Das Hochwasser hat den vom Schicksal hart getroffenen Bück-Brüdern aus Untermhaus zusätzlich zugesetzt.

Die drei Brüder Holger, Hugo und Harry Bück müssen ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Beide Eltern sind 2006 verstorben. Im Juni haben sie ihren großen Bruder Hermann beerdigt.

Dieser Schicksalsschlag und obendrein das Hochwasser, das Anfang Juni auch die Schafwiesen-Siedlung im Geraer Stadtteil Untermhaus mehrere Tage unter Wasser setzte, haben den Dreien in den vergangenen Wochen viel abverlangt. „Wir wollen das nicht dramatisieren“, sagt der 24-jährige Hugo, der in Erfurt seit 2011 Forstwirtschaft studiert. Trotzdem sind sie Fast-Nachbarin Steffi Nauber dankbar, dass sie auf die aktuell sehr schwierige Lebenssituation der drei jungen Männer gegenüber unserer Zeitung aufmerksam machte. Allein hätten sie nicht um Unterstützung aus der Gemeinschaftsaktion von Ostthüringer Zeitung und Diakonie Mitteldeutschland „Thüringen hilft!“ nachgefragt.

„Das ist mir fast unangenehm und macht mich verlegen“, gesteht Harry, der gestern 29 geworden ist. Er ist gelernter Maler und Lackierer, hat zwischenzeitlich zum technischen Zeichner umgeschult und in den letzten Monaten in einer Pizzeria gearbeitet. Weil auch der Jüngste, der 22-jährige Holger, noch in der Ausbildung ist und demnächst das zweite Semester Animationsregie in Potsdam studieren will, fehlt Geld.

Es wird dringend gebraucht, um die kleine Doppelhaushälfte von den Wasserschäden zu befreien und darüber hinaus schon lange aufgeschobene Sanierungsarbeiten durchführen zu können. Stephan Schroer, der Experte von der Diakonie Katastrophenhilfe, hat unterdessen einen Gutachter gebeten, die Schäden am Haus einzuschätzen. 5000 Euro groß ist der Schaden am Hausrat, sagt Kirchenkreissozialarbeiterin Martina Czaja von der DO Diakonie Ostthüringen gGmbH aus Untermhaus. Dazu gehören auch solche für immer verlorene Habseligkeiten wie Fotoalben, Handzeichnungen, Gedichte und Handzeichnungen des Vaters.

Kostenvoranschläge für die Haussanierung liegen jetzt bei 8300 Euro. Da sind jene für Trockenbauer und Dämmung für das 1936 erbaute Haus noch gar nicht aufgelistet.

Als nächster Schritt sei ein Treffen mit Gutachter und Versicherungsvertreter geplant, um zu erfahren, welche Kosten die Versicherung übernehmen kann. Doch damit nicht genug. Ob die viereinhalbtausend Euro Bestattungskosten wirklich in 100-Euro-Schritten abgestottert werden können, ist offen. „Wir haben keine Schulden“, sagt Hugo stolz. Auf das Hauskonto für alle Nebenkosten zahlt jeder 70 Euro im Monat ein. Übrig bleibt da nichts. Für Reparaturen hat Harry deshalb Anfang des Jahres ein extra Konto angelegt. 190 Euro sind dort jetzt zusammen.

Repariert werden müssen das Dach, im Bad macht sich Schimmel hinter den Fliesen breit, die Wasserleitung braucht Ersatz, weil der nötige Druck nicht mehr ausreicht, und an einer Heizung fehlt es. Mit Öfen bekommen die Drei das Haus im Winter nicht mehr warm. „Wir sind abgehärtet“, sagt Hugo

Ein Verkauf der Immobilie komme für die Drei nicht in Frage. Das wäre ein zusätzlicher Verlust. „Wir arbeiten woanders, aber wir leben hier“, sagt Harry, der seinen Geraer Bekanntenkreis schätzt. Freunde, die auch nach dem Hochwasser tagelang mit angepackt haben und in der Trauer Beistand gaben. „Ihnen gehört ein ganz großer Dank“, sagt Holger. „Das hier ist ein Zufluchtsort für uns, auch wenn was mit dem Studium schief geht“, meint Hugo und spricht von Sicherheit.

Harry wird nachdenklich und schaut zu Hermanns Zimmer, der zuletzt bei VW in Braunschweig gearbeitet hat. Am Mittwoch wäre er 30 Jahre alt geworden. „Wir waren an seinem Grab“, sagt Hugo und Harry erzählt davon, dass er gern das Kinderbuch vollenden möchte, von dem Hermann immer schon sprach. Dass das noch Zeit braucht, verschweigt er nicht. Zu groß sei der Schmerz.

Einen Lichtblick gibt es mit der nach dem Hochwasser neu ergrünten Wiese im Garten am Haus. Die hat Hugo angelegt. „Das ist cool, er kommt immer mit den besten Ideen“, meint sein älterer Bruder.

Der Keller ist fast leer und trocknet. Nur eine Sitzgarnitur für den Garten, die ein Spender aus dem Sauerland bei einer spontanen Tour nach Gera vorbei brachte, hat dort ihren Platz. Drei der 180 fabrikneuen Entfeuchter, die die Diakonie Katastrophenhilfe den Geraern zur kostenlosen Ausleihe übergab, hat Martina Czaja vorgestern nach Untermhaus gebracht, um die Trocknung des Kellers zu beschleunigen. Holger, Hugo und Harry wollen gern hier bleiben. Ohne Hilfe geht das nicht.

Quelle: otz.de

 

Hochwasser: Surfen in Weiler in den Bergen

Veröffentlicht: Juli 29, 2013 von fluthelfer in Bayern

surfenNicht ungefährlich. Das Hochwasser heute Abend treibt die tollsten Blüten: In Weiler in den Bergen wird gesurft.

Das Unwetter hat auch den Stadtteil in den Bergen getroffen. Teile der Ortsdurchfahrt stehen unter Wasser. Einige mutige Jungs schnappten ihre Surfbretter und dürften als die ersten Wellenreiter in der Geschichte ihres Dorfes in die Ortschronik eingehen. Ehrensache müsste für die Surfer allerdings sein, nach ihrem Spaß beim Aufräumen und Auspumpen mit anzupacken. Die Feuerwehren sind gegen 22 Uhr immer noch im Großeinsatz.

Quelle: http://remszeitung.de

 

Rund 23.000 Besucher haben bislang die ägyptischen Mumien und Grabbeigaben im Besucherzentrum Arche Nebra im Burgenlandkreis gesehen. „Obwohl das Haus nicht selbst betroffen war, hatten wir durch das Hochwasser einen Besucherrückgang“, sagte Sprecherin Manuela Werner zur Halbzeitbilanz. Es habe viele Anrufe gegeben, weil Touristen geglaubt hätten, ganz Sachsen-Anhalt sei nicht mehr befahrbar. Die Sprecherin blieb aber bei der Einschätzung, dass bis zum Ende der Ausstellung am 10. November rund 50.000 Menschen kommen werden.

In der als Wanderausstellung konzipierten Schau „Ägyptische Mumien – Eine Reise in die Unsterblichkeit“ sind rund 80 Originale aus dem Ägyptischen Museum in Florenz (Italien) zu sehen. Unter den rund 4700 bis 2000 Jahre alten Stücken befinden sich Goldschmuck, Kosmetikschalen und Vasen.

In der Nähe des Besucherzentrums hatten 1999 zwei Männer die mehr als 3600 Jahre alte Himmelsscheibe von Nebra mit der ältesten konkreten Himmelsdarstellung der Welt illegal ausgegraben. Den Fundort auf dem 252 Meter hohen Mittelberg markiert heute eine glänzende, überdimensionierte Edelstahlscheibe, daneben befindet sich ein 30 Meter hoher Aussichtsturm. Das Original ist im Landesmuseum in Halle ausgestellt.

Quelle: lvz-online.de

Spenden haben Flutopfer meist noch nicht erreicht

Veröffentlicht: Juli 29, 2013 von fluthelfer in Sachsen-Anhalt

Bei Landkreisen und Städten in Sachsen-Anhalt sind nach der Flut große Spenden angekommen. Doch vielerorts ist das Geld noch nicht an die Betroffenen ausgezahlt worden – aus gutem Grund.

Nach dem Rekordhochwasser in Sachsen-Anhalt haben viele Menschen Geld gespendet. Mindestens 2,1 Millionen Euro sind bei betroffenen Landkreisen und Städten Sachsen-Anhalts eingegangen. Wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa ergab, wurde in vielen Fällen allerdings noch nicht mit der Auszahlung begonnen – oder es wurden nur Sofortmaßnahmen ergriffen. Man wolle sich erst einen Überblick über die Zahl der Betroffenen verschaffen und staatliche Hilfen abwarten, hieß es bei vielen Stellen. So sollen unter anderem Mehrfachauszahlungen oder eine ungerechte Verteilung vermieden werden.

Hohe Spendenbereitschaft

Auf dem Spendenkonto der Landeshauptstadt Magdeburg sind inzwischen mehr als 450 000 Euro eingegangen, wie eine Sprecherin sagte. Es kämen immer noch Beträge hinzu, auch größere etwa aus Benefizveranstaltungen. Mit der Auszahlung werde die Stadt voraussichtlich Mitte bis Ende August beginnen. Derzeit würden Anträge gesammelt. Bei der Stadt Halle sind laut Verwaltung bisher mehr als 683 000 Euro eingegangen. Anträge würden noch bis Mitte August angenommen. „Wann mit der Auszahlung begonnen wird, steht im Moment noch nicht fest“, hieß es.

In Dessau-Roßlau liegen die Spenden bei knapp 70 000 Euro. Zu welchem Zeitpunkt sie ausgeteilt werden, könne er momentan nicht mitteilen, sagte ein Sprecher der Stadt. Beim Landkreis Stendal sind laut Landratsamt etwa 460 000 Euro Spenden eingegangen. Auch hier wartet der Kreis noch mit der Auszahlung.

Auch der Landkreis Wittenberg hat die Spenden in Höhe von knapp 70 000 Euro noch auf dem Konto. Sprecher Peter Gauert bezeichnete es als unstrittig, dass sie für solche Fälle eingesetzt werden sollen, in denen keine andere Hilfe greife – weder staatliche Soforthilfen noch Versicherungen. Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld soll eine Arbeitsgruppe über die Vergabe der Spenden entscheiden, wie ein Sprecher mitteilte. Insgesamt seien auf dem Konto des Kreises knapp 40 000 Euro eingegangen.

Saalekreis hat Spenden schon verteilt

Der Salzlandkreis hat bis jetzt mehr als 108 000 Euro Spenden erhalten. Mit der Verteilung soll laut Landratsamt noch gewartet werden, bis ein bestimmtes Computerprogramm verfügbar ist. Damit sollen beispielsweise Mehrfachauszahlungen vermieden werden. Der Burgenlandkreis hat bislang 118 000 Euro gesammelt, wie Kämmerin Simone Husemann sagte. Es sei noch unklar, wann das Geld ausgezahlt werde.

Der Saalekreis dagegen hat die rund 100 000 Euro Spenden, die er eingenommen hatte, schon verteilt. „Wir haben das Geld zu gleichen Teilen an die acht betroffenen Kommunen weitergegeben“, sagte Sprecherin Kerstin Küpperbusch. Der Kreistag habe das entschieden. Die Bürgermeister wüssten am besten, wie das Geld eingesetzt werden sollte. Der Landkreis Jerichower Land verzeichnete aktuell keinen Eingang von Geldspenden. „Wir gehen davon aus, dass etwaige Spenden direkt an die Gemeinden gezahlt worden sind“, sagte Henry Liebe von der Pressestelle des Landkreises.

Auch bei den sozialen Organisationen in Sachsen-Anhalt sind nach der Flut viele Spenden eingegangen. Das Deutsche Rote Kreuz hatte bis Mitte Juli für die Flutopfer in Deutschland bundesweit knapp 18,8 Millionen Euro gesammelt. Wieviel davon genau nach Sachsen-Anhalt fließen wird, steht noch nicht fest. Nach Angaben von Landesgeschäftsführer Rainer Kleibs müsse man dazu erst die genaue Zahl der Flutopfer in Sachsen-Anhalt abwarten. Dennoch habe man bereits geschätzte 100 000 Euro an etwa 100 Fälle ausgezahlt, die es besonders schlimm getroffen hat.

Finanzministerium hat bereits sieben Millionen ausgezahlt

Auch die Diakonie hatte bundesweit gesammelt und so gut 20 Millionen Euro an Spenden zusammenbekommen. Davon seien bisher 1,7 Millionen Euro für Sofortmaßnahmen verteilt worden. Wieviel von den Spenden nach Sachsen-Anhalt fließen wird, steht nach Angaben der Diakonie Mitteldeutschland nicht fest. Es werde immer im Einzelfall entschieden.

Die Caritas hat bundesweit etwa 12 Millionen Euro gesammelt. Zudem seien bei der Caritas für das Bistum Magdeburg rund 180 000 Euro eingegangen, sagte Klaus Skalitz, Caritas-Direktor der Diözese. Bisher seien Haushaltsbeihilfen gezahlt worden. Voraussichtlich ab Anfang September werden Anträge Betroffener angenommen. Beim Paritätischen in Sachsen-Anhalt sind es nach eigenen Angaben aktuell knapp 623 000 Euro. Mit der schrittweisen Auszahlung des Geldes habe man bereits am 11. Juli begonnen.

Beim Finanzministerium in Sachsen-Anhalt ist die Auszahlung der Soforthilfe in vollem Gange. Nach Angaben von Sprecher Wolfgang Borchert sind bisher mehr als sieben Millionen Euro an Soforthilfe ausgezahlt worden. Zusätzlich seien noch einmal knapp 2,9 Millionen Euro Sofortmaßnahmen für Hauseigentümer geflossen, beispielsweise für das Auspumpen von Kellern. Noch bis Mitte August sollen Soforthilfen ausgezahlt werden.

Quelle: mz-web.de

20 Künstler von Juni-Hochwasser betroffen

Veröffentlicht: Juli 29, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Das Juni-Hochwasser in Sachsen machte vor der Kunst nicht Halt. Die Dresdner Musentempel blieben zwar verschont. Einige Künstler aber hat es erneut zurückgeworfen.

Zu den Opfern des Juni-Hochwassers im Freistaat gehören auch wieder freischaffende Künstler. „Wir haben aus Sachsen 20 Meldungen über insgesamt 118.760 Euro Schaden“, sagte der Vorsitzende des Bundesverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) in Berlin, Werner Schaub. Mit der Flutkatastrophe 2002 sei das aber nicht vergleichbar. Es sei derzeit noch nicht klar, welche Hilfen vom Bund im Einzelnen zur Verfügung stehen.

 

 

Allein aus Bayern wurden laut Schaub von 25 Künstlern Schäden von fast einer Million Euro gemeldet. 2002 hatte der Sächsische Künstlerbund Hilfen für knapp 40 Bildende Künstler organisiert und mit Mitteln des Bundesverbandes rund 300.000 Euro zur Verfügung gestellt. Manche traf es nun erneut, Andere hatten Glück, wie die stellvertretende Geschäftsführerin des Landesverbandes Bildende Kunst Sachsen, Antje Friedrich, sagte.

 

 

„Das Hochwasser kam nicht so schlagartig wie damals, so dass genug Zeit blieb, Arbeiten und Inventar auszulagern.“ Ausgezahlt hätten sich auch die Hochwasserschutzmaßnahmen. Trotzdem verloren einige Künstler Ateliers, Ausstellungsräume und Werke. Für die Freischaffenden sei eine solche Katastrophe und Auszeit nur schwer zu bewältigen, sagte Friedrich. „Auch wenn das künstlerisch eine fruchtbare Zeit sein könnte.“

 

 

Mehr Glück hatte laut Friedrich diesmal der Bildhauer und Keramiker Torsten Freche in Polbitz (Landkreis Nordsachsen). 2002 hatte er rund 70 Prozent seiner Werke verloren. Diesmal konnte er Werkzeuge, Material, Brennofen und Kunstwerke in Sicherheit bringen. Schwierigkeiten machte dafür ein anhaltend hoher Grundwasserspiegel.

Quelle: sz-online.de

Hochwasser wirkt nach – Stornierungswelle in Ferienregionen

Veröffentlicht: Juli 29, 2013 von fluthelfer in Bayern

Die Fernsehbilder von überfluteten Ortschaften in Bayern haben sich bei vielen Menschen in Deutschland fest eingebrannt. Dem Gastgewerbe beschert das noch immer Umsatzausfälle.

Nach dem Hochwasser in einigen Teilen Bayerns handeln sich die Ferienregionen im Freistaat noch immer reihenweise Absagen von Urlaubern ein. Die Branche kämpfe weiter mit einer Stornierungswelle, sagte der Sprecher des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes, Frank-Ulrich John, der Nachrichtenagentur dpa in München. Daran habe auch die aktuelle Schön-Wetter-Periode nichts geändert. «Das Schlimmste ist, dass viele Leute denken, Bayern stünde nach wie vor unter Wasser, und zwar Gesamtbayern.»

Dabei könne man beispielsweise auch in dem vom Hochwasser betroffenen Passau «schon wieder einen schönen Urlaub verbringen», betonte John. Er hofft, dass vor allem die Menschen aus Bayern, die zur bevorstehenden Ferienzeit Urlaub im Freistaat machen wollten, an ihren Plänen festhalten. «Das wäre unser großer Appell: Fahrt da hin, das ist besser zum Teil als eine Spende.» Gerade der Tourismus sei eine klassische Querschnittsbranche und könne andere Wirtschaftszweige stützen, denn mehr als die Hälfte der Ausgaben, die Feriengäste tätigen, flössen in andere Branchen wie den Einzelhandel.

Heftige Einbrüche

Nachdem die Umsätze im Gastgewerbe schon im Mai um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurückgegangen waren, dürfte es bei Dauer-Regen und Hochwasser im Juni noch zu deutlich heftigeren Einbrüchen gekommen sein, erwartet John. Genaue Zahlen lägen aber noch nicht vor. Nun hoffe die ganze Branche auf langanhaltendes Sommerwetter und einen schönen Herbst, doch werden sich die Umsatzrückgänge auf Jahressicht nicht mehr wettmachen lassen, erwartet John. «Wir haben die hochverderblichste Branche, noch schlimmer als Frischmilch.» Was Hoteliers und Biergarten-Wirte heute nicht verkaufen, könnten sie morgen nicht mehr hereinholen. Allerdings hatte die Branche im Vorjahr Rekorde bei Umsätzen und Auslastung erlebt.

Quelle: augsburger-allgemeine.de


Hochwasser wirkt nach – Stornierungswelle in Ferienregionen – weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Hochwasser-wirkt-nach-Stornierungswelle-in-Ferienregionen-id26413036.html

Deich bei Fischbeck wird 2014 neu gebaut

Veröffentlicht: Juli 27, 2013 von fluthelfer in Fischbeck

Der Elbedeich bei Fischbeck soll zügig neu gebaut werden. Das hat der Chef des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft, Burkhard Henning, auf einem Forum von MDR SACHSEN-ANHALT in Schönhausen angekündigt. Der Deich werde DIN-gerecht auf einer Länge von acht Kilometern erneuert, hieß es. Dies betreffe den Abschnitt von Jerichow in Richtung Norden bis zur Bundesstraße 188. Auch die übrigen, unsicheren Deichgebiete sollten so schnell wie möglich angepackt werden, kündigte Henning an. Der Bürgermeister der Gemeinde Elbe-Havel-Land, Bernd Witt, sagte, es seien Nägel mit Köpfen gemacht worden.

Unsanierter Deich brach durch Hochwasser

Der unsanierte Elbedeich bei Fischbeck hatte dem Hochwasser nicht standgehalten und war gebrochen. Weite Teile des Elb-Havel-Winkels liefen mit Wasser voll. In gut 20 Ortschaften wurden enorme Schäden verursacht. Erst nach einer Woche konnte das Leck im Deich wieder geschlossen werden. Dazu wurden Lastkähne versenkt. Mittlerweile wurden die Schiffe wieder entfernt. Eine Spundwand dichtet nun den Deich ab.

Am Dienstag hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel das Hochwassergebiet in der Altmark besucht. Dabei sagte die Regierungschefin den Opfern im Elb-Havel-Winkel schnelle Hilfe zu. Noch im August solle erstes Geld aus dem Hilfsfonds von Bund und Ländern fließen.

Quelle: mdr.de

Deiche oder Auen? Das ist hier die Frage

Veröffentlicht: Juli 27, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Nach der Juni-Flut an Elbe und Donau ist ein Streit über den richtigen Hochwasserschutz entbrannt. Naturschützer wollen den Flüssen vor allem wieder mehr Raum geben, die Politik will Polder anlegen.

 

Mit der Hitze steigt die Waldbrandgefahr zwischen Elbe und Havel. Dort, wo vor wenigen Wochen noch 150 Quadratkilometer Land unter Wasser standen, herrscht derzeit die höchste Alarmstufe. Und doch ist Sachsen-Anhalts Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) ganz froh über das trockene Wetter. Solange keine Sturzregen niedergehen, ist kein neues Hochwasser zu befürchten.

Der geborstene Elbdeich bei Fischbeck im Landkreis Stendal ist lediglich mit einer Spundwand provisorisch repariert. Der Deichbau steht daher ganz oben auf der Prioritätenliste des Landes. „Das muss jetzt sehr schnell gehen“, sagt Haseloff und versichert: „Am Hochwasserschutz wird nicht gespart.“

Bis 2020 will allein Sachsen-Anhalt weitere 600 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investieren. Das Land kann mit der Unterstützung aus Fördertöpfen der Europäischen Union und des Bundes rechnen und hofft zudem auf etwa 100 Millionen Euro aus dem aktuellen Fluthilfefonds.

Auch Bayern hat nach dem verheerenden Juni-Hochwasser an der Donau sein Aktionsprogramm zum Hochwasserschutz überarbeitet und die Gelder für die notwendigen Maßnahmen aufgestockt. Bis 2020 will das Land insgesamt 3,4 Milliarden Euro in den Hochwasserschutz investieren. Die notwendigen Planungsverfahren sollen verkürzt werden. Um die Arbeiten zu beschleunigen, wurden bereits 150 neue Stellen geschaffen.

Mehr Überflutungsräume schaffen

Über die richtigen Maßnahmen zum Schutz vor Überschwemmungen wird jedoch heftig gestritten – zwischen den Parteien, aber auch zwischen Politik und Naturschutz. Einig sind sich alle Beteiligten lediglich, dass es nicht mehr ausreicht, immer höhere Deiche und Flutmauern zu bauen.

Auf die Kombination von technischem und ökologischem Hochwasserschutz kommt es an. Doch da gehen die Vorstellungen auseinander. Die Naturschutzverbände fordern, den Flüssen in erster Linie wieder mehr Raum zu geben.

Nabu-Präsident Olaf Tschimpke verweist auf den Koalitionsvertrag, in dem sich Union und FDP zum Ziel gesetzt hätten, natürliche Auen zu reaktivieren und Flusstäler zu renaturieren. Passiert sei aber nicht viel, kritisiert Tschimpke. Das 2005 noch von Rot-Grün verabschiedete Hochwasserschutzgesetz sei vom Bundesrat „massiv verwässert“ worden – indem es etwa Ausnahmeregelungen für das Bauverbot in ausgewiesenen Überschwemmungsgebieten gibt.

Die Naturschützer fordern als Konsequenz aus dem jüngsten Hochwasser, entlang der Flüsse „naturnahe Überflutungsräume“ zu schaffen. Dabei haben sie vor allem die Bundeswasserstraßen im Blick. Diese sollten auf ihren volkswirtschaftlichen Nutzen überprüft werden. Ineffiziente Schifffahrtswege sollten aufgegeben und renaturiert werden. Eine Renaturierung bringe für eine Region mehr als etwa marode Schleusen zu unterhalten, argumentiert Tschimpke.

Zwei Drittel der Auen sind verschwunden

Zur Renaturierung gehört, den Flüssen ihre natürlichen Überschwemmungsflächen zurückzugeben. Eine Studie des Bundesamts für Naturschutz (BfN) hat ergeben, dass entlang der Flüsse in Deutschland zwei Drittel der ursprünglichen Auen ausgedeicht wurden.

Nur noch ein Drittel dieser Auenflächen ist erhalten – und wird zu einem großen Teil landwirtschaftlich genutzt. Nach Einschätzung von BfN-Präsidentin Beate Jessel gehören diese intensiv genutzten Ackerflächen aber nicht dorthin. Sie plädiert für Flächentausch oder veränderte Nutzungskonzepte.

Jessel rechnet vor, dass die 15.000 Quadratkilometer Auenflächen an insgesamt 79 Flüssen einen großen Nutzen für die Gesellschaft erbringen. Bei Hochwasser schützen sie als natürliche Überschwemmungsflächen entlang von Flüssen Vermögenswerte von mehr als 300 Milliarden Euro.

Sie filtern Jahr für Jahr 42.000 Tonnen Stickstoff und mehr als 1000 Tonnen Phosphor aus dem Wasser und leisten so einen Beitrag zur Reinhaltung der Flüsse. Diese Filterleistung der Auen entspricht einem Betrag von 500 Millionen Euro, der eingesetzt werden müsste, um das Wasser mit technischen Maßnahmen zu reinigen.

Strenge Vorschriften an den Deichbau

Um neue Auen zu schaffen, müssten Deiche zurückverlegt werden. An der mittleren Elbe bei Dessau wurde eine solche Deichrückverlegung durchgeführt. Beim jüngsten Hochwasser hat sich der neue Deich bewährt. Die Elbe konnte sich auf einer zusätzlichen Fläche von 140 Hektar ausbreiten – was den Pegel an diesem Flussabschnitt um einige Zentimeter absenkte und so die Ortschaften hinter dem Deich vor einer möglichen Überflutung bewahrte.

Solche Beispiele sind auch für Grünen-Fraktionsvize Bärbel Höhn eine Beleg dafür, dass es „der technische Hochwasserschutz allein“ nicht bringe. „Das Wasser muss sich wieder in die Auenwälder ausbreiten dürfen, sonst wird es sich seinen Weg beim nächsten Mal wieder durch die Innenstädte suchen.“

In der Praxis stoßen Deichrückverlegungen jedoch auf erhebliche Konflikte, weil Landwirte bereit sein müssen, die dafür notwendigen Flächen bereitzustellen. Der Bau neuer Deiche erfordert seit dem Hochwasserschutzgesetz von 2005 ohnehin schon mehr Fläche. So muss an der landwärtigen Seite ein Deichverteidigungsweg angelegt werden, der auch mit Schwerlastern befahren werden kann.

Auf der Wasserseite wird ein gehölzfreier Streifen verlangt. Entsprechend breiter müssen die Deiche an der Basis sein. Aus bislang 20 Metern werden so schnell 55 Meter und mehr. Rund eine Millione Euro kostet es heute, einen Kilometer neuen Deich zu bauen.

Treffen der Umweltminister im September

Wie es mit dem Hochwasserschutz weitergehen soll, wollen die Umweltminister von Bund und Ländern am 2. September beraten. So müssen die Maßnahmen am Oberlauf eines Flusses mit den sogenannten Unterliegers abgestimmt werden.

Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) hatte bereits einen länderübergreifenden „Masterplan“ angemahnt. Die Konferenz der Ministerpräsidenten hat sich auf ein „Nationales Hochwasserschutzprogramm“ verständigt, für das die Länder nun konkrete Vorschläge machen müssen. Die Erfahrungen aus dem jüngsten Hochwasser sollen in dieses Konzept einfließen.

Sachsen-Anhalts Umweltminister Hermann Onko Aeiken ist in diese Tagen entlang der Elbe unterwegs, um mit Bürgermeistern und Bauern zu sprechen. So sollen auch Flächen eingeeicht werden, um Polder zuschaffen. Sie können gezielt geflutet werden, um einem Hochwasser die gefährliche Spitze zu nehmen. Die Arbeiten an der Deichbruchstelle in Fischbeck sollen im kommenden Frühjahr beginnen.

Die Planungen haben bereits begonnen. Der Deich soll dort auf einer Länge von mehreren Kilometern eine ganz neuen Verlauf erhalten, sagt Aeiken. Vor allem aber soll der „gefährliche Knick“ verschwinden, an dem die Strömung der Elbe ein so zerstörerische Kraft entwickeln konnte, dass der Deich schließlich dem Druck nicht mehr standhielt und brach.

Quelle: welt.de

Lob für 20.000 Soldaten

Veröffentlicht: Juli 27, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Sie haben Menschen gerettet, Deiche gesichert und Sandsäcke abgeworfen. Ohne die Soldaten der Bundeswehr wäre die verheerende Flut noch schlimmer ausgegangen. Bei einem zentralen Appell lobte der Verteidigungsminister seine Truppe.

Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hat den Bundeswehrsoldaten und zivilen Helfern für ihren Hochwassereinsatz gedankt. An der zentralen Dankveranstaltung in der Clausewitz-Kaserne in Burg (Jerichower Land) nahmen am Donnerstag 700 Soldaten stellvertretend für ihre mehr als 20.000 Kameraden teil, die gegen die Flut gekämpft hatten. „Sie haben eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass die Bundeswehr neben Auslandseinsätzen auch in der Heimat Hervorragendes leisten kann. Sie haben eine Haltung gezeigt, die das ganze Land tief beeindruckt hat“, sagte der Minister. Auch 300 Vertreter ziviler Hilfsorganisationen waren dabei.

„Die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr haben aufopferungsvoll und mit hoher Professionalität am Schutz von Menschen und Eigentum mitgewirkt und an vielen Orten noch größere Schäden verhindert“, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Auch bei der jüngsten Hochwasserkatastrophe seien die Hilfsbereitschaft und Mitmenschlichkeit außergewöhnlich gewesen und weit über Sachsen-Anhalt hinausgegangen.

Nach Angaben der Bundeswehr waren während der Flut entlang an Elbe und Donau unter Führung des in Berlin stationierten „Kommandos Territoriale Aufgaben“ an insgesamt 22 Tagen Soldaten von Heer, Luftwaffe, Marine und Sanitätsdienst in Bayern, Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein im Einsatz. Flugzeuge und Hubschrauber aller Teilstreitkräfte absolvierten mehr als 1400 Flugstunden, um Menschen zu evakuieren oder Sandsäcke zur Deichsicherung zu transportieren.

Quelle: mz-web.de

Nach Hochwasser 3 Millionen Euro verschlammt!

Veröffentlicht: Juli 27, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Von Jörn Bender
Es klingt zunächst komisch, aber: Die Bundesbank hat nach dem Hochwasser vom Juni alle Hände voll zu tun. Es gilt, Euroreste aufzuspüren und verschlammtes und verdrecktes Geld zu tauschen. Ein Puzzle-Spiel.

Frank Herzog sitzt vor einem Häuflein Asche. Darin – angeblich – Reste von Geldscheinen im Wert von 150 Euro. Es ist einer der kniffligen Fälle, die bei den Experten im Mainzer Analysezentrum der Deutschen Bundesbank landen.

In den vergangenen Wochen hatten es die 13 Fachleute für beschädigtes Bargeld vor allem mit eher feuchter Ware zu tun: Nach dem Hochwasser im Juni im Süden und Osten Deutschlands wurde die Bundesbank mit schlammdurchweichten Banknoten geradezu überschwemmt.

Rund drei Millionen Euro Schlammgeld

«Die erste große Welle Flutgeld ist abgearbeitet. Die Anträge kamen vor allem von Banken und Firmen», bilanziert Horst Werner Hofmann, stellvertretender Leiter des Nationalen Analysezentrums.

100.000 schlammdurchweichte Banknoten im Wert von rund drei Millionen Euro habe die Bundesbank inzwischen durch neue Scheine ersetzt. Zum Vergleich: Üblicherweise kommen pro Monat durchschnittlich 70.000 beschädigte Banknoten in Mainz an. Im Jahr 2012 waren es insgesamt 840.000 im Wert von 32 Millionen Euro.

Experten puzzeln 5-Euro-Scheine zusammen

Beschädigtes Bargeld wird von der Notenbank erstattet – sofern zweifelsfrei geklärt ist, dass es echte Euro-Scheine sind. Und das kann mitunter dauern. Mit einem feinen Messer hebt Gutachter Herzog vorsichtig einen millimeterkleinen, verrußten Partikel aus der Asche und legt ihn unter ein Stereomikroskop.

Auf einem angeschlossenen Bildschirm sieht der Fachmann sofort: Eindeutig ein Rest eines Fünf-Euro-Scheins. Doch bis das komplette Puzzle zusammengefügt ist – mindestens die Hälfte des Scheins sollte idealerweise noch vorhanden sein – können Wochen oder gar Monate vergehen.

Geldscheine verschimmeln und vermodern

So viel Zeit hatten die Bundesbank-Prüfer im Falle des Geldes aus den Hochwassergebieten nicht. «Es war wichtig, dass wir die Flutgeld-Fälle schnell bearbeiten: Irgendwann fangen die Scheine an zu modern und zu schimmeln», erklärt Herzogs Kollege Uwe Holz. «Wenn die Scheinbündel komplett nass sind, ist das besser für uns. Sind sie erst einmal getrocknet, sind sie hart wie ein Betonklotz.»

Über zwei Männern summt eine überdimensionale Dunstabzugshaube. Darunter auf einem Tisch Bündel tintenverschmierter 50 Euro-Scheine. Mögliche Giftstoffe in der Farbe sollen schnell abgesogen werden. Vor kurzem wurden hier verschlammte Scheine aus Mulde und Elbe von Fachleuten in Augenschein genommen. Diese Geld – durchweicht und zusammengepappt – kam fast ausschließlich aus Sachsen und Sachsen-Anhalt, vor allem aus Grimma, Dresden und Magdeburg.

«Man riecht sofort, woher dieses Geld kommt: Es riecht vermodert», beschreibt es Damian Machura, stellvertretender Gruppenleiter im Bereich beschädigtes Bargeld des Analysezentrums. Behutsam muss Schein für Schein gelöst und gezählt werden. Stets zählen zwei Mitarbeiter, fällen unabhängig voneinander ihr Urteil. Gibt es dann noch Unklarheiten, wird ein dritter Fachmann zurate gezogen.

Es wird die Summe erstattet, die die Bundesbank ermittelt

Letztlich wird die Summe erstattet, die die Bundesbank ermittelt hat oder ein Erstattungsantrag wird abgelehnt. Weil gegen diese Entscheidung Klagen möglich sind, bewahrt die Bundesbank die beschädigten Scheine – gut verpackt – so lange in ihren Tresoren auf, bis Klagefristen verstrichen sind. Dann werden die Reste verbrannt.

«Oft fehlen wichtige Angaben, zum Beispiel zur Beschädigungsursache. Daher kommt es immer wieder zu Nachfragen beim Einreicher», sagt Machura. Nicht alle Fälle sind so offensichtlich wie der, den Uwe Holz gerade bearbeitet: Fein säuberlich liegen in gezackte Streifen geschnittene Fünf-, Zehn- und Zwanzig-Euro-Scheine nebeneinander auf Brettern im DIN-A-4-Format. Die Tageseinnahmen einer Bäckerei aus Bayern waren in die Brotschneidemaschine geraten.

Flutgeld aus Bayern ist bislang nicht bei der Bundesbank zur Erstattung eingereicht worden. Es könnte aber durchaus noch etwas nachkleckern. «Wir erwarten, dass in nächster Zeit noch einiges von Privatleuten aus den Hochwassergebieten kommen wird. Die Menschen hatten zunächst andere Sorgen», sagt Hofmann. «Die Erfahrungen früherer Hochwasser zeigen, dass sich das über einen längeren Zeitraum hinziehen kann.»

Quelle: news.de

Wegweisende Entscheidungen fällte der Zweckverband Hechingen-Rangendingen gestern Abend. Schon in den nächsten Wochen sollen erste Rückhaltebecken gebaut werden.

Die Runde, der die beiden Bürgermeister Dorothea Bachman und Johann Widmaier sowie Gemeinderäte beider Kommunen angehören, steigt jetzt ein ins Geschäft. Der Haushaltsplan für 2013 steht, die Landeszuschüsse sind zugesagt, die ersten Bauaufträge vergeben. Noch im Sommer sollen das Drosselbauwerk Katzenloch bei Boll und die beiden kleineren Rückhaltebecken St. Luzen an der B 27 in Hechingen umgesetzt werden. Die Aufträge gingen für 114 000 Euro an die Firma Hirt aus Villingendorf und für 350 000 Euro an Dehner und Dieringer aus Rangendingen.

Baubeschlüsse fasste der Zweckverband auch für zwei Projekte in Rangendingen: Der Stausee, Puffer gegen Hochwasser, und das Rückhaltebecken Wolfental sollen saniert werden. Wie Johann Widmaier erklärte, erfolge dies jedoch frühestens 2014. Der Stausee muss abgelassen werden, um die Schäden untersuchen zu können; dies soll erst nach der Badesaison erfolgen. Rangendingen hat aber auch Nutzen von den Hechinger Becken. Wasser, das gedrosselt in die Starzel fließt, richtet auch flussabwärts keinen Schaden an.

Nächstes Jahr könnte es in Stetten weitergehen. Am Uttenbach soll ein kleineres Rückhaltebecken die Wohnsiedlung schützen und den Reichenbach entlasten. Schwieriger könnte es werden, das geplante Großbecken Reichenbach zu bauen. Es soll 185 000 Kubikmeter fassen und das »Herzstück« im Gesamtkonzept bilden. Ein Baubeginn wäre 2014 möglich, aber nur, wenn die Anlieger mitspielen. Denn die Fläche gehört vier Privateigentümern. Die Runde appellierte an sie eindringlich, die Flächen zu verkaufen. Planer Markus Heberle aus Rottenburg ist überzeugt, dass das Konzept funktioniert. In Hemmendorf wurde ein vergleichbares System umgesetzt, der Ort sei beim jüngsten Hochwasser schadlos davongekommen. Die Becken fügen sich laut Heberle gut in die Landschaft ein. Genutzt werden sollen Dämme, wie ohnehin schon da sind, etwa die Trasse B 27 bei St. Luzen. Auch das natürliche Gelände mit Mulden werde ausgenutzt. Der Zweckverband will noch eine ganze Reihe weiterer Verbesserungen umsetzen, darunter Dämme und höhere Bachmauern in den Ortschaften, um gefährdete Bereiche zu schützen. Wie das konkret aussieht, soll der Planer noch untersuchen. Er erhielt dafür den Planungsauftrag für 232 000 Euro. Außerdem soll er ein Frühwarnsystem entwickeln, das beispielsweise Pegelmesser an neuralgischen Punkten wie Brücken vorsieht.

Das Gesamtkonzept wird derzeit mit 4,8 Millionen Euro beziffert, wobei die Kosten noch steigen können. Laut Michael Dehner von der Stadtkasse Hechingen zeichne sich bereits bei den ersten Projekten eine Überschreitung des Budgets ab. Bürgermeisterin Bachmann ist zuversichtlich, dass es die beiden Kommunen trotzdem gut stemmen können. Die Investition wird über mehrere Jahre verteilt umgesetzt und teils über Darlehen finanziert. Der jährliche Aufwand sei »überschaubar«.

Erfrischender Moment: Bachmann hatte den Ingenieur gebeten, sich kurz zu fassen und auf Fachchinesisch zu verzichten. Als der Planer umgehend wieder mit Kürzeln, Rechengrößen und Spezialtermini um sich warf, hob die Bürgermeisterin den Finger: »Ich sag’s ganz ehrlich: Ich verstehe kein Wort.« Danach konnten auch die Laien halbwegs folgen.

Quelle: schwarzwaelder-bote.de

Hochwasser bringt Hang in Bewegung

Veröffentlicht: Juli 27, 2013 von fluthelfer in Sachsen-Anhalt

Die Schäden nach dem Juni-Hochwasser speziell in der Verbandsgemeinde Elbe-Heide hatten die Mitglieder des Kreis-Umweltausschusses im Fokus, als sie nach Loitsche kamen. Es zeigte sich, neben Loitsche hat es auch Rogätz arg getroffen.

„Es war erst nicht offensichtlich, aber auch uns hat es diesmal arg getroffen“, fasste Wolfgang Großmann als Bürgermeister von Rogätz zusammen. Erst kurz vor der Sitzung des Kreis-Umweltausschusses am Donnerstag hatte er erfahren, dass der Hang in der Nähe der Steinortstraße nach dem Hochwasser in Bewegung geraten sei. „Mich hat ein Anwohner angerufen, dessen Gartenhaus steht jetzt schief“, beschrieb er die prekäre Situation, die zum Handeln zwingt. Er erhoffte sich auch seitens des Kreises schnelle unbürokratische Hilfe, ehe noch mehr passiert. Doch das Ereignis hat ihn gleich noch weiterdenken lassen. Der andere Hang oberhalb der Stützmauer ist zwar noch nicht ins Rutschen gekommen, aber auch dieser war trotz des Sandsackverbaus an der Stützmauer durchweicht.

In diesem Zusammenhang monierte er auch, dass die Schäden bereits gemeldet werden mussten, kurz nachdem das Elbewasser zurückgegangen war. „Diese und andere Schäden waren nach dem Sinken des Elbewassers noch gar nicht sichtbar und müssen nachgemeldet werden können“, sagte er.

In Loitsche, wo 19 Häuser vom Hochwasser direkt betroffen waren, hat die Gemeinde bereits eine kommunale Soforthilfe gestartet. Bettina Seidewitz als Bürgermeisterin von Loitsche-Heinrichsberg erklärte, das die Gemeinde nicht nur 200000 Euro für die Betroffenen zur Verfügung stellt, sondern auch einen Gutachter, der den Betroffenen hilft, bestellt hat. Ein Planungsbüro soll jetzt ein Konzept erstellen, das die Möglichkeiten des künftigen Hochwasserschutzes aufzeigt. „Doppelplanungen sollten wir aber vermeiden, deshalb sind Absprachen zwischen Kommune, Landkreis und Land wichtig“, erklärte sie. Das Konzept begrüßten die Mitglieder des Kreis-Umweltausschuss.

Ebenso wie Glindenbergs Ortsbürgermeister Alfons Hesse hoffte Bettina Seidewitz außerdem, dass der Elbdeich zwischen Glindenberg und Heinrichsberg weiter ausgebaut wird. Bürgern von Loitsche waren außerdem noch individuelle Lösungen, die unter anderem auch die Stromversorgung im Hochwasserfall absichern, wichtig. Die Versorger müssten sich den Gegebenheiten und nicht den Standards anpassen, meinte beispielsweise der stellvertretende Loitscher Ortswehrleiter Andreas Stübner, der tagelang mit seinen Kameraden unter Lebensgefahr das Stromhäuschen vor dem Eintritt des Hochwassers bewahrt hat. Außerdem waren sich die Loitscher Betroffenen einig, dass Soforthilfen wichtig seien, wichtiger aber noch seien Maßnahmen, dass so eine schlimme Situation gar nicht erst wieder eintritt.

Die Mitglieder des Umweltausschusses versprachen an der Sache zu bleiben und sie möglichst zum Erfolg führen zu wollen.

Quelle: volksstimme.de

Hochwasser schwemmt Einsparungen davon

Veröffentlicht: Juli 27, 2013 von fluthelfer in Bayern

 

Eichenwaldschule braucht auch einen neuen Kanal. Generalsanierung kostet deshalb immer noch über zehn Millionen Euro Von Angela David

Neusäß Architekt Helmut Schuler war guten Willens – trotzdem kostet die Generalsanierung der Eichenwaldschule in Neusäß immer noch über zehn Millionen Euro. Ein Betrag, der die Mitglieder des Planungsausschusses vor wenigen Wochen noch leicht erschüttert hatte. Lagen die Kostenschätzungen vor einem Jahr noch bei rund sieben Millionen Euro.

Architekt Schuler stellte dem Bauausschuss in der jüngsten Sitzung zwar etliche Einsparmöglichkeiten vor. Aber seit dem Unwetter vom 25. Juni ist klar, dass die Schule neue Kanäle braucht. Bei diesem Starkregen stand die Schule unter Wasser. Auch für einige andere Posten sind Kosten hinzugekommen. „Diese Zusatzkosten und die Einsparungen neutralisieren sich weitgehend gegenseitig“, fasste Schuler zusammen. Die Kostenaufstellung zeigte zum Schluss 10,2 Millionen Euro, immerhin eine halbe Million weniger als noch in der Planungsausschusssitzung Ende Juni. „Das Ziel, unter die Schallmauer von zehn Millionen zu kommen, haben Sie nicht erreicht“, stellte Wilhelm Kugelmann (CSU) ohne Wertung fest. Dennoch stimmte der Bauausschuss dieser vorläufigen Planung einstimmig zu, um den Zuschussantrag bei der Regierung von Schwaben stellen zu können und die Baugenehmigung zu beantragen.

Der Architekt hatte nun eine Lösung erarbeitet, wie die Stadt mit zwei statt mit acht Containern als Ausweichquartiere für die Klassen während der Bauphase auskommen könnte. Dafür werden aus dem Physiksaal sowie aus dem Handarbeitssaal mithilfe von Zwischenwänden je zwei Klassenräume gemacht, auch die Schulbücherei im Untergeschoss kann dafür genutzt werden, die Bücherei zieht dann ins Hausmeisterhaus um. Besonders schwer lagen den Stadträten die Kosten für die 280 Fenster im Magen. Hier hat Architekt Schuler nun Angebote eingeholt und danach seine Kostenkalkulation um 300000 Euro nach unten korrigieren können. Jörg Roehring (CSU) fragte nach, ob es bei einem Raumüberangebot von 600 Quadratmetern nicht denkbar wäre, in der Schule noch einen Hort einzurichten. Immerhin würden in der Stadt Hortplätze für Schulkinder fehlen. Schuler erklärte, dass die Bauweise der Eichenwaldschule diese Pläne schwer umsetzbar macht, da viele tragende Wände eingezogen seien, die sich nicht versetzen lassen.

Emmaus-Kindertagesstätte Nach einem weiteren Gespräch der Architektin Regina Schineis mit dem Bauexperten der SPD-Fraktion, Ulrich Englaender, wird die Planung für die neue Kindertagesstätte an der Etzelstraße nur geringfügig geändert (wir berichteten). „Obwohl wir die Gestaltung für nicht besonders gelungen halten, müssen wir in den sauren Apfel beißen“, meinte Englaender. Eine Abweichung von der Planung sei nicht zu erreichen gewesen. Lediglich der Spielbereich für die Kinder wird nun hinter das Gebäude verlegt. Nicht abgewichen sind die Stadträte von der Forderung nach fünf weiteren Parkplätzen an der Etzelstraße auf öffentlichem Grund, die der Bauherr laut Verwaltung auf eigene Kosten errichten wird. Somit gibt es an der Kita insgesamt 21 Stellplätze. Unter diesen Voraussetzungen stimmte der Bauausschuss dem Vorhaben einstimmig zu.

Quelle: augsburger-allgemeine.de


Hochwasser schwemmt Einsparungen davon – weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg-land/Hochwasser-schwemmt-Einsparungen-davon-id26406381.html

Hochwasser schwemmt Einsparungen davon – weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg-land/Hochwasser-schwemmt-Einsparungen-davon-id26406381.html

“Abreißen” um Schutz vor dem Hochwasser zu bieten

Veröffentlicht: Juli 27, 2013 von fluthelfer in Bayern

Poldergebiete sollen ein Pufferbereich zwischen Wasser und Häusern schaffen

Die Hochwasser-Katastrophe ist noch allen im Gedächtnis. Vor drei Jahren wurde in Isarmünd eine Fläche geschaffen, auf der sich das Hochwasser ausbreiten kann ohne Schaden anzurichten. Zugunsten dieser Maßnahmen wurden jetzt die Abbrucharbeiten gestartet.

Poldergebiete nennt man große Flächen Land, die nicht bewohnt sind und auf denen sich im Fall von Hochwasser die Flut ausbreiten kann. Der Nachteil an einer solchen Schutzfunktion ist, dass ihr auf den geplanten Gebieten, mitunter Häuser und Wohnungen zum Opfer fallen. Im Landkreis Deggendorf, in Isarmünd, sind die Abbrucharbeiten nun gestartet.

Insgesamt 7 Anwesen müssen dem Poldergebiet weichen. Vor drei Jahren haben sich die 20 Einwohner geschlossen bereit erklärt zu gehen. Allerdings gehen sie nicht leer aus. Ihnen wurden die Häuser abgekauft und fast alle ziehen in das 5 km entfernte Moos. Für den Freistaat ist eine solche Umsiedlung billiger als ein Dammbau. Und für die Bewohner der Risikogebiete ihr Heim in Zukunft geschützt.

Quelle: sat1bayern.de

Zum Dank für ihren Einsatz in den Hochwassergebieten sind rund 400 freiwillige Helfer aus dem Saarland von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) empfangen worden.
„Sie haben den betroffenen Menschen einen großen Dienst erwiesen, diesen mit Taten zur Seite gestanden und das Saarland in bester Weise vertreten“, sagte sie am Freitag laut vorab verbreiteter Mitteilung. Die Helfer waren vor allem in der zweiten Juni-Woche in Sachsen-Anhalt und Sachsen im Einsatz gewesen, die meisten von ihnen gehören zum Technischen Hilfswerk (THW). Das Saarland hatte den betroffenen Gebieten außerdem rund 90 000 Sandsäcke geschickt.
 
Quelle: focus.de

Zwischen Hochwasser und Hitze

Veröffentlicht: Juli 27, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Die Mähdrescher brummen wieder: Nach einigen Wetterkapriolen nutzen die Bauern die Hitzephase, um die Getreideernte hereinzubringen.

Vor einem Jahr standen sie vor schlammigen Äckern und tropfnassen Halmen. Da sind viele Landwirte schon einmal froh, dass ihnen ein solcher Auftakt zur Getreideernte 2013 erspart bleibt. Sonne und hochsommerliche Temperaturen ermöglichen den Mähdreschern jetzt freie Fahrt. In manchen Regionen Deutschlands sorgen sich Bauern nach wochenlanger Trockenheit allerdings auch um ihre Erträge. Anderen machen immer noch schwere Schäden des jüngsten Hochwassers zu schaffen. Angespannt schauen viele Betriebe auch auf die Entwicklung der Preise, die maßgeblich von den Weltmärkten bestimmt wird.

Wetterkapriolen gehören für die Branche zum Berufsrisiko. Nach dem langen Winter mit schneebedeckten Feldern teils bis April und einem verregneten, kühlen Frühling klingen die Einschätzungen nun aber eher vorsichtig. „Keine Spitzenernte“ dürfte es werden, heißt es beim Deutschen Bauernverband. Wegen Vegetationsrückständen liefen die Arbeiten vielerorts erst mit zwei Wochen Verzögerung an. „Die Ernte kommt später rein, aber sie kommt gut rein“, sagt Sprecher Michael Lohse. Vor dem Lagern getrocknet werden müsse Getreide nun nicht.

Viel Stroh, wenig Korn

In manchen Gebieten bereitet die aktuelle Hitzephase den Bauern aber schon Sorgen. „Viel Stroh und wenig Korn“, beschreibt etwa der Bayerische Bauernverband die bisher enttäuschenden Erntemengen. Auch bei Mais und Kartoffeln beobachten Landwirte „Trockenstress“. Das liegt mit daran, dass Pflanzen während des nassen Frühjahrs teilweise nur flache Wurzeln gebildet haben und nun kaum Wasser aus tieferen Bodenschichten aufnehmen können. Viele Gemüsebauern können immerhin Bewässerungsanlagen einschalten, um Salatfelder zu bewässern.

Auf ihren Winterweizen – die wichtigste Getreideart der Republik – richten manche Bauern inzwischen bange Blicke. „Regional ist schon zu erkennen, dass die Weizenbestände zu schnell abreifen, also in die Notreife gehen“, erklärt der Bauernverband. Dabei hat das Wetter in der Agrarbilanz schon jetzt Spuren hinterlassen. Bei Spargel kamen nur zwei Drittel der üblichen Erntemengen zusammen. Dem Geschäft mit Erdbeeren hätte mehr Frühlingssonne gut getan. Und das Hochwasser in mehreren Bundesländern zog dann schlagartig 200 000 Hektar Acker aus der Produktion, knapp drei Prozent der gesamten Ackerfläche.

Quelle: mittelbayerische.de

Experten wollen Pflichtversicherung

Veröffentlicht: Juli 27, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Nach dem verheerenden Hochwasser vom Juni regen Forscher vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ Leipzig eine Versicherungspflicht für Naturkatastrophen an. In einem am Donnerstag auf der Website der Helmholtz-Gemeinschaft veröffentlichten Essay betonen der Sozialgeograf Christian Kuhlicke und der Wirtschaftsgeograf Volker Meyer, individuelle Versicherungen für Betroffene in Hochrisikogebieten seien nicht verfügbar oder sehr teuer. „Eine solidarische Pflichtversicherung für alle könnte eine umfangreiche Entschädigung gewährleisten, so dass nicht nur die Opfer großer medienwirksamer Hochwasser abgesichert wären“, hieß es.

Die Politik müsse zudem ehrlich sein und den Bürgern offen sagen, dass es keinen Schutz gleichermaßen für alle geben könne. Als Konsequenz aus der jüngsten Flut fordern die Wissenschaftler eine Förderung privater Bauvorsorge. Das gelte vor allem dort, wo jetzt wieder aufgebaut und saniert werde. Es müsse so gebaut und saniert werden, dass Hochwasser die Gebäude nicht wesentlich schädige. Nach dem Hochwasser legten Bund und Länder einen Hilfsfonds in Höhe von acht Milliarden Euro auf

Quelle: finanzen.net

Über 44 Millionen Euro Privatschäden

Veröffentlicht: Juli 27, 2013 von fluthelfer in Stendal

879 Häuser standen im Wasser / Zehn Gebäude müssen abgerissen werden / Viertel versichert 

Die Schäden, die durch das Hochwasser an Privatgebäuden entstanden, sind immens. Landrat Carsten Wulfänger (CDU) hat sie erfassen lassen. Gestern stellte er die Ergebnisse vor. „Insgesamt standen 879 Gebäude im Wasser, 431 davon sind in den vergangenen Tagen auf statische Schäden überprüft worden“, sagte Wulfänger. Das sei nicht bei jedem Haus notwendig, in dessen Keller Wasser gestanden hat.

Für zehn Häuser besteht keine Chance mehr, sie müssen abgerissen werden. Zusätzlich haben zwei Häuser so große Ölschäden davongetragen, dass auch sie abgerissen werden sollen. Bei vier weiteren Häusern ist es noch fraglich, ob sie saniert oder abgerissen werden sollen. Zudem wurden sieben Nebengebäude dem Erdboden gleichgemacht.

Rund ein Viertelder Schäden durchVersicherungen gedeckt

Und das ist noch nicht die komplette Bilanz. „Durch das sinkende Grundwasser treten nach und nach weitere Schäden zu Tage“, sagte Wulfänger. So sind an 18 Wohngebäuden Risse festgestellt worden, ebenso an vier Nebengebäuden. Vier Häuser sind abgesackt. „Da muss man beobachten, ob sie stabil bleiben oder noch weiter absacken“, meinte der Landrat. Außerdem werden 20 Ausspülungen im Auge behalten.

Die finanziellen Schäden sind immens. An den 879 Häusern entstanden Schäden in Höhe von rund 44,7 Millionen Euro. Der entstandene Schaden pro Haus beläuft sich damit auf 50900 Euro. Allerdings ist die Schadenshöhe regional sehr unterschiedlich. „In Fischbeck beträgt der Schaden im Durchschnitt 85000 Euro“, erläuterte Wulfänger. Die meisten Häuser, 210, wurden in Schönhausen beschädigt. Der Schaden beläuft sich auf rund 10,8 Millionen Euro. Es folgt Wust-Fischbeck mit 196 und rund 13,8 Millionen Euro Schaden. Allerdings wurden nicht nur Gebäude im ostelbischen Raum in Mitleidenschaft gezogen.

So gibt es in Tangerhütte 75 beschädigte Wohngebäude mit einem Gesamtschaden von rund drei Millionen Euro, in der Verwaltungsgemeinschaft Arneburg-Goldbeck sind es immerhin noch elf Gebäude, an denen Schaden in Höhe von rund 272000 Euro entstand.

Rund ein Viertel der Schäden, etwa 10,2 Millionen Euro, sind durch Versicherungen abgedeckt. Bislang wurden im Landkreis 1403 Anträge auf Soforthilfe gestellt. Dies taten sowohl Einwohner als auch Eigenheimbesitzer. Jeder erwachsene Einwohner erhält 400 Euro, jedes minderjährige Kind 250 Euro. Pro Haushalt werden maximal 2000 Euro gewährt. Jeder betroffene Hauseigentümer kann bis zu 2000 Euro für entstandene Flutschäden erhalten. Mit diesem Geld sollen Kosten wie das Auspumpen von Kellern oder das Trocknen und Säubern von Wohnräumen erstattet werden. Allerdings wird gezahlte Einwohner-Soforthilfe mit der Eigentümer-Soforthilfe verrechnet.

Bis zu 80 Prozent der Schadenssumme bekommen die Menschen im Überflutungsgebiet von staatlicher Hand erstattet. Beträge, die von Versicherungen geleistet wurden, werden angerechnet. „Ab dem 5. August werden Mitarbeiter der Investitionsbank vor Ort sein, um die Schäden zu begutachten“, kündigte Wulfänger an. Er rechnet damit, dass das bei der großen Anzahl der Geschädigten einige Zeit in Anspruch nehmen wird. „Da wird es Schlangen geben“, vermutet er.

Bei Hausabrissgibt es keineSoforthilfe

Das Netz der Hilfe fängt zunächst aber nicht alle auf. „Für die Menschen, deren Häuser abgerissen werden, gibt es keine Soforthilfe, das ist bedauerlich“, erklärte Wulfänger. So habe er sich mit einem Schreiben an das Finanzministerium gewandt und um eine Lockerung der Richtlinien gebeten. Aus dem Bullerjahn-Ministerium kam dann aber die Antwort, dass die Richtlinie so bestehen bleibt. Es werde in Magdeburg an einer neuen Richtlinie gearbeitet. „Letztlich ist es wichtig, dass die Menschen das Geld bekommen“, meinte Wulfänger abschließend , „aufgrund welcher Richtlinie wird ihnen dabei egal sein“.

Quelle: volksstimme.de

Sanacorp übergibt Scheck an Hilfswerk APOTHEKER HELFEN e.V.

Die Sanacorp hat vor einigen Wochen gemeinsam mit der Bayerischen Apothekerkammer und dem Bayerischen Apothekerverband einen Spendenaufruf für Apotheker gestartet, die vom Hochwasser betroffen sind. Darüber hinaus hat das Unternehmen zusätzlich einen eigenen Beitrag in Höhe von 50.000.- Euro geleistet und dazu am 19. Juli einen entsprechenden Scheck an das Hilfswerk APOTHEKER HELFEN e.V. übergeben. „Das zentrale Merkmal unserer Genossenschaft ist die Solidarität. Als Apotheker-Unternehmen haben wir uns daher dazu entschlossen, die Spendenaktion auch finanziell zu unterstützen“, so Dr. Herbert Lang, Vorstandsvorsitzender der Sanacorp.

Die Spendengelder sollen betroffenen Apotheken in den Hochwassergebieten zugute kommen und sie dabei unterstützen, ihre Umsatzverluste auszugleichen und Schäden möglichst schnell zu beheben. „Für manche Apotheken in Risiko-Hochwassergebieten ist es oft schwierig, sich gegen ein solches Ereignis zu versichern“, erklärt Thomas Benkert, Präsident der Bayerischen Apothekerkammer und erster Vorsitzender von APOTHEKER HELFEN e.V.. Umso wichtiger sei eine schnelle und unbürokratische Hilfe.

Die Sanacorp hat die rund 8.000 Apotheken, die sie im gesamten Bundesgebiet beliefert, in den vergangenen Wochen per Wannenbeilage auf die Spendenaktion aufmerksam gemacht. Die Spenden werden vom Hilfswerk APOTHEKER HELFEN e.V. gesammelt und an Betroffene weitergeleitet, wobei sichergestellt wird, dass die finanzielle Hilfe zielgenau dort ankommt, wo sie dringend benötigt wird.

Wer die Aktion weiter unterstützen möchte, kann seine Spende auf das dafür eingerichtete Spendenkonto „APOTHEKER HELFEN e.V.“ überweisen:
APOTHEKER HELFEN e.V.
Kennwort „Flut“
Deutsche Apotheker- und Ärztebank
Kontonummer: 0104793765
BLZ: 300 606 01

Die Sanacorp steht mit ihren Gesellschaften für einen im operativen Geschäft erzielten Jahresumsatz von 3,7 Mrd. Euro in 2012 und ist eines der größten apothekerbestimmten Pharma-Großhandelsunternehmen in Deutschland. Mit rund 3.000 Mitarbeitern in 16 Niederlassungen sorgt das Apothekerunternehmen dafür, dass ca. 8.000 Apotheken im gesamten Bundesgebiet rund um die Uhr sicher und zuverlässig mit Arzneimitteln und Gesundheitsprodukten beliefert werden. An der Spitze der Unternehmensgruppe steht die Sanacorp eG Pharmazeutische Großhandlung und damit alle Mitglieder der Apothekergenossenschaft. Das Unternehmen setzt sich nachdrücklich für die Stärkung der inhabergeführten Individualapotheke in Deutschland ein.

Quelle: apotheke-adhoc.de

Erste Hochwasser-Soforthilfe geht an Gartenbaubetrieb

Veröffentlicht: Juli 27, 2013 von fluthelfer in Thüringen

 

Die erste Soforthilfe für Agrar- und Forstbetriebe in Thüringen wird ausgezahlt: Für den Wiederaufbau nach dem Hochwasser im Frühsommer bekommt eine Staudengärtnerei in Erfurt-Bischleben mehr als 21.000 Euro. Der Betrieb war Ende Mai komplett von Flusswasser aus der Gera überschwemmt worden.

Wie Agrar- und Umweltminister Jürgen Reinholz am Donnerstag mitteilte, liegt der Schaden in der Gärtnerei bei fast 46.000 Euro. Er werde – nach Berücksichtigung von Spenden und anderen Hilfsprogrammen – etwa zu 50 Prozent durch Land und Bund ausgeglichen. Der Betrieb baut auf 1,7 Hektar jährlich bis zu 450.000 Gartenstauden an.

Die Staudengärtnerei gehörte zu den Betrieben, welche die bisher ersten 30 Hilfsanträge gestellt haben. Damit haben sich jedoch erst weniger als ein Viertel der Geschädigten gemeldet, die von der Agrarverwaltung im Juni erfasst wurden. Das Hochwasser hat laut Schätzungen 14,5 Millionen Euro Schaden in der Landwirtschaft verursacht. Betroffene können seit 1. Juli Soforthilfe beantragen. Die Frist endet am 30. August.

Quelle: mdr.de

Deutschland hofft auf Gelder aus Brüssel

Veröffentlicht: Juli 27, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Deutschland hat bei der EU Finanzhilfen aus dem Europäischen Solidaritätsfonds (EUSF) zur Bewältigung der Milliarden-Schäden des Hochwasser vom Mai und Juni beantragt.

Bei einem inzwischen ermittelten Gesamtschaden von rund acht Milliarden Euro könnte die europäische Finanzhilfe bis zu 363 Millionen Euro betragen, teilte das Finanzministerium am Donnerstag mit. „Diese Mittel könnten unter anderem dafür eingesetzt werden, zerstörte Infrastruktur wiederaufzubauen, die betroffenen Gebiete zu säubern oder Ausgaben aus Notunterkünften zu decken“, hieß es. Über den Antrag muss die EU-Kommission entscheiden. Deutschland hatte schon bei früheren Naturkatastrophen Hilfen aus Brüssel erhalten. Die Bundesregierung rechnet mit einer Entscheidung über ihren Antrag nicht vor Jahresende.

„Wir haben den Solidaritätsfonds der Europäischen Union im Jahr 2002 gemeinsam geschaffen, um der von Katastrophen dieses Ausmaßes betroffenen Bevölkerung solidarisch beizusteuern“, schrieb Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble an den zuständigen EU-Regionalkommissar Johannes Hahn.

Hilfen aus dem Solidaritätsfonds werden nur bei großen nationalen Katastrophen gewährt. Für Deutschland kommt eine EU-Hilfe erst ab einer Höhe des Gesamtschadens von 3,67 Milliarden Euro in Frage. Bund und Länder haben gemeinsam einen Hilfsfonds geschaffen, der bis zu acht Milliarden Euro an Schäden abdecken soll. Finanziert wird er über neue Schulden.

Quelle: reuters.com

Wenn Bund und Länder um Finanzen verhandeln, ist das meist mit monatelangem Streit verbunden. Nach dem schweren Hochwasser klappt die Hilfe für die Betroffenen allerdings – zwei Monate vor der Bundestagswahl – praktisch reibungslos.

 

Nach dem schweren Juni-Hochwasser erhalten betroffene Bürger auf Beschluss von Bund und Ländern bis zu 80 Prozent des Schadens aus dem Hilfsfonds erstattet. Versicherungsleistungen und andere Hilfen würden dabei angerechnet, teilte das Bundesfinanzministerium gestern Abend mit. Die Verhandlungen über die Verteilung der acht Milliarden Euro seien damit abgeschlossen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte Anfang der Woche erklärt, erste Zahlungen aus dem Hilfspaket sollten noch im August fließen. Auch die EU will sich beteiligen.

Sachsen-Anhalt, das am stärksten von der Flut betroffene Bundesland, erhält demnach aus der Hälfte der auf die Länder entfallenden Mittel 40,40 Prozent. Sachsen wird mit 28,78 Prozent beteiligt, Bayern mit 19,57 Prozent und Thüringen mit 6,76 Prozent. Weitere Mittel erhalten Brandenburg, Niedersachsen und Baden-Württemberg. Die Verteilung der übrigen Mittel soll erst erfolgen, wenn die Schäden endgültig festgestellt sind.

Sachsen-Anhalts Regierungssprecher Matthias Schuppe sagte, voraussichtlich in der kommenden Woche würden in Sachsen-Anhalt die Einzelheiten der Hilfe veröffentlicht. Dann soll jeder Bürger, Unternehmer oder Landwirt im Land wissen, was genau er erwarten könne. Dabei geht es auch um Höchstgrenzen. Die genaue Ausgestaltung sei Aufgabe der Länder und könne je nach Bundesland variieren. Nach früheren Angaben des Magdeburger Finanzministeriums waren allein in Sachsen-Anhalt Hochwasserschäden von 2,7 Milliarden Euro entstanden.

„Wir haben heute den Weg frei gemacht, dass nach den bereits jetzt ausgezahlten Soforthilfen sehr schnell auch Hilfen für den Wiederaufbau von den Ländern an die Betroffenen geleistet werden können“, sagte der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Werner Gatzer.

Unterdessen haben gestern Verteidigungsminister Thomas de Maizière und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (beide CDU) den Soldaten der Bundeswehr für ihre Hilfe bei der Eindämmung des zurück liegenden Hochwassers sowie der Bekämpfung seiner Folgen gedankt. Zu Spitzenzeiten waren knapp 17 500 Soldaten im Einsatz, davon allein 7 500 in Sachsen-Anhalt. Die Streitkräfte erbrachten 12 000 einzelne Unterstützungsleistungen. De Maizière sagte: „Sie haben eine Haltung gezeigt, die unser Land tief beeindruckt hat.“ Die Soldaten seien mit Feuer und Flamme bei der Sache gewesen. Das würden die Menschen ihnen nie vergessen. Der CDU-Politiker fügte hinzu: „Der Zusammenhalt in Deutschland ist viel besser als gedacht.“ Er frage sich, warum das immer erst in Notsituationen so richtig spürbar werde.

Quelle: mz-web.de

Der Gemeinderat in Kaisheim hat den Bau von zwei Regenrückhaltebecken beschlossen. Das eine soll oberhalb des Baugebiets „Krumfeld III“ errichtet werden, das andere am Baugebiet „Nagelgasse“ bei Leitheim. Dadurch soll verhindert werden, dass die Gemeinde nochmals von einem Hochwasser derart böse überrascht wird, wie es am 10. Juni der Fall war.

„Da kam das Wasser einfach rüber“, erinnert sich der stellvertretende Bürgermeister Wolfgang Kastner. An diesem Tag hatte sich mitten im Ortskern ein See gebildet, weil die Böden keine Feuchtigkeit mehr aufnahmen und das Wasser einfach talwärts schoss. Das bestehende Becken am Krumfeld wird von 150 auf eine Fläche von 700 Kubikmetern vergrößert. Das Wasser soll von einer 150 Meter langen Rigole, einem unterirdischen Pufferspeicher mit Rollkies, dorthin geleitet werden. Am Becken in Leitheim (320 Kubikmeter Fassungsvermögen) soll dies mit einem 170 Meter langen Graben gelingen

Die Gesamtkosten schätzt Kastner auf knapp 50000 Euro. Den genauen Betrag wird die Gemeinde aber erst wissen, wenn das Ingenieurbüro Eckmeier&Geyer mit der Feinplanung fertig ist und das Vorhaben ausgeschrieben hat.

Quelle: augsburger-allgemeine.de


Doppelter Schutz vor Hochwasser – weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/donauwoerth/Doppelter-Schutz-vor-Hochwasser-id26392191.html

Doppelter Schutz vor Hochwasser – weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/donauwoerth/Doppelter-Schutz-vor-Hochwasser-id26392191.html

Fast 6000 Arbeitnehmer nach Flut in Kurzarbeit

Veröffentlicht: Juli 26, 2013 von fluthelfer in Halle, Hochwasserfolgen

Halle. Das Hochwasser in Sachsen-Anhalt hat viele Firmen hart getroffen. Knapp 600 Unternehmen mit zusammen 5750 Mitarbeitern hätten bislang hochwasserbedingte Kurzarbeit angemeldet, sagte der Chef der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, Kay Senius, der Nachrichtenagentur dpa in Halle. «Wir gehen davon aus, dass die Zahlen in der nächsten und der übernächsten Woche noch weiter hoch gehen.» Nach Ansicht der Arbeitgeberseite verhindert die Kurzarbeit Entlassungen. «Das ist ein sehr gutes Instrument. Es hilft vor allem Firmen, die unter Liquiditätsdruck stehen», sagte der Sprecher der IHK Halle-Dessau, Stefan Möslein.

Unter den betroffenen Unternehmen sind laut Bundesagentur sowohl Firmen, die wegen der Flut nicht mehr produzieren können, als auch solche, die wegen des Hochwassers Absatzausfälle haben oder keine Vorprodukte mehr von Zulieferern erhalten. «Viele Firmen bekommen die Auswirkungen erst jetzt mit», sagte Senius.

Für das Hochwasser gibt es Sonderregelungen, die eine besonders unbürokratische Hilfe gewährleisten sollen. Der Bund übernimmt etwa die Kosten des Arbeitgebers für die Sozialversicherungsbeiträge. Die Firmen können zudem auch dann Kurzarbeit anmelden, wenn Mitarbeiter für Aufräumarbeiten nach der Flut eingesetzt werden. Die Dauer der Kurzarbeit kann bis zu drei Monate betragen. «Das Kurzarbeitergeld ist schon eine große Hilfe», sagte Senius. Die Arbeitnehmer erhalten das Kurzarbeitergeld von der Bundesagentur. Es liegt zwischen 60 und 67 Prozent des Netto-Einkommens.

Im Vergleich zur Flut von 2002 seien deutlich mehr Firmen betroffen. Das gehe durch alle Branchen, sagte Senius. In Halle habe es bereits sehr früh viele Anrufe aus der Gastronomie gegeben. Arbeitgeber stünden ohne Kurzarbeiterregelung oftmals vor dem Problem, dass sie nicht nur mit hohen Sachschäden zurechtkommen, sondern auch den Lohn weiterhin bezahlen müssten.

Vor allem kleinere Firmen mit bis zu neun Beschäftigten hätten Kurzarbeit angemeldet. Rund 200 Anzeigen mit 2000 Beschäftigten kamen aus dem Raum Dessau-Roßlau-Wittenberg, rund 100 Anzeigen mit 1170 Beschäftigten aus Magdeburg und 108 Anzeigen mit 960 Arbeitnehmern aus dem Raum Stendal.

Senius rechnet damit, dass das Hochwasser zunächst vor allem für Handel, Gastgewerbe und Landwirtschaft negative Folgen hat. In der zweiten Jahreshälfte werde es aber durch den Wiederaufbau zusätzliche Arbeitskraftnachfrage geben. Das reiche vom privaten Konsum wie etwa dem Ersatz von zerstörten Waschmaschinen bis hin zu Investitionen am Bau. «Das wirkt wie ein Mini-Konjunkturprogramm», sagte Senius.

Bund und Länder hatten ein Hilfspaket über acht Milliarden Euro vereinbart. Die Jobcenter in den betroffenen Regionen bereiten sich laut Senius bereits auf eine stärkere Nachfrage vor. Vor allem im Bau und im Gartenbau würden mehr Helfer benötigt. Angesichts der zuletzt nur leichten Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt könne man diesen zusätzlichen Impuls auch gut gebrauchen.

Die IHK Dessau-Roßlau dämpfte aber zu hohe Erwartungen. Die zusätzliche Nachfrage sei eher wie ein saisonaler Schub, der sich nicht besonders auf den Arbeitsmarkt auswirken werde, sagte Sprecher Möslein. Von den Unternehmen habe er aber nur Lob für die Regelung zur Hochwasser-Kurzarbeit gehört. «Die Erfahrung ist, dass es ziemlich einfach und schnell vonstattenging.»

Quelle: ksta.de

Benefizspiel zugunsten vom Hochwasser betroffener Sportvereine

Veröffentlicht: Juli 25, 2013 von fluthelfer in Sachsen

Spiele zwischen Chemnitz und Zwickau sind Klassiker. Am 2. August treffen der CFC und der FSV erneut aufeinander. Diesmal für einen guten Zweck.

Die Schlagzeilen über die Schäden des Jahrhundert-Hochwassers vor sieben Wochen sind aus den Medien verschwunden. Das heißt nicht, dass die zum Teil immensen Schäden auch schon behoben wären. Vor allem kleinere Sportvereine in der Region Südwestsachsen sind noch immer mit den Flutfolgen konfrontiert. Dazu zählen der TSV Germania aus Chemnitz, der SV Remse oder der FV Wolkenburg (beide aus der Region Zwickau). Deren Fußballplätze und Vereinsheime waren im Juni nicht zum ersten Mal überflutet. Die Schäden waren und sind enorm. Dank vieler Helfer wurden die gröbsten Unwetterfolgen zwar beseitigt, doch viele Reparaturen stehen noch an.

Dabei können die drei Vereine jetzt auf prominente Hilfe setzen. Der Drittligist Chemnitzer FC und der Regionalligist FSV Zwickau bestreiten am 2. August, 18.30 Uhr, im Stadion an der Gellertstraße ein Benefizspiel zugunsten der vom Hochwasser betroffenen kleineren Sportvereine. „Mit diesem Spiel wollen wir über den Tellerrand des Fußballs hinausschauen. Unsere beiden Vereine möchten bei aller sportlichen Rivalität – die sie seit Jahrzehnten verbindet – zeigen, dass sie gemeinsam etwas für die Region tun“, beschreibt der Geschäftsführer des CFC, Sven-Uwe Kühn, die Idee hinter dem Spiel. Unterstützung erhält er dabei vom Cheftrainer des FSV Zwickau, Torsten Ziegner: „Wenn wir da irgendwie helfen können, sind wir gern dabei. Das sind wir den Leuten in der Region schuldig, die uns immer tatkräftig während der Spiele unterstützen. Und wenn wir die Möglichkeit bekommen, auf so eine Art und Weise ein Stück zurückzugeben, machen wir das gern.“

Für beide Mannschaften hat das Spiel auch einen sportlichen Reiz. Der CFC, am Wochenende mit einer Niederlage in die neue Saison gestartet, sucht noch nach der Form und erwartet mit den Zwickauern einen motivierten und engagierten Gegner. Die Zwickauer wiederum befinden sich noch in der Vorbereitung auf die neue Regionalligasaison und erwarten sich vom Test beim alten Rivalen eine Standortbestimmung. „Wir werden sportlich alles geben“, verspricht Torsten Ziegner.

Während sich die Fans in der Region Chemnitz/Zwickau also auf einen echten Klassiker freuen dürfen, hoffen die vom Hochwasser betroffenen Vereine ganz verständlich auf möglichst viele zahlende Zuschauer.

„Das Benefizspiel ist eine ganz große Geschichte!“, freut sich Harald Scheffler, ehrenamtlicher Vereinsmanager des TSV Germania: „Wir brauchen die Spendengelder sehr dringend, denn es sind noch Schäden in Höhe von etwa 15.000 Euro zu beheben. Die Heizungsanlagen auf unseren Sportstätten an der Annaberger und Erdmannsdorfer Straße sind durch das Hochwasser stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Und auf unserem Sportplatz an der Markersdorfer Straße sind die Fußböden im Vereinsheim und in den Umkleidekabinen völlig hinüber.“ Er finde es bemerkenswert, dass ein Profiverein wie der Chemnitzer FC einer kleineren Sportgemeinschaft in der Not hilft.

Auch in Remse und in Wolkenburg war die Überraschung riesig, als die Vereinschefs gestern von der gemeinsamen Aktion des CFC, des FSV Zwickau und des „Freie Presse“-Hilfsvereins „Leser helfen“ erfuhren. Neben den Spiel- und Trainingsplätzen waren in beiden Orten auch die Vereinsheime überflutet. In Remse wird der Schaden auf rund 50.000 Euro geschätzt. Die Wolkenburger traf es noch ärger. „Jeder Euro hilft uns und wird dringend gebraucht“, sagte FV-Schatzmeister Andreas Fiedler. Gemeinsam mit seinem Vereinschef Bernd Aurich hofft er jetzt auf eine Riesenkulisse am 2. August.

Das Spiel zugunsten der Hochwasseropfer findet am 2. August, 18.30 Uhr, im Stadion an der Gellert- straße statt. Der Erlös wird über den Verein „Leser helfen“ an die ausgewählten Vereine in Chemnitz, Remse und Wolkenburg weitergeleitet.

Eintrittspreise: Tribüne (Vollzahler 13 Euro, ermäßigt 8 Euro); Stehplatz überdacht (Vollzahler 8 Euro, ermäßigt 5 Euro, Kinder unter 14 Jahren 1 symbolischer Euro); Stehplatz (Vollzahler 6 Euro, ermäßigt 4 Euro, Kinder unter 14 Jahren 1 Euro).

Karten für das Spiel gibt es ab sofort in allen bekannten Vorverkaufsstellen

Quelle: freiepresse.de

Nach Flut ganz neue Sicht auf Hochwasser-Schutz in Bad Köstritz

Veröffentlicht: Juli 25, 2013 von fluthelfer in Thüringen

Nach dem Hochwasser hat der Stadtrat in Bad Köstritz eine ganz neue Sicht auf Sinn und Unsinn von Hochwasserschutzmaßnahmen gewonnen. Mobile Dammbalken sind ein Vorschlag, der umgesetzt werden soll.

Die Anfang Juni Hochwasser führende Weiße Elster bescherte auch Geras Nachbarstadt Schäden an Straßen, Bauwerken und Gewässern zweiter Ordnung. So befasste sich der Bad Köstritzer Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung mit dem Thema und beschloss sein Einvernehmen zu im Rahmen der Überschwemmung ausgelösten Eilentscheidungen.

Insgesamt 100″000 Euro waren der Stadt für Soforthilfen an private Haushalte und Kleinunternehmen vom Landratsamt Greiz zugesagt worden. Wie Bürgermeister Dietrich Heiland (CDU) informierte, waren ganze 79 Anträge auf Soforthilfe eingegangen. Vor allem die Bereiche am Mühlgraben, an der Elster­aue, in der Dahlienstraße und hinter der Tankstelle hatten unter den Wassermassen zu leiden gehabt. „61 Privathaushalte und 18 Firmen hatten Schäden über jeweils 2000 Euro gemeldet. Für die Umsetzung von Hilfsmaßnahmen für die Betroffenen sind bereits 84″850 Euro vom Landkreis Greiz ausgezahlt worden“, bestätigte Heiland. Er gehe davon aus, dass in der Abrechnung des Katastrophenschutzes alle angefallenen Kosten durch Fördermittel ersetzt werden, unterstreicht aber: „Dafür gibt es jedoch keinen Rechtsanspruch und auch keine Garantie.“

Vom Landratsamt seien zudem unkompliziert und kurzfristig 170000 Euro Soforthilfe für Kommunen bereitgestellt worden, wovon im Moment schon 87700 Euro auf dem städtischen Konto eingegangen seien. Nach Auskunft des Bürgermeisters bemühe sich Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) um weitere finanzielle Unterstützung. Er dankte in diesem Zusammenhang seinem Stellvertreter Uli Gelbrich und Bauamtsmitarbeiterin Manuela­ ­Boigs dafür, dass sie eine schnelle Schadensbehebung möglich gemacht hätten.

Zu unserem Glück war im neuen Sportlerheim noch kein Fußbodenbelag verlegt worden. Dietrich Heiland, Bürgermeister Bad Köstritz

Eines der vom Hochwasser umspülten Gebäude war die unmittelbar vor ihrer Einweihung stehende Sportstätte Am Drehling. Das Hochwasser hatte den Fußboden überflutet und war unter die Bodenplatte gelaufen. „Zu unserem Glück war noch kein Fußbodenbelag verlegt worden“, spricht der Bürgermeister erleichtert von den unabwendbaren Arbeiten zur Schadensbeseitigung. Da das sich zurückziehende Wasser keine großen Schlammreste hinterlassen hatte, ist man seitdem daran, das Gebäude zu trocknen. Gipsbetonplatten wurden entfernt oder ausgewechselt und spezielle Trocknungstechnik sorgt noch immer für die Hinterlüftung der Bodenplatte.

Die Soforthilfen für kommunale Liegenschaften fanden bereits Verwendung für die Reparatur von Wegen und Straßen, für neue Einlaufrechen am Goldbach und für Bankette landwirtschaftlicher Wege. Auch am Kanal unter der Eleonorenstraße habe man einen neuen Einlaufrechen eingesetzt

Im Rückblick, meint der Bürgermeister, habe man jetzt eine ganz andere Sicht auf Hochwasserschutzvorkehrungen gewonnen. Kleine bauliche Maßnahmen, zum Beispiel zum Schutz des Vereinshauses Am Drehling durch Dammbalken, die im Hochwasserfall in feststehende Ständer eingesetzt werden, seien in Planung. Um den Schutz ihres Eigentums müssten sich private Hausbesitzer und Unternehmer jedoch selbst kümmern.

Ein Sorgenkind der Kommune sei nun noch die Wirtschaftsbrücke. Hier habe das Hochwasser eine Vertiefung hinterlassen, die die landwirtschaftliche Nutzung der Brücke unmöglich mache. Und, ob die große Menge angespülter Kiesel im Flussbett der Elster entfernt werden dürfen, sei noch nicht klar.

Quelle: otz.de

Hochwasser-Rückblick 400 Liter Regen in 94 Stunden

Veröffentlicht: Juli 25, 2013 von fluthelfer in Bayern

 22 750 000 000 000 – so viele Liter Regen sind vom 26. Mai bis zum 2. Juni auf Deutschland gefallen. Diese enorme Zahl ist nicht die einzige beeindruckende, die in den Bericht des Deutschen Wetterdienstes zum Hochwasser 2013 eingeflossen ist.

Es hat geregnet und geregnet – vier Tage ununterbrochen. Deutschlandweit prasselten 22,75 Billionen Liter Wasser auf den Boden, in Süddeutschland ist die kleine Gemeinde Aschau im Chiemgau Spitzenreiter. 400,4 Liter pro Quadratmeter wurden dort binnen 94 Stunden gemessen. „Durch die Lage am Alpenrand ist es nicht ungewöhnlich, dass in Aschau der meiste Regen gefallen ist“, sagt Gabriele Malitz, eine der Autoren der Studie des Deutschen Wetterdienstes (DWD). „Aber 400 Liter an vier Tagen sind ungewöhnlich viel.“

Das Fazit des Berichts: Nicht die große Regenmenge war fatal, sondern dass es bayernweit tagelang aus Kübeln schüttete. Der Dauerregen war der Auslöser der Flut, doch einige Faktoren gibt es, die dazu beigetragen haben, dass es in vielen Regionen so schlimme Überschwemmungen gab. In den vergangenen Jahren hatten die Landwirte mit Dürren zu kämpfen – dieses Jahr war in weiten Teilen Deutschlands das andere Extrem der Fall. Denn schon vor den Regentagen Ende Mai hatten sich die Böden überdurchschnittlich vollgesaugt mit Regenwasser. Ende Mai wiesen rund 40 Prozent aller Flächen in Deutschland so hohe Bodenfeuchtwerte auf wie noch nie seit Beginn der Messungen 1962. Am 31. Mai wurden absolute Rekordwerte erreicht, berichtet Saskia Pietzsch vom DWD. „Die Böden waren schon untypisch nass, bevor der Regen eingesetzt hat.“ Während einige Landwirte zu dieser Jahreszeit ihre Felder in der Regel beregnen müssen, fiel in der letzten Mai-Dekade 2013 in Deutschland statt der üblichen 25 Liter pro Quadratmeter die dreifache Menge Niederschlag. Selbst Bodenschichten in 60 Zentimeter Tiefe waren überversorgt mit Wasser – und konnten die enormen Wassermassen am ersten Juni-Wochenende nicht mehr aufnehmen. „Inzwischen haben sich die Böden erholt und sind sogar wieder zu trocken“, berichtet Pietzsch. „Der Mais ist beispielsweise dieses Jahr so mit Wasser verwöhnt worden, dass er keine tiefen Wurzeln ausgebildet hat und bei langen Trockenphasen nicht genug Wasser bekommt.“

Nur bedingt hat laut DWD-Bericht die Schneeschmelze die Jahrhundertflut beeinflusst. Vom 26. Mai bis 2. Juni wurden im deutschen Teil des Donau-Einzugsgebiets Niederschläge in Höhe von etwa 6,76 Billionen Liter gemessen. Die Schneeschmelze hat in diesem Gebiet zusätzlich 334 Milliarden Liter Wasser freigesetzt – und die gesamte Wassermenge damit um etwa fünf Prozent erhöht. „Damit spielt sie bei der Jahrhundertflut eine vergleichsweise geringe Rolle“, sagt Gabriele Malitz.

Was das Warnmanagement angeht, zieht der Deutsche Wetterdienst ein positives Fazit: Wetterentwicklung und Dauerregen wurden frühzeitig vorausgesagt. In den Gebieten mit Unwetterwarnung regnete es innerhalb von 24 Stunden zwischen 30 und 60 Liter pro Quadratmeter, am Alpenrand sogar bis zu 71 Liter – das sind Wassermengen, die deutlich unter den vorhergesagten Spitzenwerten liegen.

Quelle: merkur-online.de

Die Arbeitsgruppe Hochwasser der Stadt Gera hat am Donnerstag nach einer Mitteilung der Stadt ihre Arbeit aufgenommen.

Oberbürgermeisterin Viola Hahn (parteilos), Mitarbeiter der Stadtverwaltung und Bewohner der betroffenen Gebiete hätten im Beratungsraum der Feuerwehr über die Hochwasser-Katastrophe im Juni besprochen und künftige Maßnahmen diskutiert.

Teilnehmer waren neben dem Fachdienstleiter für Brand- und Katastrophenschutz, Ludwig Geiger, und dem Teamleiter Katastrophenschutz, Pierre Thomas Lüderitz, auch 13 Bürger aus den vom Hochwasser betroffenen Gebieten Liebschwitz, Zwötzen, Debschwitz, Heinrichsgrün, Untermhaus und Milbitz/Thieschitz/Rubitz. Der Vorschlag war durch die Betroffenen auf der öffentlichen Hauptausschusssitzung am 25. Juni 2013 entstanden. Oberbürgermeisterin Viola Hahn berichtete von „vielen konstruktiven Vorschlägen aus der Bevölkerung“, ohne in der Mitteilung konkret zu werden.

Der Sitzung seien bereits Beratungen in den Ortsteilräten in Liebschwitz und Milbitz/Thieschitz/Rubitz sowie eine Ortsbegehung von Hahn und Mitarbeitern der Stadtverwaltung vorausgegangen. Die dort eingegangenen Vorschläge seien ebenso in die Arbeit der AG eingeflossen wie Fragen zur besseren Information der Bürger, zur Evakuierung oder der Bildung von Hochwasserwehren. Deren Aufgabe soll sich während eines Hochwassers nur auf die Kontrolle von Dämmen und wasserwirtschaftlichen Anlagen während der Alarmstufen konzentrieren.

Ein weiteres Thema waren jene Stellen, an denen das Hochwasser über die Ufer getreten ist. „Wir werden eine Karte zusammenstellen, wo all diese Punkte markiert werden“, sagt Ludwig Geiger. Anschließend sollen entsprechende Maßnahmen besprochen werden.

Die Stadt habe ein Informationsblatt für die Bürger zum Verhalten bei Hochwasser erarbeitet. Das Informationsblatt wird demnächst in den Öffentlichen Bekanntmachungen der Stadt veröffentlicht. Ebenfalls neu eingerichtet wurde ein telefonischer Ansagedienst der Stadtverwaltung. Unter der Telefonnummer 0365 / 838 38 37 sollen bei Bedarf Informationen und Warnungen für die Bevölkerung abrufbar sein.

Die AG Hochwasser wird sich voraussichtlich Ende August wieder treffen.

Quelle: otz.de

Reichenbach: Hochwasser zwischen zwei Großereignissen

Veröffentlicht: Juli 25, 2013 von fluthelfer in Thüringen

In Reichenbach wird fünf Jahre nach der Landesgartenschau 2009 die Kleine Gartenschau veranstaltet. Park der Generationen von der Flut nicht verschont geblieben. Hochwasserschutzmaßnahmen haben sich dennoch ausgezahlt.

Reichenbach. Als in Greiz 800-Jahr-Feier und Thüringentag tobten, hatten die Nachbarn ebenfalls ein Großereignis vorzuweisen: die Landesgartenschau. Die wirke bis heute nach, wie Oberbürgermeister Dieter Kießling (CDU) sagt. „Wir hätten die Stadt in den nächsten 30″Jahren nicht so entwickeln können, wenn wir die Gartenschau nicht gehabt hätten“, ist der Rathauschef überzeugt.

Vor allem der Park der Generationen werde „top genutzt“, die Reichenbacher erholen sich dort, gehen spazieren, die Kinder spielen. Auch Veranstaltungen, etwa mit der Vogtland Philharmonie, finden im Park statt. In der Blumenhalle sind die Depots der Museen Reichenbach und Mylau, Vereine und die Philharmonie-Geschäftsstelle sind in ehemaligen Gartenschau-Gebäuden untergebracht.

Kleine Schau mit viel Musik geplant

All das wird Kießling in der Zeit vom 5. bis 13. Juli 2014 den Gästen erzählen, die zur Kleinen Gartenschau kommen werden. Denn genau dafür soll die kleine Schwester der Landesgartenschau da sein: zum Resümeeziehen. Da wird geschaut, ob es die Stadt geschafft hat, auch nach dem Großereignis die Areale zu nutzen und vor allem, ob sich die Reichenbacher damit identifizieren. Ob damit alle Kritiker, die es im Vorfeld auch dieser Landesgartenschau gab, zufrieden gestellt werden, wird sich zeigen.

Über einen Aspekt, den die Lage mit sich brachte, ist Dieter Kießling froh. Die Hochwasserschutzmaßnahmen, die im Vorfeld der Großveranstaltung getroffen wurden, „haben uns davor bewahrt, dass die gesamte Altstadt unter Wasser stand.“ Verärgert ist er indes, dass für zwei weitere geplante Maßnahmen vom Land keine Fördermittel geflossen seien. „Man hielt es für nicht notwendig, dort was zu machen. Aber genau da ist das Hochwasser jetzt durchgelaufen“, so das Stadtoberhaupt. Über 5,4 Millionen Euro Schaden sind in Reichenbach durch das Wasser dennoch entstanden.

Am Programm für die Kleine Gartenschau wird derzeit gearbeitet. Strauß- und Musical-Gala soll es ebenso geben wie Blas- und Bigband-Musik sowie Vorträge und Kirchentag.

Quelle: otz.de

Die nordrhein-westfälische Landesregierung fördert ein neues Projekt zum Hochwasserschutz am Rhein. Der Rückhalteraum «Worringer Bruch» in Köln soll den Wasserstand bei extremen Hochwasser-Ereignissen um bis zu 17 Zentimeter bis in die Niederlande hinein absenken. Die Flutkatastrophe an Elbe und Donau habe gezeigt, dass bei extremen Hochwassern dringend Möglichkeiten zur Speicherung der Wassermassen geschaffen werden müssten, sagte NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) am Mittwoch laut einer Mitteilung. Das Land übernimmt die Kosten für das Projekt von rund 54 Millionen Euro. Einen ähnlichen Rückhalteraum («Köln-Langel») gibt es bereits, ein weiterer ist in der Planung.

Quelle: wn.de

Voß: Geld für Wiederaufbau nach Hochwasser fließt ab August

Veröffentlicht: Juli 25, 2013 von fluthelfer in Thüringen

 

Der Thüringer Finanzminister Wolfgang Voß will bei den finanziellen Flut-Hilfen zeitliche Lücken verhindern. Der CDU-Politiker sagte, nach den Soforthilfen solle möglichst bald Geld aus dem Wiederaufbau-Fonds fließen. Er gehe davon aus, dass das ab Mitte August möglich sei. Dann könnten auch Aufträge an Firmen und Handwerker vergeben werden. Die Bewilligung solle „nach Prioritäten“ erfolgen.

In Thüringen summieren sich die Schäden nach dem Frühsommer-Hochwasser an Straßen, Häusern und Dämmen sowie in der Wirtschaft und der Landwirtschaft auf 450 Millionen Euro.

Nach Angaben des Ministers laufen die Verhandlungen zwischen den vom Hochwasser betroffenen Ländern und dem Bund, um die Details der Aufbauhilfe für die verschiedenen Bereiche zu klären. Voß sagte: „Das sollte Ende Juli abgeschlossen sein.“ Ziel sei, die Folgen der katastrophalen Fluten, die vor allem Ostthüringen getroffen hatten, vollständig zu beseitigen. Der Fluthilfe-Fonds von Bund und Ländern soll ein Volumen von acht Milliarden Euro haben.

Forderungen nach schnellem Handeln und nach einer Pflichtversicherung

Thüringens SPD-Wirtschaftsminister Matthias Machnig warf der Bundesregierung Verschleppung vor: „Der Juli ist fast zu Ende – und der Fluthilfefonds ist noch immer nicht unter Dach und Fach.“ SPD-Fraktionschef Uwe Höhn mahnte ebenfalls ein schnelles Handeln an. Darüber hinaus bekräftigte er seine Forderung nach einer Pflichtversicherung für Hochwasser- und andere Elementarschäden. Bisher würden viele Familien ohne Versicherung sein, weil die Gesellschaften das Risiko als zu hoch einschätzten, erklärte Höhn.

Mehrbedarf bei Hochwasser-Soforthilfe – Ostthüringer Landkreise erhalten weitere Gelder

Finanzminister Voß verwies darauf, dass die Soforthilfe für Kommunen, private Haushalte und Kleingewerbetreibende immer noch wirkt. Der Minister sagte, es gäbe Nachforderungen der Landkreise Greiz und Saalfeld-Rudolstadt für die kommunale Soforthilfe. Greiz solle eine weitere halbe Million Euro erhalten, Saalfeld-Rudolstadt 250.000 Euro. Die ostthüringische Stadt Greiz hatte als Soforthilfe für die dringendsten Arbeiten zunächst eine Million Euro vom Land bekommen. Für Saalfeld-Rudolstadt waren es 200.000 Euro. Insgesamt stellt der Freistaat nach Angaben von Voß rund 20 Millionen Euro als Soforthilfe zur Verfügung.

Der Thüringer Landtag hatte in einem Schnellverfahren Mitte Juli ein Gesetz für einen Aufbaufonds beschlossen. In den Fonds sollen die Gelder aus dem Fluthilfefonds des Bundes sowie von der EU fließen.

Quelle: mdr.de

(Ent)flutung an der Seege

Veröffentlicht: Juli 24, 2013 von fluthelfer in Landkreis Lüchow-Dannenberg

Vier Wochen ist es jetzt schon her, dass die Scheitelwelle des Hochwassers 2013 den Landkreis passierte. Doch es gibt immer noch Bereiche, in denen das Wasser weiterhin hartnäckig steht und nicht weichen mag. So zum Beispiel in einer Niederung zwischen Brünkendorf und Vietze.

Hier ist eine Fläche von rund 100 Hektar, die von Deichen vollständig umgeben ist, immer noch stark überflutet. Während der Flut war das Wasser hier stellenweise über den Deich gelaufen, so dass die Senke tagelang wie eine Badewanne voll lief.  Hochstehendes Grundwasser und dichter Untergrund verhinderten, dass das Wasser wieder abfließen konnte, teilweise standen die Flächen dort am Freitag noch fast einen Meter hoch unter Wasser. Betroffen sind Wälder ebenso, wie Äcker, Weiden und Spazierwege.

Sorgen machen sich Naturschützer auch um die Pflanzen auf den Flächen des NABU, die durch die  langanhaltende Wasserüberspülung drohen, stark geschädigt zu werden, wie zum Beispiel die Flechtenart isländisch Moos.

Ende vergangener Woche entschieden nun Naturschützer und Gemeindevertreter gemeinsam mit dem Fachdienstleiter für Wasserwirtschaft im Landkreis, Ernst-August Schulz, ein Sieltor im Deich zu öffnen, um dem Wasser Gelegenheit zu geben, abzufließen. Bereits nach fünf Stunden war der Wasserstand in der Senke deutlich gesunken.

Quelle: wendland-net

Landesmedaille für FluthelferInnen

Veröffentlicht: Juli 24, 2013 von fluthelfer in Niedersachsen

Rund 20 000 Menschen, die während der Flut bei Hochwasserschutz-Maßnahmen geholfen haben, können damit rechnen, demnächst mit einer Medaille ausgezeichnet zu werden: Die Niedersächsische Landesregierung hat in ihrer Sitzung am Dienstag beschlossen, eine Medaille zu stiften, um das vielfältige Engagement zu würdigen.

„Allen Helferinnen und Helfern der Feuerwehren, Hilfsorganisationen, des Technischen Hilfswerks, den Soldatinnen und den Soldaten des Bundes sowie den Polizistinnen und Polizisten gilt der Dank der Landesregierung. Alle Beteiligten haben einen richtig guten Job gemacht“, so Innenminister Pistorius.

Darin bezog die Landesregierung ausdrücklich alle Einsatzkräfte – auch Freiwillige – mit ein, die während der Hochwasserlagen im Mai und Juni 2013 Gefahren und Schäden von den Einwohnern in Niedersachsen ferngehalten haben.

„Während der Hochwasserlage in den Landkreisen Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, hier war der Katastrophenfall festgestellt worden, und in anderen Bereichen Niedersachsens haben etwa 20.000 haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte sowie freiwillige Helferinnen und Helfer großartige Leistungen im Einsatz gegen das Hochwasser, beim Kampf um die Deiche und im Rahmen der Hilfe für die Menschen in den gefährdeten Gebieten vollbracht,“ so Pistorius weiter. „Sowohl vom Umfang als auch von der Intensität der Hilfsleistungen her ging dieses vielfältige Engagement weit über das hinaus, was Menschen im gewöhnlichen Alltag abverlangt wird.“

Wie schon anlässlich der Sturmflutkatastrophe im Jahre 1962, der Waldbrandkatastrophe im Jahr 1975 und der Hochwasserkatastrophe im Jahr 2002 wird die Landesregierung damit eine besondere anlassbezogene formelle Landesauszeichnung in Form einer Medaille stiften. Diese Medaille wird die Bezeichnung „Hochwasser-Medaille 2013 des Landes Niedersachsen“ tragen. Eine Verleihung der Medaillen wird zeitnah und in würdigem Rahmen erfolgen.

Quelle: http://wendland-net.de/

 

Wasserabsenkung mittelfristig möglich

Veröffentlicht: Juli 23, 2013 von fluthelfer in Sachsen-Anhalt
Ortsbürgermeister Kurtze unterbreitet Vorschläge zum Schutz von Uichteritz. Das Überflutungsgebiet müsste vergrößert und der Damm rückverlegt werden.

Das Hochwasser spielte im Uichteritzer Ortschaftsrat noch einmal eine Rolle. Bürgermeister Wolfgang Kurtze (FDP) verlas ein Schreiben, das er an Weißenfels’ Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) gesendet hatte. Er machte darin darauf aufmerksam, dass die seit 1994 mehrfach überfluteten Häuser in der Lobitzscher Straße und der Weißenfelser Landstraße nur durch einen Damm sinnvoll geschützt werden könnten. Der sei aber teuer und würde teilweise über Privatland führen.

Laut Kurtze gebe es jedoch einige mittelfristige Maßnahmen, die zu einer Senkung des Wasserspiegels zwischen zehn und 15 Zentimetern führen könnten. Dabei geht es um eine Vergrößerung des Überflutungsgebietes durch den Rückbau eines ehemaligen Wasservorratsbeckens für das Mineralölwerk Lützkendorf, die in der Saaleaue entstandenen Bauten der Firma Göpfert, die ehemalige Pumpstation der Sauenzuchtanlage Mücheln sowie den Damm am Ex-Übungsplatz der Armee auf der rechten Fluss-Seite. Zudem müsste der Saaledamm bis an die Grundstücke in Markwerben und das Wasserwerk der Midewa rückverlegt werden. Notwendig sei es, den Damm am Graben zwischen beiden Orten zurückzubauen und installiert werden müssten Verschlussvorrichtungen für Kanaldeckel und Kastenrinnen. Der wegen der überfluteten Lobitzscher Straße abgeschnittene Ortsteil Lobitzsch braucht eine zweite Zufahrt, die derzeit nur unbefestigt existiert. Von den Räten wurde außerdem das Beuditzwehr in seiner jetzigen Form wegen des Wasserrückstaus in Frage gestellt.

Wolfgang Kurtze sagte: „Auf jeden Fall muss sich bald etwas tun.“ Und er verwies darauf, dass Maßnahmen bereits in der Vergangenheit umgesetzt worden sind. Er nannte die Rohre unter der Weißenfelser Landstraße, mit denen der Wiesenweg zuletzt teilweise mit drei Pumpen rund um die Uhr entwässert wurde, und einen Schieber am Abzweig zum Sportplatz, der aber nur etwas gebracht hat, solange die Straße nicht überflutet war. Gut sei gewesen, dass man im Bauhof noch Sand und 10 000 Sandsäcke gelagert hatte, mit denen auch der Stadt geholfen werden konnte.

Quelle: mz-web.de

Hochwasser-Audit ist ein Thema

Veröffentlicht: Juli 23, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

 

 Die Chancen, dass demnächst auch in Königswinter ein Hochwasser-Audit stattfinden wird, sind gestiegen. Nach dem Haupt-, Personal- und Finanzausschuss hat auch der Stadtrat den Antrag der Fraktion Freie und Linke (FFL) in den Planungs- und Umweltausschuss als zuständigen Fachausschuss verwiesen.

Bei einem Hochwasser-Audit geht es um die Frage, wie gut Kommunen auf Hochwasser- und Starkregenereignisse vorbereitet sind. Trägerin ist die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall. Hochwasser-Experte Reinhard Vogt von der Kölner Hochwasserzentrale, der die Audits seit Jahren selbst durchführt, hatte in einem Interview mit dem General-Anzeiger die Meinung vertreten, jede gefährdete Kommune sollte eine solche Überprüfung durchführen lassen. Das gelte auch für Königswinter.

In ihrem Antrag fordert die FFL, so bald wie möglich eine Überprüfung der denkbaren Hochwassersituationen in den rheinnahen Ortsteilen, der Risiken und der möglichen Abwehrmaßnahmen gegen extreme Hochwasserereignisse zu veranstalten.

Das Hochwasser-Audit solle von der Kölner Hochwasserzentrale, der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall oder – bei terminlichen Schwierigkeiten dieser – von einer fachlich entsprechend ausgewiesenen Stelle für die rheinanliegenden Ortsteile Altstadt sowie Nieder- und Oberdollendorf durchgeführt werden.

Außerdem wird die Verwaltung gebeten, zeitnah, jedenfalls aber noch vor dem kommenden Winter, das Hochwassermobil der Kölner Hochwasserschutzzentrale zu einer Informationsveranstaltung für die Betroffenen zu erbitten und in eine solche Veranstaltung auch die Betroffenen beziehungsweise Vertreter der Bürgerinitiativen einzubinden.

„Wir halten das Anliegen des FFL-Antrages für gerechtfertigt“, sagte Lutz Wagner, der Fraktionschef der Königswinterer Wählerinitiative (Köwi).

Seine Fraktion erwartet, dass die Verwaltung einen Vorschlag für das Audit erarbeitet, in dem der zeitliche und finanzielle Aufwand beziffert wird. Dezernent Theo Krämer sagte dies der Politik zu. Mit dem Experten Reinhard Vogt soll nach dessen Rückkehr aus dem Urlaub das Gespräch gesucht werden

Quelle: general-anzeiger-bonn.de

Gedenk- und Dankgottesdienst nach der Hochwasserkatastrophe

Veröffentlicht: Juli 23, 2013 von fluthelfer in Stendal
Zu einem Gottesdienst im Zeichen der Hochwasserkatastrophe lädt heute der Kirchenkreis Stendal nach Schönhausen ein.
Er steht unter dem Motto „Des Geschehenen gedenken – den Helfern danken“. Dazu werden auch Vertreter aus der Kommunalpolitik, der Feuerwehren, der Hilfsorganisationen und der Bundeswehr erwartet. Den Gottesdienst leiten Regionalbischof Christoph Hackbeil und der Superintendent des Kirchenkreises Stendal, Michael Kleemann. Die Predigt hält der Schönhauser Pfarrer Ralf Euker. Für Kinder wird zeitgleich ein eigener Gottesdienst angeboten.
Quelle: focus.de

CDU-Agrarexperte fordert weitere Fördermöglichkeiten für Flutopfer

Veröffentlicht: Juli 23, 2013 von fluthelfer in Sachsen
Der Agrarexperte der CDU-Landtagsfraktion, Andreas Heinz, hält die Förderung für vom Juni-Hochwasser geschädigte Landwirte und Winzer für nicht ausreichend.
Gerade kleine Betriebe müssten umfangreicher unterstützt werden, sagte er am Sonntag in Dresden. Er forderte weitere Lösungen und hält etwa eine Erhöhung der Förderquote „angesichts der massiven Schäden“ für sinnvoll. Heinz verwies zur Begründung auf massive Schlammablagerungen auf Äckern, Bodenerosion, Zerstörungen von Grünland und Feldfrüchten sowie Reben und Trockenmauern an Weinbauhängen. Die Schäden in der Landwirtschaft waren vorläufig mit 35,4 Millionen Euro beziffert worden. Bisher werden 50 Prozent der Schäden auf Antrag ersetzt.
Quelle: focus.de

Helferfest: der Zusammenhalt beim Hochwasser war unglaublich!

Veröffentlicht: Juli 23, 2013 von fluthelfer in Bayern

„Unglaublich“ fand das der Freisinger OB: Unglaublich, was da Anfang Juni passiert ist, als das Wasser kam. Und unglaublich, welchen Einsatz die Hilfskräfte dabei gezeigt hatten. Der Lohn der Mühen: ein Helferfest am Samstag.

Er war auch ein Floriansjünger. Allerdings einer aus der Oberpfalz, der nur zufällig am Samstagabend die bayerische Blasmusik der Stadtkapelle in der Hauptfeuerwache hörte und fragte, was denn hier los sei. Die Antwort von OB Tobias Eschenbacher: Helferfest für alle, die Anfang Juni die Stadt Freising mit ihrem Einsatz beim Hochwasser vor Schlimmerem bewahrt hatten. Und weil es auf einen Feuerwehrler mehr oder weniger nicht ankam, mischte sich der Gast aus der Oberpfalz unter die Floriansjünger, die THW-Kräfte, die Ehrenamtlichen der Rettungsdienste, unter die Polizeibeamten und alle anderen, die zum Dankeschön von der Stadt eingeladen worden waren. Das Bier kam vom Hofbrauhaus, für das üppige Büfett und das Fleisch vom Grill hatten die Freisinger Wirte gesorgt.

Und weil es um das gemeinsame Feiern ging, wurden die Ansprachen an jenem Abend kurz gehalten: Eschenbacher sprach von einem „schwierigen Einsatz“ – sowohl körperlich als auch psychisch. Denn weil „das Wasser überall war“, habe man eben nicht immer helfen können. Aber: Ohne den Einsatz der Hilfskräfte wäre es „noch viel schlimmer“ gewesen, so Eschenbacher. Es sei „ein gutes Gefühl“, zu wissen, dass so viele Menschen da seien, um zu helfen.

Bevor es „Essen fassen!“ hieß, sprach Stadtbrandinspektor Anton Frankl von einem „wunderbaren Erlebnis“, weil alle Hilfsorganisationen so gut und reibungslos zusammengearbeitet hätten.

Sein THW-Kollege Michael Wüst drückte das so aus: „Wenn es hart auf hart kommt, wird nicht lange gefragt, welche Farbe das Auto hat.“ Für Wüst war allerdings klar, dass das nächste Hochwasser und der nächste Großeinsatz kommen werden. Deshalb: „Wir lassen unsere Gummistiefel in Fluchtrichtung vor dem Spind stehen.“

Die Zahlen, die es inzwischen zu dem Hochwasser-Einsatz zwischen dem 3. und 5. Juni im Landkreis gibt, sind durchaus beeindruckend: 770 Frauen und Männer waren insgesamt rund 20 000 Stunden im Einsatz, 506 Einsätze wurden von der Kreiseinsatzzentrale koordiniert, allein 275 davon im Stadtgebiet Freising. 86 Feuerwehren waren alarmiert worden. Die gesamte Pumpleistung des THW, die im Einsatz war, betrug 85 000 Liter pro Minute. Und schließlich wurden zur Deichverstärkung im Landkreis geschätzte 100 000 Sandsäcke auf einer Länge von 40 Kilometern verbaut.

Quelle: merkur-online.de

Die Angst bleibt

Veröffentlicht: Juli 23, 2013 von fluthelfer in Aken
Von Sylke hermann

 

Eine Bürgerinitiative fordert eine „moralische Instanz“ für Aken. Regelmäßig soll darüber informiert werden, welche Hochwasserschutzmaßnahmen geplant sind.

Das Hochwasser ist weg, aber der Frust bleibt. Bei vielen, vor allem älteren Menschen in Aken sei deutlich zu spüren, wie verunsichert, wie ängstlich sie sind. Droht uns so eine Naturkatastrophe womöglich wieder? „Das fragen sich einige“, bestätigt Klaus Dieter Brömmel. Brömmel ist Mitglied der Akener Bürgerinitiative „Wasser in den Kellern“, die sich schon viele Monate vor dem Hochwasser mit dem Thema befasst hat, und für die spricht er auch, wenn er sagt: „Nachdem, was uns im Juni hier widerfahren ist, brauchen wir künftig mehr Informationen zum vorbeugenden Hochwasserschutz.“

Gremium gefordert

Der Bürgermeister, so die Forderung der Initiative, müsse ein Gremium bilden, mit allen in der Krise Beteiligten: Stadt, Kreis und Land, dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft und berufenen Akener Bürgern natürlich. Es dürfe in der Runde nicht darum gehen, nachträglich um Kompetenzen zu streiten oder Schuldfragen zu diskutieren. „Hier darf es ausschließlich um die Frage gehen: Was muss getan werden, dass uns so etwas nicht noch einmal passiert“, formuliert Brömmel.

Moralische Verantwortung

Ein solches Gremium, findet die Bürgerinitiative, müsse schon allein „aus einer moralischen Verantwortung für diese Stadt“ einberufen werden. Die Akener bräuchten ihren inneren Frieden zurück, das Gefühl, dass sie sich in dieser, in ihrer Stadt sicher und wohl fühlen können und eine vernünftige Lebensqualität vorfinden. Brömmel: „Die Akener müssen wissen, dass sie wieder ruhig schlafen können.“

Für Brömmel scheint unausweichlich, dass diese Runde die Öffentlichkeit regelmäßig informiert, welche Hochwasserschutzmaßnahmen geplant sind, worauf man sich verständigt hat. Ausgewählte, anerkannte Persönlichkeiten könnten den engen Kontakt zwischen der Expertenrunde und interessierten Akenern halten – mit dem Ziel, dass jeder, der das möchte, gut informiert ist. Wie wichtig das ist, macht Brömmel rückblickend an einer konkreten Situation fest: „Es reicht eben nicht zu sagen, Aken wird evakuiert.“ Kurz zuvor hatte es noch geheißen: Aken sei sicher. So etwas verwirre unnötig.

Die von der Akener Bürgerinitiative angeregte Expertenrunde sollte sich nach deren Einschätzung auf eines konzentrieren, wie Brömmel sagt: „harmonisch und miteinander nach vorne blicken“

Quelle: mz-web.de

 

 

Dorf muss Hochwasserschutz weichen – „Jetzt geht’s dahin“

Veröffentlicht: Juli 23, 2013 von fluthelfer in Bayern

Isarmünd, ein idyllisches Fleckchen Erde am Zusammenfluss von Isar und Donau, muss dem Hochwasserschutz weichen. Die Anwesen der Einwohner werden abgerissen. Doch nicht allen ist der Entschluss zum Umzug leicht gefallen.

Von Wolfgang Wittl

Ruhig war es hier schon immer, auf diesem idyllischen Fleckchen Erde, wo die Isar sanft in die Donau mündet. Doch an diesem Tag ist die Stille trügerisch. Umschlossen von Äckern und Wäldern brütet Isarmünd in der Mittagssonne, der nächste Ort liegt Kilometer entfernt. Nichts ist zu hören außer dem Surren eines Abrissbaggers, der sich alle paar Minuten in die Balken und Mauern eines Bauernhofes frisst. An der Hauptstraße, gleich hinter der Kapelle, warnt ein Schild vor Baustellenfahrzeugen. „Jetzt geht’s dahin“, sagt Johann Nepomuk Bauer, den alle hier nur Muk nannten. Isarmünd, seine Heimat, wird dem Erdboden gleichgemacht.

Muk Bauer und seine Frau Franziska sind die einzigen Bewohner von Isarmünd, die an diesem Nachmittag zusehen, wie das erste von sieben Anwesen zerstört wird. Schon vor drei Jahren wurde der Plan entworfen, der Donau mehr Raum zu geben. Für den Deggendorfer Landrat Christian Bernreiter ist es ein „Paradebeispiel“, wie Hochwasserschutz einvernehmlich umgesetzt werden kann. Für Michael Kühberger, den Leiter des Deggendorfer Wasserwirtschaftsamtes, ist es ein Projekt mit „Modellcharakter“. Für Isarmünd ist es der Anfang vom Ende.

Mehr als 800 Jahre soll der kleine Ort bereits bestehen, er war eine Anlaufstelle für Reisende, die auf die andere Uferseite übersetzen wollten. Im neuen Hochwasserschutzkonzept jedoch fand sich kein Platz mehr für ihn. Der Damm bei Isarmünd bietet lediglich Schutz vor einem 30-jährlichen Hochwasser. Um ihn für ein 100-jährliches Hochwasser auszubauen, wäre wohl ein zweistelliger Millionenbetrag nötig gewesen. „Ein ungünstiges Kosten-/Nutzenverhältnis“, sagt Amtschef Kühberger.

Den Freistaat kam es billiger, die etwa 20 Einwohner zum Umsiedeln zu bewegen. Nun kann auch der dringend benötigte Polder mit einem Fassungsvermögen für etwa zehn Millionen Kubikmeter Wasser entstehen. „Die Bürger, der Staat – alle sind zufrieden“, sagt Landrat Bernreiter.

Alle? „Wir hätten hier nicht weg wollen“, sagt Muk Bauer. Den Jüngeren im Ort sei die Entscheidung leichter gefallen. 91 Jahre zählt Bauer, wie seine sechs Geschwister wurde er in Isarmünd geboren. Bis auf den Zweiten Weltkrieg und die Zeit in sowjetischer Gefangenschaft hat er sein Leben hier verbracht, hat den Bauernhof seiner Eltern übernommen, hat Viehwirtschaft und Ackerbau betrieben.

Heute dienen die einst stolzen Höfe allenfalls als Nebenerwerbsgrundlage, die Kinder und Enkel arbeiten bei meist großen Unternehmen in der Region. Oder die Höfe sind zum Refugium für wohlhabende Auswärtige wie jenen Münchner geworden, der hier an seiner Traktoren-Sammlung herumschrauben wollte. Eine Glaskuppel habe der Besitzer in das Haupthaus einbauen lassen wollen, die Nebengebäude waren bereits für teures Geld saniert worden. Nun zeugt nur noch ein Haufen Steine von ihrer Existenz. „Dabei war es so stabil gebaut“, sagt Muk Bauer, „so stabil.“

Die Macht des Wassers

Der Mann aus München hat bereits einen anderen Bauernhof in der Umgebung gekauft, die meisten Isarmünder werden ins benachbarte Moos ziehen. Die Gemeinde und der Landkreis haben ihnen großzügig Baurecht gewährt. Gerade für die Jüngeren bietet sich nun die Chance, die Häuser nach ihrem tatsächlichen Bedarf zu gestalten.

Erst herrschte Skepsis im Ort, ob man sich darauf einlassen solle. Bis einer sich vom Freistaat ein Angebot unterbreiten ließ. Sechs der sieben Hofbesitzer sind inzwischen darauf eingegangen, auch beim letzten sehe es gut aus, sagt Kühberger. Was ihm wichtig ist: „Alle Anwohner haben freiwillig entschieden.“ Über die Höhe des Kaufpreises will niemand etwas sagen. Nur so viel: Der Freistaat habe den Schätzwert des unabhängigen Gutachters nicht überschritten. Muk Bauer sagt: „So viel Geld gibt es nicht, dass man die Heimat aufgibt.“ Andererseits weiß auch er, dass sich die Zeiten ändern.

Bauer war der letzte Fährmann von Isarmünd, er kann sich gut erinnern, wie am Weihnachtstag 1961 nach einer Kollision mit einer Eisscholle das Fährseil riss, danach war Schluss. Er weiß, wie einst 70 Menschen im Ort lebten, als die Landwirte noch Dienstboten beschäftigten. Wie die Männer Karten spielten, die Frauen gemeinsam strickten oder wie getanzt wurde. „So einen Zusammenhalt hat’s woanders nicht gegeben.“ Vor 25 Jahren haben sie ihr Haus schon einmal abgerissen, fast alles mit eigenen Händen, ein Gebäude anno 1783. Doch das war etwas anderes, sie blieben ja in Isarmünd. Nun wird auch Muk Bauer nach Moos ziehen, dieses Jahr oder nächstes, „wenn ich es noch erlebe“.

Die Bauers haben über Jahrzehnte gelernt, mit der Gewalt des Wassers zurechtzukommen. Das Hochwasser im Juni hat allerdings auch sie beeindruckt. Zum ersten Mal überhaupt wurde der Damm überspült, Isarmünd musste als erster Ort im Landkreis Deggendorf evakuiert werden. Eines von ihren vier Hühnern ist in den Fluten ertrunken, erzählt Franziska Bauer. Wären nicht bereits oberhalb zwei Dämme gebrochen, Isarmünd wäre es wohl ergangen wie Fischerdorf, das metertief in den Fluten versank. Das Hochwasser habe viele in ihrer Entscheidung bestätigt, den Ort zu verlassen. Zwei Familien sind gar nicht mehr zurückgekommen, sondern in ihre halb fertigen Neubauten eingezogen.

An einer Scheune hängt eine alte Ortstafel, als Isarmünd noch zum Landkreis Vilshofen gehörte. Auf einem Schild darunter steht: „Das sterbende Dorf.“ Etwa 25 bis 30 Höfe zwischen Straubing und Vilshofen sollen dem Beispiel von Isarmünd folgen, auch sie sollen dem Hochwasserschutz weichen. Die Eigentümer bekämen einen Kaufpreis zum Wert vor dem Hochwasser angeboten, auch hier hoffe man auf einvernehmliche Lösungen, sagt der Chef des Wasserwirtschaftsamtes. Isarmünd sei jedoch die größte Siedlung gewesen.

Franziska Bauer wischt gerade die Kapelle feucht durch. Tags darauf wird hier eine Andacht stattfinden, ein Mal im Jahr kommt der Dorfpfarrer. Die Kapelle wird das einzige Bauwerk sein, das als Erinnerung an Isarmünd überdauern wird. Geweiht ist sie dem Heiligen Nepomuk, dem Schutzpatron gegen Wassergefahren.

Quelle: sueddeutsche.de

Neun Sparten arg betroffen

Veröffentlicht: Juli 23, 2013 von fluthelfer in Dessau

Nach dem Hochwasser 2002 hatte die Mehrzahl der betroffenen Kleingärtner damit begonnen, die Anlagen wieder herzurichten. Elf Jahre später haben viele der Vereinsmitglieder die Kraft nicht für einen Neubeginn oder auch Angst, dass das nächste Jahrhunderthochwasser nicht lange auf sich warten lassen könnte. In anderen Sparten profitiert man davon. Neben der „Freundschaft“ erhalten unter anderem leer stehende Parzellen des Kleingartenparks „An den Kümmerlingen“ wieder eine Zukunft. Vom Hochwasser arg betroffen waren im Juni folgende Gartensparten: Küchengarten, Am Schillerpark – Abteilung 3, Eschenweg, Stillinge, Gänseanger, Landhaus, Braunsche Lache, Scheplake und Waldfrieden. Die Schäden liegen den Schätzungen des Stadtverbandes der Gartenfreunde in Millionenhöhe. Nach dem Juni-Hochwasser wird – anders als noch nach der Katastrophe vor elf Jahren – darüber diskutiert, ob man Land an die Natur zurückgibt und Mitglieder in anderen Anlagen ansiedeln kann.

Quelle: mz-web.de

Rückschlag für Primigenius

Veröffentlicht: Juli 23, 2013 von fluthelfer in Sachsen-Anhalt

Die Saale-Fluten fügen dem Nabu-Projekt im Wulfener Bruch schweren Schaden zu. Der Tierbestand soll nach und nach wiederaufgebaut werden.

Diese Bilder werden noch lange im Gedächtnis der Augenzeugen bleiben: Erschöpfte Heckrinder werden von Mitarbeitern des Technischen Hilfswerkes (THW) und freiwilligen Helfern mit Booten von einer überfluteten Wiese zwischen Wulfen und Diebzig zur ebenfalls unter Wasser stehenden Straße bugsiert und auf einem Traktoranhänger ins Trockene gebracht. Von den Fluten überrascht, hatten die Tiere tagelang bis zum Hals im Wasser gestanden, gehungert und gefroren. Für etliche kam die Rettungsaktion zu spät. Fünf Pferde und 13 Heckrinder sind tot.

Insgesamt 57 Heckrinder und 15 Pferde grasten vor dem Hochwasser auf den Flächen der Primigenius gGmbH im Wulfener Bruch. Heute sind es nur noch fünf Pferde und elf Rinder. Die anderen am Leben gebliebenen Tiere wurden verkauft bzw. in ähnliche Areale in Oranienbaum und Schwedt geschafft. Im Wulfener Bruch gibt es gegenwärtig kaum grüne Weideflächen, Schlamm und faulendes Gras, wohin das Auge blickt.

Wiesen könnten kontaminiert sein

Unter diesen Bedingungen ist es für die Primigenius gGmbH nicht leicht, die Entwicklung des Nabu-Vorzeige-Projektes im Wulfener Bruch in den nächsten Zeit vorauszusagen. „Wir müssen erst einmal sehen, wie sich die Situation mit dem Futter entwickelt“, sagt Geschäftsführer Andreas Wenk. „Wir wissen noch nicht, ob die überfluteten Wiesen kontaminiert sind.“

Keinen Zweifel gibt es daran, dass das Projekt im vollen Umfang weiter laufen wird. Wenk zufolge soll der Tierbestand nach und nach wiederaufgebaut werden. Dies sei die Aufgabe der nächsten zwei Jahre. Die Tierverluste machen Wenk sehr zu schaffen, zumal ihm in Diebzig und Wulfen vorgeworfen wird, zu spät auf Warnungen reagiert zu haben. Es ist gar zu Anfeindungen ihm gegenüber gekommen.

Der Geschäftsführer gibt zu, die Gefahr unterschätzt zu haben. „Wie manche anderen auch“, sagt er. Schließlich habe niemand mit einem Dammbruch bei Groß Rosenburg und mit Saale-Fluten gerechnet. Doch am Tag danach habe man angefangen, die Tiere wegzubringen. Es sei übrigens nicht einfach, scheue Rinder oder Pferde einzufangen. Das koste viel Zeit.

Helfer haben die Verluste eingegrenzt

Fest steht, dass die Verluste ohne den Einsatz freiwilliger Helfer hätten noch höher sein können. Gleich zu Beginn der Überschwemmung im Wulfener Bruch wurden zum Beispiel zwei Rinderherden mit Hilfe hilfsbereiter Anwohner ins Trockene getrieben. Das sind jene Tiere, die heute an der alten Zuckefabrik bei Wulfen „stationiert“ sind und eine Basis für den Wiederaufbau der Bestände bilden.

Eine der Lehren, die Wenk aus den Hochwasser-Erfahrungen zog, betrifft das Verhalten der halbwilden Tiere. „Wir werden sie künftig jeden Tag mit Futter in der Hand locken, damit sie nicht mehr so scheu sind und sich leichter fangen lassen“, sagt er.

Quelle: mz-web.de

Hochwasser: Millionen Euro für Behinderte

Veröffentlicht: Juli 23, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Die Aktion Mensch stellt in einem befristeten Förderprogramm fünf Millionen Euro für hochwassergeschädigte Behinderteneinrichtungen zur Verfügung. Beratungsstellen, Integrationsbetriebe, Sonderkindergärten, Förderschulen und Werkstätten können für die Sanierung bis 31. Dezember einen Förderantrag stellen, wie Armin von Buttlar vom Vorstand der Aktion Mensch am Montag ankündigte.

Quelle: neues-deutschland.de

Der Spendenaufruf des Deutschen Bauernverbandes (DBV) hat eine große Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Bauernfamilien, aber auch der Landwirtschaft nahestehenden Personen, landwirtschaftliche Organisationen und Verbände wie Unternehmen der Agrarbranche haben großzügig Spenden auf das vom DBV eingerichtete Konto für Hochwasserhilfen bei der Schorlemer Stiftung eingezahlt. „Diese breite Solidarität der gesamten Land-, Agrar- und Ernährungswirtschaft beeindruckt mich ungemein. Für die Betroffenen ist die großartige Spendenbereitschaft für die Hochwasserhilfe ein nicht zu unterschätzendes Zeichen, dass man in schwierigen Zeiten in unserer Branche füreinander einsteht“, schreibt DBV-Präsident Joachim Rukwied. Er dankt allen bisherigen Spendern für ihre finanzielle Unterstützung. Mit den Spenden werde unbürokratisch eine umgehende erste Sofort- und Starthilfe für die Beseitigung der Schäden und des Wiederaufbaus der durch das Hochwasser geschädigten Bauernfamilien ermöglicht.

Bisher konnten fast 200 Höfe, die einen Antrag an die Schorlemer Stiftung gestellt haben, eine Soforthilfe erhalten. Die Höhe der Hilfe wird nach Schadenskriterien vom Kuratorium der Schorlemer Stiftung festgelegt; die eingegangenen Spenden werden zu 100 % ausgezahlt, da der DBV die Verwaltungskosten übernimmt.

2,3 Mio. Euro an Spendengeldern sind bis zum 18. Juli 2013, also innerhalb von vier Wochen, eingezahlt worden. Täglich erhöht sich die Zahl der bisherigen über 3.000 Spendern. In den Landesbauernverbänden sind zudem Futterbörsen eingerichtet worden, um die Versorgung der Nutztiere in den vom Hochwasser betroffenen Tierhaltungsbetrieben sicherzustellen.

Insgesamt schätzt der DBV die Hochwasserschäden auf über 430 Mio. Euro. 200.000 ha Ackerland und 130.000 ha Grünland in zehn Bundesländern sind überflutet und zahlreiche Hofgebäude und Stallungen beschädigt worden. (ad)

Quelle: topagrar.com

Sächsische Aufbaubank geht nochmals in die Hochwasser-Regionen

Veröffentlicht: Juli 23, 2013 von fluthelfer in Sachsen

Die Sächsische Aufbaubank (SAB) geht von diesem Montag an nochmals in die besonders vom Hochwasser betroffenen Regionen. „Zwei Wochen lang wollen wir Unternehmen, Privatleute und Vereine über die Fördermöglichkeiten für den Wiederaufbau gezielt informieren“, sagte SAB-Sprecherin Beate Bartsch. Geplant seien Vorträge, im Anschluss würden Fragen beantwortet. „Wir rechnen mit großem Interesse“, sagte Bartsch. Es habe nach der Veröffentlichung der Förderrichtlinien schließlich zahlreiche Anfragen gegeben.

 

 

Die ersten Stationen der Informationsveranstaltungen sind Döbeln Grimma, Meißen, Zeithain und Pirna. In der darauffolgenden Woche geht es nach Bad Schandau, Riesa, Crimmitschau und Bennewitz.

 

 

Seit einer knappen Woche können in Sachsen Fördermittel für den Wiederaufbau nach dem Hochwasser beantragt werden. Die Anträge dafür sind sehr umfangreich, es müssen Gutachten eingeholt und etliche Nachweise erbracht werden. Antragsformulare können auf der Homepage der SAB unter http://www.sab.sachsen.de abgerufen werden. Das Geld kommt aus dem nationalen Wiederaufbaufonds. Sachsen rechnet mit 1,7 Milliarden Euro. (dpa)

Quelle: sz-online.de

Betriebe warten auf neuen Aufschwung

Veröffentlicht: Juli 23, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

In den Hochwassergebieten hoffen Handwerksbetriebe auf Folgeaufträge. Denn einige von ihnen konnten auch von den Überschwemmungen profitieren – aber nicht alle.

Das Hochwasser, das im Juni Bayern und die ostdeutschen Länder überschwemmte, „wird sich am Jahresende schon in unserer Bilanz sichtbar machen“, sagt Frank Sachse. Und freut sich darüber. Denn Sachse ist Miteigentümer der Verpackungsfirma Muhesa. Das brandenburgische Unternehmen vertreibt unter anderem Sandsäcke. „Als die Flut kam, hat sich unser Absatz verfünffacht.“ Vor allem nach Halle und nach Hamburg gingen die Säcke, als die Flutwelle Bayern, Sachsen und Thüringen bereits überschwemmt hatte.

Unternehmen wie Muhesa konnten unmittelbar von der Katastrophe profitieren. Viele andere – Malerbetriebe, Baufirmen, Elektroingenieure – werden nun gebraucht.

Die Wirtschaft hofft bei allem Schaden, den die Flut brachte, auf einen kräftigen Konjunkturschub. „Es wird Impulse geben“, sagt Jürgen Rogahn, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer (HWK) in Halle. Erst habe die Baubranche mit einem langen Winter gekämpft, dann kam die Flut: „Nun werden die Aufträge reinrauschen.“

Das Dresdner Ifo-Institut geht davon aus, dass mit dem Wiederaufbau eine zusätzliche Nachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern in Höhe von sechs Milliarden Euro einhergeht. In neuen Jobs werde sich das allerdings nicht widerspiegeln. Vielmehr werde es darauf hinauslaufen, dass das bestehende Personal Überstunden mache. Auch die Handwerkskammern warnen vor Euphorie: Wo die einen Betriebe mit einem Auftragsaufschwung rechnen können, werden vom Wasser geschädigte Firmen lange brauchen, um wieder auf die Beine zu kommen. Allein in Halle waren 150 Handwerksbetriebe direkt betroffen. „Wer durch Stromausfälle oder Lieferengpässe während der Flut Umsatzeinbußen hinnehmen musste, der erholt sich nun nicht so schnell“, sagt Rogahn. Bund und Länder haben zwar eine Soforthilfe in Höhe von acht Milliarden Euro zugesagt. Allerdings greift diese nur bei Sachschäden. Bezuschusst werden nicht versicherte Hochwasserschäden mit 50 Prozent der Ausgaben. Für indirekte Schäden gibt es kein Geld.

„Da kommt noch einiges auf uns zu“

Abgewickelt wird die Soforthilfe in Sachsen-Anhalt von der Investitionsbank (IB). Bis Mitte Juli gingen dort 505 Anträge auf Unterstützung ein – mit einem Volumen von rund 11,1 Millionen Euro. Bei der IB geht man jedoch davon aus, dass bis Jahresende insgesamt 800 bis 1000 Fördermittelanfragen gestellt werden. Aus der Gastronomiebranche kamen bislang die meisten Anträge.

Sabine Matzke von der Industrie- und Handelskammer (IHK) in Magdeburg hat ähnliche Beobachtungen gemacht. „Da kommt noch einiges auf uns zu“, sagt sie mit Blick auf die Nachwirkungen der Flut. Vor allem Gastro- und Tourismusbetriebe würden nun nachhaltig leiden. Die Kammern leisten nun gemeinsam „viel Imagearbeit“, um wieder Gäste in die betroffenen Länder zu holen. Eine positive Auswirkung auf die Konjunktur sehen IHK und HWK frühestens im dritten Jahresquartal.

Auch Dirk Leckscheid rechnet nur mit einem langsamen Konjunkturaufschwung. Leckscheid ist Leiter der Kundendienstabteilung bei FB Aufzüge, einem Fahrstuhlhersteller aus Dresden. Wie schon 2002 hat die Flut viele Lifte der mittelständischen Firma ruiniert. Vor allem Aufzüge mit hydraulischem Antrieb – hier liegen meistens Steuerung und Antrieb im Untergeschoss – sind betroffen. „Der Vorteil gegenüber 2002 ist, dass wir aus der Flut gelernt haben. Damals waren wir weit über unseren Kapazitäten, jedem Kunden unmittelbar helfen zu können. Dieses Mal sind alle besser vorbereitet.“ Dennoch rechnet Leckscheid damit, dass alle Reparaturen erst in rund einem Jahr abgeschlossen sind. Das hänge davon ab, wie schnell der Kunde nun zu dem Unternehmen komme: „Die ersten betroffenen Aufzugsanlagen laufen bereits wieder.“

Quelle: tagesspiegel.de

Auf Celles derzeit größter städtischer Baustelle geht es voran. Gemeint ist nicht die Ostumgehung, denn die ist weder städtisch, noch gibt es dort nennenswerte Fortschritte. Die Rede ist vom zweiten Abschnitt des Celler Hochwasser­schutzprogramms. Hier werden bis Ende August die Flutschutzmauern fertig sein. Insgesamt 5,2 Millionen Euro werden in diesem Sektor verbaut.

Um ihren Besitz fürchten mussten Ende Mai die Anwohner der Fuhse nahe ihrer Mündung in die Aller: Das Hochwasser drohte massive Schäden zu verursachen. Das soll es künftig nicht mehr geben. Mit einer massiven Investition nimmt die Stadt Celle den Flussanliegern die Angst vor einer Jahrhundertflut. Eine Mauer wird gebaut. Ein Wall hätte hier nicht hingepasst, so der städtische Pressesprecher Wolfgang Fischer: „Verwallungen erfordern nämlich bei einer Höhe von 1,50 Meter nach den Regeln der Technik einen Flächenbedarf von rund 15 Metern Breite. So musste man zum Beispiel in den Bereichen Gehrkengasse und Allergarten auf Mauern zurückgreifen.“

Deren Sinnhaftigkeit habe sich nun auch Zweiflern erschlossen, berichtet Fischer: „Hochwasserschutzanlagen werden bei sonnigem Wetter und Niedrigwasserständen gern in Frage gestellt. Die Leute auf der Baustelle hören oft den Vorwurf der Verschwendung von Steuergeldern. Die letzten Starkregenereignisse mit dem nachfolgenden Hochwasser haben jedoch mehr als deutlich gemacht, dass die Maßnahmen sehr wohl Sinn machen und Schäden verhindern.“ Angesichts der jüngsten Überflutungen hätten dieselben Bürger dann bezweifelt, dass die Mauern wirklich hoch genug seien, so Fischer: „Waren sie allerdings auch nicht. Die Arbeiten waren ja noch nicht fertig und mussten unterbrochen werden. Wasserschäden wie im Bereich Neustadt sind nach ihrem Abschluss zukünftig nicht mehr zu erwarten.“

Auf Länge von rund 320 Metern parallel zur Gehrkengasse auf der Grenze zwischen privaten und öffentlichen Flächen entsteht die Mauer. Außerdem werden in der Nähe der Guizettistraße, des Allergartens, der Kläranlage und Nienburger Straße sowie des Tribünenbuschs und der Straße „Texas“ Hochwasserschutzmauern gebaut. Errichtet werden zusätzlich insgesamt vier Schöpfwerke, die das Wasser aus Wohngebieten herauspumpen, falls es nicht mehr auf natürlichem Wege zum Fluss gelangen kann.

„Insgesamt muss man sagen, dass die Eigentümer, deren Grundstücke etwa auf einer Tiefe von drei Metern betroffen sind, die Arbeiten mit großer Geduld ertragen“, sagt Fischer: „Auch vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass das Ziel, die Fertigstellung der Hochwasserschutzmauern dank der Leistungsfähigkeit der beauftragten Firma – aktuell sind rund 25 Beschäftige auf den Baustellen aktiv – bis Ende August mit größter Sicherheit erreicht werden kann.“

Der Bau der Schutzmauern erfordert Investitionen in Höhe von 2,1 Millionen Euro. Fischer: „Wenn dann alle Maßnahmen im zweiten Planfeststellungsabschnitt fertiggestellt sind, hat die Stadt Celle in diesem Sektor bei Baukosten von insgesamt 5,2 Millionen Euro und einer etwa 70-prozentigen Förderung durch das Land und die EU 1,5 Millionen Euro an Eigenmitteln investiert.“ Im Falle eines Falles dürfte sich diese Investition rechnen. Wenn der dritte Abschnitzt des Hochwasserschutzes bis zur Wehranlage an der Allerinsel fertig ist, soll ein Hochwasser bis zu 60 Zentimeter niedriger ausfallen. Niedriger ausfallen werden dann auch die Flutschäden, die Experten im Falle eines Jahrhunderthochwassers in Celle auf 105 Millionen Euro geschätzt haben.

Quelle: cellesche-zeitung.de

Hochwasser erfordert Nachtrag im Haushalt in Wünschendorf

Veröffentlicht: Juli 23, 2013 von fluthelfer in Thüringen
Auch wegen der Hochwasser-Schäden muss die Gemeinde Wünschendorf einen Nachtragshaushalt erlassen.

Wie der Gemeinderat kürzlich entschieden hat, steigt der Verwaltungshaushalt demnach von 3,27 Millionen Euro auf fast vier Millionen Euro. Der Vermögenshaushalt wird nahezu verdoppelt und umfasst nun 1,5 Millionen Euro. Einstimmig votierten die Gemeinderäte für den Nachtrag.

Wie Finanzausschussvorsitzender Harald Caba (FWG) erläuterte, summieren sich die kommunalen Schäden und Kosten für den Hochwassereinsatz auf rund 637″000 Euro. Darunter 216″000 Euro an Brücken, Straßen und Beleuchtung, 150″000 Euro an der Veitsberger Turnhalle, 85″000 Euro an den Gewässern und 61″000 Euro am Wegebau. „Wir rechnen mit einer Erstattung von 232″000 Euro“, sagte Caba

Zudem muss die Gemeinde höhere Kosten bei der Schul- und Kreisumlage, bei den Kindergärten und beim Bauhof verkraften. Auch bei Steuereinnahmen und Landeszuweisungen gibt es Veränderungen: So sinkt der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer, gleichzeitig gibt es aber mehr Geld vom Land, etwa aus dem Garantiefonds. Eingestellt wurden in den Haushalt zudem zusätzliche 15″000 Euro für die Sanierung des Mainsebachs, 400″000 Euro für die Sanierung von Straße und Hang Am Gessner und Geld für den geplanten Grundstückskauf im Märchenwald.

All diese Veränderungen machen es notwendig, dass die Gemeinde rund 976″000 Euro aus der Rücklage, also dem Sparstrumpf, entnehmen muss. „Es ist die höchste Entnahme der vergangenen Jahren. Die Rücklage zehrt sich auf“, urteilte Harald Caba.

Quelle: otz.de

Die Flut geht ins Geld

Veröffentlicht: Juli 23, 2013 von fluthelfer in Sachsen-Anhalt
Der Weißenfelser Stadtrat gibt 300 000 Euro für die Beseitigung der Schäden frei. Derweil hat eine Debatte um die Konsequenzen aus der Flut begonnen.

Das Hochwasser im Juni hat an Gebäuden und Straßen der Stadt Weißenfels einen Schaden von rund 960 000 Euro verursacht. Darüber hat Maik Trauer, Leiter des Fachbereiches Bürgerdienste bei der Stadt, während der jüngsten Sitzung des Stadtrates, informiert. Allein an kommunalen Gebäuden sei ein Schaden in Höhe von rund 300 000 Euro entstanden. Größter Brocken ist dabei das Gebäude Promenade 35-39, in dem die Weißenfelser Geschäftsstelle der Volkshochschule ihren Sitz hat. Dort sind nach Berechnungen der Stadt allein rund 115 000 Euro zur Beseitigung der Hochwasserschäden notwendig.

Um die finanziellen Grundlagen für die weitere Beseitigung der Flutfolgen zu legen, hat der Stadtrat mit großer Mehrheit einer außerplanmäßigen Ausgabe aus dem Haushalt in Höhe von knapp 300 000 Euro zugestimmt. Trauer verwies darauf, dass das Land ein Soforthilfeprogramm für hochwassergeschädigte Kommunen aufgelegt hat. Die Stadt habe die entsprechenden Anträge gestellt. Bis zu 100 000 Euro könnten nach Einschätzung Trauers über dieses Programm nach Weißenfels fließen.

Unterdessen ist in Weißenfels eine Diskussion über Konsequenzen aus dem Juni-Hochwasser in Gang gekommen. Im Stadtrat deutete Trauer erste Schwerpunkte an, die sich aus der bisherigen Auswertung der Flut ergeben hätten. So soll die Machbarkeit einer Verlegung des Damms in Uichteritz und Markwerben geprüft werden. In Erwägung gezogen wird die Entfernung der Bäume auf dem Deich im Ortsteil Schkortleben. Bereits während einer jüngsten rollenden Bürgersprechstunde hatte Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) darauf hingewiesen, dass die Wurzeln der Bäume den Damm für den Hochwasserschutz nach und nach zerstören.

Im Mittelpunkt der Diskussion zu den Hochwasserfolgen standen im Stadtrat die nur wenige Meter vom Saaleufer entfernt gelegene Kindertagesstätte „Haus unserer Kinder“, die Stadthalle sowie der Bootsverleih an der Pfennigbrücke. Allein an der Kita ist einschließlich Inventar und Außenanlagen nach jüngsten Berechnungen ein Schaden von rund 105 000 Euro entstanden. „Ist denn schon mal darüber nachgedacht worden, die Kinder dauerhaft woanders unterzubringen?“, fragte Peter Kungl (CDU-Fraktion) angesichts der sich nahezu regelmäßig wiederholenden Hochwasserereignisse. Derzeit sei dies nicht der Fall, entgegnete Trauer. Carmen Rex vom Bereich Hochbau der Stadtverwaltung machte deutlich, dass bei der Instandsetzung der Kita „Haus unserer Kinder“ Vorkehrungen getroffen werden, um ähnlichen Ereignissen wie im Juni künftig besser begegnen zu können. Das betreffe die elektrischen Hausanschlüsse ebenso wie die Heizungsanlage.

Wenig einleuchtend erschien einigen Stadträten, dass für die Instandsetzung der hölzernen Baracke am Bootsverleih an der Saale 30 000 Euro locker gemacht werden sollen. Derzeit ist das Gebäude für den am Wochenende geöffneten Bootsverleih nur provisorisch nutzbar. Rex verwies darauf, dass das Hochwasser in der Baracke mehr Schäden angerichtet habe, als das von außen sichtbar wird. Das treffe unter anderem auf die elektrischen Anlagen und die Telefonanlage zu.

Auf mittlerweile rund 400 000 Euro wird der Schaden geschätzt, den während des Hochwassers vor allem Druckwasser von unten an der Stadthalle verursacht hat.

Quelle: mz-web.de

Der Freistaat setzt sich weiter für den Hochwasserschutz in der Stadt Coburg ein. Dies betonte die Bayerische Umweltstaatssekretärin Melanie Huml im Rahmen des Spatenstichs für den zweiten Bauabschnitt zur Umsetzung eines umfassenden Hochwasserschutzkonzepts für die Stadt Coburg: „Unser Ziel ist es, die Stadt und seine Bewohner nachhaltig vor einem hundertjährlichen Hochwasser zu schützen. Mit dem heutigen Spatenstich machen wir einen weiteren großen Schritt, um einen vollständigen Hochwasserschutz für die Stadt Coburg zu erreichen.“ Für die bis Ende des Jahres 2014 dauernden Baumaßnahmen werden insgesamt 2,4 Millionen Euro investiert. 420.000 Euro stellt das Bayerische Umweltministerium zur Verfügung, 750.000 Euro werden von der EU bereit gestellt und mit 1,23 Millionen Euro beteiligt sich die Stadt Coburg. Im Rahmen des zweiten Bauabschnitts werden entlang der Lauter auf einer Gesamtlänge von rund 290 Metern zwischen der Heilig-Kreuz-Schule bis zur Raststraßenbrücke beidseitig Hochwasserschutzmauern errichtet. Darüber hinaus werden 300 Meter Kanalleitungen verlegt, die anfallendes Niederschlagswasser in das Hochwasserschöpfwerk am Schleifanger ableiten. „Mit diesem Projekt vereinen wir gleichzeitig Hochwasserschutz und Ökologie. Durch eine naturnahe Gestaltung der Uferböschungen auf einer Länge von rund 150 Metern werten wir den Fluss der Lauter deutlich ökologisch auf“, so Huml. Außerdem wird die Verrohrung an der Mündung des Rottenbachs in die Lauter auf einer Länge von rund 30 Metern beseitigt und der Flusslauf freigelegt. Dadurch wird auch dieser Bereich der Gewässerlandschaft renaturiert und das Stadtbild verschönert.

Mit dem im Jahr 2013 in Betrieb genommenen Hochwasserrückhaltebecken Goldbergsee und der Lauterüberleitung wurde das größte Hochwasserschutzprojekt in Oberfranken abgeschlossen. Insgesamt 56 Millionen Euro wurden hier bereits in den Hochwasserschutz für die Stadt Coburg investiert. Um einen vollständigen Schutz gegen ein hundertjährliches Hochwasser zu erreichen, werden in nächsten Jahren weitere Maßnahmen im Stadtgebiet von Coburg mit einem Kostenvolumen von voraussichtlich 5,1 Millionen Euro umgesetzt.

Seit den Hochwasserereignissen Ende der 90er Jahre und kurz nach der Jahrtausendwende betreibt Bayern ein nachhaltiges Hochwassermanagement. Über 1,6 Milliarden Euro wurden seitdem eingesetzt. Nach den schweren Hochwasserereignissen im Juni 2013 hat die Staatsregierung das Hochwasseraktionsprogramm 2020 plus aufgelegt. Dadurch wird das bestehende bayerische Hochwasserschutzkonzept fortgeschrieben, damit notwendige Maßnahmen schneller umgesetzt werden können. Dafür wurde das finanzielle Volumen noch einmal kräftig aufgestockt. Insgesamt 3,4 Milliarden Euro werden bis zum Jahr 2020 in ganz Bayern investiert.

Quelle: Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit