Tunesien spendet Datteln für Hochwasserhelfer

Veröffentlicht: Juni 7, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

 

Es ist ein Dankeschön an die Tausenden Helfer, die seit Tagen gegen das Hochwasser ankämpfen: Zwei Tonnen Datteln hat Tunesiens Ministerpräsident Larajedh bei seinem Berlin-Besuch Kanzlerin Merkel überreicht. Das THW soll die Früchte nun verteilen.

Ein ungewöhnliches Geschenk hat der tunesische Ministerpräsident Ali Larayedh nach Berlin mitgebracht: Die Hochwasserhelfer in Deutschland erhalten von Tunesien zwei Tonnen Datteln, verkündete Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach dem Treffen mit ihrem Amtskollegen. Merkel will die Datteln über das Technische Hilfswerk (THW) an die Männer und Frauen in den Flutgebieten verteilen lassen. „Ich glaube, die Menschen wissen das sehr zu schätzen“, bedankte sich die Regierungschefin.

Das gewaltige Elbehochwasser erreichte am Freitag Sachsen-Anhalt. Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) besuchte den Zusammenfluss von Elbe und Saale in Lödderitz. Die Bundeswehr kämpft dort mit Sandsäcken, Hubschraubern und Radpanzern gegen die Flut. Für die Soldaten ist es einer der größten Einsätze seit Jahren – größer noch als bei der Flut 2002. „Es stehen ausreichend Kräfte zur Verfügung“, sagte de Maizière.

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) bat Versicherungsunternehmen, Hochwasseropfern den Versicherungsschutz nicht zu verwehren. „Sprechen Sie keine Schadensfallkündigung aus“, sagte Tillich im Bundesrat. Er hofft, dass ebenso wie 2002 ein Hilfsfonds des Bundes aufgelegt wird. Auch Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) sagte, für die Beseitigung der Schäden und den Wiederaufbau würden erhebliche Summen benötigt. Nötig sei deshalb auch Hilfe von der Europäischen Union.

Mehr als elf Milliarden Euro Schaden befürchtet

Kanzlerin Merkel hatte bereits am Dienstag eine Soforthilfe in Höhe von 100 Millionen Euro zugesagt – und weitere Hilfen angekündigt. 2002 hatten Bund und Länder einen „Aufbaufonds“ mit einem Ausgabevolumen von 7,1 Milliarden Euro aufgesetzt. Damit wurden Firmen und Privatleute unterstützt sowie zerstörte öffentliche Infrastruktur wieder aufgebaut.

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) befürchtet jedoch, dass die Beseitigung der Flutverwüstungen mehr als elf Milliarden Euro kostet. „In einigen Regionen dürfte das Ausmaß der Schäden eher größer sein als 2002“, sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer am Freitag. Allerdings sei die Lage zu unübersichtlich, um das Ausmaß abschließend feststellen zu können. Nach Angaben der Bundesregierung betrug der Gesamtschaden in Deutschland 2002 rund 13 Milliarden Euro.

URL: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/tunesien-spendet-datteln-fuer-deutsche-hochwasserhelfer-a-904454.html

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