Zehn Erwerbslose werden bis 8. November Gewässer beräumen, Stützmauern sichern oder das Wegenetz erneuern. Jobcenter übernimmt die Entlohnung und stellt Gelder für die Ausstattung bereit.
Stadtroda. Bei der Beseitigung der beim Mai-Hochwasser entstandenen Schäden kann Stadtroda auf die Unterstützung von Langzeitarbeitslosen bauen.
Seit 22. Juli sind insgesamt zehn Erwerbslose unter Betreuung der Landvolkbildung Thüringen e.V. und in Absprache mit der Stadtverwaltung dabei, Gewässer zu beräumen, Unterspülungen zu beseitigen oder Reparaturmaßnahmen an Stegen, Geländern und dergleichen durchzuführen. Zudem verfugten die Männer – in der Regel ausgebildete Maurer oder Straßenbauer – in den letzten Tagen in der Stadtrodaer Innenstadt die Ufermauern der Roda neu. Durch die Flutmassen hatte es hier stellenweise großflächig die Fugen freigespült.
„Die kleinste Angriffsfläche reicht aus, dass das Fugenmaterial bei einem Hochwasser aus den Ritzen gespült wird“, erklärte Maurer Hartmut Luft. Geschickt presste er mit einer schmalen Fugenkelle die nächste Portion Mörtel in die freigekratzte Ritze zwischen zwei großen Sandsteinen. Noch in dieser Woche wollen die Männer alle Schäden an der Ufermauer in der Innenstadt beseitigt haben.
Ermöglicht wurde das Fluthilfe-Projekt durch das Jobcenter Eisenberg, erklärte Stefan Doberschütz, der Anfang Mai die Leitung der Außenstelle Stadtroda der Landvolkbildung übernommen hat. So finanziert das Jobcenter die Entlohnung und stellt Gelder für die Ausstattung bereit. Der Bildungsträger wiederum kümmert sich um die Bereitstellung von Arbeitsmaterial wie Bekleidung und Werkzeug, erledigt die Lohnabrechnung und koordiniert die Arbeiten zusammen mit dem Bauamt der Stadt. Stadtroda selbst steuert Material wie Zement oder Steine bei und übernimmt die Kosten für die Entsorgung von Müll und Geröll.
Bürgermeister Klaus Hempel (Freie Wähler) sieht in der Arbeit der Langzeitarbeitslosen eine große Unterstützung für seine Stadt. „Das sind sehr arbeitsintensive Tätigkeiten, die die Frauen und Männer hier machen“, verwies er auf die aufwändige Verfugung der Ufermauer. „Das hilft uns sehr.“ Komplizierte Arbeiten, wie beispielsweise der Neubau von Brücken-Widerlagern oder aufwändiger Wegebau bleibe aber den regionalen Firmen vorbehalten, betonte das Stadtoberhaupt. „Uns geht es im Vordergrund darum, dass im Rahmen des Projektes die Infrastruktur der Gewässer sowie die Wege wieder in Ordnung gebracht werden.“
Genug zu tun gibt es. So ist die Roda in Richtung Tröbnitz immer noch zugemüllt mit altem Hausrat, umgestürzten Bäumen und anderen Dingen. Beim Weiher liegen noch große Steine im Bachbett, die hier zusammengerutschte Treppenanlage will ebenfalls wieder in Ordnung gebracht werden. Und schließlich hat auch der Rundwanderweg in Richtung Quirla/Nossengrund stark unter den Fluten gelitten.
Doberschütz hofft derweil, dass es nach dem 8. November vielleicht eine erneute Auflage des Programmes gibt.
Teilnehmer Tino Rau würde es begrüßen: „Es ist schön, wenn man seiner Stadt helfen kann“, meinte er
Quelle: otz.de