Archiv für die Kategorie ‘Hochwasserschutz’

Nach Hochwasser liegen die Nerven blank

Veröffentlicht: September 27, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz

Rangendingen – Bei den hochwassergeplagten Anliegern des Rangendinger Mühlwegs liegen die Nerven blank. Gemeinderat und Bürgermeister mussten sich heftige Kritik anhören – aus ihrer Sicht jedoch zu unrecht.

Anwohner forderten in der Sitzung des Gemeinderats am Montag einen besseren Hochwasserschutz für ihre Straße, die zweimal innerhalb eines Jahres überflutet worden war. Das Kanalisationssystem müsse endlich verbessert werden, sagten sie.

Das Ingenieurbüro Renner, das die Lage im Auftrag der Gemeinde untersucht hat, kam zu einem anderen Ergebnis. Man müsse unterscheiden zwischen den Hochwassern der Starzel und einem Hochwasser aus Talbach und Sendelgraben. Laufe die Starzel über, fließe kein Wasser mehr aus der Kanalisation in den Bach. „Ohne Rückstauklappen geht dann nichts mehr“, so Renner. Der Sendelgraben liege dann zwei Meter höher als die Kanalisation. Auch die Einwände, man müsse die Einläufe weiter flussabwärts verlegen, sahen Renner und Widmaier somit als entkräftet. „Die Gesetze der Physik gelten halt auch in Rangendingen“, so Widmaier.

Anders sehe es bei den Hochwassern der beiden Bäche aus, dem Sendel und dem Talbach. Am Mühlweg, am tiefsten Punkt im Ort, laufen auch die Abwasserrohre der Baugebiete Winterrain und Gasse zusammen. Es stimme aber nicht, dass der Anschluss der „Gasse“ an das Kanalisationsnetz Ursache für Überschwemmungen sei, so Widmaier und Renner. Schon 2005 habe Rangendingen seine Hausaufgaben im Hochwasserschutz für Sendel und Dorfbach erledigt. Das System „funktioniert“. Trotz des Anschlusses der „Gasse“ im Jahr 2006 sei kein Hochwasser mehr aus diesen Bächen gekommen. Dem konnte kein Anlieger widersprechen.

Walter Müller platzte zwischenzeitlich der Kragen. Der Gemeinderat sei immer wieder angegriffen worden, obwohl er sich seit Jahren intensiv mit dem Thema befasse. Gemeinsam mit seinem Kollegen Reinhold Dieringer verließ er demonstrativ den Ratstisch. Magdalena Dieringer versuchte am Ende die Wogen zu glätten. „Was wir machen konnten, haben wir gemacht“, fasste sie den Hochwasserplan der Gemeinde zusammen. Der Ingenieur riet, die Ausläufe der Bäche regelmäßig zu warten und Rückstauklappen in Häuser einzubauen. Denkbar sei ferner, die Kanalisation nachzuberechnen. Trotz aller Investitionen könne die Gemeinde nicht jedes Hochwasser im Ort verhindern, so Bürgermeister Widmaier.

Quelle: schwarzwaelder-bote.de

Hochwasser: Geld für Schutzkonzept

Veröffentlicht: September 27, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz, Sachsen

Wermsdorf. Die Gemeinde Wermsdorf setzt weiter auf Hochwasserschutz. Am Donnerstag beschlossen die Räte einstimmig die Finanzierung, um das Schutzkonzept für Saubach und Schallenteichbach fortzusetzen. Das ist das Startsignal für das Ingenieurbüro, weiter nach machbaren Möglichkeiten zu suchen, um Anwohner bei Starkregen und Überschwemmungen effektiv zu schützen.

Quelle: oaz-online.de

Hausgemachtes Hochwasser am Hang

Veröffentlicht: September 27, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz

Dem Steinenbrücker Metzgermeister Karl Höck steht das Wasser zwar nicht bis zum Hals, dafür aber gelegentlich in der Wurstküche. „Immer wenn Starkregen ist, zittern wir“, berichtet der alteingesessene Meister

Overath. Dem Steinenbrücker Metzgermeister Karl Höck steht das Wasser zwar nicht bis zum Hals, dafür aber gelegentlich in der Wurstküche. „Immer wenn Starkregen ist, zittern wir“, berichtet der alteingesessene Meister, und schuld daran sei keineswegs allein die Klimaveränderung, sondern vor allem die Stadt Overath – und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Denn erstens funktioniere die Entwässerung der Kindertagesstätte in der unmittelbaren Nachbarschaft zu der mittlerweile von Höcks Sohn geführten Metzgerei nicht so, wie sie sollte. Zweitens funktioniere die Entwässerung des bergauf angrenzenden Sportplatzes nicht so, wie sie sollte. Das Gebäude der Kita gehört wie auch der Sportplatz der Stadt. Und drittens funktioniere auch das noch weiter bergauf liegende Hochwasserrückhaltebecken für den Dresbach nicht so, wie es sollte. Wem das gehört? Der Stadt.

Fragt man die Stadt nach der Misere am Westhang es Heiligenhauser Berges, so erhält man die Antwort, dass Höck und der von ihm mittlerweile eingeschaltete Anwalt im Grundsatz recht haben mit ihrer Darstellung. Bei einem großen Behördentermin mit Angehörigen der Stadtverwaltung am 17. Oktober soll nun besprochen werden, was in Steinenbrück wann und wie geschehen kann, um die Lage zu entschärfen.

Teilnehmen sollen unter anderem Bürgermeister Andreas Heider persönlich, sein Bau-Beigeordneter Wolfgang Bürger sowie Vertreter von Bauverwaltungsamt und Stadtwerke und zwei Ingenieurbüros.

Denn ein bisschen kompliziert ist die Lage schon. So weist etwa der Hochwasser-Experte der Stadtwerke Overath, Michael Schubert, darauf hin, dass das Hochwasserrückhaltebecken der Stadt, so verlandet sei, dass das Wasser dort nicht mehr zurückgehalten werde. Das sei aber im Übrigen primär nicht die Ursache für die Probleme Höcks, wohl aber anderer Anlieger der Straße, die hinter Höcks Haus herführt. Was nun mit dem Becken ist? Die Sprecherin der rheinisch-bergischen Kreisverwaltung, Birgit Bär, weist darauf hin, dass eine Vergrößerung vom Kreis bereits genehmigt worden sei und es nun auf die Umsetzung durch den Aggerverband ankomme. Der Aggerverband gibt an, dass er das Becken tatsächlich bald bearbeiten wolle, aber noch auf die Mittelbewilligung warte. Der dortige Hochwasserexperte Uwe Widerek zeigt sich aber zuversichtlich, dass der Verband im 2014 oder 2015 mit dem Bau beginnen könne.

Was die städtischen Liegenschaften in der Nachbarschaft Höcks angeht, räumt der Leiter des Overather Bauverwaltungsamtes, Manfred Allmayer, Probleme ein: „Zum Sportplatz Steinenbrück ist zu sagen, dass die bestehende Entwässerung Schäden aufweist und somit nicht zu 100 Prozent funktioniert. Hier wird es in Kürze entsprechende Untersuchungen geben, die uns dann Handlungsempfehlungen aufzeigen sollten.“

Auch in Sachen Kindergarten bekennt sich die Stadt schuldig. Allmayer: „Die Kita befindet sich auf städtischen Grund und somit ist die Entwässerung im Außenverhältnis Aufgabe der Stadt. Auch hier haben bereits erste Gespräche stattgefunden.“ Die Stadt sei sich der Probleme bewusst und suche nach „umsetzbaren Lösungen“.

Jedoch kommen in Steinenbrück solche Äußerungen nicht besonders gut an: „Darauf warten wir schon seit Jahren“, heißt es dort.

Quelle: rundschau-online.de

Vielzahl der Hinweise und Vorschläge werden ausgewertet und fließen bis spätestens Anfang 2014 in Hochwasserschutzplan ein

Die Geschehnisse der Hochwasserkatastrophe in diesem Jahr im Juni werden derzeit intensiv durch die Arbeitsgruppe Hochwasser der Stadt aufgearbeitet und ausgewertet, um Schlussfolgerungen für etwaige künftig auftretende ähnliche Schadensereignisse zu ziehen. Nach den beiden Auftaktberatungen im Juli und August fand nun die vierte Regionalberatung mit Bürgern und Unternehmern aus Debschwitz und Untermhaus statt. Zuvor tagten am 9. September Betroffene aus Zwötzen und Liebschwitz, am 12. September aus Thieschitz, Milbitz und Rubitz und am 16. September aus Heinrichsgrün, Langenberg und Stublach. Der Vorschlag für die Mitarbeit in einer AG entstand durch die Bürger selbst auf der öffentlichen Hauptausschusssitzung am 25. Juni.

Unter Leitung von Holger Steinbach, Leiter der Unteren Wasserbehörde, berieten die AG-Teilnehmer am 25. September im Dezernat Bau und Umwelt in der Amthorstraße gemeinsam mit Fachdienstleiter für Brand- und Katastrophenschutz Ludwig Geiger, Fachdienstleiter Umwelt Konrad Nickschick, Jürgen Kroll von der OTWA GmbH und Patricia Reißhauer von der TLUG Jena über Sofortmaßnahmen in Sachen Hochwasserschutz. Besonders das Interesse der Unternehmer aus Untermhaus war groß. Sie waren alle vom letzten Hochwasser stark betroffen, hatten in den kritischen Tagen mit hoher Einsatzbereitschaft nicht nur sich selbst versucht zu schützen, sondern Seite an Seite mit den Bewohnern und gemeinsam mit ihrer Belegschaft, unter Einsatz der eigenen Technik gegen die Fluten gekämpft. Ob Ronny Laudenbach von der Bäckerei + Konditorei Laudenbach GmbH und Co. KG, Uwe Meißner von der Adelheid Meißner GmbH Gera, Martin Grötsch von der Grötsch Fensterbau GmbH, René Starke von STARKE Möbeltransporte, Jutta Bensch-Klabunde und Frank Klabunde von der JFK Rings GmbH, die Bürger Reinhard Schmalwasser aus Untermhaus sowie Dieter Neuhold und Tilo Wetzel aus Debschwitz, sie alle brachten ihre Vorschläge in die über dreistündige Diskussionsrunde ein.

Auf dem Tisch lagen zwei große Karten von jeweils Debschwitz und Untermhaus, auf denen sie akribisch versuchten, den Weg des Wassers in ihrem Stadtteil nachzuvollziehen. Die entsprechenden Stellen wurden farblich markiert. Da ging es um solche Schwachstellen wie Vertiefungen in Dämmen, wie man mit Hilfe von Sandsäcken dem Wasser wo Einhalt gebieten könnte und welche Plätze sich im Katastrophenfall für die Zwischenlagerung von Sandsäcken eignen würden. Wenn der Greizer Pegel steigt, haben die Geraer noch etwa sechs Stunden Zeit, um Maßnahmen zu ergreifen. Die müssen zielgerichtet genutzt werden. Bitte der Teilnehmer auch: Bei einem künftigen Hochwasser sollte die Polizei Schaulustige, die im Juni die Wege verstopften und die Arbeiten behinderten, von den Hochwasserschwerpunkten fernhalten

„Wir tragen all diese vielen Hinweise und Erkenntnisse zusammen. Sie sind in den kommenden Wochen die Grundlage für die Überarbeitung des Hochwasserschutzplanes. Aus der Vielzahl der übermittelten Ereignisse und aus dem Vergleich mit Zeit, Ort und Pegelständen werden konkrete Maßnahmen abgeleitet. Es gibt auch noch Ortsbegehungen mit der OTWA GmbH in Debschwitz und Liebschwitz. Bis Ende 2013 / Anfang 2014 soll der Plan stehen. Dann werden wir die Regionalarbeitsgruppen Hochwasser erneut einladen und zu den Ergebnissen informieren. Allen Bürgern und Unternehmen, allen Betroffenen, die bisher so engagiert mitgearbeitet haben, ein großes Dankeschön“, so Holger Steinbach.

Quelle: gera.de

Elster im Landkreis Wittenberg soll künftig besser vor Hochwassern geschützt sein. Am Mittwoch wurde in der Nähe des Ortes am Zusammenfluss von Elbe und Schwarzer Elster mit dem Bau eines Deiches und dem Aufstellen von Spundwänden begonnen.

2,5 Millionen für ersten Bauabschnitt

Wie die Magdeburger Staatskanzlei mitteilte, soll in einem ersten Bauabschnitt ein 1,6 Kilometer langer Deich entstehen. An Stellen, an denen kein Damm errichtet werden kann, werden Spundwände gesetzt. 2,5 Millionen Euro fließen den Angaben zufolge in das Projekt, das zu 80 Prozent mit EU-Mitteln finanziert wird. Der Rest kommt von Bund und Land. Der erste Bauabschnitt soll im Oktober 2014 fertig sein.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff sagte beim Baustart: „Wir haben seit 2002 rund 500 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert und 525 Kilometer Deiche DIN-gerecht erneuert.“ Ziel sei es, bis 2020 nahezu alle Deiche in Sachsen-Anhalt in einen DIN-gerechten Zustand zu bringen. Auch der Gewinn von Überschwemmungsflächen sei ein wichtiger Beitrag zum Hochwasserschutz, erklärte der CDU-Politiker.

Knapp sieben Kilometer Deiche und Spundwände

Im kommenden Jahr soll in Elster mit dem zweiten Bauabschnitt der Hochwasserschutzanlage begonnen werden. Insgesamt entsteht dort eine Deich- und Spundwandlinie von rund 6,6 Kilometern Länge. Auch die Ortschaften Iserbegka und Listerfehrda sollen auf diese Weise einen Hochwasserschutz erhalten.

Bisher gab es rund um Elster überhaupt kein Hochwasserschutzsystem. Der rund 2.600 Einwohner zählende Ort in der Einheitsgemeinde Zahna-Elster war sowohl bei der Juni-Flut in diesem Jahr als auch beim Hochwasser 2002 komplett überflutet worden.

Quelle: mdr.de

Die Hochwasser können kommen

Veröffentlicht: September 25, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz

Eichstetten feiert die Fertigstellung seines erweiterten zweiten Rückhaltebeckens / Das Land steuerte eine Million Euro bei.

Das Hochwasserrückhaltebecken (HRB) Steinenweg ist jetzt offiziell in Betrieb genommen worden. In den vergangenen Jahren wurde das Becken umfassend saniert und sein Fassungsvermögen von 6300 auf nunmehr 18800 Kubikmeter erhöht. An den Kosten in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro beteiligte sich das Land mit einer Million Euro. Die Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer war zu Einweihung gekommen und gratulierte der Gemeinde dafür, dass sie das Problem Hochwasserschutz mutig angegangen sei. Sie erinnerte auch an den Starkregen im Frühjahr, bei welchem sich gezeigt habe, dass vorbeugender Schutz die beste Lösung ist. Wer zuwarte, bis Handlungsbedarf bestehe, habe die Chance nicht genutzt. Nicht unerwähnt blieb, dass der Landeshaushalt rund 47 Millionen Euro für den Hochwasserschutz vorsieht, davon seien fünf Millionen für die Gewässerökologie bestimmt.

Bevor sich die Regierungspräsidentin im goldenen Buch der Gemeinde verewigte, wünschte sie der Gemeinde, dass dieses Rückhaltebecken die Erwartungen erfüllt. Davon ist Bürgermeister Bruder jedenfalls überzeugt. Er betonte, dass die Gemeinde nun den Hochwasserschutz optimiert habe.

Das im Jahre 1972 gebaute Becken hatte ursprünglich ein Fassungsvermögen von rund 8500 Kubikmetern, durch Verlandungen war dieses aber auf 6300 Kubikmeter gesunken. So war es nicht verwunderlich, dass nach einer Sicherheitsüberprüfung Handlungsbedarf bestand.

Das Ingenieurbüro für Tief- und Wasserbau Zink wurde deshalb beauftragt, nach Lösungen zu suchen. Kurzzeitig wurde auch ein weiteres Rückhaltebecken im Rippach als Lösung geprüft. Doch die Kosten-Nutzen-Analyse ergab, dass es sinnvoll wäre, Oberflächenwasser aus dem Rippach-Einzugsgebiet dem Becken im Steinenweg durch entsprechende Leitungen zuzuführen. Letztlich konnte das Einzugsgebiet von 170 auf 200 Hektar erweitert werden. Nun, nach etwas mehr als einjähriger Bauzeit, ist das Rückhaltebecken wieder funktionsfähig, die Abflussmenge konnte von 500 Litern je Sekunde auf 140 l/s reduziert werden.

Eichstetter Becken liefern Daten für die Wissenschaft

Vorbeugung sei die beste Versicherung meinte Peter Sackmann vom Ingenieurbüro Zink. Das rund 600 Meter oberhalb des Dorfes befindliche Becken schütze mit seinem nun um rund zwei Meter erhöhten Damm die Dorfbewohner.Die Hochwasserentlastungsanlage in Form einer Überlaufscharte gewährleiste auch im Extremfall die Standsicherheit des Dammes. Zusätzlich sorge bei hohem Wasserstand eine Aktivmeldeanlage für die rechtzeitige Alarmierung des Betriebspersonals. An die lange, schon im Jahre 2002 begonnene Planungsphase, erinnerte Dieter Schuster von der unteren Wasserbehörde des Landkreises.

Ausgestattet ist das Becken auch mit einer neuen Mess- und Steuertechnik. Dafür dankte Jens Lange vom Hydrologischen Institut der Uni Freiburg. Er erinnerte an die schon Ende der 70er Jahre begonnene Zusammenarbeit mit der Gemeinde, um hydrologische Untersuchungen an den Pegeln im Breitenweg – dort wurde 2006 das Becken saniert – und im Rippach vorzunehmen. Die Niederschlagsmessung und der Abfluss würden nunmehr hochmodern durch Ultraschall ermittelt. Durch diese berührungslose Messung erhalte die Uni verlässlichere Daten. Diese würden über Eichstetten hinaus repräsentativ auch für die Region von Bedeutung sein. Neu in dem Rückhaltebecken ist auch ein Feuchtgebiet, das ebenfalls wissenschaftlich erforscht wird. Dabei geht es darum, wie dieses Biotop Pestizide aus den Weinbergen und Landwirtschaftsflächen aufnimmt.

Quelle: badische-zeitung.de

Dhünn ist schneller gefährlich

Veröffentlicht: September 25, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz

Bis Ende des Jahres müssen auch die Flüsse in Leverkusen in punkto Überflutungsgefahr bewertet werden. Vor allem bei kleineren Gewässern wie der Dhünn sei der Hochwasserschutz schwieriger als etwa beim Rhein, so eine Expertin.

Wasser bahnt sich immer seinen Weg. Und so haben die Umweltminister der Bundesländer als Konsequenz aus der deutschen Juni-Flut beschlossen, ein gemeinsames Schutzprogramm zu erarbeiten. Das Thema steht in Leverkusen jedoch schon länger auf der Agenda – so will es die EU. Im Rahmen eines Hochwasserrisiko-Managements müssen bis Ende des Jahres alle Flüsse in punkto Überflutungsgefahr bewertet werden. Danach soll bis Ende 2015 ein Hochwasserrisikomanagementplan erstellt werden. Daraufhin geht es in die Umsetzung von Schutzmaßnahmen.

„In Leverkusen ist Hochwasserschutz ein großes Thema, da wir mit Rhein, Wupper, Dhünn, Wiembach und Mutzbach viele Gewässer haben“ sagte Karla Marschollek von der Unteren Wasserbehörde. Die offizielle Hochwasserzeit ist vom 1. November bis 31. März. „Das heißt aber nicht, dass Hochwasserereignisse nicht auch zu anderen Zeiten auftreten können“, sagte Marschollek. Wie das Juni-Hochwasser.

Vor allem bei kleineren Gewässern wie der Dhünn sei der Hochwasserschutz schwieriger als etwa beim Rhein, sagte Marschollek. Fällt mehr Regen als gewöhnlich, kann der Pegel schnell hochsteigen, der Fluss die großen Wassermengen jedoch nicht schnell genug aufnehmen. Bis der Rhein über die Ufer tritt, müssten deutlich mehr Niederschläge fallen. Hinzu kommt laut Marschollek, dass die Wupper und die Dhünn noch viele kleine Gewässer als Zuflüsse habe.

Wie schnell es zu einer Überschwemmung auch in Leverkusen kommen kann, zeigten die großen Wassermengen vor zwei Jahren in Schlebusch. Das Gut Hummelsheim war betroffen. Die Dhünn war so stark angeschwollen, dass sie beim Wehr des Sensenhammers erst die Felder und den Wald in der Aue überschwemmte. Von da aus lief das Wasser in die Keller, Tiefgarage und einige Erdgeschosswohnungen im hunderte Meter entfernten „Wohnpark Alt-Schlebusch“ neben dem Schlebuscher Altenheim.

Risiko-Szenarien

Das soll nach Plänen der Europäischen Union möglichst vermieden werden. In Hochwassergefahrenkarten wird die mögliche Ausdehnung und Tiefe einer Überflutung dargestellt. So soll ermittelt werden, nach welchen Szenarien Einwohner oder Schutzgebiete betroffen wären, wo Kulturobjekte gefährdet sind oder Gefahren für Industrie-Anlagen vorliegen.

Um Vorsichtsmaßnahmen für alle Flüsse treffen zu können, bewerten die Experten die Risiken nach verschiedenen Schweregraden. So gibt es seit 1920 Aufzeichnungen vom Land NRW zu den Niederschlagsmengen und Pegelständen der Flüsse. Damit lassen sich Risiko-Szenarien entwickeln. Bei dem extremsten Szenario „HQ extrem“ würde am Rhein zum Beispiel die Kläranlage vor dem Bayerwerk überschwemmt werden. 1200 Menschen wären von dem Hochwasser betroffen. „Das darf natürlich keinesfalls passieren“, sagte Marschollek.

Markierte Pappeln werden Anfang Oktober gefällt

Die Pappeln am Rheinufer in Hitdorf kommen weg. Das steht seit der Sitzung der Bezirksvertretung I am Montagabend steht fest: „Die Bäume sind eine erhebliche Gefährdung für den Hochwasserschutz“, sagte Reinhard Gerlich, Chef der Technischen Betriebe Leverkusen (TBL). Beim Hochwasserschutz werden zunehmend mobile Wände eingesetzt. „Wenn eine Pappel auf so eine Wand fällt, dann kracht diese sofort ein“, so der TBL-Chef. Das sei gefährlicher, als wenn da keine Wand stehe.

Bei einer Beschädigung in Hochwasserzeiten würde dann schneller Wasser in die Stadt dringen, als ohne Hindernis. „Hier geht es um Bäume oder Menschenleben“, appellierte Gerlich an die Ausschussmitglieder, die sich überzeugen ließen. Die SPD-Fraktion zog ihren Antrag, der auf einen Fortbestand der Bäume hingewirkt hatte, daraufhin zurück.

Die Pappeln, die bereits mit Schildern markiert worden sind, sollen Anfang Oktober gefällt werden.

Schutzmaßnahmen könnten zum Beispiel eine Deicherhöhung oder mobile Wände sein. Auch über eine Entsiegelung bestimmter Gebiete müsste nachgedacht werden. „Die Maßnahmen müssen mit dem Betreiber, der Feuerwehr, den technischen Betrieben und dem Wupperverband abgestimmt werden“, sagte Marschollek. Auch die Bevölkerung soll mit einbezogen werden. Die Ergebnisse können auch Auswirkungen auf Bauherren haben, denn in ausgewiesenen Überschwemmungsgebieten darf nicht gebaut werden.

Auch das Klinikum Leverkusen ist mit seiner Lage an der Dhünn potenziell gefährdet. „Es wird zukünftig in die Planung mit eingebunden“, sagte Umweltamtsleiter Dirk Terlinden. Einen hundertprozentigen Schutz kann es jedoch gegen Hochwasser nicht geben. „Ziel des Risikomanagements ist die Minimierung des Hochwasserrisikos sowie die Sensibilisierung der Menschen. Mehr lässt sich nicht tun“, sagte Marschollek.

Quelle: ksta.de

Ortschaft Elster bekommt Hochwasserschutzsystem

Veröffentlicht: September 25, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz, Sachsen-Anhalt
Elster im Landkreis Wittenberg soll besser vor kommenden Hochwassern geschützt werden. Am Mittwoch sei nahe des Ortes am Zusammenfluss von Elbe und Schwarzer Elster mit dem Bau eines Deiches und …
dem Aufstellen von Spundwänden begonnen worden, teilte die Staatskanzlei in Magdeburg mit. Es ist der erste Bauabschnitt. Ein etwa 1,6 Kilometer langer Deich soll entstehen. An Stellen, an denen kein Damm errichtet werden kann, werden Spundwände gesetzt. 2,5 Millionen Euro fließen in das Projekt, das zu 80 Prozent mit EU-Mitteln bezahlt wird. Im Oktober 2014 soll es fertig sein. Bisher gab es in Elster kein Hochwasserschutzsystem. Der rund 2600 Einwohner zählende Ort war sowohl bei der Juni-Flut in diesem Jahr als auch beim Hochwasser 2002 überflutet worden.
Quelle: focus.de

Lehre aus dem Hochwasser: Bäume müssen weg

Veröffentlicht: September 25, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz, Kreis Lüneburg

Es ist ein alter Streit zwischen Naturschützern, Landwirten und Behörden: Die Verbuschung an den Ufern von Flüssen. Auch im Elbvorland im Landkreis Lüneburg wird seit Jahren darüber gestritten. Während die einen die natürliche Vegetation in der Elbtalaue erhalten wollen, warnen die anderen vor den Gefahren des Hochwassers. Seit diesem Sommer aber hat sich etwas verändert. Und jetzt werden Konsequenzen gezogen. Denn die Ausmaße des Elbehochwassers haben Spuren hinterlassen, sagt Klaus-Jürgen Steinhoff von der Biosphärenreservatsverwaltung in Hitzacker (Landkreis Lüchow-Dannenberg). „Auch der Naturschutz muss sich der Tatsache stellen, dass Gehölze, selbst wenn diese in unsere Region gehören, zu Abflusshindernissen werden können“, sagt Steinhoff.

Vorbeugung durch groß angelegten Rückschnitt

Daher stimmte die Naturschutzbehörde einer groß angelegten Rückschnittaktion beidseitig der Elbe zu. „Als Vorbereitung auf das nächste Hochwasser“, wie Steinhoff betont. Dabei kann es gar nicht schnell genug gehen. Dank einer Ausnahmegenehmigung durfte in diesem Jahr schon im August mit dem Rückschnitt begonnen werden und nicht erst im Oktober, wie es das Gesetz vorsieht. Auf insgesamt 13,5 Kilometern hat Baggerführer Marco Heinemann von der beauftragten Firma bereits Büsche und jungen Bäumen entfernt, mehr als 30 Elbkilometer liegen noch vor ihm. „Wenn mir das Hochwasser keinen Strich durch die Rechnung macht, sollte das bis zum Ende des Winters klappen“, sagt Heinemann.

Aus dem Gehölz werden Pellets

Mit Hilfe gigantischer Schneidewerkzeuge zupft Heinemann Busch für Busch aus der Elbe. Totholz und junge Bäume zerlegt der Bagger an Ort und Stelle in seine Einzelteile. So türmen sich entlang der Elbe in regelmäßigen Abständen hohe Berge aus Gehölz. „Das verarbeiten wir später zu Pellets“, erzählt Heinemann. Aus Angst vor Belastungen durch Dioxin aus dem Boden werden Bäume und Büsche nicht mit ihrer Wurzel entfernt. Wie mit dem Nachwuchs in den nächsten Jahren umgegangen wird, dazu gebe es aber auch schon Ideen, sagt Naturschützer Steinhoff: „Im Gespräch ist zum Beispiel eine Beweidung.“

Resolution zu Schnittbestimmungen

Der Kreistag Lüneburg hat unterdessen mehrheitlich für eine weitere Resolution zum Gehölzrückschnitt an der Elbe gestimmt. Unter anderem fordern die Parteien, den Zeitraum für die Rückschnittarbeiten grundsätzlich zu erweitern. Die Resolution geht nun an das Land Niedersachsen.

Quelle: ndr.de

Schulterschluss gegen das Hochwasser

Veröffentlicht: September 19, 2013 von fluthelfer in Bayern, Hochwasserschutz

Freising – Der Ausbau des Lohwegs und des Eichenwegs in Sünzhausen wurde auf 2014 verschoben. Vielleicht waren deswegen nur rund 25 Zuhörer bei der Bürgerversammlung.

Allzu viel Neues gab es auch nicht zu berichten. Neu war das Hochwasser im Juni. Man sei gerade dabei, Versickerungsflächen zu sichern – auch in Absprache mit den Gemeinden Kranzberg und Kirchdorf. Solche Maßnahmen seien auch für Sünzhausen notwendig, sagte der Rathauschef. Da werde man noch auf die Landwirte zukommen.

Berichten konnte Eschenbacher von dem Siegerentwurf des Kombibades, der nicht nur aus architektonischen, sondern auch aus Kostengründen für den Bau und späteren Betrieb auf den ersten Platz gesetzt wurde.

In Sachen Umbau der Hauptstraße samt Moosachöffnung sagte Eschenbacher, im Herbst dieses Jahres werde man die Ergebnisse des derzeit laufenden Architektenwettbewerbs haben und auswählen. Wenn hier der Siegerentwurf feststehe, werde man „zum ersten Mal sehen, wie es dann wirklich einmal ausschauen wird.“

Für die Eishalle liefen gerade die Ausschreibungen. Theoretisch könnte man deshalb noch heuer mit dem Bau beginnen, was aber denkbar unsinnig wäre. Denn dann würde man im Winter, also während der Eislaufsaison, bauen und den Eisplatz nicht benutzen können. Und im Sommer, nach dem Ende der Eissaison, wäre man dann fertig. Nein, da beginne man lieber gleich erst 2014 im Frühjahr mit dem Bau.

Das „bis Sonntag sehr aktuelle“ Thema Westtangente streifte Rathaus-Chef Eschenbacher nur am Rande: Man werde sehen, wie der Bürgerentscheid am Sonntag ausgehe: „Ob wir sie bauen oder sie nach 42 Jahren doch gestorben ist“. Ein Sünzhausener griff das Thema allerdings nochmals auf: Die Fragestellung des Bürgerentscheids, bei der man mit „Nein“ antworten müsse, wenn man für die Westtangente sei, sei doch „irreführend“. OB Eschenbacher gab zu, dass es „umständlich formuliert“ sei.

Aber: Genau so habe das Aktionsbündnis „Besser ohne Westtangente“ die Frage formuliert und eingebracht. Und so müsse sie auch gestellt werden. Außerdem, so Tobias Eschenbacher, habe er „sehr großes Vertrauen, dass die Leute auch durchlesen, über was sie abstimmen.“ (zz)

Quelle: merkur-online.de

Deutscher Städtetag fordert mehr Hochwasserschutz

Veröffentlicht: September 18, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz
Das Präsidium des Deutschen Städtetages tagte am Mittwoch, 18. September, in Regensburg. Sie fordern vorbeugend den Hochwasserschutz zu verstärken und den Katastrophenschutz weiter zu entwickeln.

Angesichts der sich häufenden Hochwasserereignisse halten es die deutschen Städte für dringend notwendig, den Hochwasser- und Katastrophenschutz weiter zu entwickeln. Die Städte wollen sich mit ihren Kompetenzen dabei einbringen und erwarten, dass sie an der Entwicklung des nationalen Hochwasserschutzprogramms beteiligt werden, das die Umweltminister der
Länder erarbeiten wollen. Das erklärte der Präsident des Deutschen Städtetages, der Nürnberger Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly, heute nach einer Präsidiumssitzung des kommunalen Spitzenverbandes in Regensburg.

 

Nationales Hochwasserschutzprogramm 

„Wir begrüßen die gemeinsamen Hochwasserhilfen von Bund und Ländern sowie das Vorhaben der Umweltministerkonferenz, ein
nationales Hochwasserschutzprogramm zu erarbeiten. Die dramatischen Bilder des Hochwassers in diesem Jahr haben sich eingeprägt und sehr deutlich gemacht: Es reicht für einen vorbeugenden Hochwasserschutz nicht allein aus, Deiche zu bauen oder zu erhöhen. Hochwasser auslösende Extremwetterlagen werden auch im Binnenland mit dem Klimawandel weiter zu nehmen. Deshalb müssen der Hochwasser- und Katastrophenschutz unbedingt weiter entwickelt werden“, sagte Maly.

 

Beispielsweise sollten zusätzliche Ausbreitungsflächen für Überschwemmungen und Polder geschaffen oder bestehende erweitert werden, etwa durch Deichrückverlegung oder angepasste Pflanzungen von Bäumen und Sträuchern in Uferbereichen. Die Flächenversiegelung sollte minimiert werden. Außerdem könne der Bau von Deichen und anderen technischen Bauten für den Hochwasserschutz weiter optimiert sowie der Hochwasser- und Katastrophenschutz besser verzahnt werden. Zudem sollte überlegt werden, wie Hochwasserschutzmaßnahmen beschleunigt umgesetzt werden können.

 

Hochwassschutz erfordert „beträchtliche Investitionen“

„In jedem Fall muss der vorbeugende Hochwasserschutz ausgeweitet werden und erfordert beträchtliche Investitionen. Um diese Ausgaben für einen besseren Hochwasserschutz finanzieren zu können, brauchen die Kommunen mehr finanzielle Unterstützung durch den Bund und die Länder. Möglicherweise lässt sich das analog zum Küstenschutz regeln“, so Maly weiter. Ein integrierter und vorsorgeorientierter Hochwasserschutz müsse allerdings auch die Eigenvorsorge der Bürgerinnen und Bürger und
Unternehmen einbeziehen.

 

Die deutschen Städte begrüßen ausdrücklich, dass sich Bund und Länder zügig auf eine Soforthilfe für Flutgeschädigte und einen gemeinsamen Hilfefonds für betroffene Kommunen und Unternehmen geeinigt und die Regularien dafür festgelegt haben. „Die Menschen in den von der Flut betroffenen Städten brauchen die Hilfe ebenso wie die betroffenen Städte selbst. Dringend notwendige Reparaturen und Instandsetzungsarbeiten gerade auch an der kommunalen Infrastruktur werden damit geplant und bereits ausgeführt“, sagte Maly.

 

Dank an die Einsatzkräfte und freiwilligen Helfer

Die Städte danken den vielen Einsatzkräften und freiwilligen Helferinnen und Helfern, die mit großem Engagement bei der Flutkatastrophe in den betroffenen Regionen an Elbe und Donau und deren Nebenflüssen geholfen haben. „Sie haben freiwillig und in vielfältigster Form mitgeholfen, Enormes geleistet und noch Schlimmeres verhindert. Sie haben Gemeinsinn und Verantwortungsbewusstsein bewiesen. Dafür sagen wir danke“, so der Städtetagspräsident.

 

Quelle: wochenblatt.de

Baustart – Neuer Hochwasserschutz für Havelberg

Veröffentlicht: September 18, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz

Havelberg bekommt einen besseren Schutz gegen Hochwasser. Der historische Stadtkern wird mit einer neuen Schutzwand ausgestattet. Die Bauarbeiten haben am Mittwoch begonnen, nachdem sie wegen des Juni-Hochwassers verschoben worden waren.

Haseloff: Optimaler Schutz vor künftigen Fluten

Zum Baubeginn kam auch Ministerpräsident Reiner Haseloff. Ihm zufolge ist Havelberg mit dem neuen System bei künftigen Hochwassern bestmöglich geschützt. Die Bauarbeiten sollen rechtzeitig vor Beginn der Bundesgartenschau 2015 abgeschlossen sein. Zudem sollen Eingriffe in vorhandenen Bewuchs so weit wie möglich vermieden werden.

Insgesamt werden in den Hochwasserschutz für die Stadt rund 1,1 Millionen Euro aus EU-Fördermitteln investiert. Damit werden auf rund 300 Metern mit Klinkern verblendete Stahlspundwände errichtet. Außerdem wird künftig eine 230 Meter lange ortsgebundene mobile Hochwasserschutzwand zur Verfügung stehen.

Auf 110 Metern erfolgen zudem Geländeanpassungen wie die Verlängerung eines Walles und die Anhebung eines Gehweges. Drei Treppenabstiege zur Havel werden erneuert. Mit den Ausbesserungen soll dann auch eine neue Flaniermeile an der Havel entstehen.

Neuer Schutz bietet 50 Zentimeter Luft zum Juni-Höchststand

Das Baugelände umfasst die Ufer der Altstadtinsel und Teile der Südvorstadt westlich der Bundesstraße 107. Mit der Umsetzung wird Hochwasserschutz bis zu 26,60 Meter über Normalhöhennull gewährleistet. Das sind 50 Zentimeter mehr als der Höchststand des Juni-Hochwassers.

Quelle: mdr.de

 

 

 

Ochtrup Der Hochwasserschutz war Thema im Ausschuss für Planen und Bauen am Dienstagabend. Das Planungsbüro Koenzen stellte die in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie für den Hochwasserschutz in den Ortsteilen Langenhorst und Welbergen vor. Um die entsprechende Förderung zu erlangen sollten Maßnahmen zum Hochwasserschutz immer mit ökologischen Maßnahmen kombiniert werden.

„Alle haben es gewusst, nur die Vechte nicht.“ Das Lachen wollte Hermann Holtmann bei der Sitzung des Ausschusses für Planen und Bauen am Dienstagabend in der Villa Winkel nicht so recht gelingen. Der Fraktionsvorsitzende der FDP bezog sich auf eine Aussage Hans-Peter Henters vom Planungsbüro Koenzen, wonach ein Hochwasser wie 2010 in Ochtrup – nur schwer zu verhindern sei. Solch ein Ereignis trete einmal in 100 Jahren auf. Es werde zwar in die Planungen für den Hochwasserschutz miteingerechnet, sei aber nicht maßgebend.

Zuvor hatte Henter die Machbarkeitsstudie des Planungsbüros Koenzen vorgestellt. Darin wurde geprüft, ob und mit welchen Maßnahmen der Hochwasserschutz in Langenhorst und Welbergen gleichzeitig positive gewässerökologische Effekte erzielen könnte. Denn: Hochwasserschutz wird nur dann bis zu 80 Prozent gefördert, wenn er auch ökologische Maßnahmen enthält.

In der Studie berücksichtigt wurden die Vechte sowie der Feld- und der Farbbach. Der Gauxbach sei allgemein in einem relativ guten Zustand, so Henter. Alle anderen drei Flüsse sind zu schmal und müssen zum Schutz vor Hochwasser aufgeweitet werden. Außerdem sollen sogenannte Sekundär-Auen entstehen. Hierbei handelt es sich um Flächen mit naturnahem Auengebüsch oder Auenwäldern direkt am Ufer, die im Falle eines Hochwasser überflutet werden. Hier sieht Henter allerdings ein Problem. Denn: Nur wenige betroffene Flächen sind derzeit in öffentlicher Hand. Er forderte die Verwaltung auf, an dieser Stelle aktiv zu werden.

Ökologisch sinnvoll sind zudem eine Abflachung der Uferbereiche und die Anlage eines Uferstreifens. Außerdem soll die Durchgängigkeit der Flüsse wiederhergestellt werden. Dazu gehört beispielsweise auch die Anlage einer Fischaufstiegshilfe am Wasserkraftwerk in Langenhorst. „Hier muss etwas passieren“, machte Henter deutlich. Denn an dieser Stelle komme kein Tier hinauf oder herunter.

Eine weitere Maßnahme zum Schutz gegen Hochwassers ist ein Abschlag des Feld- in den Farbbach. So soll verhinder werden, dass das Wasser – wie im August 2010 – mit aller Macht in den Ortsteil Langenhorst strömt. Anhand eines Simulationsmodells zeigte Henter, dass die genannten Maßnahmen bei einem Hochwasser den Effekt hätten, dass deutlich weniger Gebiete als noch 2010 überflutet würden. Die Frage, wie lange es aber dauern werde, bis konkrete Maßnahmen zum Hochwasserschutz umgesetzt werden, wusste Henter nicht zu beantworten. Er sprach von je einem Jahr für die weiteren Planungen und die Genehmigung durch die Untere Wasserbehörde. „Unser Problem ist die Zeit“, machte Bürgermeister Kai Hutzenlaub deutlich. Ließ der anhaltende Regen der letzten Tage doch so manchen Bewohner der Ochtruper Ortsteile schon wieder besorgt gen Vechte, Feld- und Farbbach wandern. „Wir müssen so schnell wie möglich loslegen“, betonte der Verwaltungschef. Als nächsten Schritt wurde die Verwaltung beauftragt, mit den entsprechenden Grundstückseigentümern in Verhandlungen zu treten und das Planverfahren für den Hochwassserschutz aufzunehmen. „Es gibt viel zu tun. Fangen Sie schon jetzt an zu planen“, empfahl Henter.

Quelle: wn.de

 

Nach dem Donau-Hochwasser in Süddeuschland müssen alleine in der bayerischen Stadt Deggendorf mindestens 150 Häuser abgerissen werden. Grund sei vor allem, dass sich mit der Feuchtigkeit jede Menge Heizölreste in Gebäuden festgesetzt hatten. Sanierung unmöglich.

150 Häuser nach Hochwasser in Deggendorf vor Abriss | WAZ.de – Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/panorama/150-haeuser-nach-hochwasser-in-deggendorf-vor-abriss-id8425290.html#2096822399Nach dem Donau-Hochwasser in Süddeuschland müssen alleine in der bayerischen Stadt Deggendorf mindestens 150 Häuser abgerissen werden. Grund sei vor allem, dass sich mit der Feuchtigkeit jede Menge Heizölreste in Gebäuden festgesetzt hatten. Sanierung unmöglich.

 

 

Nach dem Donau-Hochwasser in Süddeuschland müssen alleine in der bayerischen Stadt Deggendorf mindestens 150 Häuser abgerissen werden. Grund sei vor allem, dass sich mit der Feuchtigkeit jede Menge Heizölreste in Gebäuden festgesetzt hatten. Sanierung unmöglich.

 

150 Häuser nach Hochwasser in Deggendorf vor Abriss | WAZ.de – Lesen Sie mehr auf:

http://www.derwesten.de/panorama/150-haeuser-nach-hochwasser-in-deggendorf-vor-abriss-id8425290.html#2096822399

Hochwasser am Mehlemer Bach – Entlastung durch neue Kanäle

Veröffentlicht: September 14, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz
BAD GODESBERG.  Wie geht es in Sachen Hochwasserschutz – vor allem in Mehlem – weiter? Mit dieser Frage hat sich die Verwaltung auf Wunsch der Politik beschäftigt. Und am Mittwochabend in der Sitzung der Bezirksvertretung erste Ergebnisse der Studie vorgestellt. Einstimmig sprachen sich die Politiker dafür aus, diese auch in einer Bürgerversammlung vorzustellen. Außerdem sollen das Schadenspotenzial festgestellt und eine interfraktionelle Arbeitsgruppe eingerichtet werden, die sich auch mit den Wachtberger Politikern austauscht.

Die Zusammenarbeit in den Verwaltungen der beiden Kommunen laufe bereits sehr gut, hieß es von der Stadt. Und: Die erforderlichen Planungsmittel sollen bereitgestellt, mehr Personal bei der Problemlösung eingesetzt werden. Bisher ist für den Hochwasserschutz im Stadtgebiet nämlich nur ein städtischer Mitarbeiter zuständig.

Kanalengpässe des Mehlemer Bachs befinden sich laut Verwaltung an der Mainzer Straße, wo der Bach in den Mündungskanal eingeleitet wird, sowie an der Domhofstraße. Beide Stellen seien sanierungsbedürftig und seien zu klein, um den Bach im Fall eines extremen Unwetters aufzufangen. Wie berichtet, werden verschiedene Maßnahmen – unterteilt in vier Pakete – vorgeschlagen, um die Situation zu entschärfen.

Maximaler Hochwasserschutz könne nur erreicht werden, wenn ein Entlastungskanal an der Görresstraße gebaut, der Bachkanal saniert oder neu gebaut und die Bauwerke erneuert werden. Die beiden letzten Punkte müsse man mittelfristig ohnehin anpacken, so die Verwaltung. Und: Der Entlastungskanal werde nur geöffnet, wenn Bedarf bestehe. Dort fließe also nicht ständig Wasser. Weitere Vorschläge sind der Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens, der Neubau des Kanals entweder zwischen Mainzer Straße und Rhein oder zwischen Domhofstraße und Drachensteinpark. Welche Maßnahmen wann umgesetzt werden sollen, dazu könne man noch nichts sagen, das werde zunächst geprüft – auch in Zusammenarbeit mit Wachtberg. „Wir müssen zum Beispiel klären, wo überhaupt Rohre verlegt werden können.“

Denn es gibt noch andere Unwägbarkeiten. Da wären die privaten Grundstücke, die von den Arbeiten betroffen sind, weil zum Beispiel der Kanal unter Kellern entlanggeführt werden muss. Nach Angaben der Verwaltung sind das je nach Maßnahmenpaket zwischen zwölf und 68 Grundstücken, betroffen sind mindestens 17 und maximal 42 Eigentümer.

Als Nächstes werden Vermessungsleistungen und Gutachten eingeholt, mit allen Eigentümern gesprochen und für alle Bausteine eine Vorplanung vergeben. „Damit wir nicht irgendwann dastehen und wieder von vorne anfangen müssen, weil irgendwas nicht geht“, so die Verwaltung. Zeitlicher Rahmen und Kosten könnten nicht seriös angegeben werden. Da aber die Politiker hartnäckig nachfragten, gab es zumindest eine Prognose: Ähnliche Projekte dauerten ungefähr fünf bis 20 Jahre, allein die Baukosten schlügen mit bis zu 13 Millionen Euro zu Buche.

Eines aber wurde schon jetzt klar: Einem Hochwasserrückhaltebecken steht man skeptisch gegenüber: „Je höher es liegt, desto weniger bringt es für Bonn“, so die Verwaltung. Soll heißen, dass der Bau eines solchen Beckens in Wachtberg für Mehlem quasi keine Entlastung bringen würde. Im Gegenteil. „Wenn das Wasser dort lange gehalten wird, kann es je nach Unwetterlage sogar kontraproduktiv sein.“

Quelle: general-anzeiger-bonn.de

Hochwasser bleibt in Ostelbien Thema

Veröffentlicht: September 14, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz, Madgeburg

Stadtrat befürwortet Herauslösung der Alten Elbe, Zollelbe und Umflut aus dem FFH-Gebiet 

Der Stadtrat hat erste Entscheidungen zum Hochwasserschutz getroffen.
Darunter auch die Herauslösung der Alten Elbe, Zollelbe und Umflut aus
dem FFH-Gebiet.

Magdeburg. Auf einem Forum des SPD-Stadtverbandes und SPD-Ortsvereins Magdeburg-Ost im Alten Theater äußerte sich Oberbürgermeister Lutz Trümper am Dienstagabend zu geplanten Maßnahmen zum Hochwasserschutz. Doch viel Neues gab es vom Stadtoberhaupt nicht zu hören. Das Hilfspaket von Bund und Ländern sei beschlossen. Der Stadtrat habe erste Entscheidungen zum Hochwasserschutz und zur Beantragung von Finanzhilfen getroffen.

Die Zollstraße soll eine durchgehende Ufermauer erhalten. Eine Glas-Stahl-Konstruktion als Hochwasserschutz sei für das Schleinufer denkbar. Mobile Spundwände schließt Trümper hingegen aus. Diese seien für die Stadt finanziell nicht realisierbar. Die Hochwasserschutz-Wände können zudem nicht überall aufgebaut werden. Da sie hohen Druck aushalten müssen, brauchen sie ein Fundament.

Auch sieht Magdeburgs Oberbürgermeister keine Lösung darin, den Umflutkanal auszubauen, damit er größere Wassermengen aufnehmen kann. Dies bedeute nur eine Gefahr für die anderen Städte, die dann mit noch mehr Wassermassen aus Richtung Magdeburg rechnen müssen. Der linke Deich des Umflutkanals soll jedoch im kommenden Jahr saniert werden. Jedoch sei hier das Land in der Verantwortung.

„Für den Brückenneubau würden wir auch einen Kredit aufnehmen.“

Deutlich machte Trümper, dass die Stadt schnellstmöglich klar erkennbare Maßnahmen ergreifen wird. Neben der Sicherung des Werders vor Überflutung stehe auch der Brückenneubau auf der Prioritätenliste. Hier wäre die Stadt sogar bereit einen Kredit aufzunehmen, wenn keine Fördermittel fließen. Jedoch machte Trümper deutlich, dass dies ein Prozess sei, der nicht von heute auf morgen fertiggestellt sei. Die Hochwasser-Arbeitsgruppe arbeite an verschiedenen Konzepten für einen künftigen verbesserten Hochwasserschutz in Magdeburg.

Doch das Ausbaggern der Alten Elbe bleibt der Aufreger Nummer eins. Die Bürger pochen weiterhin darauf, dass die Alte Elbe zukünftig wieder ausgebaggert werden soll. Welchen Effekt aber ein Ausbaggern der Alten Elbe auf Pegelstände hätte, darüber streiten durchaus die Gelehrten. „Die Tatsachen liegen doch auf dem Tisch“, äußerte sich Klaus-Dieter Arendt von der Bürgerinitiative Furtlake/B1 und verwies auf eine Studie der Uni Dresden.

Fazit: Die vorhandenen Verlandungen in der Alten Elbe bewirken keine äquivalente Anhebung des Wasserspiegels, sondern erhöhen den Wasserstand nur um wenige Zentimeter. Dennoch sollte langfristig ein Abtrag der Verlandungszonen (vorzugsweise auf natürlichem Wege durch Mobilisierung während Hochwasserereignissen) angestrebt werden.

Die Flusslandschaft an dieser Stelle ist jedoch durch die Europäische Union als Fauna- und Florahabitat geschützt. Einfach loszulegen und Sand und Bewuchs zu entfernen, geht folglich nicht.

„Warum wird die alte Eisenbahnbrücke nicht abgerissen?“

Trümper verwies aber darauf, dass der Stadtrat am Montag beschlossen habe, ein Antragsverfahren bei den zuständigen Landes- und EU-Behörden einzuleiten, mit dem Ziel, die Wasserläufe von Alter Elbe, Zollelbe und Umflut aus dem EU-Naturschutzgebiet herauszulösen.

Die Ostelbier forderten am Dienstagabend auch den Abriss der alten Eisenbahnbrücke über die Alte Elbe. Anscheinend kein Problem, stünden nicht die Abrisskosten im Raum. Der Brücken-Eigentümer wehrt sich nicht gegen den Abriss – doch wer soll die Kosten tragen.

Außerdem kritisierten die Vertreter der Bürgerinitiative Furtlake/B1 Wolfgang Herms und Klaus-Dieter Arendt die Verzögerung des ostelbischen Grabenausbaus. Sie hatten am Dienstag kein Verständnis mehr dafür, warum die Bauarbeiten nicht voranschreiten und das notwendige Planfeststellungsverfahren und das dringend benötigte Schöpfwerk auf sich warten lassen

.Laut Trümper soll die Baumaßnahme in ein bis zwei Jahren abgeschlossen sein. Zudem wolle er prüfen, ob ein gleichzeitiges Arbeiten am Ober- und Unterlauf möglich sei. Das Stadtoberhaupt bat jedoch um Nachsicht: für einen rechtssicheren Antrag zum Planfeststellungsverfahren benötige es einfach Zeit.

Quelle: volksstimme.de

 

Generationenaufgabe Hochwasserschutz: Viele Orte weiter schutzlos

Veröffentlicht: September 14, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz

 

Trotz Millioneninvestitionen in den Hochwasserschutz können viele Orte in Sachsen auf absehbare Zeit nicht vor neuen „Jahrhundertfluten“ geschützt werden. Darauf verwies der Betriebsleiter der Landestalsperrenverwaltung (LTV), Axel Bobbe, in der „Leipziger Volkszeitung“ (Freitag). Hunderte Orte seien solchen Fluten auch künftig schutzlos ausgeliefert. „Wir verbauen jedes Jahr 60 bis 70 Millionen Euro, aber das reicht bei weitem nicht, um in den kommenden Jahrzehnten…
Als Beispiel nannte Bobbe das nordsächsische Glaucha: „Wer wie Glaucha auf der sächsischen Prioritätenliste für Hochwasserschutz auf Platz 580 von 1600 Vorhaben steht, ist auf absehbare Zeit chancenlos, vor einem erneuten Jahrhundert-Hochwasser geschützt zu werden.“

Die Prioritäten würden anhand einer Kosten-Nutzen-Analyse und des Gefahrenpotenzials festgelegt. „In Grimma beispielsweise werden insgesamt 40 Millionen Euro investiert, um Hochwasserschäden von 400 Millionen Euro abzuwenden. Für ein Dorf wie Glaucha ist das Verhältnis genau umgekehrt: Einem unbestrittenen Nutzen steht ein zehnfacher Aufwand von über sechs Millionen Euro gegenüber“, sagte Bobbe. Die Wahrheit tue oft weh. „Aber ich schenke den Leuten lieber reinen Wein ein.“

Der Sprecher des sächsischen Umweltministeriums, Frank Meyer, bezeichnete den Hochwasserschutz als eine „Generationenaufgabe“. „Wir sind schon sehr weit gekommen – das sieht man in Dresden oder Eilenburg. Natürlich wurde noch nicht alles geschafft. Das war aber auch nicht zu erwarten.“

Quelle: focus.de

Nach der Flut ist vor der Flut

Veröffentlicht: September 11, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz
Der Planungsverband Westsachsen hat ein Konzept vorgelegt, das Goitzsche und Seelhausener See einbezieht. Man drängt auf schnelle Lösungen. Der Hochwasserscheitel der Mulde könnte bis zu einem halben Meter gesenkt werden.

Bitterfeld/Pouch So zynisch es klingt: Doch nach der Flut ist vor der Flut. Das war nach dem Hochwasser 2002 so, das wird auch nach der diesjährigen Katastrophe so sein, sprich: Wenn nun keine umfassenden Schutzmaßnahmen ergriffen werden, könnten vergleichbare Ereignisse erneut die Anrainer der Mulde gefährden. Davon ist Andreas Berkner überzeugt. „Wenn wir jetzt nichts machen, dann drohen uns alle 15 bis 20 Jahre solche Szenarien wie beim jüngsten Juni-Hochwasser“, sagt der Leiter des Regionalen Planungsverbandes Leipzig-Westsachsen, der beim Flutschutz in Sachsen eingebunden ist. Berkner drängt auf schnelles Handeln und untermauert dies mit einem konkreten Konzept. Darin spielt die Goitzsche eine maßgebliche Rolle.

„Die Ereignisse von 2002 und 2013 haben mit Nachdruck vor Augen geführt: Das Gewässersystem zwischen Mulde, Lober-Leine-Kanal, Seelhausener See und Großem Goitzschesee kann in seinem jetzigen Zustand bei größeren Hochwasserereignissen versagen“, so Berkner. In solch einem Katastrophenfall gebe es keinerlei Steuerungsmöglichkeiten mehr – und Löbnitz, Roitzschjora, Bitterfeld, Friedersdorf und Jeßnitz seien gefährdet. „Angesichts der Flutschäden besteht daher dringender und schneller Handlungsbedarf“, unterstreicht er.

„22 Millionen Kubikmeter Wasser zurückgehalten“

Und so bezieht Berkner in seine Überlegungen neben den geplanten Poldern in Löbnitz und Rösa sowie baulichen Veränderungen am Lober-Leine-Kanal und am Seelhausener See eben auch den Großen Goitzschesee in den Hochwasserschutz mit ein. Zwar liege das Hauptaugenmerk auf dem Tagebausee auf sächsischer Seite. Allerdings müsse derjenige auf der sachsen-anhaltischen als „Hochwasserschutzraum“, also als „Pufferzone“ mit einbezogen werden. „Allerdings nur als letzte Rückhaltemöglichkeit.“ Und das funktioniert so: Falls alle Maßnahmen umgesetzt sind, würden bei einem Hochwasser zuerst die Polder Löbnitz und Rösa geflutet. Wenn die voll sind, müsse man die Möglichkeit haben, die Wassermassen über einen Ableiter in den Seelhausener See zu leiten – dann kontrolliert in die Goitzsche fließen zu lassen und wieder der Mulde zuzuführen. Die kritische Obergrenze des Sees würde dann bei 77 Meter Normalhöhennull (NHN) liegen. „Beim Juni-Hochwasser lag der maximale Wasserspiegel bei 76,66 Meter. So wurden real 22 Millionen Kubikmeter Wasser zurückgehalten“, erklärt Berkner. Nehme man alle Einzelmaßnahmen zusammen, so könne man sogar bis zu 100 Millionen Kubikmeter Wasser zurückhalten – und so den Hochwasserscheitel der Mulde um bis zu einen halben Meter senken.

Weitere Investitionen notwendig

Was auf dem Papier plausibel klingt, besorgt die zahlreichen Unternehmer an der Goitzsche. „Der See hat einen regulären Wasserspiegel von 75 Metern“, stellt Sprecher Ingo Jung klar. Ob Hafenfront, Seebrücke, Steganlagen oder Strände – alle Anlagen und Bauten orientierten sich daran. Das Juni-Hochwasser habe gezeigt, dass der steigende Pegel der Goitzsche all dies massiv beeinträchtigt und gefährdet habe. Sollte die Goitzsche nun Teil des Hochwasserschutzes werden, so seien neben den bereits vorhandenen Goitzsche-Anlagen auch weitere Investitionen und das Image als Tourismusregion in Gefahr.

Andreas Berkner kennt diese Befürchtungen, hält aber entgegen: „Gewerbetreibende an der Goitzsche, die besorgt die Entwicklungen im Hochwasserschutz verfolgen, sollten sich fragen, was den größeren Schaden verursacht: Einige Wochen lang Einschränkungen zu haben oder ein Bruch am Seelhausener See?“

Dass all die sächsischen Überlegungen nicht im luftleeren Raum angestellt werden, bestätigt Frank Beisitzer vom Sachsen-Anhaltischen Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft. „Es wird über alles nachgedacht. Und die Goitzsche bietet gewisse Möglichkeiten.“

Quelle: mz-web.de

Rückstau-Sicherung mit Verwallung oder Siel?

Veröffentlicht: September 8, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz

Wird der Solgraben inmitten von Schönebeck auch beim nächsten Hochwasser wieder enorm zurückstauen? Die Stadtverwaltung will vorsichtshalber ein Siel bauen. Nur fehlt bis dato das Geld für diese rund eine Million Euro teure Investition.

Nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser. Folglich sollen nun die Lehren aus dem Juni-Hochwasser gezogen und eventuelle Schwachpunkte beseitigt werden. Deshalb will die Stadt Schönebeck nun ein Siel in Frohse am Sol-graben bauen. Denn der Sol-graben war es am Ende gewesen, der mitten im Stadtgebiet in Dimensionen übergelaufen ist. Einem solchen Szenario soll künftig entgegengewirkt werden.

Aus Sicht von Henrik Scheffler vom Wassermanagement der Stadt hilft hier am besten ein Siel in Frohse. „Am Burgwall müssten wir in diesem Zuge eine Pumpstation bauen“, erklärt Scheffler. Er rechnet mit Kosten von rund einer Million Euro. Für den städtischen Haushalt ist das zu viel. „Deshalb beantrage ich Fördermittel“, sagt Scheffler auf Volksstimme-Nachfrage. Auch wenn das nicht so einfach ist. Denn die Hoffnung, Mittel durch die Richtlinie „Aufbauhilfe“ zu erhalten, ist gestorben. „Siel und Schöpfwerk sind nicht förderfähig, da es sich um ein Neubauwerk und nicht um einen Wiederaufbau nach Flutschaden handelt“, informiert Stadtsprecher Hans-Peter Wannewitz zum aktuellen Stand. „Wir forcieren dieses Thema trotzdem weiter, es läuft unter den Maßnahmen des Pilotprojekts Grundwasser/Vernässung“, sagt er.

Für den mit der Vernässungsfrage betrauten Verwaltungsmitarbeiter ist und bleibt das Siel ein wichtiges Bauprojekt. Mit der Hoffnung auf Fördermittel rechnet Scheffler mit der Umsetzung des Projektes 2014/15. Und bis dahin? „Als Alternative gilt es, die technische Umsetzung manuell zu tätigen“, erklärt Scheffler. Das Siel samt Pumpstation soll insofern funktionieren, dass das Siel bei einer drohenden Hochwasserlage geschlossen wird. Dadurch wird ein Rückstau von der Elbe aus verhindert.

Für Christian Jung, Flussbereichsleiter beim Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft, ist dieses Vorhaben der Stadt nach wie vor unsinnig. 2002 schon wollte man von der Verwaltung aus ein Siel in Frohse bauen. Jung hat es damals aus fachlicher Sicht verhindert.

Nach dem diesjährigen Juni-Hochwasser hat sich seine Meinung nicht geändert. „Es ist besser, eine Rückstau-Sicherung mit Verwallung zu bauen“, sagt er im Volksstimme-Gespräch. Unter anderem durch Spundwände würde sich somit das Rückstauen verhindern lassen, sagt er. „Wenn man mit dem Siel nur für ein großes Hochwasser sozusagen abschließen will, müsste man ein riesiges Schöpfwerk bauen“, sagt der Flussbereichsleiter. Aus seiner Sicht lohne sich die dazugehörige Investition nicht. Seine favorisierte Verwallung würde zudem kaum Unterhaltungskosten verursachen, begründet Christian Jung seine Meinung.

Quelle: volksstimme.de

Haldenwang – Handlungsbedarf beim Hochwasserschutz

Veröffentlicht: September 8, 2013 von fluthelfer in Bayern, Hochwasserschutz

Im Ortsteil Eichenhofen fließt das Wasser unkontrolliert ab. Schwachstelle in Hafenhofen ist die Ortseinfahrt. Eine Kostenschätzung soll bei der Entscheidung helfen, welche Hochwasserschutzmaßnahmen letztendlich umgesetzt werden

Das Landratsamt Günzburg weist derzeit alle Kommunen im Landkreis auf ihre Zuständigkeit für Hochwasserschutzmaßnahmen an Gewässern III. Ordnung hin. Für Haldenwangs Bürgermeister Georg Holzinger war dies Anlass, seinem Gemeinderat in der Sitzung am Mittwochabend die hochwassergefährdeten Stellen in allen Ortsteilen der Gemeinde vor Augen zu führen. Handlungsbedarf wird vor allem in Haldenwang gesehen. Von einem Fachbüro soll nun zuerst einmal eine Gesamtkostenschätzung für die Entschärfung der Hochwassersituation an den bekannten Problempunkten vorgenommen werden.

Die Hochwasserereignisse vom Juni und frühere Hochwasser zeigten nach Einschätzung des Landratsamtes vor allem auf, dass viele Gewässer nicht für den Hochwasserabfluss ausreichten, diese oft durch Weiher ohne Notüberlauf führten, Durchlässe oft durch Treibgut beziehungsweise Ablagerungen verstopften oder ganz einfach eine Hochwasserrückhaltung vor Ort ganz fehle. Landrat Hubert Hafner ruft deshalb die Gemeinde auf, eine Gesamtbetrachtung der aktuellen Situation vorzunehmen. Bei der Erstellung eines „integralen Rückhaltekonzeptes“ könne man von einem Zuschuss von 75 Prozent ausgehen. Wenn ein solches Konzept zugrunde liege, könne auch die spätere Umsetzung mit bis zu 65 Prozent gefördert werden.

Da zu erwarten sei, dass die immer extremer werdende Witterung auch der Gemeinde Haldenwang, die bisher von großen Schäden verschont geblieben war, gefährlich werde, sei es gerade auch angesichts der großen Zuschüsse an der Zeit, geeignete Schutzmaßnahmen ins Auge zu fassen. Am wenigsten gefährdet sieht Bürgermeister Holzinger den Ortsteil Konzenberg wegen seiner Berglage. Gefahr bringe lediglich der kleine Angerbach am Schützenheim, wenn der Abfluss nicht funktioniere. Es komme zwar vor, darauf wiesen Gemeinderäte hin, dass bei großen Regenereignissen die Kanäle überliefen, dies sei jedoch, kommentierte Bürgermeister Holzinger, leider nicht zu verhindern, da es keine Kanäle gebe, die bei Jahrhundertereignissen ausreichten. Die Schäden würden sich jedoch in diesen Fällen in Grenzen halten.

Wasser fließt über einen kleinen Bach nach Haldenwang hinein

In Eichenhofen staue sich das Hochwasser vor der Kirche und fließe dann oft unkontrolliert über unterliegende Anwesen ab. Abhilfe könnte das Installieren von Querriegeln im Westen des Ortsteiles bringen. Eine Schwachstelle in Hafenhofen ist die Ortseinfahrt von Konzenberg her. Die Ausspülungen des Grabens im Norden des Ortes bekam man bereits mit dem Einbringen von Wurzelstöcken in Griff. Größte Probleme gibt es im Osten des Ortsteiles Haldenwang, wo aus rund 300 Hektar Ackerflächen die Wassermassen in die unten gelegenen Weiher strömen und sich über einen kleinen Bach in die Ortschaft hinein ergießen. Wenn beim letzten Hochwasser, zeigt sich Bürgermeister Holzinger sicher, nicht die Feuerwehr eingegriffen hätte, wäre ein Teil von Haldenwang „abgesoffen“.

Bei geschätzten Planungskosten von circa 30000 Euro, rechnete Bürgermeister Holzinger vor, verblieben der Gemeinde 7500 Euro Eigenanteil, bei geschätzten Baukosten von 200000 Euro müsste die Gemeinde noch 70000 Euro draufzahlen. Das Gemeindegremium war sich am Schluss einig, auf jeden Fall durch ein Ingenieurbüro eine Kostenschätzung machen zu lassen und danach erst über die Realisierung geeigneter Hochwasserschutzmaßnahmen zu entscheiden. Denn wenn eine Planung mit Zuschüssen erstellt werde, stellte Holzinger klar, müsse danach auch die Durchführung erfolgen.

Quelle: augsburger-allgemeine.de


Handlungsbedarf beim Hochwasserschutz – weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/guenzburg/Handlungsbedarf-beim-Hochwasserschutz-id26877001.html

Handlungsbedarf beim Hochwasserschutz – weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/guenzburg/Handlungsbedarf-beim-Hochwasserschutz-id26877001.html
Der CSU-Ortsverband Traunstein setzt sich für einen verbesserten Hochwasserschutz an der Traun ein. Vor allem beim DJK-Vereinsheim müsse nachgebessert werden, so der CSU-Ortsvorsitzende.
Bei einer Besichtigung des Vereinsgeländes der DJK Traunstein erklärte CSU-Ortsvorsitzender Dr. Christian Hümmer: „Die Hochwasserschutzmaßnahmen nach dem Hochwasser 2002 haben sich bei dem jüngsten Hochwasser im Juni zwar bewährt, allerdings gibt es noch einige Stellen, an denen noch nachgebessert werden muss. Der Schutz des DJK-Vereinsheims gehört sicher dazu.“ Insbesondere am DJK-Gelände gibt es Nachholbedarf, da das Vereinsheim der DJK nicht gegen Hochwasser geschützt ist. Jedes größere Hochwasser an der Traun führt dazu, dass das Vereinsheim überflutet wird.

 

„Leider hört der Hochwasserschutz hinter dem Viadukt auf, so dass wir nicht mehr geschützt sind. Wir benötigen auf Höhe des Vereinsheims einen Schutz, der ca. 50-60 cm hoch ist. Es handelt sich also um keine monströse Verbauung, sondern um einen schonenden Eingriff, der der DJK aber sehr nützen würde. Wir hoffen hier sehr auf die Unterstützung durch die Politik“, erklärte Gerald Berger, 2. Vorstand der DJK Traunstein. Zweiter Bürgermeister Hans Zillner versprach, das Anliegen in die CSU-Stadtratsfraktion einzubringen und sich dafür einzusetzen: „Wir verstehen, dass die DJK eine Verbesserung möchte. Die CSU will für alle Anlieger einen möglichst optimalen Hochwasserschutz.“

 

Beeindruckt hat die Besucher das Engagement der Vereinsmitglieder beim diesjährigen Hochwasser. Insgesamt haben fast 80 Vereinsmitglieder ehrenamtlich dazu beigetragen, dass sich der Schaden in Grenzen gehalten hat und die Aufräumarbeiten am gesamten Vereinsgelände zügig vorangingen. Manche Vereinsmitglieder waren am 1./2. Juni 2013 Tag und Nacht im Einsatz.

Quelle: wochenblatt.de

Die Gemeinde Schwanau wehrt sich gegen das geplante Rückhaltebecken an der Elzmündung. Über die Gründe sprach Alexander Preker mit Schwanaus Bürgermeister Wolfgang Brucker.

BZ: Was kritisieren Sie am geplanten Polder?
Brucker: Wir befürchten eine Verschmutzung des Grundwassers, die die zentrale Wasserversorgung und die Versorgung über Brunnen gefährdet. Wegen des steigenden Grundwasserpegels könnten außerdem die Keller überschwemmt werden. Die geplanten Pumpen, die den Grundwasserpegel niedrig halten sollen, helfen dabei aus unserer Sicht nicht. Sie können ausfallen, außerdem arbeiten sie mit einer sehr großen Leistung, wodurch sich der Untergrund bewegt und die Statik der Häuser gefährdet wäre. Insbesondere die Schwanauer Ortsteile Wittenweier und Nonnenweier liegen nur wenige hundert Meter vom geplanten Polder entfernt, der für sie, wenn er gefüllt ist, eine zusätzliche Bedrohung zum Rhein bedeutet.
BZ: An dem Konzept stören Sie insbesondere die ökologischen Flutungen. Worum geht es dabei?
Brucker: Zum Polder gehören riesige Beton-Bauwerke, die in die Natur eingreifen. Für sie soll mit den ökologischen Flutungen ein naturschutzrechtlicher Ausgleich geschaffen werden. Mit ihnen soll die Natur wieder ans Wasser gewöhnt werden, das es hier seit Jahrzehnten nicht mehr gibt. Deshalb und weil das Wasser aus unserer Sicht zu stark gestaut wird, sind jedoch erst einmal zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bedroht.

BZ: Aber mit den Flutungen soll doch eine Auenlandschaft für Pflanzen und Tiere entstehen.
Brucker: Sie wird es auf absehbare Zeit nicht geben. Das zeigt das Beispiel Altenheim, wo bislang nur sehr geringe Erfolge erzielt worden sind. Auch könnte es durch das nahezu stehende Gewässer Insektenplagen geben. Wir meinen, der ökologische Ausgleich für einen Polder muss sofort geschaffen werden und nicht erst in Form einer möglichen Auenlandschaft, die erst sehr viel später kommt und von der niemand weiß, wie sie sich entwickelt.
BZ: Und all diese Probleme lassen sich nur vor dem VGH und nicht mit der Verwaltung im Landratsamt lösen?
Brucker: Das Ergänzungsverfahren, das als Folge des erstinstanzlichen Urteils im Landratsamt läuft, greift längst nicht alle Kritikpunkte auf. Nur der Grundwasserschutz und der Artenschutz für die Windelschnecke werden dort behandelt. Das ist zwar ebenfalls sehr wichtig, aber unsere Kritik ist grundsätzlicher.
BZ: Trotz der Klage sagen Sie von sich, kein Gegner des Hochwasserschutzes zu sein. Wie sollte der denn aussehen?
Brucker: Es ist nicht meine Aufgabe, über Alternativen nachzudenken. Das Land ist für eine umweltverträgliche Lösung zuständig. Dennoch hat die Gemeinde immer wieder andere Lösungen für das Rheinprogramm vorgeschlagen, wie beispielsweise die Hartheimer Lösung. Bei ihr könnte es einen zusätzlichen regulierbaren Rückhalteraum südlich von Breisach geben. Und dort gibt es durchaus Gemeinden, die bereit wären, Flächen für das Wasser bereitzustellen. Das Land jedoch lehnt dies aus Naturschutzgründen immer sehr vorschnell ab.
BZ: Was passiert, wenn Sie es nicht schaffen, den Planfeststellungsbeschluss zum Polder zu kippen?
Brucker: Wir sind guter Dinge, dass das Verfahren in unserem Sinne ausgeht. Aber es gibt immer noch die Möglichkeit, zum Bundesverwaltungsgericht oder zum EuGH zu ziehen, zumal wir bezweifeln, dass die europarechtliche Rechtsgrundlage des Polders, der völkerrechtliche Vertrag zwischen Deutschland und Frankreich, den Polder überhaupt zulässt.
BZ: Das betrifft den Rechtsweg. In wieweit ist für Sie noch ein Kompromiss in der Sache denkbar?
Brucker: Ich kann mir das nicht vorstellen. Der geplante Polder betrifft uns als Gemeinde seit 20 Jahren sehr stark. Deshalb wollen wir nun endlich auch grundsätzlich Klarheit.

Wolfgang Brucker, 51, wuchs in Freiburg auf. In Ludwigsburg absolvierte der seit 1999 amtierende Bürgermeister von Schwanau die Hochschule für Verwaltung. Er ist CDU-Mitglied, wurde aber als parteiloser Bürgermeister gewählt.
Quelle: badische-zeitung.de

Streit um Hochwasserschutz: Schwanau fühlt sich bedroht

Veröffentlicht: September 8, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz

Ist der Hochwasserschutz am Oberrhein rechtens? Darüber wird im zweiten Prozess um den Rückhalteraum Elzmündung bei Schwanau gestritten. Die Gemeinde will von dem als bedrohlich empfundenen Polder verschont werden.

Nach den Kosten dieses Rechtsstreits darf man nicht fragen: Es sind auf der Seite der Kläger wie auf der der Beklagten sechsstellige Eurobeträge, wenn nicht gar mehr. Entsprechend lang ist die Reihe von Aktenordnern, durch die sich der dritte Senat des Verwaltungsgerichtshofs (VGH) Mannheim im Verfahren um den Hochwasserpolder Elzmündung durcharbeiten musste.

Für die Mannheimer wird es wohl die langwierigste mündliche Verhandlung seit dem Streit um das (nie gebaute) Atomkraftwerk Wyhl. Es klagen die Gemeinde Schwanau, die mit ihren Ortsteilen Ottenheim, Nonnenweier und Wittenweier von der Planung am stärksten betroffen ist, so wie eine Reihe von Anwohnern. Ihr Ziel: Schwanau soll von dem als bedrohlich empfundenen Polder ganz verschont werden. Die Beklagten – das Landratsamt Ortenau als Genehmigungsbehörde, verbunden mit dem planenden Regierungspräsidium Freiburg – setzen darauf, dass die Klagen abgewiesen werden. Zumal die Fachleute im Regierungspräsidium inzwischen die Kritik an ihrer Planung aufgearbeitet haben, die das Freiburger Verwaltungsgerichts in erster Instanz geäußert hatte.

Was passiert mit dem Gebiet bei tagelanger Flutung?

Um was geht der Streit? Zum Teil um die Rechtsgrundlagen der gesamten Planung für den Hochwasserschutz am Rhein. Der Anwalt der Kläger, Reinhard Sparwasser, ist der Ansicht, dass der Landtag einen Grundsatzbeschluss zum Hochwasserschutz im Rahmen des Integrierten Rheinprogramms hätte fassen müssen. Tatsächlich hatte das Parlament nur im Rahmen seiner Etatberatungen mit dem auf insgesamt 800 Millionen Euro veranschlagten Projekt der 13 Rückhalteräume zwischen Basel und Iffezheim zu tun. Die Freiburger Richter hatten daran aber nichts auszusetzen – ob dem auch ihre Mannheimer Kollegen folgen, ist eine der offenen Fragen. Denn in der Vergangenheit hat der VGH immer wieder Entscheidungen aus Freiburg verworfen.

Die zweite zentrale Frage gilt den sogenannten ökologischen Flutungen: Sie sollen helfen, Flora und Fauna im Polder über Jahre hinweg so umzugestalten, dass sie ein natürliches Hochwasser verkraften. Würde das Gebiet in seinem heutigen Zustand mehrere Tage stark überschwemmt, hätten die meisten Bäume wohl keine Überlebenschance. Doch die ökologischen Flutungen genügen nach Auffassung der Kläger nicht dem Naturschutzrecht: Dies verlange für Eingriffe in die Landschaft einen zeitnahen Ausgleich – nicht erst in ein paar Jahren. Auch mit dieser Argumentation hatten sie in Freiburg keinen Erfolg.

Dagegen nahm das Verwaltungsgericht die Bedenken in zwei anderen Punkten ernst: Die Auswirkungen der Flutungen auf eine gefährdete Tierart, nämlich die Windelschnecken, seien nur unzureichend geklärt. Hier hat das Regierungspräsidium nachgebessert – im jetzigen Verfahren wird die Schnecke, anders als die Schnakenplage, keine Rolle spielen.

Könnte das Trinkwasser verschmutzt werden?

Zum anderen monierte das Gericht, dass die Planer über das Verhalten des Grundwassers nicht genügend wüssten. Ihr Grundwassermodell, so die Richter vor zwei Jahren, „sei nicht hinreichend belastbar“. Dahinter steht die Sorge der Schwanauer, ein durch Flutungen steigendes Grundwasser könnte ihnen trotz Pumpen feuchte Keller bescheren und das Trinkwasser aus den vielen privaten Brunnen verschmutzen. Das Regierungspräsidium hat auch hier reagiert. Wie der Artenschutz ist die Grundwasserfrage Teil eines ergänzenden Genehmigungsverfahren. Deshalb werden diese beiden Themen vom VGH ausgeklammert.

Mit einem Eilantrag hatte die Gemeinde Schwanau einen Baustopp für den Polder erwirkt. Allerdings erst in zweiter Instanz beim VGH, nachdem das Verwaltungsgericht Freiburg den Antrag abgewiesen hatte. Ob aus dieser Meinungsverschiedenheit der Gerichte die Kläger Hoffnung auf ein für sie erfreulicheres Urteil als beim ersten Mal ziehen dürfen? Doch egal, wie es ausgeht: Die Prozessbeteiligten sind sich einig, dass auch der VGH, der für den Fall fünf Verhandlungstage angesetzt hat, nicht das letzte Gericht sein wird, das sich durch die Akten des Polders Elzmündung arbeiten muss.

Quelle: badische-zeitung.de

Hochwasserschutz – Gefahrenkarte mit deutlichen Lücken

Veröffentlicht: September 8, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz

Trotz zweier Überflutungen in jüngster Zeit stuft die Bezirksregierung auf neuen Hochwassergefahrenkarten den Frankenforstbach in Refrath als harmlos ein. Bürger und Stadtverwaltung hoffen, dass das Gebiet nachträglich als Risikogebiet eingestuft wird.

Den Wolkenbruch vom 20. Juni werden viele Refrather so schnell nicht vergessen. Denn mit der Beseitigung der Hochwasserschäden sind die Anwohner der Straßen Vürfelser Kaule, Kierspelstraße, Kempershäuschen und Dolmanstraße noch heute beschäftigt: Keller, Souterrains und Erdgeschosse wurden überflutet. Trotzdem ist das Wohnviertel entlang des Frankenforstbachs auf den neuen Hochwassergefahrenkarten der Bezirksregierung nicht als Überschwemmungsgebiet definiert. Und das, obwohl sich das Gewässer bereits das zweite Mal innerhalb von zwei Jahren in einen braunen Sturzbach verwandelt hat.

„Die Realität wird nicht abgebildet“, bestätigt Martin Wagner, Leiter des Abwasserwerks. Betrachtet man den gerade veröffentlichten Kartenentwurf, stellt sich der Frankenforstbach bei einem statistisch alle 100 Jahre auftretenden Hochwasser als eher harmloses Gewässer dar, von dem lediglich im Gelände rund um die Straße In der Auen Gefahren ausgehen. Dabei sind die Niederschlagsmengen vom 20. Juni lediglich einem 30-jährigen Regenereignis zuzuordnen, haben aber trotzdem ausgereicht, um die Zerstörungen rund um die Vürfelser Kaule anzurichten. Einen entsprechenden Einwand werde die Stadt einreichen, sagt Wagner.

Ob die Bezirksregierung das Gebiet nachträglich noch als Risikogebiet einstufe, müsse abgewartet werden. Die Festlegungen der Hochwasserkarten haben eine Gültigkeit von sechs Jahren. Zwar sollen die Hochwasserkarten zur Vorbeugung solcher Katastrophen dienen – sie wurden für die Gewässer Strunde, Frankenforstbach, Saaler Mühlenbach und Mutzbach erstellt. Aber: „Eine gesetzliche Pflicht zum Hochwasserschutz seitens der Stadt besteht nicht“, betont Arndt Metzen, Sachgebietsleiter beim Stadtentwässerungsbetrieb. In der Innenstadt, wo in diesem Jahr ebenfalls Häuser und Straßen unter Wasser standen, wird die Stadtverwaltung 2014 aber trotzdem tätig: im Rahmen des Hochwasserschutzkonzeptes des Strundeverbandes. Von der Buchmühle bis zur Papierfabrik werden neue Rohre mit mehr als doppeltem Durchmesser, 3,70 bis vier Meter, verlegt.

Die Kosten betragen zwölf Millionen Euro, die Bauzeit soll mindestens vier Jahre betragen. Laut Erkenntnissen der Gefahrenkarte für die Strunde würden ohne diese Baumaßnahmen Teile der Innenstadt wie der Tunnel an der Gohrsmühle im Falle eines Jahrhundertregens vier Meter hoch unter Wasser stehen. Damit begründet sich sicher auch das Interesse der Bürger an dem Thema: Viele Gladbacher hätten die Zeit der öffentlichen Auslegung genutzt, um sich zu informieren, sagt Metzen.

Quelle: ksta.de

Bereit fürs 500-jährliche Hochwasser

Veröffentlicht: September 8, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz

Im Filmersbach in Ettenheim wird ein neuer Rückhalteraum gebaut, der einmal 29 000 Kubikmeter Wasser stauen kann.

ETTENHEIM. Der neue Rückhalteraum im Filmersbach kann einem 500-jährlichen Hochwasser standhalten. „Wir können nach Abschluss der Arbeiten 29 000 Kubikmeter Wasser einstauen, 19 000 Kubikmeter sind nur nötig für ein hundertjährliches Hochwasser“, hat Geschäftsführer Joachim Corbe vom Planungsbüro Wald + Corbe beim wöchentlichen Besprechungstermin am vergangenen Dienstag betont.

Die geplante Landschaft des Staubeckens mit der Rinne des Filmersbachs, der das Gelände durchströmen wird, sowie mehreren kleinen Tümpeln und ausgedehnten Flachwasserzonen ist bereits angelegt. Zuletzt wurde eine fünf Meter tiefe Grube ausgehoben, in die der zentrale Schacht eingebaut wird, der den Abfluss aus dem Becken regelt. Und zwar so, dass nicht mehr Wasser abfließt als die Leitung, die unter dem Gelände der St. Landolin-Schule verläuft, verkraften kann. „Das sind 1200 Liter pro Sekunde“, rechnet Tiefbauleiter Udo Schneider vor und ruft in Erinnerung, dass eine Sicherheitsprüfung Anlass war, den Rückhalteraum zu planen. Die angrenzende Bebauung, die Heimschule bis zum Quartier am Ettenbach sei bei Hochwasser stark gefährdet, hieß es da, und so haben Stadt, Eigentümer und Planer eine Lösung gefunden, den an die Ortslage angrenzenden Teich der Fischzucht Riegger für das Projekt zu verwenden. Die Stadt kaufte das Gelände, Ende 2012 lag der Planfeststellungsbeschluss für das Landschaftsschutzgebiet vor, sagte Schneider, und Mitte Juli konnten die Arbeiten beginnen. Die Finanzierung mit 750 000 Euro stand, mit Beteiligung der Heimschule von 150 000 Euro und Zuschüssen von 170 000 Euro.

Der Damm zum Gelände der Heimschule bleibt bestehen. Zu Sicherheit wird eine etwa 25 Meter breite Dammscharte eingebaut, über die im Extremfall Wasser ablaufen kann. „Ein bislang unvorstellbares Szenario“, wie Joachim Corbe bemerkte. „Wir haben noch nie Rückhaltebecken für mehr als 200-jährliche Hochwässer gebaut, und hier sind wir im Bereich eines 500-jährlichen Ereignisses.“

Die Arbeiten werden permanent von Fachleuten begleitet wie am Dienstag durch den Geotechniker Klaus Gottheil, der ein Torf-Ton-Gemisch bemerkt hat, das ausgebaggert und ausgetauscht werden muss, weil es bei Entlastung aufschwimmen kann. Bedingungen neben den Wetterereignissen, die die Arbeiten verzögern können. „Wir liegen aber in der Zeit“, sagte Joachim Corbe. Der nächste Schritt sei der Einbau eines Betonschachts. „Dieser Tage wird der untere Teil des Bauwerks geliefert, der 28 Tonnen wiegt“, sagte Werner Meier von der beauftragten Firma Amann aus Sasbach am Kaiserstuhl.

Für den Naturschutz auf dem 1,2 Hektar großen Gelände und dem dazugehörigen Einzugsgebiet ist der Ettenheimer Stadtrat und Vorsitzende der örtlichen Nabu-Gruppe, Thomas Ullrich, als Mitarbeiter der Firma Ö:Konzept in Freiburg zuständig.

Quelle: badische-zeitung.de

Vorschläge zum Schutz vor Hochwasser

Veröffentlicht: September 2, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz

Vor der Umweltministerkonferenz zu den Konsequenzen der jüngsten Flut haben Naturschutzverbände ein nationales Hochwasserschutzprogramm angemahnt. Die Rückverlegung von Deichen und die Ausweitung von Überschwemmungsflächen auf früheren Flussauen seien „die wirksamsten Mittel, um Hochwasserschäden zu verringern“, erklärte der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger, am Sonntag in Berlin. Die für den Hochwasserschutz geeigneten Flächen dürften weder Wohn- oder Wirtschaftszwecken dienen noch dürfe dort Ackerbau betrieben werden.

Auch der Deutsche Naturschutzring (DNR) forderte die Schaffung möglichst großer Überflutungsräume.

An der Elbe beispielsweise seien in den vergangenen 20 Jahren nur 1400 von 20 000 möglichen Hektar für den ökologischen Hochwasserschutz umgewidmet worden.

Um Hochwasserschäden zu vermeiden, könnten in Einzelfällen auch technische Bauten wie Uferschutzwände oder Rückhaltebecken sinnvoll sein; zweckmäßiger sei es aber, die Wassermengen frühzeitig in der Fläche zu verteilen, betonte Weiger. Solange es kein umfassendes Konzept dafür gebe, müsse ein Moratorium für den Verkauf von für den Hochwasserschutz geeigneten Flächen durch Bund, Länder und Wirtschaftsunternehmen gelten. Der BUND-Chef drängte Bund und Länder zugleich, keinen Gesetzen zur beschleunigten Planung von Baumaßnahmen an den Flüssen zuzustimmen

Quelle: tagesspiegel.de

Der Kreis Wittenberg interessiert sich für das in Anhalt-Bitterfeld gestartete Informationssystem über Gefahren wie Hochwasser oder Großbrände. Via SMS, E-Mail oder Smartphone-App können die Bürger mit dem System gewarnt werden.

Das in Anhalt-Bitterfeld gestartete Informationssystem, um Bürger schnell und effizient über Gefahren wie Hochwasser oder Großbrände informieren zu können, trifft im Kreis Wittenberg auf Interesse. „Wir schauen uns das sehr aufmerksam an und werden in Erfahrungsaustausch treten mit den Kollegen in Anhalt-Bitterfeld“, sagte Kreissprecher Ronald Gauert auf Anfrage.

Ob ein solches System für Wittenberg in Frage komme, müsse diskutiert werden – nicht zuletzt spiele die Frage der Finanzierung dabei eine Rolle. Gauert verweist allerdings darauf, dass Informationssysteme bereits existieren – etwa die Internetseite www.unwetterzentrale.de, der auf den Kreis heruntergebrochene Warnhinweise zu entnehmen seien.

Bei dem jetzt in Anhalt-Bitterfeld gestarteten System können Bürger zielgenau via SMS, E-Mail oder Smartphone-App über mögliche Gefahren informiert werden (die MZ berichtete). Sie bekommen zudem Hinweise, was das angemessene Verhalten in dem spezifischen Fall betrifft. Entwickelt wurde das Warn- und Informationssystem namens „Katwarn“ vom Berliner Frauenhofer-Institut. Es ist bereits seit 2009 im Einsatz und wird von 15 Kreisen und Städten in der Republik genutzt.

Die Kosten für die Einführung belaufen sich in Anhalt-Bitterfeld auf 15.000 Euro, 3.000 Euro müssen jährlich für den Betrieb eingeplant werden. Bürger, die das System nutzen wollen, können sich per SMS registrieren lassen oder eine App herunterladen.

Quelle: mz-web.de

Bester Schutz vor Hochwasser: Dem Wasser Raum geben

Veröffentlicht: September 2, 2013 von fluthelfer in Bayern, Hochwasserschutz

Wer vor Hochwasser schützen will, muss dem Wasser Raum geben. So lautete das Fazit der Radtour entlang der Isar, zu der MdL Christian Magerl (Grüne) vor kurzem eingeladen hatte.

Die Teilnehmer starteten an der Isarbrücke bei Mintraching. Dort führte Magerl kurz in das Thema ein. Die heftigen Starkregenfälle Anfang Juni, hätten gezeigt, dass die von den Klimaforschern vorhergesagten Extremereignisse immer häufiger Realität würden. Einige Pegel in Bayern erreichtenWerte, bei denen man vom inzwischen vierten „Jahrhunderthochwasser“ seit dem Pfingsthochwasser 1999 sprechen müsse.

Als erster Besichtigungspunkt stand dann die Deichsanierung bei Hallbergmoos auf dem Programm. Diese zeigte ein negatives Beispiel. Magerl zitierte aus dem Genehmigungsbescheid des Jahres 2010: „Das Gesamtkonzept Isar 2020 sieht in diesem Teilabschnitt eine großräumige Deichrückverlegung bis nahe der S-Bahn-Trasse zum Flughafen vor. Damit kann neuer Rückhalteraum für zirka eine Million Kubikmeter geschaffen werden.“ Er bedauerte, dass diese ursprüngliche Planung nicht weiter verfolgt wurde: „Hier wurde eine riesige Chance vertan, neuen Retentionsraum zu schaffen. Stattdessen wurde der Deich auf der Trasse des alten Deichs neu gebaut.“ Bei Oberhummel und in der Nähe von Rosenau hingegen konnten die Radfahrer zwei Beispiele besichtigen, wo in den vergangenen Jahren neue Rückhalteräume entstanden sind. Die Deichrückverlegung schaffte dort Platz für insgesamt 400 000 Kubikmeter Wasser.

Ziel der Radtour war es zu zeigen, dass ökologischer Hochwasserschutz möglich ist. Dort, wo Uferabbrüche und Aufweitungen des Flussbettes der Isar mehr Raum geben, kann auch das Hochwasser ausweichen.

Quelle: merkur-online.de

In Berlin treffen sich heute die Umweltminister der Länder zu einer Sondersitzung. Es geht um das Hochwasser vom Juni – genauer um den Hochwasserschutz. Eine Frage ist auch, mit welchem Geld Deiche saniert und Polder gebaut werden sollen. Besonders das am meisten betroffene Bundesland Sachsen-Anhalt ist auf Unterstützung von Bund und EU angewiesen. Wie es beim Hochwasserschutz weitergehen soll, berichtet unsere Korrespondentin.

„Halbzeit“ hieß es eigentlich in diesem Jahr beim Hochwasserschutz in Sachsen-Anhalt. Das allerdings war vor dem Juni-Hochwasser 2013. Die Hälfte der Anlagen war erneuert worden. Ein halbe Milliarde Euro hatte das gekostet. Noch einmal so viel Geld sollte bis 2020 in die übrigen Anlagen gesteckt werden. Doch dann kamen neue Schäden dazu. Die hat der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft mittlerweile begutachtet, sagt der Leiter Burkhard Henning: „Es sind erst mal 250 Maßnahmen gelistet worden, da sind natürlich Gewässer-Grundräumungen, Brückenreparaturen und Schöpfwerke dabei.“

Neue Polder und Retentionsflächen

Die gesamten Reparaturen kosten 250 Millionen Euro. Das kann aus dem Fluthilfefonds des Bundes bezahlt werden. Die ersten Schäden sind schon beseitigt: Der gebrochene Deich in Breitenhagen ist repariert. In Fischbeck wurde eine Spundwand errichtet, ab April kommendes Jahr soll der Deich begradigt werden. Ein Teil der Baustellen, die das Juni-Hochwasser aufgerissen hat, überschneidet sich mit dem bisherigen Hochwasserschutzkonzept des Landes. Aber die Pläne müssen auch erweitert werden, sagt Hermann Onko Aeikens, Minister für Umwelt und Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt: „Dass die bisher bekannten Hochwasserstände überschritten werden können, das ist eine Erkenntnis aus dem Juni-Hochwasser. Das führt dazu, dass wir voraussichtlich mehr Polder und mehr Retentionsflächen als geplant ausweisen werden.“

Lange Genehmigungswege verkürzen

Im Bau ist derzeit ein Polder an der Mulde bei Rösa. Der allein kostet 25 Millionen Euro. Die Planung weiterer Flutungsflächen wird noch Jahre in Anspruch nehmen. Die Dauer solcher Projekte – das ist ein weiterer Punkt, über den die Umweltminister heute in Berlin sprechen werden, sagt Aeikens: „Wir müssen darüber nachdenken, wie wir den furchtbar langen Instanzenweg, die manchmal sehr langen Bearbeitungsfristen, verkürzen können. Wenn Fachbehörden feststellen: So ist die optimale Lösung, dann sind wir es den Bürgern schuldig, gute Lösungen möglichst rasch zu realisieren.“

Alle erneuerten Deiche hielten Stand

Ein praktisches Beispiel ist der Gimritzer Damm in Halle. Schon nach dem Hochwasser 2011 hieß es, er müsse erneuert werden. Zwei Jahre lang tat sich nichts. Nach dem diesjährigen Hochwasser ließ Oberbürgermeister Wiegand kurzerhand mit dem Bau beginnen. Das ist nun wiederum gestoppt und hat einen neuen Weg durch die Instanzen begonnen. Das Ziel 2020 bleibt – dann sollen alle Anlagen zum Hochwasserschutz in Sachsen-Anhalt saniert sein. Auch wenn der Schutz nie vollkommen sein wird, betont Burkhard Henning vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz: „Selbst wenn es Sommer-Hochwässer sind, oder man Winter-Hochwässer vergleicht, die sind in ihrem Verlauf und ihren Auswirkungen immer anders. Das heißt, man wird nie so richtig fertig. Aber dann können wir erst mal sagen, vom Grunde her haben wir einen Hochwasserschutz 2020, dass man mit solchen Ereignissen, wie sie jetzt waren, umgehen kann.“ Davon sei er überzeugt. Denn das habe das Juni-Hochwasser gezeigt: Alle erneuerten Deiche haben gehalten.

Quelle: mdr.de

Hochwasser: Raum für Flüsse statt höhere Deiche

Veröffentlicht: September 2, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz

Was hilft besser, wenn die Flut kommt: höhere Deiche oder Überschwemmungsräume für die Flüsse? Für den Experten Otto Schaaf steht die Antwort fest. Er fordert eine schnelle und gemeinsame Umsetzung.

Für einen wirksamen Hochwasserschutz müssen nach Expertenmeinung mehr Überschwemmungsräume an Flüssen gebaut werden. Durch eine Erhöhung der Deiche werde das Hochwasser-Risiko nur vergrößert, sagte der Vorsitzende der Deutschen Vereinigung Wasserwirtschaft (DWA), Otto Schaaf.

In der DWA arbeiten Experten aus Wissenschaft und Technik an Verbesserungen zum Hochwasserschutz. An diesem Montag beraten die Umweltminister der Länder über dieses Thema. Der Diplom-Ingenieur Schaaf ist Vorstand der Stadtentwässerungsbetriebe Köln.

Ziel müsse es sein, den Flüssen mehr Raum zu geben und so den Hochwasserscheitel abzusenken, sagte Schaaf. In vielen Aktionsplänen gebe es schon ganz konkrete Aussagen, wo Überschwemmungsräume zur Verfügung gestellt werden könnten.

Pläne werden nicht umgesetzt

Trotzdem würden die Pläne vor Ort nicht umgesetzt. „Wir brauchen nicht nur die Aktionspläne, wir brauchen auch eine länderübergreifende Verbindlichkeit. Die gibt es heute noch nicht.“

Wenn sich eine Gemeinschaft in einem Flussgebiet auf ein sinnvolles Konzept verständigt habe, dann müsse sie auch verbindlich für die Umsetzung eintreten. Gerade bei den für Überschwemmungen vorgesehenen Gebieten – so genannten Retentionsräumen – sei die Bereitschaft vor Ort „unterschiedlich ausgeprägt“. Denn sie dienten ja nicht unmittelbar dem Schutz der eigenen Gemeinde, sondern der Solidargemeinschaft entlang des Flusses.

Quelle: welt.de

Bund und Länder wollen beim Hochwasserschutz künftig an einem Strang ziehen. Die Umweltminister beschlossen deshalb, ein nationales Hochwasserschutzprogramm auszuarbeiten. Sie vereinbarten, ihre Schutzmaßnahmen besser aufeinander abzustimmen und gemeinsam zu planen.

Gemeinsame Finanzierung geplant

Vorgesehen sind unter anderem mehr Überflutungsflächen. Flüsse sollen mehr Platz erhalten und Deiche zurückverlegt werden. Agrarflächen sollen stärker als Flutpolder genutzt werden. In den Hochwasserschutz sollen zudem die Nachbarländer eingebunden werden.

Die Zusammenarbeit beim Hochwasserschutzprojekten soll auch die Finanzierung einschließen. Die Fluten würden an den Ländergrenzen auch nicht halt machen. Die Länder forderten den Bund auf, sich zu beteiligen und zusätzliche Gelder bereitzustellen. Es sei schließlich besser, Hochwasser zu verhindern, als die Beseitigung der Schäden zu bezahlen.

Bis Herbst 2014 soll die Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser Vorschläge für einen einheitlichen Hochwasserschutz vorlegen. So gibt es in den Ländern unterschiedliche Hochwasserstufen, und die Deichhöhen werden unterschiedlich gemessen. Die Experten sollen sich auch Gedanken machen, wie Betroffene durch eine Elementarschadensversicherung besser vorsorgen können.

Lehren aus dem Juni-Hochwasser

Die Umweltminister ziehen damit die Konsequenzen aus dem Juni-Hochwasser. Nach tagelangen heftigen Regenfällen waren die Flüsse über die Ufer getreten und hatte Überschwemmungen mit Milliardenschäden verursacht. Deutschlandweit waren Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen und Bayern besonders betroffen.

Diese Erfahrung machte deutlich, dass das als Jahrhundertflut bezeichnete Hochwasser von 2002 nicht so eine Ausnahme war wie angenommen. Die nach 2002 beschlossenen Schutzmaßnahmen waren noch nicht alle in Angriff genommen oder fertig gestellt.

Außerdem waren Vorwürfe laut geworden, die Länder an den Oberläufen der Flüsse hätten zu viele Deiche gebaut und den Flüssen die natürlichen Überschwemmungsgebiete genommen. Dadurch sei die Länder an den Unterläufen der Flüsse besonders stark von den Fluten betroffen gewesen.

Quelle: mdr.de

Lünen. Von den kleineren Bächen in Lünen geht ein größeres Hochwasserrisiko aus als von den Flüssen Lippe und Seseke. Wie hoch es genau ist, will die Stadt im Detail analysieren.

Claus Externbrink, Vorstand des Stadtbetriebes Abwasserbeseitigung Lünen (SAL), kündigte das im Verwaltungsrat an. Bei einem sogenannten Jahrhunderthochwasser blieben Wohngebiete nahe der Lippe und Seseke wohl verschont, hätten Untersuchungen im Auftrag des Landesumweltministeriums ergeben.

Gefahr für Gahmener Senke

Hochwasser: Das Risiko der kleinen Bäche | WAZ.de – Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/staedte/luenen/hochwasser-das-risiko-der-kleinen-baeche-id8405093.html#1467950504Lünen. Von den kleineren Bächen in Lünen geht ein größeres Hochwasserrisiko aus als von den Flüssen Lippe und Seseke. Wie hoch es genau ist, will die Stadt im Detail analysieren.

 

Claus Externbrink, Vorstand des Stadtbetriebes Abwasserbeseitigung Lünen (SAL), kündigte das im Verwaltungsrat an. Bei einem sogenannten Jahrhunderthochwasser blieben Wohngebiete nahe der Lippe und Seseke wohl verschont, hätten Untersuchungen im Auftrag des Landesumweltministeriums ergeben.

 

Gefahr für Gahmener Senke

 

Hochwasser: Das Risiko der kleinen Bäche | WAZ.de – Lesen Sie mehr auf:

http://www.derwesten.de/staedte/luenen/hochwasser-das-risiko-der-kleinen-baeche-id8405093.html#1467950504

Lünen. Von den kleineren Bächen in Lünen geht ein größeres Hochwasserrisiko aus als von den Flüssen Lippe und Seseke. Wie hoch es genau ist, will die Stadt im Detail analysieren.

 

Claus Externbrink, Vorstand des Stadtbetriebes Abwasserbeseitigung Lünen (SAL), kündigte das im Verwaltungsrat an. Bei einem sogenannten Jahrhunderthochwasser blieben Wohngebiete nahe der Lippe und Seseke wohl verschont, hätten Untersuchungen im Auftrag des Landesumweltministeriums ergeben.

 

Gefahr für Gahmener Senke

 

Hochwasser: Das Risiko der kleinen Bäche | WAZ.de – Lesen Sie mehr auf:

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KENZINGEN. Ein weiterer wichtiger Schritt für den örtlichen Hochwasserschutz sei der Entlastungsgraben zwischen dem Bombacher Dorfbach und der Alten Elz. Dies betonte Bürgermeister Matthias Guderjan beim Spatenstich am Donnerstag.

Der knapp ein Kilometer lange Graben bekommt dann seine entscheidende Rolle für den Schutz der Innenstadt vor Hochwasser, wenn die Kapazität des Rückhaltebeckens Hummelberg erschöpft ist. Das heißt, dass bei einem sogenannten hundertjährigen Hochwasserereignis von den 3,6 Kubikmetern Wasser, die pro Sekunden den Bach herunter rauschen, 2,5 Kubikmeter in den Entlastungsgraben umgeleitet werden, wie Planer Joachim Corbe ausführte. Dazu ist zum einen nötig, ein Ableitungsbauwerk im Dorfbach zu installieren. Zum anderen muss der früher existierende, dann aber verfüllte Graben in Richtung Alte Elz wieder aufgebaggert werden. Dabei gelte es, das Wasser unter sechs Wegen durchzuführen, so Corbe.

Das Ganze kostet rund 1,2 Millionen Euro und soll bis vor den Sommerferien 2014 fertig sein. Dabei sei auch wichtig, dass die 50 Grundeigentümer auf dem Weg des Grabens mitgespielt haben und man nicht habe zu Mitteln wie einem Planfeststellungsverfahren greifen müssen, sagte Guderjan. Auch nach der Anlage des Entlastungsgrabens werde der Dorfbach erhalten und gepflegt, versicherte der Bürgermeister.

Der Entlastungsgraben ist Teil der Sanierung des Rückhaltebeckens Hummelberg. Die Beckensanierung ist bereits vor zwei Jahren abgeschlossen worden und hat rund 630 000 Euro gekostet. Zusammen mit dem Bau des Entlastungsgrabens kostet die Sanierung etwa 1,83 Millionen Euro. 350 000 Euro davon muss die Stadt selber zahlen, der Rest wird über Landesmittel finanziert.

Quelle: badische-zeitung.de

Geschätzte 260 Millionen Euro Schaden an Schutzanlagen

Veröffentlicht: September 1, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz

Die Deichbrüche während der Flut in Sachsen-Anhalt machten Schlagzeilen. Jetzt sind die Schäden aufgenommen, und die Bagger rollen. Experten suchen nach Lehren für die Zukunft.

Die Flut im Juni hat an Deichen und anderen Hochwasserschutzanlagen in Sachsen-Anhalt einen Schaden von geschätzten 260 Millionen Euro angerichtet. Wie hoch allerdings genau die Schadenssumme für die Deiche, Schöpfwerke sowie Wehr- und Sielanlagen sei, könne noch nicht beurteilt werden, sagte der Direktor des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft, Burkhard Henning, der Nachrichtenagentur dpa in Magdeburg. Vielfach zeige sich das Schadensmaß erst beim Baggern. Die höchsten Schadenssummen seien bei Wittenberg, Schönebeck, Genthin und Osterburg zu verzeichnen. Die Beseitigung der Schäden werde mehrere Jahre dauern.

Die Sanierung der Deiche bei Groß Rosenburg sowie im Elbe-Havel-Winkel bei Schönhausen und Fischbeck läuft laut Henning inzwischen. Rund um die Stelle, an der der Deich bei Fischbeck gebrochen war, würden fast acht Kilometer Deich gebaut. Er sei so alt und nachhaltig geschädigt, dass er nicht in Teilen saniert werden könne. Zudem würden landesweit viele Deiche und Böschungen im Rahmen einer sofortigen Schadensbeseitigung so hergerichtet, dass sie einem Hochwasser im Herbst oder Winter standhalten könnten.

„Wir müssen uns vor Augen führen, dass es ein unermessliches Naturereignis war“, sagte Henning. Nach der Erfahrung mit der Flut 2002 habe niemand ein solches Ausmaß für möglich gehalten. Die nach DIN-Norm gebauten Deiche – das seien immerhin gut 50 Prozent im Land – hätten dem Hochwasser Stand gehalten. In der Regel sei auch die Höhe des Hochwassers nicht das Problem gewesen, sondern die Dauer.

Wie geht es nun weiter? Die Rufe nach mehr Raum für die Flüsse versteht Henning, hält die Umsetzung aber teilweise für schwierig. Teils sei Besiedelung da, zum anderen würden Straßen und Fernleitungen für Gas und Erdöl solche Pläne erschweren. Henning setzt auf die wissenschaftliche Aufarbeitung.

Einen 100-prozentigen Hochwasserschutz könne es nicht geben, betonte Henning. „Es bleibt ein Restrisiko, weil keiner weiß, was die Natur parat hat.“ Wichtig sei, dass die Menschen um die Hochwassergefahren und Überschwemmungsgebiete wissen. „Man muss sich offener der Problematik stellen.“ Auch Kommunen dürften das Thema Hochwasser nicht verdrängen, weil sie etwa ihre Entwicklung in Gefahr sehen.

Quelle: mz-web.de

Der Hochwasserschutz in Deutschland muss besser koordiniert werden, fordert der Vorsitzende der Umweltministerkonferenz, Thüringens Ressortchef Jürgen Reinholz (CDU).

«Wir brauchen ein nationales Hochwasserschutzprogramm, aber auch Regelungen für die Kostenverteilung», sagt er im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa. Am 2. September treffen sich die Umweltminister zu einer Hochwasser-Sonderkonferenz.

Frage: Das Hochwasser mit Milliarden-Schäden ist fast drei Monate her. Warum erst jetzt die Sonderkonferenz der Umweltminister?

Antwort: Wir hatten uns bereits Anfang Juni in Oberhof getroffen. Damals ging es noch um die unmittelbare Hochwasserabwehr und die Hilfe für die Opfer von Überflutungen. Wir haben darum eine Sonderkonferenz zum Hochwasserschutz vereinbart. Es geht nicht um Schnellschüsse, sondern eine Fehler- und Schwachstellenanalyse, aus der Konsequenzen zu ziehen sind.

Länderübergreifende Daten und ein Bericht zum Juni-Hochwasser liegen jetzt vor. Nun müssen Verbesserungen im Hochwasserschutz und ihre Finanzierung geklärt werden. Wir brauchen nachhaltige Lösungen, ein nationales Hochwasserschutzprogramm.

Frage: Hochwasserschutz ist Ländersache. Woran hapert es?

Antwort: Wir müssen über eine einheitliche Koordination, aber auch die Anpassung von Standards reden. Das fängt bei solchen Sachen an wie der Höhe der Deiche oder der Zahl der Hochwasseralarmstufen. Thüringen hat beispielsweise drei Alarmstufen, unser Nachbar Sachsen vier.

Ich bin der Meinung, der Hochwasserschutz soll Ländersache bleiben. Aber wir brauchen deutlich mehr Abstimmung, gleiche Standards und eine Vereinbarung über die Kostenverteilung für Hochwasserschutz an den Ober- und Unterläufen der Flüsse.

Frage: Wieso eine Kostenverteilung zwischen Ländern wie Thüringen oder Bayern, mit den Oberläufen größerer Flüsse, und den Flachländern im Norden?

Antwort: An den Oberläufen haben wir die Kosten für große Stauanlagen. Aber neben dem technischen Hochwasserschutz muss den Flüssen auch mehr Raum gegeben werden, um ihre Fließgeschwindigkeit im Ernstfall zu verringern. Das ist eine Konsequenz aus den Überflutungen im Juni.

Frage: Also mit großem Aufwand Deiche zurückversetzen?

Antwort: Ja, dort wo es geht, alte Deiche abtragen und neue weiter von den Flüssen entfernt bauen. Das kostet aber viel Geld. Und da ist die Frage, wie man das gemeinsam finanziert. Ich finde, der Bund sollte mit ins Boot, aber auch die Bundesländer an den Unterläufen der Flüsse. Diskutiert wird auch über mehr Überschwemmungsflächen.

Es ist sinnvoller, gemeinsam in die Verhinderung von Schäden zu investieren als in deren Beseitigung. Polder können meiner Meinung nach auf landwirtschaftlichen Flächen ausgewiesen werden. Vom Bauernverband gibt es dazu Bereitschaft, wenn es klare Entschädigungsregelungen für mögliche Überschwemmungsschäden gibt. Ich finde, wir sollten beim Hochwasserschutz nicht nur Vorschriften machen, sondern auf Verständigung setzen.

Frage: In der Vergangenheit gab es zwischen den Umweltministern immer wieder Streit über die Prioritäten im Hochwasserschutz: Vorrang für technische oder ökologische Projekte?

Antwort: Man muss beides im Auge behalten. Es kann nicht nur darum gehen, Deiche und Dämme zu bauen. Aber man kann auch nicht überall Überschwemmungsgebiete ausweisen. Zwangsumsiedlungen sind für mich Unsinn.

Was wir aber brauchen, ist ein Beschleunigungsgesetz für die Planung und Genehmigung von Hochwasserschutzprojekten. Das ist eigentlich auch Konsens unter den Umweltministern. Knackpunkte der Konferenz sind vielmehr, wer die bundesweite Hochwasserschutz-Koordinierung übernimmt und wie die Finanzierung der nötigen Projekte erfolgt. Bestimmte Aufgaben soll der Bund übernehmen. Dafür werde ich eintreten.

Quelle: proplanta.de

Castrop-Rauxel. Auch unterhalb der Westerfilder Straße standen die Grundstücke und Keller unter Wasser

Der Donnerstag, 20. Juni, steckt den Frohlindern noch in den Gliedern. Auch gut zwei Monate nach den katastrophalen Regenfällen haben sie das Hochwasser in ihrem Stadtteil noch nicht vergessen, die Sorgen vor der nächsten Flut ist allgegenwärtig.

Mühlenbach: Sorge vor Hochwasser am Unterlauf | WAZ.de – Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/staedte/castrop-rauxel/muehlenbach-sorge-vor-hochwasser-am-unterlauf-id8368480.html#553043818Castrop-Rauxel. Auch unterhalb der Westerfilder Straße standen die Grundstücke und Keller unter Wasser

 

Der Donnerstag, 20. Juni, steckt den Frohlindern noch in den Gliedern. Auch gut zwei Monate nach den katastrophalen Regenfällen haben sie das Hochwasser in ihrem Stadtteil noch nicht vergessen, die Sorgen vor der nächsten Flut ist allgegenwärtig.

 

Mühlenbach: Sorge vor Hochwasser am Unterlauf | WAZ.de – Lesen Sie mehr auf:

http://www.derwesten.de/staedte/castrop-rauxel/muehlenbach-sorge-vor-hochwasser-am-unterlauf-id8368480.html#553043818

Castrop-Rauxel. Auch unterhalb der Westerfilder Straße standen die Grundstücke und Keller unter Wasser

 

Der Donnerstag, 20. Juni, steckt den Frohlindern noch in den Gliedern. Auch gut zwei Monate nach den katastrophalen Regenfällen haben sie das Hochwasser in ihrem Stadtteil noch nicht vergessen, die Sorgen vor der nächsten Flut ist allgegenwärtig.

 

Ministerin fordert mehr vorsorglichen Hochwasserschutz

Veröffentlicht: August 31, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz

Vor der Sonderkonferenz der Umweltminister von Bund und Ländern zum Hochwasserschutz am Montag in Berlin hat die Mainzer Ressortchefin Ulrike Höfken (Grüne) mehr Vorsorge gefordert.

Vor der Sonderkonferenz der Umweltminister von Bund und Ländern zum Hochwasserschutz am Montag in Berlin hat die Mainzer Ressortchefin Ulrike Höfken (Grüne) mehr Vorsorge gefordert.

Ausreichende Maßnahmen gegen Überflutungen kämen im Vorfeld billiger als eine spätere Schadensbeseitigung, sagte die rheinland-pfälzische Politikerin der Nachrichtenagentur dpa. Dafür müsse aber auch der Bund mehr zahlen.

Der Bau von Rückhaltebecken (Poldern) und die Rückverlegung von Deichen etwa kosteten viel weniger als die Schadensbewältigung nach einem extremen Hochwasser wie im Juni. Damit hätten die Flüsse wieder mehr Raum. Höfken forderte ein Hochwasserkonzept mit einer neuen Kostenverteilung. Der Bund müsste nicht nur mit Blick auf die Bundestagswahl (22. September) den aktuellen Milliarden-Fluthilfefonds unterstützen, sondern auch etwa 60 Prozent des präventiven Hochwasserschutzes übernehmen.

Quelle: rhein-zeitung.de

Mobile Schutzwände an neuralgischen Punkten

Veröffentlicht: August 30, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz

Drei Monate nach dem Echaz-Hochwasser sind viele Haus- und Grundstücksbesitzer, aber auch die Kommunen immer noch damit beschäftigt, die Schäden zu beheben. In Pfullingen wird sich die Sanierung der Sporthalle des Friedrich-Schiller-Gymnasiums noch eine Weile hinziehen (siehe obenstehenden Bericht), in Lichtenstein sind zwischenzeitlich zu den Folgen der Überflutung noch gravierende Hagelschäden hinzugekommen. In den Rathäusern gibt es daher bereits erste Überlegungen, was getan werden kann, damit Überschwemmungen dieses Ausmaßes sich nicht so schnell wiederholen können.

In der Echazstadt Pfullingen sind zum Beispiel Brücken ein Thema, sagt Stadtbaumeister Karl-Jürgen Oehrle auf Nachfrage. Manche sind für derartige Wassermassen offenbar falsch dimensioniert; an anderer Stelle – zum Beispiel am Steg über die Echaz hinter dem Schloss – setzte sich jede Menge Treibgut fest, sodass eine Art Staumauer entstand. Die Flutwelle suchte sich daraufhin ihren Weg am Hindernis vorbei, das Wasser floss auch über die Fußwege ab und drang von dort schließlich sogar bis in die Kurt-App-Halle ein.

Dem Hochwasser-Schutz der Sporthallen werde künftig eine größere Bedeutung zukommen, ist sich Oehrle sicher. So könnte zum Beispiel der Erdwall hinter dem Gymnasium an der Hohen Straße erhöht werden. Überlegt wird im Stadtbauamt auch, ob vielleicht mobile Hochwasserschutzwände an neuralgischen Punkten in der Stadt eine Lösung sein könnten. »Die Ständer dafür würden dauerhaft installiert, die Wände dann bei Bedarf eingebaut«, schildert Oehrle das Prinzip. Entscheiden wird darüber letztendlich der Gemeinderat.

Echazsohle ausbaggern

Darüber hinaus ist auch die Stadt Pfullingen dabei, eine Konzeption zum Schutz vor Hochwasser zu erarbeiten, wie es das Land für die Hochwasserrisiko-Managementpläne vorschreibt. Neben den ganz konkreten Schutzprojekten für Hallen oder Gebäude sollen darin auch übergeordnete Maßnahmen, die möglicherweise gemeinsam mit anderen Echaz-Anliegern wie Lichtenstein oder Reutlingen angegangen werden müssen, dargestellt werden, sagt der Stadtbaumeister.

Auch sein Lichtensteiner Kollege Eberhard Heyd sieht die Notwendigkeit, in Sachen Hochwasserschutz tätig zu werden. »Allerdings liegen uns ja noch keine fertigen Hochwassergefahrenkarten vor«, betont er auf Nachfrage. Auf der Basis der bisherigen Berechnungen, die das Regierungspräsidium der Gemeinde zur Verfügung gestellt hat, und aus den eigenen Erfahrungen aus der Juni-Katastrophe müssten aber schon jetzt Konsequenzen gezogen werden, sagt er.

Ganz konkret stellt er bereits Überlegungen an, die Echazsohle ausbaggern zu lassen. »Alles, was je dort hineingefallen ist, sei es ein Fahrrad oder seien es Balken, versintert in dem kalkhaltigen Wasser mit der Zeit«, erklärt Heyd. An diesen Hindernissen lagerten sich dann weitere Schichten an, was nach und nach dazu führe, dass die Fluss-Sohle ansteige.

Alle 50 Jahre einmal

Ob darüber hinaus Maßnahmen ergriffen werden, um zum Beispiel künftig alle Überschwemmungen zu verhindern, die als sogenanntes 100-jährliches Hochwasser eingestuft werden, müsse zunächst in den Gremien diskutiert werden. »Das Juni-Hochwasser ist vom Regierungspräsidium als ein 50-jährliches Ereignis eingestuft worden«, berichtet er. Es gab große Überschwemmungsflächen, obwohl, wie Heyd betont, die Echaz tatsächlich nur an wenigen Stellen über die Ufer getreten sei.

Diese neuralgischen Punkte am Flusslauf sind jetzt bekannt. »Für diese Bereiche werden wir uns etwas überlegen müssen«, erklärt der Lichtensteiner Ortsbaumeister.

Quelle: gea.de

Hochwasserschutz besiegelt Freibad-Aus

Veröffentlicht: August 30, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz, Sachsen

Dem Zschopauer Stadtrat wurde eine Liste mit zehn Vorhaben zur Flutschadensbeseitigung vorgestellt. Allein 1,49 Millionen Euro sollen ins Badgelände fließen.

Zschopau. Um die Schäden nach dem Frühjahrs-Hochwasser und dem wenige Tage später niedergegangenen Unwetter an der öffentlichen Infrastruktur in Zschopau zu beseitigen, sind reichlich 2,67 Millionen Euro nötig. Das hat das Bauamt der Stadtverwaltung ausgerechnet. Eine Liste mit zehn Maßnahmen stellte Bauamtsleiterin Kerstin Buschmann am Mittwochabend dem Stadtrat vor.

Das vom Umfang größte und zugleich umstrittenste Projekt ist die Offenlegung des verrohrten Gansbaches im Badgelände. Der Bach hatte nach Starkregen sein Bett verlassen, die Becken geflutet und die Traversen in Mitleidenschaft gezogen. Als Buschmann die Baukosten auf 1,49 Millionen Euro bezifferte, ging ein Raunen durch die Besucherreihen. „Für das Geld könnten wir doch gleich das Freibad sanieren“, flüsterte jemand. Für einige Abgeordnete hörte sich das Projekt so an, als wolle die Stadt vollendete Tatsachen schaffen und damit eine eventuell später mögliche Sanierung des Bades ausschließen. Dass der verrohrte Zulauf, der einst die Becken speiste, offengelegt werden soll, sah BFW-Fraktionschef Frieder Meyer als Widerspruch zur Bekundung des Stadtrates, dass die Freizeitstätte erhalten bleiben soll: „Für mich stellt sich das konträr dar.“ Otmar Müller (FDP) beklagte, dass sich der Ratsbeschluss, das Bad nicht abzureißen und demzufolge zu erhalten, nicht im aktuellen Haushalt widerspiegele.

Oberbürgermeister Klaus Baumann (CDU) bestritt, den Ratsbeschluss mit dem Abbruch der Gansbach-Verrohrung umgehen zu wollen. Schließlich müsse man zuerst den Hochwasserschutz gewährleisten. Nach der jüngsten Flut liege es ohnehin nahe, dass es für die Einrichtung keine Baugenehmigung mehr geben wird, fügte er hinzu.

Zuvor hatte Buschmann erklärt, dass nach dem Hochwasser nur ein Rückbau des Freibades konsequent sei: „Eigentlich müssten wir das Gelände an die Zschopau zurückgeben, weil es Schwemmland ist.“ Gegenüber „Freie Presse“ bestätigte sie, dass mit der Offenlegung des Gansbaches das Bad nicht mehr an dieser Stelle saniert werden könne.

Vor dem Stadtrat dämpfte sie Erwartungen, wonach Zschopau wie die Stadt Leisnig (Mittelsachsen) für die Badsanierung in den Genuss von Fördermitteln kommen könnte. Auf das Beispiel aus dem Nachbarlandkreis hatte die Freibad-Bürgerinitiative auf ihrer Internet-Seite verwiesen. Mitstreiter Frank Heyde bat Baumann zu prüfen, ob sich die Leisniger Erfahrungen auf die Motorradstadt übertragen ließen.

Theoretisch könne Zschopau zwar das Sanierungsgebiet für das Förderprogramm „Stadtumbau Ost“ auf ein Gebiet mit dem Bad und etwa dem Zweigwerkufer erweitern. Allerdings sei es schwierig, Entwicklungsziele zu definieren. Neben der Badsanierung müsste es im Flussgebiet gleichzeitig um den Rückbau von Gebäuden gehen. Das passe nicht zusammen, sagte Buschmann gestern der „Freien Presse“.

Vor dem Stadtrat machte sie am Mittwoch deutlich, dass die Situation von Leisnig nicht mit der von Zschopau vergleichbar sei. Die nächsten Bäder im Umfeld der 8700 Einwohner zählenden Stadt Leisnig mit 40 Ortsteilen befinden sich 12, 17 und 18 Kilometer von der Kommune entfernt. „Dagegen gibt es bei Zschopau im Umkreis von zehn Kilometern allein sieben Bäder“, so Buschmann. Das Leisniger Freibad befinde sich zudem schon mehr als 15 Jahre im Fördergebiet der Stadt.

Die Liste mit den Zschopauer Vorhaben ist laut Bauamtsleiterin inzwischen vom Landkreis geprüft und bestätigt worden. Der Gesetzgeber räumt die Möglichkeit einer 100-prozentigen Förderung ein.

Bauvorhaben im Umfang von 2,76 Millionen Euro

Zschopau hat neben der Offenlegung des Ganzbaches im Badgelände (1,49 Millionen Euro) vom Kreis neun weitere Projekte bestätigt bekommen:

 

Gewässerausbau Gräbelbach (10.000 Euro), Einlaufbauwerk und Durchlass Stadtgutbach (309.400 Euro), Sportanlage Sandgrube (408.900 Euro), Wasserstraße Krumhermersdorf (80.100 Euro), Uferweg (18.000 Euro), Wasserweg und Weg zur Bodemerkanzel (47.600 Euro), Wurzelweg (188.600 Euro), Brücke über den Nesselbach und Bachlauf am Freibad Krumhermersdorf (209.440 Euro), Altbergbauanlage „Heilige Dreifaltigkeit“ (3800 Euro).

Quelle: freiepresse.de

Thedinghausen-Werder – Die Höherlegung der Landesstraße 156 zwischen der Ueser Brücke und dem Deichschart in Werder um 60 Zentimeter ist vollendet. Ziel der Erhöhung war eine Verringerung der Sperrzeiten der viel befahrenen Strecke wegen Hochwassers.

Zwischen der erhöhten Fahrbahn und dem in etwa parallel verlaufenden Sommerdeich in Richtung Werder ist durch die Maßnahme quasi eine „Riesenwanne“ (Polder) entstanden, die bei Hochwasser voll läuft – vor allem, wenn das Hochwasser auch noch die erhöhte Straße überspült.

Dieser Polder muss nach dem Hochwasser in einem vertretbaren Zeitrahmen wieder Richtung Weser leerfließen, damit die Felder und Äcker nicht zusätzlich tage- oder wochenlang unter Wasser stehen. Ein schneller Hochwasserabfluss ist natürlich auch in dem Bereich auf der anderen Straßenseite (Richtung Fährhaus am Streek) nötig. Hier wirkt die erhöhte Straße nämlich als zusätzliche Barriere.

Damit das Wasser künftig zügig und ungehindert abfließen kann, werden derzeit mächtige Durchlässe eingebaut – zwei unter der Landesstraße hindurch und zwei in der Feldmark durch den Sommerdeich. Die Durchlässe durch den Sommerdeich sind jeweils 1,50 x 1,50 Metern groß und werden zusätzlich zu den alten kleineren Durchlässen installiert. Die mögliche Wasser-Ablaufmenge wurde durch die Maßnahme deutlich mehr als verdoppelt. Der bereits vorhandene Abflussgraben braucht in seinem Querschnitt nicht vergrößert werden.

Wie berichtet, haben mögliche Hochwasserszenarien bei der Planung und Durchsetzung des Vorhabens eine nicht unerhebliche Rolle gespielt. Sogar das Verwaltungsgericht musste in dieser Sache tätig werden. Um die Arbeiten am Sommerdeich durchführen zu können, wurde eigens in Höhe Deichschart eine mehrere hundert Meter lange Baustraße quer durch ein Maisfeld angelegt. Der benötigte Schotter wurde dabei auf ein spezielles Vlies aufgebracht, so dass das Material in Kürze wieder problemlos entfernt werden kann.

Insgesamt kostet die Maßnahme, bezahlt von der niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Außenstelle Verden (Straßenbauamt), rund 140 000 Euro. Dieser Betrag war bereits in die Gesamtkosten für die Straßenhöherlegung in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro eingestellt worden.

Quelle: kreiszeitung.de

Die Stadträte von Bitterfeld-Wolfen fordern fordern einen Feinschliff des Maßnahmekatalogs zum besseren Hochwasserschutz. Man müsse nun sämtliche Hinweise und Einwände aus allen Ausschüssen und Ortschaftsräten zusammentragen und vorberaten.

Skepsis und Stirnrunzeln: Der Maßnahmekatalog für besseren Hochwasserschutz in Bitterfeld-Wolfen hat in seiner jetzigen Form einen schweren Stand. „Betrachten wir das alles als frommen Wunsch“, macht Egbert Gueinzius (Pro Wolfen) seinem Herzen im Ausschuss für Recht, Ordnung und Verkehr Luft. Auch dort hagelt es Kritik gegen das von Oberbürgermeisterin Petra Wust (parteilos) eingebrachte dreiseitige Papier. Ohne Feinschliff, so der Tenor im Ausschuss, wird es kaum die Hürde Stadtrat nehmen können. Den Maßnahmenkatalog hat die Verwaltung auf den Weg gebracht, weil das Juni-Hochwasser neben Erfolgen bisheriger Schutzmaßnahmen auch „schonungslos Schwachstellen aufgezeigt“ hat.

Man müsse nun sämtliche Hinweise und Einwände aus allen Ausschüssen und Ortschaftsräten zusammentragen und vorberaten, ist Detlef Pasbrig (SPD) überzeugt. Er regt eine Abstimmung der Ortsbürgermeister an, bevor der Katalog im Stadtrat diskutiert wird. Als „Alibifunktion“ sieht Joachim Sabiniarz (Freier Wähler Greppin) das Papier. Zumal nicht einmal die Schäden des Juni-Hochwassers behoben seien. „Da muss man nur mal auf den Feldherrenhügel an der Goitzsche. Dann sieht man alles.“ Die Skepsis gegenüber dem Hochwasser-Maßnahmenkatalog ist groß. Bei Fachleuten ruft das Papier reichlich Stirnrunzeln hervor.

An die erste Stelle setzt die Stadt einen Staatsvertrag zwischen Sachsen und Sachsen-Anhalt, der grenzüberschreitenden Schutz ermöglichen soll. Der Jurist Egbert Gueinzius sagt dazu: „Da können wir doch wirklich nichts machen“. Statt einer durchdachten und mit Prioritäten versehenen Liste sieht er ein buntes Sammelsurium an Ideen vor sich. Gedanken zur Umsetzbarkeit: Fehlanzeige.

Den „Katalog mit frommen Wünschen“ verzeihe am Ende niemand. Nach zwei Warnschüssen – Gueinzius hat die Hochwasser 2002 und 2013 im Blick – müsse nun schnell und konkret gehandelt werden. „Aber wir sind nach der Flut 2002 zur Normalität zurückgekehrt.“ Man rede, argumentiere und meine offenbar, dass Bitterfeld-Wolfen ein Hochwasser so schnell nicht wieder treffen werde. „Ein drittes Mal geht das alles nicht gut“, denkt Gueinzius und gewinnt dem Maßnahmenkatalog sogar noch eine positive Seite ab. Es sei ein vorläufiges Papier und habe keinen Anspruch auf Endgültigkeit. „Ein Wunschzettel ohne Verantwortlichkeiten“, wird Joachim Sabiniarz noch deutlicher.

Die Kritik am Papier bringt die Verwaltung kaum aus dem Tritt. Ein Staatsvertrag wäre nun einmal das wichtigste, um überhaupt etwas langfristig auf den Weg bringen zu können, betont Peter Arning, Geschäftsbereichsleiter Bauwesen. Gleichwohl räumt auch er ein, dass Prioritäten nicht festlegt worden seien und diskutiert werden können. Momentan findet sich zum Beispiel bei kommunalen Maßnahmen die Einrichtung eines dauerhaften Stabes für außergewöhnliche Ereignisse deutlich vor der Sicherung der Betriebsfähigkeit des Schöpfwerkes am Gelben Wasser.

Das Papier befindet sich derzeit auf einem langen Weg durch die Instanzen. Es wird in allen Ortschaftsräten sowie in diversen Ausschüssen vorberaten und soll am 11. September vom Stadtrat Bitterfeld-Wolfen bestätigt werden.

Quelle: mz-web.de

Nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser

Veröffentlicht: August 28, 2013 von fluthelfer in Bayern, Hochwasserschutz

Die bayerische Staatsregierung hat nach dem verheerenden Hochwasser 1999 ein Aktionsprogramm auf den Weg gebracht. 1,6 Milliarden Euro sind seitdem in den Hochwasserschutz investiert worden – bis 2020 waren insgesamt Investitionen von 2,3 Milliarden Euro geplant, nach der Jahrhundertflut Anfang Juni ist die Summe auf 3,4 Milliarden aufgestockt worden.

Doch in vielen Regionen haben die Investitionen den Menschen nicht geholfen, als es vor knapp drei Monaten tagelang durchregnete. Gewaltige Flutwellen haben ganze Landstriche vernichtet und Existenzen zerstört. Ist das Geld in die falschen Maßnahmen geflossen?

Nein, sagt Daniel Skublics. Er forscht am Lehrstuhl für Wasserbau und Wasserwirtschaft der TU München und betont: „Ohne die Investitionen wäre es in einigen Regionen noch viel schlimmer gekommen. Das Aktionsprogramm war ein guter Wurf.“ Die Münchner beispielsweise seien von der Flut weitgehend verschont geblieben, berichtet Skublics. Wasserspeicher wie der Sylvensteinspeicher sind verbessert worden, Dämme verstärkt und Rückhaltepolder eingerichtet worden. Auch im Raum Deggendorf ist seit der letzten Flut viel passiert. Aber als Forscher sagt er auch: „Man kann nicht genug investieren.“ Entlang der Donau seien die Menschen noch relativ wenig geschützt, dort sei bisher zu wenig passiert, es müsse dringend vorangehen.

Genau das fordert auch der Bund Naturschutz Bayern immer wieder – nicht erst seit der Flutkatastrophe 2013. Während des jahrelangen Streits zum Donauausbau zwischen Straubing und Vilshofen sei viel Zeit verschwendet worden, sagt der BN-Regionalmanager Kurt Schmid. „Der Hochwasserschutz hätte unabhängig von der Diskussion um den Ausbau vorangehen müssen.“

Er kritisiert außerdem, dass zu viel Geld in technische Maßnahmen fließe. Der natürliche Hochwasserschutz, zum Beispiel durch Flussauen und Rückhaltebecken, sei grundsätzlich die bessere Methode.

„Extreme Wetterlagen werden durch den Klimawandel immer häufiger auftreten“, sagt Schmid. „Das Thema Hochwasserschutz darf nicht wieder in den Hintergrund rücken, sobald die Katastrophe vorbei ist.“ Und das, sagt er, war in der Vergangenheit eben immer wieder der Fall.

Quelle: ovb-online.de

Informieren und nicht diskutieren oder streiten – das war am Montagabend in der Realschule Nord die Marschrichtung bei der Veranstaltung der Stadtverwaltung zu den geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen. Kernbotschaften: Nur der innerstädtische Deichbau kann kurzfristig realisiert werden. Geschieht gar nichts, werden weite Teile der Innenstadt offizielles Überflutungsgebiet. Das käme in weiten Teilen einem Verbot von Bauprojekten gleich. Aber: Alternativer Hochwasserschutz ober- und unterhalb der Stadt muss sein. Alllerdings später – nach dem Deichbau.Die städtische Expertenriege mit Stadtbaurat Michael Nyveld, Stadtplanerin Anette Mojik-Schneede, Eckhard Dittmer von der Stadtentwässerung und dem externen Planer Rolf Rudorffer versuchten Überzeugungsarbeit pro Deichbau zu leisten. Die Horrorpläne von einst seien vom Tisch: Der Grüngürtel entlang der Este werde nicht abgeholzt und es entstünden keine Flutbollwerke mitten in der Stadt.
Michael Nyveld: „Das Ganze ist sogar eine städtebauliche Chance.“ Er nannte etwa den Stadtpark, der so eingedeicht werden soll, dass eine Art Amphitheater entstünde. Dort, wo es möglich ist – etwa an der Este in Höhe der Hansesteaße – bilden Straßen die Deiche, mitunter sollen sogar Häuser als Bollwerke gegen eine drohende Überflutung herhalten. Ein Teil der Vivergärten könnte nach der Baumaßnahme den Stadtpark vergrößern und überall dort, wo Spundwerke gebaut werden müssen, werden sie gestaltet. Etwa begrünt und verklinkert.
Verzichtet Buxtehude auf den Hochwasserschutz, wird das Land – das Verfahren ist auf der planerischen ielgeraden – förmlich Überflutungsflächen festsetzen. Das beträfe weite Teile der Innenstadt. Dort dürfen keine neuen Bebauungspläne mehr entwickelt werden und selbst ein schlichter Anbau an ein bestehendes Haus sei kaum noch möglich.

Eckhard Dittmer hatte sich mit den Alternativen zum Deichbau befasst. Mit Auffangflächen vor und hinter Buxtehude sei dem Hochwasserschutz tatsächlich Genüge getan. Die dafür notwendige Fläche von 9,4 Hektar für den Deichbau befinden sich aber auch auf Neu Wulmstorfer oder Jorker Gebiet. Buxtehude könne daher nicht einfach loslegen. Die Kosten für einen Polder unterhalb der Stadt stünden noch nicht fest. Überflutungsflachen oberhalb würden rund 7,7 Millionen Euro kosten. Das Investitionsvolumen für die innerstädtischen Deiche beziffert Dittmer auf rund 6,3 Millionen Euro.
Bürgermeister Jürgen Badur geht davon aus, dass 2014 das Vorhaben geplant werde. 2015 könnten die Deichbaumaßnahmen beginnen. Sie würden drei bis vier Jahre dauern. Während der Planungsphase könnten sich zudem Bürger alle mit Kritik und Vorschlägen einbringen.
Die Spitzen der Stadtverwaltung haben am Montagabend über die Deichbaupläne informiert und von vielen der rund 250 Zuhörer sogar Beifall bekommen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Deichbaugegner gewillt sind, die Stadt mit alternativen Maßnahmen vor Überflutung zu schützen. Sie wollen unter anderem ober- und unterhalb Buxtehudes weitläufige Überflutungsflächen schaffen.
Ihr Instrument ist das Bürgerbegehren. Dass es zu diesem Votum kommt, findet Bürgermeister Jürgen Badur, selbst überzeugter Befürworter des Deichbaus, richtig: „Das ist ein urdemokratisches Element“

Quelle: kreiszeitung-wochenblatt.de

Der Deich wächst

Veröffentlicht: August 24, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz

Zwischen der Bockwindmühle und dem Bootshaus wird gebaut. Anlagen wird es auf 6.400 Metern Länge geben. Die Arbeiten werden bis Ende 2015 veranschlagt.

So könnte es weitergehen. Sonnige Witterung und niedrige Wasserstände in den Flüssen sind günstige Voraussetzungen für die Deichbauarbeiten an der Elbe und der Schwarzen Elster. „Es sieht ganz gut aus“, sagt Barbara Gurschke, Projektleiterin beim Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW), in Elster.

Archäologen haben Arbeit beendet

In dem Ort, der im Juni vom Hochwasser der Elbe erneut hart getroffen wurde, ist inzwischen der Deichbau unmittelbar an der B 187 gut vorangekommen. Nachdem die Archäologen ihre Arbeiten vor Ort beendet haben und jetzt ihre Ergebnisse analysieren und dokumentieren, kann der Dammbau in diesem Bereich rasch fortgesetzt werden. Neben den Schutzwall kommt ein Deichverteidigungsweg. Er wird nicht allein bei Hochwasser benötigt, sondern bereits jetzt, um über ihn die Radler, die auf dem stark frequentierten Elberadweg unterwegs sind, umzuleiten und von den Baustellen fern zu halten, erläutert Barbara Gurschke.

Einschränkungen wird es in dieser Hinsicht an der Elbe über Jahre geben. Vier Bauabschnitte sind vorgesehen. Zwischen Iserbegka und der Straße nach Gorsdorf, die auf die B 187 mündet, werden Hochwasserschutzanlagen gebaut, auf einer Länge von 6 400 Metern. Die Hauptleistungen sollen möglichst Ende 2015 ausgeführt sein.

Der erste Bauabschnitt beginnt am Zufahrtsweg zur Bockwindmühle, läuft zunächst an der B 187 entlang, biegt dann vor den ersten Häusern zur Elbe ab und wird weiter am Strom entlanggeführt. „Wir versuchen alles, das zu beschleunigen.“ Mit dem Baubetrieb seien entsprechende Absprachen getroffen worden. Die Deichhöhen in diesem Bereich liegen je nach Geländeprofil zwischen 1,30 Meter und drei Metern. Die Bauphase hier werde bis Oktober nächsten Jahres währen. Wenn das Bootshaus erreicht ist, wird auf einer Länge von 1,6 Kilometern ein neuer Damm gezogen sein.

Erde muss entsorgt werden

Dann sind auch die Probleme mit der alten Mülldeponie, die sich zwischen der historischen Bockwindmühle und dem Ortsrand befindet, längst Geschichte. Hier muss in größerem Umfang Erdreich fachgerecht entsorgt werden. Anschließend ist neuer Boden aufzubringen, um eine ordentliche Standfläche für den neuen Deich zu bekommen, erläutert die Projektleiterin. Währenddessen lädt ein Bagger unablässig Erde, die zuvor zu einem Haufen zusammengeschoben wurde, auf einen Lastwagen. Mal ragen Metallteile heraus, im nächsten Moment ein alter Fahrradreifen. In den 90er Jahren, so erinnert sich Anwohner Karsten Hoffmann, der sich bei Barbara Gurschke nach dem Fortgang der Arbeiten erkundet, sei die Mülldeponie mit Erde bedeckt und bepflanzt worden.

Klar ist bereits, dass im Frühjahr der zweite Damm-Bauabschnitt begonnen werden kann. „Das Geld dafür steht zur Verfügung.“ Dann wird der Bereich zwischen der Bockwindmühle und Iserbegka geschlossen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden immense Erdmassen benötigt. Aus Jessen und Lindwerder, so informiert der Baubetrieb Ezel, werde das Gros der Baustoffe angefahren. Am Zugbach zwischen Elster und Iserbegka, so ist noch von Barbara Gurschke zu erfahren, wird ein Schöpfwerk errichtet. Und die Planungen für die Bauabschnitte drei und vier werden forciert. Es wird auf Tempo gedrückt.

Quelle: mz-web.de

Hochwasserschutz: Ein weiterer Schritt in Burtenbach

Veröffentlicht: August 24, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz, Thüringen

Landratsamt Günzburg leitet Planfeststellungsverfahren ein. Bürger können bis 2. Oktober die Pläne einsehen und Einwendungen erheben

Burtenbach In Burtenbach wurde nun ein wichtiger Schritt in Sachen Hochwasserschutz gemacht. Wie das Landratsamt Günzburg berichtet, habe die Behörde das wasserrechtliche Planfeststellungsverfahren für das Projekt des Freistaats Bayern zum Hochwasserschutz im Markt Burtenbach eingeleitet.

Die Bürger in Burtenbach und dem Ortsteil Kemnat sollen nach dem vom Wasserwirtschaftsamt Donauwörth geplanten Projekt vor einem statistisch einmal in 100 Jahren zu erwartenden Hochwasser („HQ 100“) der Mindel und Kleinen Mindel geschützt werden.

Aber auch für Thannhausen und Münsterhausen rückt der Hochwasserschutz damit wieder ein Stück näher, denn das Projekt für Thannhausen darf erst gebaut werden, wenn die Schutzmaßnahmen für Kemnat verwirklicht sind. Sonst würde es dort nämlich zusätzliche Hochwasser-Probleme geben. Münsterhausen wird wiederum durch das Projekt Thannhausen mit geschützt.

Landrat Hubert Hafner habe sich in der Vergangenheit mehrfach für eine rasche Umsetzung des Projekts eingesetzt, nachdem sich die Planung wiederholt verzögert hatte, heißt es in der Pressemitteilung. Hafner zeigte sich erleichtert, als ihm die Mitarbeiter die Nachricht übermittelten. „Die Bürger im Mindeltal haben genug durch die Hochwasser gelitten. Es wird Zeit, dass die Bagger anrollen. Das Landratsamt wird seinen Teil dazutun und das Verfahren zügig durchführen.“

Das Landratsamt Günzburg hat die Träger öffentlicher Belange beteiligt. Die Bürger in Burtenbach, Münsterhausen und Jettingen-Scheppach können nach Angaben der Behörde von 2. September bis 2. Oktober die Pläne in den jeweiligen Rathäusern einsehen und Einwendungen erheben.

Quelle: augsburger-allgemeine.de

Millionen für Hochwasserschutz in Harras

Veröffentlicht: August 24, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz, Thüringen

Harras (Landkreis Hildburghausen). Der Freistaat investiert in den kommenden zwei Jahren knapp 7,5 Millionen Euro in den Hochwasserschutz in der Ortslage Harras.

Thüringens Umweltminister Jürgen Reinholz nahm am Freitag zusammen mit Kommunalvertretern vor Ort den ersten Spatenstich für neue Hochwasserschutz-Mauern vor. „Mit dem Gesamtpaket der Investitionen verhindern wir einen möglichen Gesamtschaden von etwa 16 Millionen Euro. Kosten und Nutzen des Schutzes stehen hier in einem gesunden Verhältnis“, sagte Reinholz in Harras.

 

In der Ortslage werden bis Herbst 2015 neue Schutzmauern, Deiche und Entwässerungsleitungen entstehen, das Abflussprofil der Werra wird erweitert, eine Brücke erhält einen zusätzlichen Durchlass und der Rottenbach der in Harras in die Werra mündet wird naturnah gestaltet. Damit werden 18 Hektar bebautes Gebiet und 230 Häuser vor einem „Jahrhunderthochwasser“ (HQ 100) geschützt. Der Freistaat finanziert das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) sowie der Gemeinschafts¬aufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) von Bund und Ländern.

Bislang treten in Harras schon bei einem kleineren Hochwasser, wie es statistisch alle fünf Jahre vorkommt, Schäden in der Ortslage auf. Das jetzige Vorhaben geht auf eine Studie zum Hochwasserschutz an der oberen Werra von 2008 zurück, das Planfeststellungsverfahren begann im Frühjahr 2012. Vom großen Hochwasser im Mai/Juni 2013 blieb der Ort weitgehend verschont.

 

Minister Reinholz verdeutlichte am Beispiel von Harras eine Grundlinie des Thüringer Hochwasserschutzes: „Innerorts schützen wir die Menschen mit technischen Anlagen, außerhalb der Ortslagen lassen wir die natürliche Ausuferung zu.“

Quelle: thueringer-allgemeine.de

Mehr Schutz gegen Hochwasser

Veröffentlicht: August 24, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz

Stolberg. Die Bezirksregierung Köln hat die Überschwemmungsgebiete des Malefinkbaches, des Baaler Baches (beide untere Rur), des Ellebaches (mittlere Rur), des Omerbaches, des Wehebaches (beide Inde) und der Wiehl (Agger) neu festgelegt. Für den Omerbach und den Wehebach, die die Stadt Stolberg betreffen, sogar erstmalig

„Die Festlegung ist ein Prozess, der Zeit braucht. Für die Rur gibt es beispielsweise schon sehr lange solche Festlegungen“, sagt Marcus Seiler, Pressesprecher des Wasserverbandes Eifel-Rur (WVER). Für Omer- und Wehebach aber noch nicht. Das hat sich nun geändert.

Für die Stadt Stolberg bedeutet das, dass, vereinfacht gesagt, „da nichts mehr gemacht werden darf“, sagt Seiler. Kein Baugebiet, aber auch keine Baum- und Strauchbepflanzung, keine gelagerten Gegenstände, die den Wasserabfluss behindern oder fortgeschwemmt werden könnten, und ebenso wenig Ackerland. Allerdings geht es auf dem Stolberger Stadtgebiet – anders als beispielsweise in Luchem (Wehebach) oder Heistern (Omerbach) nur um ganz minimale Flächen. Die neue Festlegung gilt nun überall für 40 Jahre und dient dem Hochwasserschutz. „Das ist wichtig für die Bauplanung einer Kommune“, sagt Seiler. „Die Hochwasser-Risikomanagementrichtlinie erfordert, dass Hochwassergefahrenkarten erstellt werden.“

Sperrige Worte für ein ganz einfaches Prinzip: Stolberg und vor allem Stolberger sollen ebenso wenig wie andere Kommunen unter Wasser stehen. Und das werden sie wohl auch nicht – zum einen durch Vorkehrungsmaßnahmen. Zum anderen sind die Zonen, die nun ausgewiesen worden sind, unkritisch, bestätigt ein Sprecher der Stadt Stolberg. Es handele sich um Grünflächen.

Diese dienen nun dem Erhalt natürlicher Rückhalte- und Überflutungsflächen und werden bei einem 100-jährigen Hochwasser zur Entlastung beansprucht und gegebenenfalls überschwemmt. „Das ist ein statistischer Wert, der anzeigt, wie oft in 100 Jahren welche Flächen betroffen wären“, erklärt Seiler. Mithilfe dieses Wertes werden die entsprechenden Gebiete dann festgelegt.

Doch nicht nur das, es werden noch weitere Schutzmaßnahmen getroffen. „Am Omerbach wurden bereits drei Hochwasserrückhaltebecken gebaut“, berichtet Seiler. Für den Wehebach laufen die Planungen noch. Welche Maßnahmen dort vielleicht noch getroffen werden müssen, legt die Bezirksregierung Köln fest. Die Kommunen und auch der Wasserverband Eifel-Rur werden entsprechende Maßnahmen dann – wenn nötig – umsetzen. Wer sich die Karte mit den eingezeichneten Überschwemmungsgebieten in der Region ansehen möchte, kann dies tun auf der Webseite der Bezirksregierung.

Mehr Schutz gegen Hochwasser – Lesen Sie mehr auf:
http://www.aachener-zeitung.de/lokales/stolberg/mehr-schutz-gegen-hochwasser-1.642666#1859560155

 

„Die Festlegung ist ein Prozess, der Zeit braucht. Für die Rur gibt es beispielsweise schon sehr lange solche Festlegungen“, sagt Marcus Seiler, Pressesprecher des Wasserverbandes Eifel-Rur (WVER). Für Omer- und Wehebach aber noch nicht. Das hat sich nun geändert.

 

Für die Stadt Stolberg bedeutet das, dass, vereinfacht gesagt, „da nichts mehr gemacht werden darf“, sagt Seiler. Kein Baugebiet, aber auch keine Baum- und Strauchbepflanzung, keine gelagerten Gegenstände, die den Wasserabfluss behindern oder fortgeschwemmt werden könnten, und ebenso wenig Ackerland. Allerdings geht es auf dem Stolberger Stadtgebiet – anders als beispielsweise in Luchem (Wehebach) oder Heistern (Omerbach) nur um ganz minimale Flächen. Die neue Festlegung gilt nun überall für 40 Jahre und dient dem Hochwasserschutz. „Das ist wichtig für die Bauplanung einer Kommune“, sagt Seiler. „Die Hochwasser-Risikomanagementrichtlinie erfordert, dass Hochwassergefahrenkarten erstellt werden.“

 

Sperrige Worte für ein ganz einfaches Prinzip: Stolberg und vor allem Stolberger sollen ebenso wenig wie andere Kommunen unter Wasser stehen. Und das werden sie wohl auch nicht – zum einen durch Vorkehrungsmaßnahmen. Zum anderen sind die Zonen, die nun ausgewiesen worden sind, unkritisch, bestätigt ein Sprecher der Stadt Stolberg. Es handele sich um Grünflächen.

 

Diese dienen nun dem Erhalt natürlicher Rückhalte- und Überflutungsflächen und werden bei einem 100-jährigen Hochwasser zur Entlastung beansprucht und gegebenenfalls überschwemmt. „Das ist ein statistischer Wert, der anzeigt, wie oft in 100 Jahren welche Flächen betroffen wären“, erklärt Seiler. Mithilfe dieses Wertes werden die entsprechenden Gebiete dann festgelegt.

 

Doch nicht nur das, es werden noch weitere Schutzmaßnahmen getroffen. „Am Omerbach wurden bereits drei Hochwasserrückhaltebecken gebaut“, berichtet Seiler. Für den Wehebach laufen die Planungen noch. Welche Maßnahmen dort vielleicht noch getroffen werden müssen, legt die Bezirksregierung Köln fest. Die Kommunen und auch der Wasserverband Eifel-Rur werden entsprechende Maßnahmen dann – wenn nötig – umsetzen. Wer sich die Karte mit den eingezeichneten Überschwemmungsgebieten in der Region ansehen möchte, kann dies tun auf der Webseite der Bezirksregierung.

 

Quelle: aachener-zeitung.de

 

Stolberg. Die Bezirksregierung Köln hat die Überschwemmungsgebiete des Malefinkbaches, des Baaler Baches (beide untere Rur), des Ellebaches (mittlere Rur), des Omerbaches, des Wehebaches (beide Inde) und der Wiehl (Agger) neu festgelegt. Für den Omerbach und den Wehebach, die die Stadt Stolberg betreffen, sogar erstmalig

Mehr Schutz gegen Hochwasser – Lesen Sie mehr auf:
http://www.aachener-zeitung.de/lokales/stolberg/mehr-schutz-gegen-hochwasser-1.642666#399621039

Hochwasserbegehung in Vietze

Veröffentlicht: August 21, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz, Landkreis Lüchow-Dannenberg

Das Wasser hat sich aus Vietze zwar längst zurück gezogen, aber mit den Schäden haben Dutzende Einwohner des Ortes immer noch zu kämpfen. Am Donnerstag informierte sich die grüne Landtagsabgeordnete Miriam Staudte in Vietze über die Folgen der diesjährigen Flut.

 

Marion Munk aus Vietze ist an diesem Donnerstag ganz fröhlich: „Endlich! Heute ist der erste Tag, wo etwas aufgebaut wird und nicht nur abgerissen.“ Seit über zwei Monaten lebt die Vietzerin in einem Provisorium. Anders als manche ihrer Nachbarn konnte sie in ihrem Haus bleiben, musste sich aber ins Obergeschoss zurückziehen, da das Erdgeschoss vollständig durchfeuchtet war.

 

Fußböden, das frisch renovierte Bad, Einbaugeräte, ein Teil der Möbel – alles ist ein Opfer des eindringenden Wassers geworden. An diesem Donnerstag war es nun das erste Mal, dass Handwerker in ihrem Haus mit Einbauarbeiten beginnen konnten. Bisher ging es nur ums Trocknen, um das Herausreißen aufgequollener Fußböden, das Wegwerfen zerstörter Möbel usw. „Seit der Flut finde ich außerdem meine Schuhe nicht mehr wieder. Sie sind irgendwo verpackt,“ so Marion Munk.

 

Doch die Schuhe sind ihr geringstes Problem. Im Haus hat sie einen Schaden in mehrstelliger Tausenderhöhe zu bewältigen – ganz ohne Versicherung. „Bisher ist unser Haus immer trocken geblieben, da erschien uns eine Versicherung nicht notwendig,“ bedauert die alt eingesessene Vietzerin nun. Mit Spendengeldern konnte sie die notwendigsten Arbeiten beauftragen. Und letztendlich wird Marion Munk wohl ohne große Sorgen irgendwann wieder ein gut renoviertes Haus bewohnen können.

 

Was jedoch nicht nur Marion Munk, sondern alle ihre Nachbarn im unteren Vietze umtreibt: Was wird sein, wenn die nächste Flut kommt? Nach Aussagen von Experten kann es sein, dass die Pegelstände dann noch höher eintreten – wenn womöglich keine Deiche im Oberlauf mehr brechen oder der Aland im Brandenburgischen übergeleitet wird. …

 

Staudte: Fokus auf vorbeugenden Hochwasserschutz legen

 

Miriam Staudte, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, informierte sich am Donnerstag gemeinsam mit der grünen Direktkandidatin für den Bundestag, Julia Verlinden, in Vietze über die Folgen der Flut. Die kleine Abordnung besuchte einige Flutopfer und informierte sich über die Schäden im Ort, die auch am Friedhof und der uralten Feldsteinkapelle noch immer überdeutlich zu erkennen sind.

 

Hauptthema für die Landesregierung wird wohl sein, welche Art des Hochwasserschutzes sie mit welchem Anteil finanzieren wird. Erst eine Woche vor dem Besuch von Miriam Staudte hatte die zuständige Staatssekretärin erklärt, dass wohl nur ein gewidmeter Deich nach den Vorgaben des Niedersächsischen Deichgesetzese vom Land mit einem Anteil von 70 % finanziert werden könne.

 

Einige Vietzer warfen die Frage auf, ob nicht auch eine kleinere, günstigere Maßnahme sinnvoller wäre. Miriam Staudte will sich nun beim Umweltministerium dafür einsetzen, dass der Prozess, welche Massnahme realisiert werden, kann im engen Dialog mit den Einwohnerinnen und Einwohnern von Vietze abläuft. Dabei sollen alle Spielräume des Nds. Deichgesetzes ausgeschöpft werden.

Die Grünen-Politikerin betonte des weiteren, dass in Zukunft ein sehr viel stärkerer Fokus auf den vorbeugenden Hochwasserschutz gelegt werden müsse. Insbesondere zusätzliche Überschwemmungsflächen am Gesamtfluss Elbe seien notwendig, um neue Rekord-Höchststände zu verhindern.

Quelle: wendland-net.de

Baustelle am Rossel-Schöpfwerk liegt sechs Wochen still

Veröffentlicht: August 19, 2013 von fluthelfer in Dessau, Hochwasserschutz

Das Juni-Hochwasser und die zweite Welle Anfang Juli sorgten dafür, dass die Baustelle vom Rossel-Schöpfwerk sechs Wochen still gelegt wurde. Wertvolle Zeit ging dadurch verloren. Doch die Bauleitung hält weiterhin fest am Fertigstellungstermin Ende April 2014.

„Wir rücken nicht ab von dem Fertigstellungstermin. Noch nicht.“ Zu dieser Quintessenz verdichtet Olaf Hoffmann die Erkenntnisse der Bauberatung am Montag. Hoffmann ist Projektverantwortlicher des Bauherren LHW, des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft. Und das Projekt ist das Rosselschöpfwerk in Roßlau.

Die Beratung im Baucontainer auf der Stadtseite der Südstraße ist eine ganz reguläre. Im Turnus von zwei Wochen treffen Bauherr, Oberbauleitung, Baufirma und Bauüberwachung zusammen, um die aktuellen Schritte für das Großvorhaben abzusprechen und zu veranlassen. Die Stadt Dessau-Roßlau mit dem Umweltamt als Genehmigungsbehörde ist immer dabei.

Dieser Rhythmus hat sich seit anderthalb Monaten wieder stabilisiert. Vorher war Hochwasser, Katastrophenalarm und die Baustelle geflutet. „Die Natur hat es uns einmal mehr gezeigt, wer am längeren Hebel sitzt“, stellt Oberbauleiter Gerd Kade lakonisch fest. Als das Elbehochwasser von Tag zu Tag aufwuchs, den Rosselzulauf zurückstaute und die Prognosen für den Scheitel immer höher kletterten, war die Baustelle zu räumen. Am 31. Mai wurde alles an Material und Maschinen gesichert, was nicht niet- und nagelfest war. Rossel und Elbe fluteten die Baustelle für das Schöpfwerk, das den Flüssen ja ihre Schrecken nehmen soll. Aber eben nicht fertig ist.

In den Fluten versunken waren Bewährungen und Schalungen für die Mittelwand und Seitenflügel des Sielbauwerkes. Diese Teile mussten demontiert, gesäubert und zum Teil erneuert werden. Was bis zur Flut fertig war, das habe dem Wasser auch standgehalten, blickt Olaf Hoffmann zurück: Die Bohrpfähle als Gründung für das Sielbauwerk stehen nach wie vor an Ort und Stelle, wie 56 Zinnsoldaten. „Land unter“ aber hat vor allem eines gekostet: Zeit. In Summe verloren gegangen sind sechs Wochen. Von der warmen Jahreszeit, in der normalerweise die Baustellen „brummen“.

Der Rückstand ist beträchtlich. Nach ursprünglicher Planung sollte zur Jahresmitte 2013 mit dem Sielbauwerk das erste große Teilbauwerk des Projektes erledigt sein. Und die Rossel längst wieder in ihr angestammtes Bett zurückverlegt sein. Dies zu widerlegen, genügt schon der Blick vom Straßenrand: Noch immer markieren Spundwände und Big Packs die zeitweilige Rossel-„Umleitung“ und senken die Weidenbäume ihre Blätter zur Erde anstatt über dem Wasserspiegel des Flüsschens.

Um jetzt die Zeit ein Stück weit aufzuholen, suchen Bauleitung und Baufirma Möglichkeiten, die zwei Teilprojekte Absperrwerk und Schöpfwerk parallel voranzutreiben. Ursprünglich sollte ein Abschnitt nach dem anderen realisiert werden. Aber das waren die Pläne vor dem Hochwasser.

Auf neue Termine wollen sich Projektleiter Hoffmann und Oberbauleiter Kade nicht mehr festlegen. „Wir wissen doch nicht, wann und mit welcher Härte der Winter kommt.“ Aber am „Endziel“ hält man heute noch fest. Und das ist der 30. April 2014.

Quelle: mz-web.de

Werra-Meißner. Als Konsequenz aus den katastrophalen Überschwemmungen gegen Ende des Frühjahrs will der Umweltdezernent des Werra-Meißner-Kreises, Vizelandrat Dr. Rainer Wallmann, zusammen mit den Kommunen ein Werra-Auenkonzept entwickeln.

Die Werra müsse wieder mehr Raum erhalten, um in geeigneten Auebereichen gezielt über die Ufer treten zu dürfen, womit der Hochwasserschutz etwa auch für Witzenhausen verbessert werden könne. Eine solche Renaturierung der Werra sei ein Leuchtturmprojekt, an dem sich auch Kommunen im Nachbarland Thüringen beteiligen sollten.

Die renaturierten Flussauen wären zudem neue Biotope und dienten zugleich als Filter für die Meere, indem sie Dünger zurückhielten.

Wallmann verwies darauf, im benachbarten Rotenburg an der Fulda hätten ähnliche Maßnahmen zum Erfolg geführt. Vom letzten Hochwasser sei die Stadt weitgehend verschont geblieben.

Quelle: hna.de

Schkölen arbeitet an Hochwasserkonzept

Veröffentlicht: August 17, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz, Thüringen

Die Stadt Schkölen arbeitet an einem Hochwasserkonzept für ihr Gebiet. Die Finanzierung der Maßnahmen ist die größte Herausforderung.

Bereits vor einigen Wochen hatte eine Arbeitsgruppe, zu der Bürgermeister Matthias Darnstädt (LL/BV/BI), mehrere Stadträte und ein Vertreter des Bauhofes gehören, die vom Hochwasser Ende Mai/Anfang Juni betroffenen Orte besucht und Mängel aufgenommen. ­Daraus wurde nun ein Maß­nahmenplan mit groben Kostenschätzungen zusammengestellt.

Unter anderem ist darin die Aufschüttung des Dammes in Kämmeritz gegenüber das Hofes der Familie Weineck – der damals vom Wasser durchspült wurde – um einen Meter vorgesehen. Etwa 5000 Euro würde dies nach jetzigem Stand kosten. An der Wethaubrücke im Ort soll die Mauer in Fließrichtung rechts um rund zehn Meter verlängert werden. Kostenpunkt: 3000 Euro. Zwischen Dothener Mühle und Holzmühle muss der Uferbereich von überhängenden Bäumen und Schadholz beräumt werden (circa 1000 Euro).

In Schkölen selbst bildet ein Schutzdamm am Mönchsbach unterhalb der Waldbühne das Kernstück der Planungen. Für diese Maßnahme liegen auch Planungen vom Beginn der ­90er-Jahre vor. Diesen zufolge wären Investitionen von rund einer Viertelmillion Euro nötig. In den Flächennutzungsplan wurde der Damm ebenfalls aufgenommen.

Zudem wurde unter anderem festgestellt, dass die Drei-Bogen-Brücke in Böhlitz durch das Hochwasser beschädigt wurde. Dies ist besonders ärgerlich, da sie erst vor wenigen Jahren aufwendig saniert worden war. Zwischen Hainchen und Pratschütz stören zudem zwei Wehre den Fluss der Wethau. Sie waren zu DDR-Zeiten errichtet worden, um Wasser für den Gemüseanbau zu gewinnen. Zu den genannten und einigen weiteren Vorhaben sollen nun konkrete Projekte erarbeitet werden, erklärt Matthias Darnstädt.

„Die Umsetzung all dieser Maßnahmen hängt allerdings in erster Linie vom Geld ab.“ Ohne Fördermittel seien sie kaum denkbar. „Doch um diese zu ­bekommen, müsste bei einigen Institutionen erst einmal ein Umdenken einsetzen“, so der Bürgermeister. Oft stehe Schkölen nicht auf der Agenda, wenn es um den Schutz vor Hoch­wasser geht. „Aber das nächste kommt bestimmt.“

In der kommenden Woche sollen zwei Arbeitskräfte in einer über den Verein Ländliche Kerne koordinierten Fördermaßnahme störende Gehölze am Lauf der Wethau entfernen.

Quelle: otz.de

 

Bürger machen mit Plakaten Druck für Hochwasserschutz

Veröffentlicht: August 17, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz, Sachsen

Mit 1500 Postern wollen Anwohner der Würschnitz erreichen, dass das Thema auf der Tagesordnung bleibt. Unterstützt werden sie dabei vom Klaffenbacher Lions-Club.

Harthau/Klaffenbach. Menschen, darunter auch Politiker, vergessen schnell. Damit das mit dem erst wenige Wochen zurückliegenden Juni-Hochwasser nicht passiert, hat die Harthauer Bürgerinitiative Hochwasserschutz Würschnitztal eine Plakataktion gestartet. „Hochwasserschutz jetzt!“ steht auf den Postern vor dem Hintergrund einer hellblau eingefärbten Hochwasserszene und „Taten statt schöner Worte“ sowie „intelligente Lösungen für ganz Sachsen“.

Nachdem in Harthau bereits die ersten Exemplare verteilt wurden, sollen in den nächsten Wochen in der gesamten Stadt Plakate möglichst an Stellen angebracht werden, wo viele Menschen vorbeikommen, in öffentlichen Einrichtungen ebenso wie in Schaufenstern privater Geschäfte. „Wir hoffen, dass uns dabei viele Einwohner und auch Studenten unterstützen“, sagt Ralf Kirch- übel, Sprecher der nach dem August-Hochwasser 2010 gegründeten achtköpfigen Bürgerinitiative. Dort können die Plakate, von denen insgesamt 1500 Stück in den Formaten A 2 und A 4 gedruckt wurden, kostenfrei bezogen werden.

„Hochwasserschutz ist ja nicht nur ein Thema für die Flutopfer, sondern betrifft über die Schäden an Unternehmen und öffentlichen Gebäuden sowie die steuerfinanzierten staatlichen Hilfen jeden Bürger“, sagt Kirchübel zum Anliegen der Aktion. Deshalb, so versprechen sich die Initiatoren, sollen die Plakate die Erinnerung an die Hochwasser seit 2002 wach und den Druck auf die Politiker konstant halten, versprochene Hochwasserschutzmaßnahmen ohne Verzögerung zu verwirklichen.

Viele Anwohner der Würschnitz in Einsiedel und Harthau waren Anfang Juni bereits zum dritten Mal nach 2002 und 2010 vom Hochwasser betroffen und fordern vor allem, dass ein Hochwasserrückhaltebecken bei Jahnsdorf nicht erst nach 2017, sondern möglichst schnell gebaut wird. „Es hätte uns in Harthau vor den diesjährigen Überflutungen bewahrt“, ist Steffen Groh von der Bürgerinitiative überzeugt. Ihnen und ihren Mitstreitern gehe es aber nicht nur um wirksamen Schutz an der Würschnitz, sondern ebenso an der Zwönitz, der Chemnitz und allen anderen Flüssen in Sachsen, unterstreichen Kirchübel und Groh. Die Plakataktion hätten sie deswegen gleich nach dem jüngsten Hochwasser geplant.

Möglich geworden sei sie aber erst durch eine Geldspende des Lions-Clubs Chemnitz-Wasserschloß Klaffenbach. „Die Bürgerinitiative Hochwasserschutz ist eines der Projekte, die wir aus den Erlösen des diesjährigen Chemnitz-Marathons unterstützen“, erklärt Klaus Kleinertz, Organisator des Laufes und eines der derzeit 24 Mitglieder des 1999 gegründeten Lions-Clubs. Auch dessen Versammlungsort, das Schlosshotel im Wasserschloß Klaffenbach, war vom Juni-Hochwasser betroffen. Weil diese Flut genau eine Woche nach dem Marathon begann, habe man sich spontan entschlossen, eine Initiative für besseren Hochwasserschutz zu unterstützen. „An der Harthauer Initiative gefällt uns, dass es ihr nicht vorrangig um höhere Flutschutzmauern, sondern um intelligente Lösungen wie Überflutungsflächen geht“, sagt Clubmitglied Aribert Böhm, von dem der Vorschlag dazu stammte.

Plakate können morgen und am 24. August jeweils von 10 bis 14 Uhr bei Tino Frohberg, Klaffenbacher Straße 1, abgeholt werden.

Das Hochwasser Anfang Juni hat allein in Chemnitz nach Angaben der Stadtverwaltung Schäden von rund 21,6 Millionen Euro angerichtet. Damit lagen sie höher als bei den Flutkatastrophen 2002 und 2010, als jeweils Schäden von etwa 17 Millionen Euro bilanziert wurden. Am schwersten betroffen waren in diesem Jahr Straßen, Brücken und Gleise mit Schäden von 5,7 Millionen, Privathaushalte mit 2,8 Millionen sowie Unternehmen mit 2,5 Millionen Euro.

Lions (Löwen)-Clubs sind Organisationen, deren Mitglieder in freundschaftlichem Miteinander Gutes tun wollen. Der erste entstand 1917 in den USA, in Europa gibt es seit 1948 Lions-Clubs. Die internationale Lions-Vereinigung zählt insgesamt mehr als 1,35 Millionen Mitglieder in fast 47.000 Clubs aus 208 Ländern und Gebieten, darunter sechs Clubs in Chemnitz. Ursprünglich als reine Herrenclubs gegründet, beträgt der Frauenanteil heute fast ein Viertel.

Quelle: freiepresse.de

Die Landesdirektion Sachsen hat den Planfestellungsbeschluss für den Polder Löbnitz erlassen. Damit könne die Landestalsperrenverwaltung mit dem Bau weiterer Abschnitte beginnen.

Das teilte die Behörde am Freitag mit. Die Landesdirektion hatte bereits den vorzeitigen Baubeginn am Deich von Bad Düben-Hohenprießnitz sowie in Wellaune im Norden von Sachsen genehmigt. Diese Arbeiten stünden kurz vor dem Abschluss. Das Polder-Projekt verbessert den Angaben zufolge den Hochwasserschutz an der Vereinigten Mulde bis zur Landesgrenze nach Sachsen-Anhalt. Es ist 19,8 Kilometer lang und hat eine Fläche von 1500 Hektar. Der Polder kann bei einem Hochwasser 15 Millionen Kubikmeter Wasser aufnehmen. Über die Höhe der Investition wurden keine Angaben gemacht.

Quelle: focus.de