war der Auftritt der Gruppe „Karussel“.

elster Die Eindrücke vom Junihochwasser waren bei den Elsteranern noch frisch. Das Benefizkonzert am Freitagabend im Freizeitpark der Elbestadt, dazu die eingespielten Filmsequenzen zum Hochwasser – all dies ließen die Emotionen noch mal hochkommen.

Lob für die Organisatoren

Werner und Anke Zschau aus der Wiesenbachstraße vermochten beim Anblick der Bilder nur mit Mühe ihre Tränen zu unterdrücken. Erst seit drei Jahren in Elster wohnend, mussten sie erleben, wie ihr Haus von den Fluten eingeschlossen wurde und viele Möbel nur noch Sperrmüll waren. „Wir finden es dennoch toll, dass sich Künstler bereit fanden, ohne Gage in Elster aufzutreten“, so ihr Kommentar. Der war zugleich ein Kompliment an die Organisatoren Raik Buchta und Rene Stepputis, die es schafften, sogar die bekannte Gruppe Karussell für das Event in Elster zu gewinnen.

„Manchmal helfen eben alte Verbindungen und Netzwerke. Es war nicht schwer, selbst hochkarätige Stars für diese gute Sache zu gewinnen. Am Ende genügte ein Anruf “, meinte der Trebitzer Buchta. Wenn es so etwas wie eine typische Elsteraner Mentalität gebe, so sei es der Zusammenhalt.

Bürgermeister Peter Müller lobte die Bürger des Elbestädtchens: „Auf meine Elsteraner kann ich mich stets verlassen. In Notsituationen hilft einer dem anderen“, so das Stadtoberhaupt. Zu den meistbetroffenen Orten Aken und Fischbeck zählte beim Junihochwasser 2013 auch Elster. „Die Hilfsbereitschaft nach dieser Naturkatastrophe war anschließend enorm. Die Fernsehbilder gingen um die Welt und sprachen für sich, so dass selbst aus den USA Spenden eingingen“, erinnerte sich Müller an die bewegenden Tage im Juni.

Rundfunkmoderator Andre Damm führte durch das Programm. Auch für den gebürtigen Wittenberger, der als MDR-Berichterstatter viele Tage über die Ereignisse an der Elbe vor Ort berichtete, war dieser Freitagabend auf der Bühne keineswegs Routine. Schließlich kannte er eine Reihe von Einzelschicksalen. „Das hat auch mich betroffen gemacht.“

Einmal die Katastrophe vergessen. Einfach nur Dankeschön sagen zu all denen, die tatkräftig Solidarität mit den Betroffenen übten – das war auch dem Bürgermeister ein Herzensbedürfnis. Passend zum Motto des Abends: „Tu alles, was gut tut“ – hieß es schließlich in einem Udo-Jürgens-Song, gesungen von Stefan Schultz. Als bekennender Jürgens-Fan stand er seinem großen Vorbild in Mimik und Interpretation kaum nach.

„Klempo“ alias Dietrich Klemp, der sächselnde Koch aus Leipzig, strapazierte die Lachmuskeln. Kaum eine Lebenssituation sparte der Komiker alter Schule aus – dabei immer wieder das Publikum einbeziehend. Die junge Tänzerin Juliane Preuß führte mit ihren Darbietungen mit anmutigen Bewegungen in den Orient. Sängerin Natalie Lament bewies ihr Talent mit Helene-Fischer-Titeln, mit denen sie sich gern identifiziert. Demnächst möchte sie gern mit Stefan Schultz ein gemeinsames Tourneeprogramm bestreiten.

Sonderzug an die Elbe

Der Sonderzug ging diesmal nicht nach Pankow, er endete in Elster. Mister Panik, der als Udo-Lindenberg-Double tourt, erinnerte mit der gewissen Schnodderigkeit an die unvergleichbare Art seines Meisters. Das Publikum war entzückt von den Verwandlungskünstlern und Musikkomikern „Drixi“ und „Remmi & Demmi“, die in atemberaubenden Tempo die Elsteraner zu Lachsalven animierten und ebenso für Stimmung sorgten wie die Gruppe „Karussell“. Beim Auftritt der DDR-Rocklegende hielt es keinen mehr auf den Plätzen. Den Schlussapplaus, in Dezibel kaum messbar, hatten sich die Leipziger (Joe Raschke, Reinhard Huth, Benno Jähnert, Hans Graf, Jan Kirsten und Wolf-Rüdiger Raschke) mehr als verdient.

Wie viel Geld genau beim Benefizkonzert zusammengekommen ist, wird erst in den nächsten Tagen feststehen, sagte gestern Abend Organisator Raik Buchta.

Quelle: mz-web.de

Von Hochwasserschäden keine Spur mehr: Die Greizer Gaststätte „Tivoli“ ist nach Schließung wegen der Juni-Flut nun wieder geöffnet.

Greiz. Bis zur letzten Minute rotierten die Inhaberinnen Beate Degelmann und Jacqueline Heilsberg, schließlich sollte zur Wiedereröffnung ihrer Gaststätte „Tivoli“ in der Brückenstraße alles vom Feinsten sein. Das war es dann auch, als sie am Sonnabendvormittag, pünktlich 11 Uhr, den ersten Gast, Bernard Degenhardt, mit einem Blumenstrauß in Empfang nahmen.

Die Freude war groß bei den Frauen, die das nach dem großen Schock für fast unmöglich Gehaltene wahr gemacht hatten und nach verhältnismäßig kurzer Zeit die vom Hochwasser zerstörte Einrichtung wieder flott gemacht haben. „Es ist eine unglaubliche Leistung, die hier vollbracht wurde. Ich habe als Anwohner fast täglich miterleben können, mit welchem Engagement hier gewirkt wurde“, erklärte der Rentner. Diesen Worten konnte sich Thomas Schäfer, Geschäftsführer der Greizer Vereinsbrauerei, nur anschließen. Er gehörte wie der Lions-Club Greiz, der mit Spenden half, zu den größten Unterstützern. So stellte die Brauerei Bierfässer zum Park- und Schlossfest zur Verfügung und ließ den Tresen wieder herrichten. Ein Dankeschön sprachen die Inhaberinnen den vielen, teils sogar unbekannten Helfern aus, die während und nach der Flut an ihrer Seite standen. Auch Dirk Knüpfer samt Familie hätten Großes geleistet, in dem sie einen Teil der beschädigten Möbel wieder hergerichtet und auch eingelagert hatten.

Einen Meter hoch stand damals das Wasser in den Räumen und richtete einen Gesamtschaden von etwa 80 000 Euro an. Davon ist seit Sonnabend im „Tivoli“ nichts mehr zu sehen. „Endlich kehrt bei uns der Alltag wieder ein. Das haben wir uns sehnlichst gewünscht“, so Degelmann.

Quelle: thueringer-allgemeine.de

Radweg nach Göbitz wieder frei

Veröffentlicht: August 19, 2013 von fluthelfer in Sachsen-Anhalt

Ein Teil des Elsterradweges ist nach dem Hochwasser wieder repariert worden. Der Abschnitt zwischen Draschwitz und Göbitz sowie zwischen Ostrau und Draschwitz ist seit Freitag wieder freigegeben. Derzeit wird der Bereich unter der Ostrauer Brücke bei Reuden saniert.

elsteraue Derzeit laufen an den vom Hochwasser beschädigten Abschnitten des Elsterradweges in der Elsteraue Instandsetzungsarbeiten. Aktuell ist die beauftragte Göthewitzer Firma Harbauer Hoch- und Tiefbau damit beschäftigt, den Bereich unter der Ostrauer Brücke bei Reuden zu sanieren.

Laut dem Elsteraue-Bürgermeister Manfred Meißner (parteilos) ist seit Freitag letzter Woche der Abschnitt zwischen Draschwitz und Göbitz sowie zwischen Ostrau und Draschwitz wieder freigegeben. Auf letzterem hatte die Baufirma den unbefestigten Weg wieder begradigt. Er war durch das Hochwasser ausgespült, zudem lag an vielen Stellen noch Treibgut herum. Am Weg zwischen der Draschwitzer Brücke und Göbitz war am Fahrbahnrand Asphalt in Folge der Überspülungen ausgebrochen. Das Loch hatte sich in den folgenden Tagen immer weiter vergrößert.

Meißner entkräftete auch Gerüchte, wonach der unbefestigte Weg von Draschwitz nach Ostrau asphaltiert werden soll. Das sei derzeit nicht angedacht. So begradigt und wieder hergestellt wie der Abschnitt nun ist, so wird er auch erst einmal bleiben. Schäden verursachte das Hochwasser auch an den Radwegabschnitten zwischen Maßnitz und Bornitz und zwischen Profen und Lützkewitz. Auch diese Abschnitte werden instand gesetzt. Zudem wurden zwei Spielplätze – der in Reuden am Radweg und in Draschwitz – vom Wasser beschädigt.

Weiterhin gesperrt bleibt erst einmal die Landesstraße 193 von Reuden nach Ostrau. Sie ist unterspült und die Hälfte der Fahrbahn ist beschädigt, Ränder sind ausgebrochen. Der Straßenbaulastträger, die Landesstraßenbaubehörde, schätzt den Schaden auf rund eine halbe Million Euro. Einen Reparaturtermin gibt es noch nicht.

Quelle: mz-web.de

Obwohl er sein eigenes Haus und seinen Fischereibetrieb beim Hochwasser verlor, half Gernot Quaschny aus Hohengöhren (Landkreis Stendal) mit seinem Dorf mehreren abgeschnittenen Dörfern. Dafür wird er nun ausgezeichnet. Auch das Land Sachsen-Anhalt will Fluthelfer ehren.

Der Fischer Gernot Quaschny aus Hohengöhren (Landkreis Stendal) erhält für seinen Einsatz während der Flutkatastrophe den Sonderpreis „Hochwasser-Helfer“ des Deutschen Bürgerpreises. Der 50-Jährige habe mit seinem Boot vier vom Festland abgeschnittene Dörfer unermüdlich mit dem Notwendigsten versorgt – obwohl er sein eigenes Haus und seinen Fischereibetrieb in den Elbe-Fluten verloren habe, teilte die Initiative am Montag in Berlin mit. Zudem wurden das Projekt „Passau räumt auf“ und die 72-Stunden-Aktion „Flutschäden lindern“ für ihre Einsätze ausgezeichnet. Der Deutsche Bürgerpreis gilt nach Angaben der Initiatoren als Deutschlands größer Ehrenamtspreis.

Auch Sachsen-Anhalt will Fluthelfer mit einem Orden ehren. Das habe Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) entschieden, teilte Regierungssprecher Matthias Schuppe am Montag mit. Einzelheiten, wie etwa die Finanzierung, Auswahlkriterien und die Gestaltung der Medaille, würden seit etwa zwei Wochen geklärt. Mit der Auszeichnung solle das beispielhafte Engagement der Helfer gewürdigt werden. Am Wochenende hatte der SPD-Politiker Rüdiger Erben eine Hochwasser-Medaille gefordert. In Sachsen sollen erste Fluthelfer am 14. September feierlich mit einem Orden geehrt werden.

Quelle: mz-web.de

Werra-Meißner. Als Konsequenz aus den katastrophalen Überschwemmungen gegen Ende des Frühjahrs will der Umweltdezernent des Werra-Meißner-Kreises, Vizelandrat Dr. Rainer Wallmann, zusammen mit den Kommunen ein Werra-Auenkonzept entwickeln.

Die Werra müsse wieder mehr Raum erhalten, um in geeigneten Auebereichen gezielt über die Ufer treten zu dürfen, womit der Hochwasserschutz etwa auch für Witzenhausen verbessert werden könne. Eine solche Renaturierung der Werra sei ein Leuchtturmprojekt, an dem sich auch Kommunen im Nachbarland Thüringen beteiligen sollten.

Die renaturierten Flussauen wären zudem neue Biotope und dienten zugleich als Filter für die Meere, indem sie Dünger zurückhielten.

Wallmann verwies darauf, im benachbarten Rotenburg an der Fulda hätten ähnliche Maßnahmen zum Erfolg geführt. Vom letzten Hochwasser sei die Stadt weitgehend verschont geblieben.

Quelle: hna.de

Land unter

Veröffentlicht: August 19, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Das Meer wächst. Auch vor der deutschen Küste macht es nicht halt. In der Nordsee liegen zehn kleine Halligen nur knapp über dem Meeresspiegel. Sie sind weltweit einzigartig. Bis Ende des Jahrhunderts könnten die Nachkommen der rund 270 Bewohner den Wettlauf gegen das Wasser verlieren.

Man muss die Einsamkeit mögen, um auf einer Hallig wie Nordstrandischmoor leben zu können. Nur die Zäune ragen aus den kleinen sich kräuselnden Wellen, wie die Überreste einer längst untergegangenen Siedlung. Sie teilen nicht mehr die Weideflächen ein, sondern das Meer. Über Nacht hat es beinahe die ganze Hallig verschluckt – die Straßen, die Wiesen, den kleinen Schulspielplatz. Wie winzige Inseln stechen fünf Häuser aus dem Wasser hervor. Sie stehen auf kleinen Hügeln, Warften genannt. Bei „Land unter“ sind sie die einzige Zuflucht für Mensch und Tier. Die 21 Bewohner sind auf ihnen gefangen, bis das Meer sie wieder entlässt. Vielleicht wird es das eines Tages nicht mehr tun. Dann würden die Halligbewohner zu Klimaflüchtlingen.

Solche Überflutungen, „Land unter“ genannt, erfassen die zehn Halligen im norddeutschen Wattenmeer bis zu 30-mal im Jahr. Sie machen sie erst zu dem, was sie sind. Denn prägend für eine Hallig ist, dass sie keinen Deich hat. Ohne Sturmflut keine Hallig. Was jeden Festländer in Panik versetzt, betrachten Halligbewohner mit Pragmatismus: „Ich beschließe jetzt einfach: Heute Abend kommt kein neues Wasser mehr. Morgen habe ich nämlich keine Zeit zum Aufräumen“, sagt Ruth Kruse. Rotwangig und mit flotten Sprüchen auf der Lippe sprüht sie ihre Hausauffahrt mit einem Wasserschlauch sauber. Ihre beiden Hunde rasen über den Hof, die Kinder spielen im Dreck und gehen ihrer Mutter in feinstem Plattdeutsch auf die Nerven. Die Schafe haben hier 24 Stunden dicht an dicht gestanden, weil es der einzige Ort ist, wo das Wasser nicht hinkam.

Die kleinen Halligen sind UNESCO-Weltnaturerbe, Nationalpark, Biosphärenreservat und weltweit einzigartig. Die Luft riecht nach Salz, durch die alles verschluckende Stille dringt dann und wann das Schnattern der Ringelgänse, die hier auf ihrer Reise gen Süden rasten. Doch droht die Idylle für immer unterzugehen. Denn der Meeresspiegel steigt, in der Nordsee sogar schneller als anderswo. Weltweit wird der Pegel bis Ende des Jahrhunderts nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen um bis zu eineinhalb Meter zugenommen haben. Der UN-Klimarat prognostiziert der Nordseeküste durch die Abschwächung des Nordatlantikstroms zusätzlich ein Plus von zehn bis 15 Zentimetern. Hinzu kommt ein Erbe der letzten Eiszeit: Weil die Gletscher über Skandinavien abgeschmolzen sind, hebt sich das Land dort, von seiner Last befreit, seitdem nach oben. Wie auf einer Wippe senkt sich das Land an der Nordseeküste ausgleichend ab, bis 2100 um zehn bis zwanzig Zentimeter. Zusammen ergibt das für die Halligen sehr viel Wasser in sehr kurzer Zeit.

Von der Halligkante weht dröhnendes Knattern zum Haus: Die Küstenschützer arbeiten wieder. Das Wasser hat sich weit zurückgezogen. Wo es gestern noch über einen Meter hoch stand, liegt jetzt endlos weites Watt. Darin stapfen fünf Männer in hüfthohen Gummistiefeln und rammen Holzpflöcke mit einer Motorramme in den Boden. Sie erhöhen damit eine 20 Jahre alte Lahnung, das Meer hat das alte Holz morsch gemacht. Zwischen die parallel stehenden Holzpflockreihen binden die Männer Reisig. Fließt das Wasser bei Flut in ein von Lahnungen abgeteiltes Feld, dann kommt es dort zur Ruhe und Schwebstoffe setzen sich ab. Passiert das oft genug, entsteht neues Land, das als Wellenbrecher für die Wiesen dahinter fungiert. Neben Steinwällen sichert das die Existenz der Halligen. Hätte man sie nicht befestigt, gäbe es sie heute vermutlich nicht mehr. Deswegen arbeitet jeder Mann auf Nordstrandischmoor im Küstenschutz. Immer wieder reißt der „Blanke Hans“ – so nennt man hier die Nordseesturmfluten – Löcher in die Halligkante und begräbt das Eiland unter sich. Die Männer kämpfen gegen ihn wie David gegen Goliath. Es ist die einzige Arbeitsmöglichkeit, abgesehen von der kleinen Schule, die gleichzeitig auch die Kirche ist. Dort unterrichtet ein Lehrer vier Kinder.

1962, 1976, 1999 – das sind die Marken, die jedem ins Gedächtnis gebrannt sind. Die Bewohner von Nordstrandischmoor haben einige starke Sturmfluten erlebt, bei denen das Wasser bis ans Haus peitschte, Fenster einschlug und Tapeten von den Wänden wusch. Kurz vor der Sturmflut ’62 waren die Häuser erneuert worden – in letzter Sekunde. Die Flut hätte sonst vermutlich alles mit sich gerissen. Jedes der fünf Häuser bekam einen Schutzraum im ersten Stock, der mit dicken Stahl-trägern fest im Boden verankert ist. Benutzt hat ihn bisher nur eine Familie bei der Flut ’76: Ihr Haus war alt, das Wasser drückte die Mauern ein. Die Orkanflut ’99 löschte die unbewohnte dänische Hallig Jordsand von der Landkarte. Die anderen Halligen verdanken ihr Leben dem Küstenschutz, doch keiner weiß, wie lange noch. In den letzten Monaten ist es ungewöhnlich ruhig, im vergangenen Jahr gab es nur neun „Land unter“. Es fühlt sich an wie die Ruhe vor dem Sturm. Das Wasser wird steigen, die Überschwemmungen werden häufiger und die Stürme stärker. Daran lässt die Wissenschaft keinen Zweifel.

Doch Malte Schindler von der Universität Göttingen hat Hoffnung. Er untersucht das Phänomen der Sedimentation, das den Hal-li-gen das Leben retten könnte. Unter den misstrauischen Blicken von Schafen und Halligbewohnern hämmert er kleine Kunstrasenmatten und Plastikflaschen in den Boden. Jedes Mal, wenn das Meer den Boden überspült, setzen sich darauf Sedimente ab, schätzungsweise ein halber Millimeter bei jedem „Land unter“. Die Matten und Flaschen fangen sie auf und machen aus der Schätzung bald harte Zahlen. Zusätzlich hat Malte Schindler noch eine Handvoll High-Tech-Geräte installiert, die messen, wie, wo und wie viele Partikel im Wasser mitschwimmen. All diese Daten werden dann klären, wie schnell Nordstrandischmoor wächst und ob die Hallig ?mit dem steigenden Meeresspiegel mithalten kann. Die Ergebnisse fließen ein in die Forschungsarbeit „ZukunftHallig“, an der sich neben den Göttingern auch Forscher aus Siegen und Aachen sowie Küstenschützer aus Schleswig-Holstein beteiligen. Gemeinsam wollen sie bis 2013 Strategien entwickeln, wie man die Halligen erhalten kann.

Der Forscher wohnt während seiner Arbeit bei Ruth Kruse. Bei ihr gibt es Braten von eigenen Lämmern und norddeutschen Schnack inklusive: „Oh Gott, ist das ein Schrott“, kommentiert sie zwar Maltes technisches Gerät, unterstützt ihn aber eigentlich gerne. Ihre 84-jährige Mutter Frieda findet die ganze Forschung überflüssig. Sie sitzt in ihrem kuscheligen Wohnzimmer – beige geblümte Sofagarnitur, hellblauer Teppichboden, Strickzeug in Greifnähe – auf ihrem Stammsessel am Fenster und beobachtet Malte draußen im Regen. „Nicht dass der mir jetzt die Warft aufbuddelt“, murmelt sie besorgt. „Man kann ja erforschen was man will, aber man kann’s auch übertreiben.“ Sie kennt die Hallig noch aus Tagen, als man die Salzwiesen mit der Sense mähte. Am linken Zeigefinger fehlt ihr das erste Glied, sie verlor es mit 15 beim Holzhacken. Es wurde zwar wieder angenäht und hätte vielleicht anwachsen können, aber die Heuernte stand bevor. Es blieb keine Zeit zum Schonen. Heute dagegen habe man ja allen Luxus. Es fällt ihr schwer zu verstehen, warum das Leben auf der Hallig nun auf einmal bedrohlicher sein sollte.

Malte beendet seine Installationen einen Tag später als geplant.Die Sturmflut hat ihn genauso gelähmt wie ganz Nordstrandischmoor. Zum Festland bringt ihn die klappernde und tuckernde Lore, ein kleines Schienenfahrzeug Marke Eigenbau. Mit dem 13 Stundenkilometer schnellen Gefährt transportieren die Bewohner alles: Gäste, Möbel, Schafe. Jetzt sind es Malte, Ruth und ein Haufen technisches Gerät. Die beiden schweigen. Ruth kommen heute keine flotten Sprüche über die Lippen. Draußen zieht die unfassbare Weite des Wattenmeers vorüber, die Lore ist darin nicht mehr als ein kleiner schleichender Punkt.

Quelle: greenpeace-magazin.de

Hochwasser wird teuer

Veröffentlicht: August 19, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Fluten werden zunehmen und stärker werden, schreiben Weltbank-Ökonomen in einer Studie. Sie veranschlagen Investitionen von mindestens 39 Milliarden Euro, sonst könnten die Schäden bis 2050 fast auf das Zwanzigfache dieses Wertes steigen.

Die 136 größten Hafenstädte der Welt müssten jedes Jahr rund 39 Milliarden Euro investieren, um sich vor Fluten zu schützen. Sonst erwarten sie jährlich Schäden in hundertfacher Milliardenhöhe. Das ist das Ergebnis einer am heutigen Montag im Magazin Nature veröffentlichten Weltbank-Studie.

Ausgehend vom Jahr 2005 analysierten die Wissenschaftler, wie sich die Flutschäden an den 136 betrachteten Orten bis 2050 entwickeln könnten. Sie erstellten drei Szenarien: Im ersten gingen sie davon aus, dass der Meeresspiegel sich nicht verändert. Das ist jedoch höchst unwahrscheinlich, denn mit der Erderwärmung schmilzt Gröndlands Eispanzer, wodurch der Meeresspiegel steigt – in den vergangenen zehn Jahren waren es im Schnitt pro Jahr 3,2 Millimeter. Im zweiten und dritten Modell berechneten die Forscher einen Anstieg von 20 beziehungsweise 40 Zentimetern. Hochwasserschäden durch zunehmende Stürme berücksichtigten sie nicht.

Ihre Ergebnisse sind erschreckend: Rund 760 Milliarden Euro und mehr müssten die Hafenstädte jedes Jahr für Flutschäden zahlen, wenn sie ihre Investitionen in den Hochwasserschutz nicht erhöhen. 2005 betrug der Schaden in den 136 Städten insgesamt nur 4,5 Milliarden Euro. Die Kosten werden laut Studie in jedem der drei Szenarien enorm steigen, denn in den Städten leben zunehmend mehr Menschen, und durch die Wassermassen zerstörte Wohnhäuser, Produktionsanlagen und Waren werden wertvoller. Auch das wärmere Klima und die sinkenden Küstenregionen erhöhten die Kosten.

Am härtesten werde es die Millionenstädte Guangzhou in China und Mumbai in Indien treffen, besagt die Studie. Aber auch die US-Ostküste, einzelne südamerikanische Großstädte und die Mittelmeerregion müssten mit hohen Schäden rechnen. Regierungen sollten sich auf größere Katastrophen vorbereiten, denn die Wucht der Fluten würde, so steht es in der Studie, in Zukunft oft sogar um die Hälfte zunehmen. Unzureichende Vorsorge dagegen löse bei Anwohnern das Gefühl aus, sie seien geschützt, de facto stimmt das aber nicht. In der Folge würden Küstenstädte noch stärker bebaut und der Schaden am Ende erhöht.

JANA EISBERG

Quelle: greenpeace-magazin.de

Ettenbeuren Starkregen und damit verbunden auch Hochwasser machten zuletzt einigen Kommunen im Landkreis zu schaffen. Das stellt an viele Gemeinden auch verstärkte Anforderungen beim Hochwasserschutz. Dauerregen führte auch im Kammeltal zu vollgelaufenen Kellern und Straßenüberflutungen. Besonders betroffen waren der Ortsteil Goldbach aufgrund der geografischen Lage als auch das Baugebiet Südost in Ettenbeuren.

Bei einer Ortsbegehung konnten sich die Gemeinderäte im Kammeltal ein Bild von der Situation vor Ort machen. Eine Kanalisation sei in den gefährdeten Gebieten oft nicht vorhanden, sodass der Regen als Oberflächenwasser einfach den Berg herunterschieße, bemerkte ein Anlieger am Goldbacher Scheibenberg. Ebenso ist die Situation im Baugebiet Südost in Ettenbeuren. Die von den Böden nicht mehr aufgenommenen Wassermassen fließen von der Anhöhe südöstlich der Gemeinde in das neue Baugebiet.

Eine entsprechende Kanalisation koste Geld, sogar viel Geld, stellte Bürgermeister Christian-Konrad Wiesner fest. „Wir müssen uns die Frage stellen, ob das den betroffenen Bürgern zuzumuten ist, da ein Großteil der Kosten auf die Anlieger umgelegt werden muss“, sagte er.

Das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth habe aus Kostengründen zu einer Teillösung im Baugebiet Südost in Ettenbeuren geraten: Das Regenwasser soll über einen entsprechend dimensionierten Graben entlang der Fluren vor dem Baugebiet in die Kammel abgeleitet werden.

„Das alles sind keine langfristigen Lösungen“, bemerkte Gemeinderat Max Schmid. „Wir sollten ein Gutachten in Auftrag geben, um ein klares Bild von der Situation und den zu erwartenden Kosten für Maßnahmen zu bekommen.“ Gemeinderat Wolfgang Dehling bekräftige diesen Vorschlag, dem letztlich der Gemeinderat gesamtheitlich zustimmte.

Quelle: augsburger-allgemeine.de

Hochwasser: Starkregen macht Probleme – weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/guenzburg/Hochwasser-Starkregen-macht-Probleme-id26681061.html

Eine Spende in Höhe von 10.000 Euro für den Wiederaufbau des Spielovals im Hofwiesenpark in Gera übergaben am heutigen Montag Geschäftsführer Daniel Tänzler und Projektleiterin Anke Graf von der Daten Management Service GmbH (DMS) Gera an Oberbürgermeisterin Viola Hahn (parteilos), teilte die Stadt mit.

Gera. Hahn dankte für das großzügige Engagement. „Das Hochwasser Anfang Juni war eine der schlimmsten Naturkatastrophen in der Geschichte unserer Stadt. Ausdruck der großen Solidarität in und mit unserer Stadt ist die beeindruckende Spendenbereitschaft. Damit ist es uns auch möglich, die Gesamtkosten von 20.000 Euro für den Wiederaufbau des Spielovals im Hofwiesenpark zu finanzieren“.

Der aktuelle Stand auf den Spendenkonten der Stadt Gera beträgt insgesamt 164.332,29 Euro.

Unmittelbar nach dem Hochwasser hatten Mitarbeiter der Lebenshilfe und der Arbeitsfördergesellschaft Otegau das Spieloval von Schlamm befreit. Auf einer Fläche von 250 Quadratmetern musste Rindenmulch ersetzt werden. Auch die Perlkiesfläche vor der Kletterwand war zu erneuern. Bäume, Sträucher und Hecken mussten von angeschwemmtem Material befreit und gereinigt werden. Die Elektronik für die Beleuchtung der Tunnel im Huhn und für die Wasserspritztiere musste repariert werden, heißt es in der Mitteilung der Stadt.

Auf einer Fläche von über 600 Quadratmetern wurden kontaminierter Sand entfernt und fast 350 Tonnen frischer Sand eingebaut. Holzspielgeräte, deren Fundamente vom Hochwasser weggespült worden waren, sind wieder stabil aufgestellt worden.

Über die 10.000-Euro-Spende der Firma DMS für das Spieloval im Hofwiesenpark hinaus unterstützten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens den Wiederaufbau der Kindertagesstätten „Zur Märchenbuche“ in Caaschwitz sowie „Kleine Strolche“ in Zeitz. Hier spendeten sie den Erlös des Frühstücksbasars, den u.a. Projektleiterin Anke Graf initiiert hatte, in Höhe von 2.093,91 Euro.

Quelle: tlz.de

Beinahe 400 Menschen fanden sich auf Einladung der Evangelisch-lutherischen Kirchen im Landkreis am Sonntag Vormittag zu einem großen Dank-Gottesdienst ein. Landesbischof Ralf Meister hielt die Predigt – die Spiritualwerkstatt Schweskau und Janice Harrington sorgten für den richtigen Schwung.

Als die Sandsäcke zur Dekoration für den Flut-Gottesdienst aufgebaut wurden, hatte so manchen Hitzackeraner ein heiliger Schrecken erfasst, raunte es vor Beginn des großen Dank-Gottesdienstes am Sonntag: Sie befürchteten, dass schon wieder eine Flut im Anrollen sei, als Mitarbeiter des Maschinenrings Gabelstaplerweise Sandsäcke auf dem Parkplatz an Hitzackers Hafen abluden. Doch dieser Gottesdienst sollte einer fröhlicher werden. Dank für „die Bewahrung vor dem ganz großen Schrecken“ war das Motto des Tages und Dank für die überstandene Mühe sowie die außerordentlich große Unterstützung durch tausende private und berufliche Helfer.

Rund 400 Gäste hatten sich am Parkplatz an der Marschtorstraße eingefunden, um am großen Dank-Gottesdienst nach der überstandenen Flut teilzunehmen. Neben professionellen Einsatzkräften von Feuerwehr, THW, DRK und DLRG waren auch viele Helfer unter den Gottesdienst-Besuchern ebenso wie vom Hochwasser Betroffene. Aber auch viele politische Vertreter ließen es sich nicht nehmen, am Gottesdienst teilzunehmen.

Landrat Jürgen Schulz, mehrere Samtgemeinde- und Gemeinde-Bürgermeister fanden sich in Hitzacker ebenso ein wie der niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel, dem es „ein Bedürfnis war, über die Teilnahme am Gottesdienst seine Solidarität mit den Lüchow-Dannenbergern zu zeigen“.

Propst Stephan Wichert von Holten dankte vor allem den vielen Ehrenamtlichen und „ehrenamtlichen Professionellen“, die mit viel Mühe und Zeiteinsatz bei der Bewältigung der Flut geholfen hatten. „Dank auch dafür, dass alles da war, dass die Helfer nicht hungern und dürsten mussten und dass kaum ein Werkzeug mitgebracht werden musste,“ richtete sich ein weiterer Dank des Propstes an alle, die auf andere Weise geholfen hatten als durch Sandsack-Befüllen und Schleppen.

Viel Beifall erhielt die Danksagung an Landrat Jürgen Schulz, dem Propst Wichert von Holten dafür dankte, dass er „die richtige Entscheidung zur richtigen Zeit“ getroffen hatte. Ebenso erhielt Umweltminister Wenzel Beifall dafür, dass er bei der Bewältigung der Flutfolgen für schnelle Lösungen gesorgt hatte.

„Für unsere Fehler kann Gott nichts“ 

Landesbischof Ralf Meister beschäftigte sich in seiner Predigt mit der göttlichen Schöpfung und der Rolle des Menschen darin. „Durch die Flut sind wir erneut belehrt worden, dass die Harmonie in der Natur gestört ist,“ so das Oberhaupt der Landeskirche. „Wir sollen aber Gott nicht benutzen, um unsere Fehler im Umgang mit der Natur zu entschuldigen. Es gibt keine theologische Antwort auf die Flutkatastrophe.“

Aber dennoch beschäftige sich Kirche mit den Folgen der Flut. „Denn Menschen sind Teil der Natur und müssen sich die Frage nach ihrer Rolle darin stellen.“ So berge eine Katastrophe auch die Chance auf neue Erfahrungen, z. B. auf die Erfahrung einer starken solidarischen Gemeinschaft, wie sie zu Zeiten der Flut da war. Und dafür sei durchaus Gottes Hilfe gefragt, Hilfe bei der Entwicklung von Kraft, diese Solidarität auch aufzubringen und vor allem Hilfe dabei, Konzepte zu entwickeln, wie Natur und Mensch einträchtig miteinander leben können. „Dank sagen müssen wir aber auch für die Bewahrung vor dem ganz großen Schrecken,“ so Meister.

Auch Hitzackers Pastor Jens Rohlfing erinnerte daran, dass Hitzacker bei dem aktuellen Hochwasser als Symbol der Bewahrung gelten könne, während Fischbeck als Symbol für die Katastrophe gelte. Deshalb haben die Kirchen beschlossen, die Kollekte beim Dank-Gottesdienst den Opfern des durchbrochenen Deiches rings um Fischbeck zukommen zu lassen.

Flutgeschichten und Fürbitten

Ungewöhnlich genug für einen Gottesdienst rief Propst Wichert von Holten die Anwesenden dazu auf, ihre Geschichten zu erzählen – „Geschichten von Hilfe, Not und Sorge“. Nach anfänglichem Zögern erzählten dann doch einige Lüchow-Dannenbergern, was ihnen während der Flut begegnet ist. Während eine Vietzerin von ihrem großen Schaden und „nicht mehr wiederzufindenden Schuhen“ erzählte, waren Andere immer noch beeindruckt von dem großen Gemeinschaftsgeist beim Sandsack-Befüllen, deren „Anzahl wir nicht mehr zählen konnten“.

In ihren Fürbitten richteten sich u.a. Umweltminister Stefan Wenzel, Landrat Jürgen Schulz, Polizeikommissariats-Leiter Ulrich Constabel oder der ehemalige Kreis-Feuerwehrbrandmeister Uwe Schulz mit Danksagungen und Wünschen an Gemeinde und Kosmos.

Gospel-Sängerin Janice Harrington mit ihrer Band und die Spiritual-Werkstatt Schweskau brachten einen Hauch Blues-Feeling nach Hitzacker. Mit Gospel-Hits wie „Oh Happy Day“ oder „Down by the Riverside“ hatten sie schnell Herzen und Stimmbänder gelockert. Das Wetter tat sein Übriges, den Dank-Gottesdienst zu einem angenehmen Erlebnis zu machen: es beschränkte sich auf kurze Schauer.

Bei Bratwurst und Getränken bestand nach dem rund 1 1/2-stündigen Gottesdienst noch ausgiebig die Gelegenheit, sich über die Erlebnisse der letzten Wochen auszutauschen.

Quelle: http://wendland-net.de