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Bevor die nächste Flut kommt

Veröffentlicht: August 7, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Nach dem großen Aufräumen geht es vielen jetzt um einen möglichst umfangreichen Schutz vor dem nächsten Jahrhundertregen. Betroffene Gladbacher können aber problemlos Elementarversicherung abschließen.  Von Matthias Niewels

Am 20. Juni regnet es im Rheinisch-Bergischen Kreis wie aus Eimern. Die Rede ist von einem Jahrhundertereignis. Bis zu 51 Liter Regenwasser pro Quadratmeter wurden gemessen. Hunderte Keller liefen voll – einige davon zum ersten Mal. Es entstand hoher Schaden und hinterließ Menschen, die viele Fragen hatten. Eine davon war: Wie sieht es eigentlich mit der Versicherung aus? Nach dem großen Aufräumen geht es um einen möglichst umfangreichen Schutz vor dem nächsten Jahrhundertregen.

Unterschiedliche Angebote

Grundsätzlich gilt, dass nur Elementarversicherungen bei Hochwasser-Schäden greifen. Der Verband der Versicherer teilt mit, dass sich 99 Prozent aller Haushalte gegen Hochwasserschäden versichern könnten – und widerspricht damit anderslautenden Aussagen von Verbraucherzentralen. Selbst Bergisch Gladbacher Haushalte direkt an der Strunde oder Haushalte in Overath am Katzbach könnten sich versichern, teilt der Verband auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit. Nur ein Prozent der Haushalte in der gesamten Bundesrepublik befänden sich in Hochwasserzonen, für die keine Versicherung abzuschließen sei. Allerdings unterscheiden sich die Angebote der Versicherer untereinander erheblich. Dabei beziehen alle Versicherer ihre grundsätzlichen Daten von dem „Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen“, kurz Zürs. Zürs ist ein Service des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft.

Keine eigenen Daten

Der Verband der Versicherungen erhebt keine eigenen Daten. Die Hochwasserkarten der jeweiligen Wasserbehörden, also der Bezirksregierungen, sind Grundlage für die Einstufungen des Zürs. Im konkreten Fall von Bergisch Gladbach liefen zum Beispiel in Refrath Keller voll, die auf keiner Karte der Bezirksregierung als hochwassergefährdet eingestuft waren. Sollten diese Haushalte noch keine Elementarzusatzversicherung für ihren Hausrat haben, wäre das jetzt eine gute Gelegenheit. Denn die Daten der Zürs reagieren auf die Veränderungen der Hochwasserkarten grundsätzlich zeitversetzt. Erst im Jahr 2014 würden die möglichen Veränderungen der Hochwasserkarten für Bergisch Gladbach den Neuabschluss von Versicherungen beeinflussen. Kathrin Jarosch vom Gesamtverband der Versicherer betont, dass es auch dann immer noch eine Möglichkeit gebe, sich zu versichern. Allerdings hat das dann auch seinen Preis. Je höher das Überschwemmungsrisiko, desto teurer die Police. Dabei geht es in Bergisch Gladbach ja noch um vergleichbar kleine Summen. Denn die Schäden bezogen sich vor allem auf den Hausrat und eher selten auf die Gebäude selbst. Zum Vergleich: In Ostdeutschland und Bayern wurden Häuser buchstäblich weggespült. In derartigen Fällen greift nur eine Elementarschadenversicherung für das Gebäude. Denn die Elementarschadenversicherung für den Hausrat ersetzt – wie der Name schon sagt – nur die Schäden bei Gegenständen im Haus.

Hohe Selbstbeteiligung

Schäden am Gebäude sind Sache des Vermieters oder Besitzers. Mieter müssen ihren Hausrat selbst versichern, dafür ist der Vermieter nicht zuständig. Das Angebot der Versicherungswirtschaft für solche Versicherungen ist riesig. Für eine 100-Quadratmeter-Wohnung (50 000 Euro Schadenssumme) ist eine Hausratversicherung inklusive Elementarversicherung für weit unter 100 Euro möglich. Preiswert kann sich auch versichern, wer etwa eine hohe Selbstbeteiligung akzeptiert. Einige Gladbacher gehen noch einen anderen Weg: Sie versuchen, mit Rechtsanwälten die Stadt in Regress zu nehmen. Sollte das gelingen, wäre wieder eine andere Versicherung am Zug – die der Stadt.

Quelle: ksta.de

Mai und Juni fielen in Deutschland weitgehend ins Wasser. Das hat auch Auswirkungen auf die Preise für Obst und Gemüse. Speziell die Kartoffel wird teuer, wie Ministerin Ilse Aigner verriet. 

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) erwartet keine Lebensmittel-Engpässe in Deutschland, kündigt aber deutliche Preissteigerungen für Obst und Gemüse an. In einem vorab veröffentlichten Interview der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ erklärte Aigner, die Versorgung überall in Europa sei knapper als in den Vorjahren.

Erst habe es einen nassen und kalten Mai, dann noch Starkregen und Hochwasser gegeben. Die Verbraucher in Deutschland müssten sich keine Sorgen machen, aber als Folge sei das Preisniveau bei manchen Produkten deutlich höher als im Vorjahr. So gebe es bei den Kartoffeln einen Anstieg um bis zu 30 Prozent. Bei Obst sei das Preisniveau im vergangenen Monat – verglichen mit dem Juni 2012 – im Schnitt um bis zu zehn Prozent gestiegen

Quelle: n24.de

Hochwasser-Modalitäten lassen weiter auf sich warten

Veröffentlicht: August 7, 2013 von fluthelfer in finanzielle Hilfen, Thüringen

Das Ministerium nennt jetzt den 20. August, an dem die Richtlinien in Kraft treten sollen. „Voraussichtlich“.

Die zeitliche Lücke zwischen Soforthilfe gegen Hochwasserschäden und staatlichem Hilfsprogramm ist immer noch nicht geschlossen.

Wie das Thüringer Bauministerium gestern mitteilte, sollen die Richtlinien zur Umsetzung der Hochwasser-Hilfsprojekte in den Bereichen Infrastruktur, private Haushalte, Wirtschaft, Landwirtschaft und Kultur voraussichtlich am 20. August 2013 in Kraft treten.

Den Angaben zufolge können danach auch Privathaushalte die Anträge zur Regulierung unter www.tmblv.de downloaden. Zurzeit befinden sich die Richtlinien „Kommunale Infrastruktur“ und „Schäden an Wohngebäuden/Hausrat“ in der Abstimmung mit dem Rechnungshof und den kommunalen Spitzenverbänden, sagte Ministeriumssprecher Fried Dahmen.

Privathaushalte müssen ihren Schadensantrag von der zuständigen Stadt- oder Gemeinde­verwaltung amtlich bestätigen lassen. In den besonders betroffenen Gebieten werden zurzeit regionale Wiederaufbauteams eingerichtet, die vor Ort helfen. Dazu zählen die Ostthüringer Landkreise Saale-Holzland, Greiz und Altenburger Land sowie Gera.

Bundes- und Landesregierung hatten betont, dass noch im August die Auszahlung der staatlichen Hilfsgelder beginnen soll. Der Fluthilfefonds umfasst acht Milliarden Euro. Auf Thüringen entfallen 6,8 Prozent.

Quelle: otz.de

DSDS-Gewinnerin 2013 Beatrice Egli hat sich mit DJ Ötzi, Norman Langen und Michael Wendler zusammengetan, um Kindern in Hochwasser-Gebieten zu helfen. Und das, obwohl die “Schlagerprinzessin” von DSDS 2013 sicher genug Termine hatte. Doch Beatrice Egli liegt es eben am Herzen, den Kindern ein schönes Umfeld zu ermöglichen.

Dank DSDS ist Beatrice Egli in ganz Deutschland als “Schlagerprinzessin” bekannt geworden. Die Zuschauer liebten die blonde Schweizerin bei “Deutschland sucht den Superstar”. Diese Liebe gab die Sängerin jetzt nur zu gerne zurück! RTL hatte nach dem Hochwasser eine Spendenaktion ins Leben gerufen, die den Titel “Wir helfen Kindern” trug. Daran beteiligten sich nun auch DSDS-Star Beatrice Egli und Co, um unter anderem der Dresdener Kindertagesstätte “JONA” einen Wiederaufbau zu ermöglichen.

So half Beatrice

DSDS-Gewinnerin Beatrice Egli verzichtete nicht nur auf einen Teil ihrer Gage bei einem Konzert, sondern setzte sich ganz persönlich dafür ein, dass etwas getan wird. Auf Facebook postete sie ein Bild von sich mit einer Schubkarre. Ihre Frisur und ihr Outfit zeigen: Beatrice hat wirklich selbst mitangepackt! Und das scheint dem DSDS-Star richtig Spaß gemacht zu haben. Sie schrieb unter das Bild: “Huuuui, jetzt bin ich wieder einmal mehr richtig müde. Aber heute für den guten Zweck. Denn wir haben gemeinsam angepackt für die Kita in Dresden, damit die Kinder nach dem Hochwasser hoffentlich bald wieder spielen können. :o) Es war sooo schön, die glänzenden Kinderaugen zu sehen.” Richtig vorbildlich von Beatrice Egli!

Quelle: myheimat.de

Deggendorfer Gastronomie zieht Hochwasser-Bilanz

Veröffentlicht: August 7, 2013 von fluthelfer in Deggendorf, Hochwasserfolgen

Die Hochwasserkatastrophe im Juni hat niemanden verschont: Weder Privatleute, noch Vereine und Betriebe oder die Kommunen selbst. Viele Betriebe – speziell in der Gastronomie – wurden sowohl aktiv als auch passiv von den Fluten überrollt. Zum einen hat das Wasser große Schäden hinterlassen, zum anderen ist aber auch das Geschäft ausgeblieben, weil viele Menschen die Hochwasserregion gemieden haben. Welche „Schäden“ das Hochwasser speziell in der Deggendorfer Gastronomie hinterlassen hat, das wurde am Montag bei einem Treffen des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes deutlich.

Quelle: idowa.de

13.600 Gebäude in Hochwasser-Risikozonen

Veröffentlicht: August 7, 2013 von fluthelfer in Sachsen-Anhalt

Rund 13.600 Gebäude in Sachsen-Anhalt liegen nach Angaben der Versicherungswirtschaft in der höchsten Hochwasser-Risikozone. Meist seien sie dennoch nach Einzelprüfung versicherbar, sagte eine Verbands-Sprecherin. Rund die Hälfte der Gebäude in dieser Zone seien bereits versichert – damit liegt Sachsen-Anhalt über dem Bundesdurchschnitt.

 

Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat die Menschen in Sachsen-Anhalt bei der Vorstellung des Fluthilfe-Programms erneut aufgefordert, sich gegen Elementarschäden zu versichern. Hausbesitzer klagen aber auch, in Hochrisikogebieten keine Versicherung zu erhalten. Die MZ beantwortet wichtige Fragen dazu.

Wie problematisch ist die Versicherung am Fluss?

Grundsätzlich werden Gebiete in vier Gefahrenklassen aufgeteilt. Bundesweit liegen rund 280.000 Haushalte in Gefahrenklasse 4 – der Hochrisikozone, oft in unmittelbarer Wassernähe und statistisch alle zehn Jahre von einem Hochwasser betroffen. In Sachsen-Anhalt betrifft das 13600 Adressen (2,2 Prozent). Versicherer sagen, dass bundesweit 99 Prozent der Gebäude problemlos gegen Elementarschäden versichert werden können. „Das heißt aber nicht, dass der Rest nicht versicherbar ist. Dort muss es nur individuelle Lösungen geben“, so Kathrin Jarosch vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Übrig bleibe dann nur ein kleiner Rest, der tatsächlich nicht versicherbar ist. Der GVD rät, mindestens drei Versicherer zu fragen.

Wie hoch ist die Versicherungsquote im Land?

In der Hochrisikozone überdurchschnittlich. 51 Prozent der Gebäude dort sind in Sachsen-Anhalt gegen Elementarschäden versichert – im Bundesschnitt 26 Prozent. Sachsen glänzt mit 60 Prozent. Allgemein haben in Sachsen-Anhalt 38 Prozent aller Gebäude Hochwasserschutz. Wie wichtig der auch außerhalb der Gefahrenklasse 4 ist, zeigt laut GDV die jüngste Flut mit vielen Schäden abseits der Hochrisikozone. „Fast ganz Fischbeck ist zum Beispiel Gefahrenklasse 2 und problemlos versicherbar“, so Jarosch. Fischbeck war nach einem Deichbruch überflutet.

Wie teuer wird die Versicherung im Risikogebiet?

Das lässt sich schwer sagen, weil es tatsächlich vom Einzelfall abhängt. Steht das Haus am Wasser, aber auf einem Hügel? Sind die Keller gefliest? Unter Umständen gibt es Vereinbarungen, dass Technik nur im ersten Stock stehen darf. Die ÖSA legt nach eigenen Angaben viel Wert auf bauliche Forderungen, um Prämien bezahlbar zu halten: etwa Metallschotten für Fenster. Einen groben finanziellen Anhaltspunkt nennt die Allianz: Der Jahresbetrag für den Elementareinschluss bei einem 140-Quadratmeter-Haus in Gefahrenzone eins liege oft im zweistelligen Bereich mit geringer Selbstbeteiligung. „In Zone vier kann er im mittleren dreistelligen Bereich mit einem höheren Selbstbehalt liegen. Der Beitrag variiert sehr je nach Hausgröße, Bauart und Bauausstattung“, so eine Sprecherin.

Wo sehen Eigentümer, in welcher Zone sie leben?

Zugriff auf solche Daten haben vor allem die Versicherungsmakler selbst. Seit April 2012 gibt es aber auch eine Internetseite „Zürs public“, auf der sich Hausbesitzer per Mausklick über Naturgefahren für ihre konkrete Adresse informieren können. Bislang sind dort allerdings nur Sachsen und Niedersachsen abrufbar. Sachsen-Anhalt könnte nach Angaben des Umweltministeriums 2014 folgen.

Ändern sich die Gefahrenzonen nach einem Hochwasser wie im Juni?

Grundsätzlich werden sie nach Angaben des GDV jährlich an die aktualisierten Daten von Wasserbehörden angepasst. Das bedeute aber nicht immer automatisch eine Verschlechterung, so Jarosch. In der flutgebeutelten Altstadt von Hitzacker (Niedersachsen) sei nach dem Bau einer Hochwasserschutzmauer der Stadtkern von der bis 2009 geltenden Gefahrenklasse 4 in Klasse 2 abgestuft worden.

Quelle: mz-web.de

Für das Hochwasser Anfang Juni in Niederbayern waren die Prognosen der Wasserwirtschaftsämter ebenso wie jene der Meteorologen sehr präzise, sie hatten nur einen Schönheitsfehler – sie haben das Licht der Öffentlichkeit nicht erblickt. Das hat der bayerische Umweltminister Marcel Huber nach langem Zögern jetzt eingeräumt.

In einer ebenso gewunden wie verklausulierten Antwort gab Huber zu, dass es zwar amtsinterne 48-Stunden-Vorhersagen und Modellrechungen gegeben habe – veröffentlicht wurden aber nur 12-Stunden-Prognosen. Die längerfristigen Voraussagen habe man nur mündlich mitgeteilt. Dass eine Vorwarnzeit von zwölf Stunden aber nicht reicht, um ganze Wohn- oder Gewerbegebiete zu räumen, weiß man im Krisenstab. Hier sorgte Hubers Antwort für Kopfschütteln. Bei der Brisanz der Prognosen hätte der Minister laut dem Landtagsabgeordneten Bernhard Roos , „Himmel und Hölle in Bewegung setzen müssen, damit die Informationen garantiert an die Krisenstäbe gelangen und auch die betroffenen Bürger erreichen“.

Quelle: idowa.de

Die bisher ermittelte Schadenssumme beläuft sich auf rund 600 000 Euro. Noch bis 31. August ist Zeit, beim Landwirtschaftsamt in Rudolstadt Anträge auf Fluthilfe zu stellen.

Von 30 Hektar mit Winter­gerste, 79 Hektar mit Winter­­weizen und 86 mit Mais angebauten Hektar werden die Landwirte der Agrargenossenschaft Schöps in ­diesem Jahr nichts ernten. Die Felder, auf denen sie im letzten Herbst bzw. Frühjahr das ­Getreide und die Futterpflanzen abgebaut hatten, liegen allesamt zwischen Großpürschütz und Maua in der Saaleaue. Beim Hochwasser Anfang Juni waren die Felder überschwemmt. 227 der 1600 Hektar Fläche des Unternehmens waren über­flutet, auf einem Teil der Äcker haben die Landwirte Total­ausfälle der Ernte zu beklagen.

Nach ersten Schätzungen eines Gutachters belaufen sich die Flutschäden des Unternehmens auf rund 175 000 Euro. „Wir hatten die Schäden doch etwas höher eingeschätzt, aber, das Urteil des Gutachters gilt“, sagte Graf auf Nachfrage dieser Zeitung. „Wir dachten zwar, dass wir Fachleute genug sind, aber es wird nun mal eine externe Einschätzung verlangt.“ Die Richtlinie des Landes Thüringen, nach der land- und forstwirtschaftliche Unternehmen einen finanziellen Ausgleich für Überschwemmungsschäden erhalten, schreibt die Einbeziehung eines Gutachters bei einer Schadenssumme von mehr als 100 000 Euro vor.

Ein solcher Sachkundler wird deshalb auch in der Gleistal ­Agrar eG über die Felder gehen und die Hochwasserschäden ­begutachten. Agrar-Chef Ralf Wickler spricht von Verlusten in Millionen-Höhe. Sein Unternehmen gehört zu den am schwersten betroffenen Landwirtschaftsbetrieben in Thüringen. 350 Hektar standen unter Wasser, auf 240 Hektar seien Erntetotalschäden zu beklagen. Vier der fünf Tochterfirmen, die zur Agrar eG gehören, hätten je 2000 Euro Soforthilfe erhalten, doch das sei angesichts der wirklichen Schäden nur der berüchtigte Tropfen auf den heißen Stein. Und: die Soforthilfe wird mit anderen Hilfen verrechnet.

Was Wickler zusätzlichen ­Ärger bereitet: „Ich erinnere mich noch an die Fernsehbilder in den Fluttagen und die Versicherung der Politiker, dass man den Bauern ihre Ernteausfälle 100-prozentig ersetzen müsse“, sagt er. „Doch in der nun verabschiedeten Thüringer Richtlinie steht eindeutig, die Höhe der Zuwendung beträgt bis zu 50 Prozent des Gesamtschadens“. Es sei also längst nicht einmal sicher, ob überhaupt wenigstens die Hälfte der Ausfälle ausgeglichen werden könnte.

Wickler kritisiert zudem die komplizierten Antragsverfahren und „fast täglich neue Regularien“. Dazu gehöre auch, dass mögliche Erträge auf den Äckern, die nach dem Hochwasser aufwendig trockengelegt und neu bestellt wurden, von den Ausgleichszahlungen abgezogen würden. „Wir haben für die Wiederbestellung extrem hohen Aufwand treiben müssen, gleichzeitig konnten die Kollegen nicht auf den anderen Schlägen eingesetzt werden, etwa zum Jauchefahren oder zur Feldvorbereitung, weil sie in Wat­hosen und mit Spaten drei ­Wochen Gräben gezogen haben auf den nassen Feldern.“

Jürgen Hebert vom Landwirtschaftsamt in Rudolstadt, das die Fluthilfe-Förderanträge der Landwirte auch aus dem Saale-Holzland-Kreis entgegen nimmt, bestätigt, dass es Ertragsrichtwerte für die verschiedenen Zweitkulturen gibt, die auf die Flutverluste angerechnet werden. Dafür könnten jedoch auch die Gutachterkosten von den Unternehmen als Belastung mit aufgerechnet werden.

Nach seinen Angaben wurden bisher 20 Anträge auf Schadensausgleich von Agrarunternehmen im Rudolstädter Amt ein­gereicht, 13 davon sind bereits geprüft und an die Thüringer Aufbaubank, die die Hilfen auszahlt, weiter gereicht worden. Der Großteil der in Schwierigkeiten gekommenen Unternehmen sei im Saale-Holzland-Kreis ansässig. „Die bisher ermittelte Schadenssumme beläuft sich auf rund 600 000 Euro. Doch dabei wird es nicht bleiben, denn die Anträge einiger großer Unternehmen fehlen noch“, sagte Hebert. Dazu gehören die Agrargenossenschaft Catharinau in Uhlstädt-Kirchhasel genauso wie die Gleistaler Agrar eG oder ein großer Privatbetrieb in Etzelbach.

Noch bis 31. August ist Zeit, die Anträge auf Fluthilfe zu stellen.

Quelle: otz.de

Viel Bewegung bei Kleingärten nach dem Hochwasser

Veröffentlicht: August 7, 2013 von fluthelfer in Dessau, Hochwasserfolgen

Nach den Kleingartenanlagen Eschenweg und Braunsche Lache haben vorigen Sonntag auch die Mitglieder der Gartensparte „Waldfrieden“ das Ende ihres Vereines beschlossen. Damit werden 170 Gärten aufgelöst und die Anlagen der Natur zurückgegeben. Für die Auflösung des „Waldfrieden“ hat der Stadtverband zehn weitere Arbeitskräfte beim Jobcenter beantragt.

Noch keine endgültige Entscheidung über die Zukunft haben die Mitglieder im Verein „Schillerpark, Abteilung III“ getroffen. Etwa 55 Prozent der rund 150 Kleingärtner sind für aufgeben, der Rest würde weitermachen. In der Diskussion ist jetzt eine schrittweise Auflösung, gestaffelt über mehrere Jahre. Anfang September gibt es dazu eine Mitgliederversammlung. Wie der Stadtverband informiert, haben rund 100 Gartenfreunde aus den Anlagen, die sich auflösen, in anderen Vereinen wieder Parzellen gepachtet.

In den Anlagen, die vom Hochwasser betroffen waren, die aber weitermachen, wurden bisher 60 bis 70 Gärten abgegeben.

Für die Maßnahme des Jobcenters stehen Mittel des Bundes zur Beseitigung von Hochwasserschäden zur Verfügung. In Dessau laufen insgesamt drei Maßnahmen – eine beim Gartenverband und zwei bei der Stadt. Letztere beginnen diese Woche mit der Beräumung von Rad- und Wanderwegen sowie des Grabensystems. Insgesamt werden 130 Langzeitarbeitslose im Einsatz sein. 200 000 Euro hat der Bund dafür bereitgestellt.

Quelle: mz-web.de

Hochwasser wirbelt Pläne durcheinander

Veröffentlicht: August 7, 2013 von fluthelfer in Bayern, Hochwasserfolgen

Vor Ort informierten sich die Stettener Ortschaftsräte über verschiedene Probleme im Ort, um eventuell notwendige Maßnahmen in den Haushaltsplan 2014 aufnehmen zu können.

Die Tour startete an der Schutzhütte zwischen Stetten und Burladingen. Idyllisch gelegen, jedoch immer wieder Ort mutwilliger Zerstörungen. Rollläden werden herausgerissen, Teile der Holzverkleidung zu Feuerzwecken missbraucht und sogar Tischplatten aus Beton zerbrochen. Eine erste Auslichtung der umgebenden Pflanzung hat schon Besserung gebracht, eine weitere Reduzierung des Bewuchses zur Straße ist geplant, um eine bessere Einsicht zur Anlage zu schaffen.

Beschwerden über den Zustand des neuen Spritzbelages im Kirchholzweg wurde nachgegangen bevor man sich im Bereich des Kielweges Gedanken über den Straßenzustand machte. Unübersehbar die Setzungen der Straße hangabwärts, eine umfassende Sanierung sehr aufwändig, wegen des geringen Verkehrsaufkommens will man es vorerst bei punktuellen Instandsetzungen belassen. Im Bereich der Brücke beim Gasthof Hirsch ging es um noch bestehende Hochwasserschäden und den möglichen Umbau der Straßenbeleuchtung von Überspannlampen auf Mastleuchten.

Nach Hochwasser hat die Festhalle höchste Priorität

Für die Besichtigung der Renovierung der Festhalle nahm sich das Gremium viel Zeit. Ortsvorsteher Hans Locher berichtete dass die Trocknungsarbeiten abgeschlossen seien und das Verlegen des neuen Bodens und der Einbau der neuen Prallwände Hand in Hand gingen, so dass terminlich keine Probleme entstünden. Da man sich im Ortschaftsrat einig war die Halle im Zuge der Renovierung farblich aufzupeppen gelte es nun sich über ein Farbkonzept zu einigen. Die von Locher vorgelegten Konzepte fanden keine Mehrheit, überhaupt soll nochmals überlegt werden, ob man die alte Holzverkleidung nicht doch belässt und farbliche Elemente nur im Bereich der Prallwände und der Fensterrahmen verwendet. Letztlich wurde eine Entscheidung vertagt, auch mit dem Wunsch zur besseren Beurteilung flächige Farbmuster vorzulegen.

Im Sitzungssaal stand die Mittelanmeldung für den Haushaltsplan 2014 im Vordergrund. Durch das Hochwasserereignis sei das bisherige Konzept, so Ortsvorsteher Hans Locher, durcheinandergewirbelt worden, deshalb müssten Korrekturen vorgenommen werden. Die Renovierung der Festhalle habe erste Priorität, der Wunsch der Vereine nach einer größeren Küche könne allerdings nicht im Zusammenhang mit den Hochwasserschäden realisiert werden. Die Überlegungen für einen Küchenanbau hinter dem Foyer sind soweit gediehen dass dafür an erster Stelle 80.000 Euro in den Haushalt 2014 eingestellt werden sollen. An zweiter Stelle folgt die Sanierung der Brücke beim Feuerwehrhaus, auf Platz drei der Umbau der Ortsbeleuchtung, auf Platz vier Instandhaltungsmaßnahmen an der Ruine Holstein und auf Platz fünf Innenrenovierungsarbeiten an der Friedhofskirche. Mehr wäre schon wünschenswert, aber, so Locher, mehr als eine oder zwei Maßnahmen werde nicht genehmigt.

Quelle: schwarzwaelder-bote.de

Thüringens Forstverwaltung steckt in diesem Jahr ein Drittel ihrer Gelder für den Waldwegebau in die Beseitigung von Hochwasserschäden. Das Juni-Hochwasser habe im Staatswald Schäden in Höhe von 2,65 Millionen Euro an Wegen, Befestigungen, Dämmen und Durchlässen angerichtet, teilte Thüringenforst gestern mit. Diese würden jetzt beseitigt.

Besonders betroffen seien die Wälder rund um Jena und Stadtroda (Saale-Holzland-Kreis), wo Wege teilweise komplett weggespült wurden und Hänge rutschten, sagte Sprecher Horst Sproßmann. Insgesamt investiert Thüringenforst in diesem Jahr 7,7 Millionen Euro in den Waldwegebau. Dies sei das umfangreichste Investitionsprogramm für Walderschließung der vergangenen Jahre.

Unter anderem sollen 121 Kilometer neue Forstwege gebaut werden – nach Angaben der Forstverwaltung in rein ökologischer Bauweise mit Verzicht auf Asphaltierung und Flächenversiegelung. Vorgesehen sind auch der Neubau von vier und die Sanierung von 15 Brücken und Durchlässen. Die Arbeiten sind laut Forstverwaltung teilweise schon im Gange, was für Waldbesucher Einschränkungen bei der Begehbarkeit der Wälder mit sich bringt. Thüringenforst ist mit 200 000 Hektar Waldfläche größter Waldbesitzer im Freistaat. Insgesamt finden sich auf rund 550 000 Hektar in Thüringen Wälder.

Quelle: otz.de

 

Das Juni-Hochwasser hat in Sachsen-Anhalts Wäldern Schäden von mindestens 40 Millionen Euro verursacht. Wie das Agrarministerium in Magdeburg mitteilte, sind unter anderem Wege, Befestigungen und Dämme stark beschädigt worden. Die Begutachtung aller Wälder im Land wurde aber noch nicht abgeschlossen. Deshalb kann die bislang angenommene Schadenssumme von mindestens 40 Millionen Euro noch steigen. Über die Beseitigung der Schäden soll nach der Bestandsaufnahme entschieden werden. In Sachsen-Anhalt gibt es derzeit mehr als 500.000 Hektar Wald.

Quelle: mdr.de

Unabhängige Hilfsgelder für Hochwasser-Opfer

Veröffentlicht: August 7, 2013 von fluthelfer in Bayern, finanzielle Hilfen
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Neue Zuschussprogramme sollen die Schäden des Hochwassers bis zu 80 Prozent abdecken. Versicherung und Hochwasserzonen spielen für die Förderung dabei keine Rolle.

Ein neues Zuschussprogramm soll den Betroffenen des Hochwassers im Juni dieses Jahres den Neustart erleichtern: Unabhängig von der Versicherbarkeit oder einer Einordnung in eine sogenannte „ZÜRS-Zone“ sollen nun die Hilfsgelder fließen, wie die OVB-Heimatzeitungen berichten. Hausbesitzer und Mieter sollen so die Möglichkeit erhalten, bis zu 80 Prozent der Schäden zu ersetzen. Die restlichen 20 Prozent könnten über Spenden finanziert werden.

Anspruch auf diesen neuen Zuschuss hat jeder, der direkt vom Hochwasser betroffen war. Abgezogen werden dann bereits erhaltene Zuschüsse aus Sofortgeldern und Versicherungsleistungen. Im Antrag wird ebenfalls nach erhaltenen Spendengeldern gefragt, wie das OVB in seiner Mittwochsausgabe schreibt.

Anträge für das Zuschussprogramm

In Stadt und Landkreis Rosenheim sowie im Landkreis Traunstein stehen die Anträge bei den Gemeindeämtern und auf den Webpräsenzen der jeweiligen Gemeinden zur Verfügung.

Auch die Stadt Freilassing und die Gemeinde Laufen stellen die Anträge zum Zuschussprogramm auf ihrer Homepage sowie vor Ort bereit. Antragsfrist für die Sofortgelder ist in Freilassing der 30. Dezember 2013. In der Gemeinde Laufen können Anträge bis zum 30. September 2013 abgegeben werden, wobei anschließend der Spendentopf der Stadt ausgeschüttet wird. Laufen will die Regelung der Sofortgelder unkompliziert und möglichst unbürokratisch halten. Für einen genehmigten Antrag in Freilassing sind dagegen Nachweise wie Rechnungen bei Haushaltsschäden oder Kostenvoranschläge bei Gebäudeschäden vorzuzeigen. Für Schäden, die vom Staat nicht gedeckt werden, können auch hier Anträge auf Spendengelder gestellt werden.

Quelle: rosenheim24.de

Nach dem Hochwasser: Der Zahnarzt bohrt jetzt im Container

Veröffentlicht: August 7, 2013 von fluthelfer in Bayern, Hochwasserfolgen

Das verheerende Juni-Hochwasser hat auch Zahnarzt Andreas Ponn mit voller Wucht getroffen. Der Berchtesgadener hatte erst im Februar 2012 eine Praxis im nahen Freilassing übernommen und an die 300 000 Euro investiert. Die Wassermassen der Salzach zerstörten das Labor im Keller, auch die Behandlungsräume im Erdgeschoss standen unter Wasser. Alle medizinischen Geräte, darunter die drei Behandlungsstühle, wurden am 2. Juni vernichtet. „An dem Tag stand ich vor dem Nichts“, erinnert sich Ponn. Jetzt bohrt der Zahnarzt in einem umgebauten Bürocontainer, bis September sollen die Sanierungsarbeiten in der Praxis abgeschlossen sein.

Harald Aichhorn ist der Vorgänger von Andreas Ponn, ihm gehört das 1948 errichtete Haus. „Wegen der starken Regenfälle bin ich an diesem Sonntag um 6.30 Uhr von Saaldorf zum Heideweg gefahren. Dass das Grundwasser zu diesem Zeitpunkt schon in den Keller eingedrungen war, überraschte mich nicht“, so Aichhorn. „Doch als ich die Pumpe im Keller einschalten wollte, sah ich plötzlich über die Wiese kommend eine große Welle. Wie ein Tsunami überschwemmte diese meterhohe Welle binnen kurzer Zeit alles.“

Aichhorn, sein Sohn sowie Ponn und dessen Vater versuchten noch, Laborgeräte aus dem Keller zu retten. „Erst standen wir knietief im Wasser, dann drückte das Wasser durch die Sogwirkung plötzlich die Tür zu und das Wasser im Keller stieg bedrohlich an“, erinnert sich Aichhorn. „Mein Sohn hat dann gesagt „jetzt nichts wie raus, sonst gibt’s Tote” – er hat recht gehabt.“

Am Tag danach war das Ausmaß der Schäden klar, an Behandlungen nicht zu denken, die Gerätschaften nicht mehr zu gebrauchen. Die Schadenshöhe liegt im sechsstelligen Euro-Bereich. „Ich dachte, ich hätte mich gegen alles versichert“, sagt Andreas Ponn. Doch der Versicherungsvertreter zog seine anfängliche Zusage zurück. „Da ist mir erst einmal schlecht geworden.“ Nach einigem Hin und Her übernimmt die Versicherung wenigstens einen Teil des Schadens. „Rund 40 000 Euro bleiben aber wohl bei mir hängen“, schätzt Ponn.

Die Ungewissheit war groß. „Man steht einfach vor dem Nichts“, so der Zahnarzt. Kollegen aus Freilassing boten ihm zwar Hilfe an. Ponn hätte stundenweise Behandlungsstühle in anderen Praxen nutzen können. „Aber das war logistisch kaum machbar, weil meine Mitarbeiter und ich ja auch sämtliche Krankenakten und Computer hätten mitnehmen müssen.“ Über Umwege erfuhr er dann von der Praxis im Container – die rettende Idee.

Ponn mietete für sechs Monate zwei Container, in einem sind zwei Behandlungsstühle und Geräte verstaut, die möglicherweise repariert werden können. Im zweiten circa zehn Quadratmeter kleinen Container behandelt er seine Patienten: Zwei Stühle als Wartezimmer, ein kleiner Schreibtisch für die Assistentin, der eigentliche Behandlungsraum durch zwei Aufstellwände getrennt. Statt bis zu 35 Patienten kann Ponn derzeit maximal 15 Patienten am Tag behandeln. „Die Patienten reagieren zum Glück verständnisvoll. Einer hat uns in den ersten Tagen eine Brotzeit spendiert mit den Worten „weil’s euch so arg erwischt hat”.

Quelle: schwaebische.de

Bislang mehr als 100 Wiederaufbau-Anträge nach Hochwasser gestellt

Veröffentlicht: August 7, 2013 von fluthelfer in Sachsen

106 Förderanträge zum Wiederaufbau nach dem Hochwasser sind bislang in Sachsen gestellt worden. 28 kamen von Unternehmen, 78 von Privatleuten und Vereinen, wie die Sächsische Aufbaubank am Montag auf Anfrage mitteilte. Bei diesen Antragstellern summierten sich die Schäden auf zusammen 6,3 Millionen Euro, hieß es. Aus den Kommunen lägen wegen des speziellen Verfahrens noch keine Anträge vor.

Seit nunmehr drei Wochen können staatliche Hilfen beantragt werden. Die Prozedur ist aufwendig, weil im Gegensatz zur Soforthilfe zum Beispiel Gutachten eingeholt werden müssen. Das Fördergeld kommt aus dem nationalen Wiederaufbaufonds, Sachsen erhält rund 1,7 Milliarden Euro.

Quelle: lvz-online.de

Dem vom Hochwasser stark betroffenen Unternehmen wird erneut finanzielle Unterstützung in Aussicht gestellt.

In einer Pressemitteilung stellt das Thüringer Wirtschaftsministerium für die beim Juni-Hochwasser stark betrof­fene Stahlgießerei Silbitz Guss erneut Hilfen in Aussicht.

Das Unternehmen könne in Kürze Unterstützung aus dem Aufbauhilfefonds beantragen, den Bund und Länder gemeinsam finanzieren, heißt es. „Vergangene Woche wurde er vom Thüringer Kabinett verabschiedet, jetzt muss er in Brüssel no­tifiziert werden“, sagte die stell­vertretende Pressesprecherin des Wirtschaftsministerium, ­Larissa Schulz-Trieglaff.

Der Fonds stellt unter anderem Hilfen für Unternehmen und wirtschaftsnahe Infrastruktur zur Verfügung. „Sobald der mit insgesamt acht Milliarden Euro ausgestattete Aufbauhilfefonds zur Verfügung steht, kann das Unternehmen finanzielle Hilfen beantragen.“

Landesbürgschaft wurde nicht benötigt

Das Thüringer Wirtschafts­ministerium und die Thüringer Aufbaubank (TAB) stünden ­darüber hinaus in engem Kontakt mit den Geschäftsführern von Silbitz Guss. Wirtschafts­minister Matthias Machnig (SPD) hatte dem Unternehmen bei seinem Besuch im Juni Unterstützung mittels einer Landesbürgschaft angeboten, die Silbitz aber nicht in Anspruch nehmen wollte, da das Unternehmen von seiner Versicherung Geld für den Produktionsausfall und zur Besei­tigung der Hochwasserschäden bekommen sollte, so die Pressesprecherin. Der TAB-Vorstandsvorsitzende Matthias Wierlacher sei das erste Mal sofort nach Beginn des Hochwassers und kurze Zeit später ein weiteres Mal bei dem Unternehmen gewesen, um Hilfe anzubieten und zu beraten.

Soforthilfeprogramm traf nicht auf Unternehmen zu

Der Thüringer Wirtschafts­minister hatte in Abstimmung mit den Kammern und Verbänden der Wirtschaft ein Sofort­hilfeprogramm in Höhe von zehn Millionen Euro initiiert, das am 17. Juni in Kraft getreten ist. „Leider konnte Silbitz davon nicht profitieren, da das Unternehmen nicht zu den Kleinunternehmen und Mittelständlern zählt“, so Larissa Schulz-Trieglaff.

Quelle: otz.de

Das Hochwasser und die Landwirtschaft

Veröffentlicht: August 7, 2013 von fluthelfer in Bayern

http://www.br.de/nachrichten/interview-walter-heidl-bayerischer-bauernverband-100.html

Quelle: br.de

 

In München ist das Kabinett zusammengekommen um erneut über die Folgen des verheerenden Hochwassers im Juni zu beraten. Im Zentrum stehen der Hochwasserschutz und die finanzielle Bewältigung der Schäden.

Beratungen im Kabinett

Auch die Landräte der Landkreise Deggendorf und Passau sowie die Stadtoberhäupter von Regensburg und Passau nehmen an der Sitzung teil. Mit ihrer Unterstützung soll entschieden werden, wohin wieviel Geld fließen soll. Bereits gestern hatte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) versprochen, den Hochwasserschutz und die Wiederaufbauhilfe für Flutopfer zügig voranzutreiben. Bund und Länder hatten sich darauf verständigt, die Betroffenen mit acht Milliarden Euro aus einem Hochwasserfonds zu unterstützen.

500 Millionen Euro Schaden alleine in Deggendorf

Der bayerische Regierungschef besuchte am Dienstag die besonders stark betroffenen Orte Niederalteich und Fischerdorf im niederbayerischen Landkreis Deggendorf. Zusammen mit Umweltminister Marcel Huber (CSU) suchte Seehofer das Gespräch mit den betroffenen Menschen und hörte sich ihre Probleme bei der Sanierung von Häusern und Wohnungen an.

Den Geschädigten versprach er, dass sie noch im Laufe des Monats Geld erhalten. In Einzelfällen seien aber noch offene Fragen zu klären. Nach der Hochwasserkatastrophe müssen in Fischerdorf etliche Wohnhäuser abgerissen werden, wie der Deggendorfer Landrat Christian Bernreiter (CSU) berichtete. Grund seien erhebliche Schäden an der Statik oder Kontamination durch ausgelaufenes Heizöl. Der Hochwasserschaden im Raum Deggendorf wird auf rund 500 Millionen Euro geschätzt.

Bilder aus Deggendorf

Sanfter Donausausbau für besseren Hochwasserschutz

Zum besseren Schutz vor Hochwasser kündigten Seehofer und Huber an, notwendige Maßnahmen mit Hochdruck umzusetzen. Neben neuen Deichen müssten natürliche Ausweich- und Rückhalteflächen für Hochwasser entlang der Flüsse geschaffen werden. Landwirte, Bürger und Naturschützer will der Ministerpräsident an den Plänen für den Hochwasserschutz beteiligen. Zwangsmaßnahmen solle es keine geben.

Ein klares Bekenntnis legte Seehofer zum sogenannten sanften Donauausbau ab. Die Entscheidung sei unumkehrbar und schaffe Klarheit auch mit Blick auf den Hochwasserschutz. Darin will die Staatsregierung bis zum Jahr 2022 nun 3,4 Milliarden Euro investieren, wie Umweltminister Huber sagte. Zunächst waren 2,3 Milliarden Euro eingeplant gewesen.

Seehofer und Huber vor Ort

Quelle: br.de

„Beim Hochwasserschutz gibt es kein Sorglos-Paket“

Veröffentlicht: August 7, 2013 von fluthelfer in Hochwasserschutz, Thüringen

Erfurt. Das Jahr 2013 stellte die Erfurter Wasserexperten schon vor einige Herausforderungen. Die Schutzbauten haben sich bisher aber bewährt.

Wie beurteilt der Wasserexperte den bisherigen Jahresverlauf 2013?

 

Das Jahr 2013 ist wasserwirtschaftlich schon jetzt eine Herausforderung.

 

Sie unterscheiden zwischen Starkregen, Schneeschmelze, Hochwasser. Wo ordnen Sie die Erfurter Ereignisse von Mai und Juni ein?

 

Die Schneeschmelze 2013 ist relativ geordnet abgeflossen. Dann kamen die Niederschläge im Mai zu Pfingsten und bis 2.Juni. Der starke Regen stellte die Nebenvorfluter in den Ortsteilen auf eine Bewährungsprobe.

 

Danach kam ein Dauerregengebiet, das das Einzugsgebiet von Gera und Apfelstädt reichlich mit Wasser versorgte. Hier waren die Hochwasserspitzen am 31. Mai und 1. Juni am Pegel Möbisburg etwa mit dem Sommerhochwasser von 1984 vergleichbar. Damit nicht genug, folgte am 20. Juni ein Niederschlagsgebiet über den Haarberg, es traf den Linderbach. In 2 Stunden fielen 80 Liter auf den Quadratmeter. Diese Menge in diesem Zeitraum liegt über dem statistischen Abflusswert des Jahrhunderthochwassers (HQ100), der die Hochwassermenge für Gewässer einstuft.

 

Stichwort Hochwasserschutz – was hat sich bewährt ?

 

Dank der Gewässerumbauten am Eingang zum Orphalgrund blieb in Tiefthal der Weißbach in seinem Bett. Die Schadensbilanz für Erfurt fiel dank einer guten Gewässerunterhaltung und einer guten Koordinierung in der Leitstelle des Katastrophenschutzes relativ gering aus.

 

Gut klappte das Zusammenspiel der Freiwilligen Wehren mit den Ämtern der Stadt. Den Hochwasserschutz in Möbisburg konnten wir leider aus planungsrechtlichen Gründen bis jetzt noch nicht umsetzen. Der Planfeststellungsbeschluss ist aber jetzt rechtswirksam.

 

Sie sind auch Fachberater im Katastrophenschutz. Wo sehen Sie dringend Handlungs- und Klärungsbedarf?

 

Zuallererst müssen Hochwässer als ein Naturereignis und als ester Bestandteil des natürlichen Wasserkreislaufs vom Bürger akzeptiert werden. So ein starker Niederschlag wie am 20. Juni kann von keiner Kanalisation und teils von den Gewässern nicht aufgenommen werden. Auch fehlt es dem Wasser durch die Bebauung an Platz zum Abfließen.

 

Konnte der Deich nach den Problemen 2011 bei Bischleben rechtzeitig stabilisiert werden?

 

Die Ursachen der plötzlichen Setzung konnten nicht mehr ermittelt werden. Die zuständige Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie ertüchtigte den Deich. Gleichzeitig wurde das Gewässerbett geräumt. Das hat sich in Bischleben beim Hochwasser positiv ausgewirkt.

 

Haben sich die Schutzbauten bei Molsdorf bewährt?

 

Ja, die Schutzbauten und auch der kleinteilige Hochwasserschutz in den Oberläufen der Kleingewässer.

 

Es fallen aber immer die selben Namen bei den Katastrophenmeldungen: die Wasserdörfer Hochheim, Bischleben zum Beispiel. Ist Büßleben neu dazu gekommen und warum?

 

Wir müssen bei den Hochwasserereignissen unterscheiden: Im Bereich des Linderbaches waren die Niederschläge – eine Sturzflut – am 20. Juni besonders heftig. Der Peterbach in Büßleben ist Bestandteil des Linderbaches in seinem Oberlauf.

 

Dort gibt es Gewässereinbauten, die den Abfluss behindern; zum einen die Brücke über den Peterbach an der Straße „Zur Trolle“ und zum anderen die Wehreinbauten am Platz der Jugend. Hier ist immer die Gefahr, dass sich durch umgestürzte Bäume oder herabfallende Äste Treibgut bildet. Das macht bei Hochwasser zusätzliche Probleme.

 

Nach Ihren Beobachtungen: Werden die Unwetterabstände kürzer und deren Heftigkeit weiter zunehmen? Was bedeutet das für den Schutz?

 

Ob die Häufigkeit zunimmt oder ob wir durch eine hochwertigere Nutzung der Grundstücke empfindlicher geworden sind, mag ich nicht beurteilen. Am 24. Mai haben wir erst der Thüringer Sintflut von Bruchstedt im Jahr 1950 gedacht.

 

Wir werden unsere Philosophie zur Schaffung von naturnahen Wasser-Rückzugsräumen in den Oberläufen der Gewässer mit den Kollegen von Naturschutz und Gewässerunterhaltung mit Nachdruck fortsetzen. Wo notwendig, setzen wir den technischen Hochwasserschutz um wie am Wiesenbach und an der Gera in Möbisburg.

 

Wichtig ist es, die Bürger zu sensibilisieren, dass Starkniederschläge wie am Linderbach oder Hochwässer wie an der Gera immer Naturereignisse sind, die nicht einhundertprozentig durch Hochwasserschutzmaßnahmen verhindert werden können. Es gibt kein Sorglospaket im Hochwasserschutz. Jeder muss an seinem Haus und Grundstück prüfen, wie durch Eigenvorsorge Schäden durch Hochwasser vermieden werden können. Das nächste Hochwasser, das nächste Starkregenereignis kommt bestimmt.

Quelle: otz.de

 

Hochwasser-Modalitäten lassen weiter auf sich warten

Veröffentlicht: August 7, 2013 von fluthelfer in finanzielle Hilfen, Thüringen

Das Ministerium nennt jetzt den 20. August, an dem die Richtlinien in Kraft treten sollen. „Voraussichtlich“.

Erfurt. Die zeitliche Lücke zwischen Soforthilfe gegen Hochwasserschäden und staatlichem Hilfsprogramm ist immer noch nicht geschlossen.

 

Wie das Thüringer Bauministerium gestern mitteilte, sollen die Richtlinien zur Umsetzung der Hochwasser-Hilfsprojekte in den Bereichen Infrastruktur, private Haushalte, Wirtschaft, Landwirtschaft und Kultur voraussichtlich am 20. August 2013 in Kraft treten.

 

Den Angaben zufolge können danach auch Privathaushalte die Anträge zur Regulierung unter http://www.tmblv.de downloaden. Zurzeit befinden sich die Richtlinien „Kommunale Infrastruktur“ und „Schäden an Wohngebäuden/Hausrat“ in der Abstimmung mit dem Rechnungshof und den kommunalen Spitzenverbänden, sagte Ministeriumssprecher Fried Dahmen.

 

Privathaushalte müssen ihren Schadensantrag von der zuständigen Stadt- oder Gemeinde­verwaltung amtlich bestätigen lassen. In den besonders betroffenen Gebieten werden zurzeit regionale Wiederaufbauteams eingerichtet, die vor Ort helfen. Dazu zählen die Ostthüringer Landkreise Saale-Holzland, Greiz und Altenburger Land sowie Gera.

 

Bundes- und Landesregierung hatten betont, dass noch im August die Auszahlung der staatlichen Hilfsgelder beginnen soll. Der Fluthilfefonds umfasst acht Milliarden Euro. Auf Thüringen entfallen 6,8 Prozent.

Quelle: otz.de

Treuener Baufirma Goldbeck GmbH übergibt die Hochwasserspende an den Lions Club der Stadt

Greiz. Ein Steinmetz, ein Dölauer Anlagenbauer und andere Firmen, die durch das Hochwasser schwer in Mitleidenschaft gezogen wurden, sollen von der 5000-Euro-Spende der Goldbeck Bauelemente Treuen GmbH beim Wiederaufbau unterstützt werden. Das kündigte Wilhelm Wüstner an, der als Präsident des Lions Club Greiz die Spende in Empfang nahm.

 

Das 3000 Mitarbeiter starke Unternehmen Goldbeck, so der Treuener Geschäftsführer Lars Luderer, habe in acht Niederlassungen in Deutschland je 10 000 Euro für Hochwasseropfer bereitgestellt. Über den Treuener Standort landete dieses Geld zu gleichen Teilen in Weischlitz und in Greiz. Das sei zum einen länderübergreifende Hilfe, zum anderen eine Pflege des „Clubkontakts“, sagt Luderer, der bei den Lions in Auerbach Mitglied ist und einen guten Draht nach Greiz habe.

Quelle: otz.de

Sparkasse Aurich-Nord hilft Sportvereinen

Veröffentlicht: August 7, 2013 von fluthelfer in Thüringen

Büromöbel nach Ronneburg geliefert. Vom Hochwasser betroffene Vereine können sich bei der Firma BLR melden.

Ronneburg. Selbst bis nach Aurich in Ostfriesland im Nordwesten Niedersachsens war die Nachricht vom Hochwasser in der Region Gera und dem Landkreis Greiz gedrungen. Verständlich, dass man sich in der Sparkasse Aurich-Nord zuerst um die Filialen der Sparkasse Gera-Greiz sorgte. So erhielt Annika Kövesdi, seit Ende 2012 Managementassistentin in der Hauptstelle der Sparkasse Gera-Greiz in Gera und früher bei der Sparkasse in Aurich-Nord tätig, einen Anruf, der Hilfe versprach. Für die Sparkasse konnte sie Entwarnung geben, berichtete aber, dass das Hochwasser unter anderem große Schäden in den Sportstätten im Bereich des Stadtsportbundes Gera und des Kreissportbundes Greiz angerichtet hatte.

 

Neben den Schäden an der baulichen Substanz der Sportstätten sowie bei den Sportgeräten, hatte das Hochwasser auch große Teile von Büromöbeln zerstört. Die Sparkasse Aurich-Nord, die sich kürzlich mit neuen Büromöbeln ausgestattet hatte, entschied sich, die dabei ausgelagerten Büromöbel den vom Hochwasser betroffenen Vereinen in Gera und im Landkreis Greiz zu sponsern.

 

So fuhren gestern früh zwei große Lkw, voll gepackt mit Schreibtischen, Tischen, Tischplatten, Stehtischen, Stühlen, Rollstühlen, Holz- und Metallschränken auf dem Hof der BLR Lager- und Handelshaus GmbH im Heidelbergweg 9 in Ronneburg vor. Am Vorabend waren sie von Emden aus gestartet und hatten in gut zwölf Stunden mit Ruhepausen die 600 Kilometer lange Strecke zurückgelegt.

 

In Ronneburg wurde der Transport vom Präsidenten des Stadtsportbundes Gera und Vorstand der Sparkasse Gera-Greiz, Markus Morbach, dem Vorsitzenden des Kreissportbundes Greiz, Uwe Jahn und Andreas Lauterbach, Geschäftsführer der BLR GmbH und Mitglied des SSB Präsidiums empfangen. Letzterer stellt für die Lagerung der Büromöbel kostenlos eine Fläche von ca. 200 Quadratmeter zur Verfügung.

 

„Wir sind der Sparkasse in Aurich-Nord unendlich dankbar für die schnelle, unkomplizierte und umfangreiche Hilfe. Ich möchte auch im Namen der vom Hochwasser betroffenen Vereine Dank sagen, bietet sich doch für sie so die Möglichkeit, sich mit fast neuen Möbeln auszustatten“, betonte Markus Morbach. Auch Uwe Jahn lobte die hohe Qualität. „Wenn ich die Möbel so sehe, glaube ich, dass es sicherlich dafür in ganz Deutschland Begehrlichkeiten geben würde.“

 

Hart getroffen vom Hochwasser im Landkreis Greiz seien vor allem sieben Vereine – SV Elstertal Bad Köstritz, FSV Berga, SV Caaschwitz, Schwimmclub Greiz, FSV Mohlsdorf, Hundesportverein Steinsdorf und ThSV Wünschendorf, so Uwe Jahn, der den Schaden bei den Sportstätten im Landkreis Greiz mit 260″000 Euro beziffert, 90″000 Euro davon an Sportanlagen und Ausstattung. Weitaus höher sind die Schäden in Gera, die Markus Morbach mit 7,2 Millionen Euro angibt. Vor allem betroffen sind die Schwimmsporthalle, das Sportzentrum Vollersdorfer Straße, die Stadien der Freundschaft, Karl Harnisch, Am Steg, Reitstadion und die Panndorfhalle.

 

Die Sportvereine können sich in den Geschäftsstellen von Stadt- und Keissportbund melden und Termine zur Besichtigung der Möbel vereinbaren.

 

Quelle: otz.de

Saale-Eger-Region bekommt Risiko-Karten

Veröffentlicht: August 7, 2013 von fluthelfer in Bayern

Bayern investiert viel Geld in Hochwasser-Risiko-Karten, um künftig Schäden bei extremen Hochwassern zu minimieren. Die Saale-Eger-Region hat am Dienstag (06.08.13) als erstes Flussgebiet in Bayern diese Karten bekommen.

Trotz zahlreicher Hochwasser werden erst jetzt in Bayern detaillierte Gefahren-Karten erstellt. Insgesamt investiert Bayern nach Auskunft des Landesamts für Umwelt momentan rund 30 Millionen Euro, um bayernweit die Hochwasser-Risiken für 20 Regionen genau darzustellen.

Karten unter anderem als Planungsgrundlage

Für diese Karten haben die Hochwasser-Experten jeweils drei Szenarien durchgespielt, nämlich häufige Hochwasser, 100-jähriges sowie Extremhochwasser. Im Detail wird dann dargestellt, welche Gebiete wie weit und mit welchem Pegelstand überflutet werden. Diese Karten sollen unter anderem als Planungsgrundlage für künftige Wohn- und Gewerbegebiete dienen.

Quelle: br.de

Die Spendenaktion im Rahmen des 79. Internationalen Schleizer Dreieckrennen der Interessengemeinschaft Gespannrennen e.V. (IGG) für den vom Hochwasser schwer gezeichneten Ort Wünschendorf gestaltete sich zu einem vollen Erfolg für alle Beteiligten.

Schleiz. Das ganze Wochenende über wurde mittels einer Tombola, einer Versteigerung und eines T-Shirt-Verkauf Geld für die Sanierung der 3000 Einwohner Gemeinde gesammelt. Auch der Erlös der gefragten Taxi-Fahrten in einem Renngespann kam der Aktion zugute. Insgesamt kam die stolze Summe von 4550,10 Euro zusammen, da auch der gastgebende MSC Schleizer Dreieck die Startgelder aus dem traditionellen Fußballturnier nochmals aufrundete und komplett beisteuerte.

 

Wünschendorf war Anfang Juni nach dem Hochwasser schwer gezeichnet. Rund eine Million Euro Schaden hatte die Gemeinde, die an den beiden Flüssen Elster und der Weida gelegen ist, Schäden in der Infrastruktur zu verzeichnen. Noch weitaus höher, zwischen 6 bis 8 Millionen Euro, lagen die Schadensmeldungen im privaten Bereich. Und genau dorthin sollen sämtliche Spendengelder ausschließlich fließen. Der stellvertretende Bürgermeister Harald Caba nahm dankend einen symbolischen Scheck von der IGG in Empfang und zeigte sich nicht nur von der Aktion der Gespannfahrer beeindruckt, sondern äußerte auch sein wieder erwecktes Interesse am Schleizer Dreieck.

Quelle: otz.de

Erfurt. Eine halbe Million Euro. So viel Geld haben Leser unserer und der Ostthüringer Zeitung in ihrer gemeinsamen Aktion bislang für die Opfer der Jahrhundertflut gespendet. Eine Zahl, die viel über die Bereitschaft der Thüringer erzählt, zu helfen, wenn Nachbarn in Not geraten.

Partner der Aktion ist die Diakonie Mitteldeutschland. Die Diakonie machte für viele Betroffene bereits schnelle Ersthilfe möglich, während die Mühlen staatlicher Bürokratie zuweilen langsam mahlen. Zwar haben vorige Woche Bund und Länder eine Vereinbarung unterzeichnet, die Finanzhilfen für die Reparatur von Hochwasserschäden in sieben Sonderprogrammen regelt. Erste Zahlungen sollen noch im August fließen. Doch mit wie viel staatlicher Hilfe am Ende der Einzelne wirklich rechnen kann, ist immer noch unklar.

 

Klar ist die Gesamtsumme von acht Milliarden. Beschlossen ist auch seit Ende Juli, dass private Eigentümer Kosten für Reparaturen an Haus und Einrichtung bis zu 80 Prozent erstattet bekommen können.

 

Doch die genaue Höhe wird von den Ländern festgelegt. Denn auch von der Flut betroffene Betriebe, Landwirte und Forschungseinrichtungen haben ein Recht auf Zuschüsse aus diesem Fonds. Außerdem werden Versicherungsleistungen und andere Hilfen angerechnet.

 

Zusätzliches Geld könnte auch aus Brüssel fließen. Die EU hat Deutschland 350 Millionen in Aussicht gestellt. Doch auch das wird dauern.

 

Schnelle Hilfe in den ersten Wochen

Doch erst wenn Betroffene genau wissen, welche Hilfen sie erwarten, können sie planen, wie es weitergehen soll. Die Diakonie mahnte deshalb erneut schnelle Klarheit über die staatlichen Hilfen an.

 

Der Alltag kann aber nicht immer so lange warten. Aus den Spendengeldern der Aktion „Thüringen hilft“ zahlte die Diakonie Mitteldeutschland deswegen bislang viele sofortige Haushaltsbeihilfen von bis zu 1500 Euro. So konnte dank der Spenden unserer Leser unter anderen schon geholfen werden:

  • Martha und Rudi Paul aus Wünschendorf
  • Familie Christoph aus Gera
  • dem Ehepaar Lunow mit ihren acht Kindern aus Berga
  • Familie Wolter aus Wünschendorf
  • Michael und Daniela Haubold aus Gößnitz
  • Rolf-Dieter Gebhardt aus Gera-Untermhaus

Insgesamt 85 Familien wurden bereits bedacht. Schnelle und unbürokratische Hilfen, mit denen das Notwendigste für den Alltag – wie ein Kühlschrank oder Kleidung – gekauft werden konnte. Außerdem finanzierte die Diakonie bisher 300 Trockner aus den Spenden.

 

Der Großteil des Spendengeldes, erklärt Diakonie-Chef Eberhard Grüneberg, werde ausgezahlt, wenn feststeht, wie viel Geld von den Versicherungen und vom Staat fließt. Die Spenden der Leser sollen vor allem dort helfen, wo andere Hilfen nur spärlich fließen.

 

Die teuerste Naturkatastrophe der deutschen Geschichte

Das Hochwasser vom Juni hat für einen neuen Negativ-Rekord gesorgt. Noch nie war der volkswirtschaftliche Schaden einer Naturkatastrophe derart hoch. Zu dieser Einschätzung kommt die Versicherungswirtschaft.

 

Nach einer ersten Bilanz entstanden rund 180.000 versicherte Schäden in Höhe von fast 2 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Die Elbe-Flut 2002 verursachte versicherte Schäden von 1,8 Milliarden.

 

Ursache für das Hochwasser 2013 waren heftige Regenfälle. Dadurch sind viele Schäden weitab großer Flüsse entstanden – sowie in Regionen, in denen es sonst nur äußerst selten zu Hochwasser kommt.

Quelle: otz.de

Die OTZ fasst zusammen, was sonst noch passierte beim Fußballfest im Ernst-Abbe-Sportfeld, als der Hamburger SV gegen Schott Jena im DFB-Pokalspiel gewann.

 

Gesammelt: Erst die Flut, dann das Flutlicht. Dem geplagten Jenaer Sport spendeten der SV Schott Jena und der HSV 5000 Euro. Die Summe, in die sich beide Verein teilten, soll über den Stadtsportbund an Vereine gehen, die im Juni vom Hochwasser betroffen waren.

Trikot gesichert: Am begehrtesten war das Trikot von HSV-Kapitän Rafael van der Vaart. Mehrere Schott-Spieler nahmen Anlauf, sich das Shirt zu sichern. Maximilian Enkelmann hatte aber vorgesorgt. Kurz vor der Halbzeitpause und kurz vorm Schlusspfiff fragte er den Star und verabredete den Tausch. Beim Gang in die Kabine reichte van der Vaart das Trikot. Für ein nachfolgendes Interview wollte er mit nacktem Oberkörper aber nicht noch einmal in den Innenraum in die Medienzone – und holte den Radiomann einfach in den Spielertunnel.

Überschuss: Jörg Triller vom SV Schott atmete nach dem Schlusspfiff auf: Das Spiel vor 11.800 Zuschauern im ausverkauften Haus ging ohne größere Probleme über die Bühne. Obwohl sein Optimismus vor dem Spiel („Wir gewinnen 8:7 im Elfmeterschießen!“) nicht belohnt wurde, hat sich die erste Runde finanziell für den SV Schott gelohnt. Etwa 100.000 Euro gab es vom DFB für die TV-Übertragung und die Werbebanden. Hinzu kommen die Zuschauereinnahmen, die nach Abzug der vorgeschriebenen, aber mit 15 Prozent eigentlich zu niedrig angesetzten Kostenpauschale, geteilt wurden. „Wir werden das Pokalgeld gut anlegen“, sagt Triller. Den Wunsch, einige Sitzreihen am Nebenplatz des Abbe-Sportfeldes aufzustellen, auf dem Schott normalerweise spielt, muss noch warten. „Wir wissen leider nicht, wie es mit der Anlage weitergeht, wenn das Stadiongelände umgestaltet wird.“

Unparteiischer unsportlich: Der Schiedsrichter-Assistent Eduard Beitinger an der Gegengerade zog den Unmut der Zuschauer auf sich, als er in Halbzeit zwei eine Abseitsstellung des HSV nicht erkannte. Die Zuschauer beschimpften den Unparteiischen, der dem Publikum zweimal in Folge den Mittelfinger hinter seinem Rücken zeigte. Was er nicht wusste: Die Kamera war beim zweiten Mal auf ihn gerichtet. Obwohl der DFB-Mann vor Ort zunächst abwiegelte, der Assistent habe nur die Nachspielzeit anzeigen wollen, liest man in der Frankfurter Zentrale vielleicht aufmerksam die Zeitung…

Scharmützel am Rande: Der Bus des Hamburger SV verließ Jena mit einer Schmiererei in gelber Farbe. Vor dem Spiel und nach der Partie kam es zu Unstimmigkeiten zwischen HSV-Fans und Einheimischen im Stadtzentrum. Muss das bei einem Fußballfest sein?

Gute Laune im Bus: Die HSV-Profis ließen sich im Jenaer Stadion noch einen Salat und Pasta schmecken, dann machten sie sich auf die Rückreise nach Hamburg. „Wir haben Sky im Bus, da werden wir uns informieren, was auf den anderen Plätzen passiert ist“, sagt Sportdirektor Oliver Kreuzer.

Quelle: otz.de

 

 

Mühlhausen. Johannistalbach trat wiederholt über die Ufer. Grünflächenamt der Stadt kündigt außerplanmäßige Kontrolle an

Das, was sich dieser Tage am Johannistalbach ereignete, das sei zu erwarten gewesen. Die Kleingärtner, die entlang des Bachlaufs ihrem Hobby nachgehen und Erholung suchen, empören sich. „Zwar wird es immer wieder uns in die Schuhe geschoben, dass wir am Ufer unsere Gartenabfälle entsorgen, aber dem ist nicht so“, empört sich eine Dame. Vielmehr sei es so, dass der Bach vom Grünflächenamt der Stadtverwaltung nur nachlässig gesäubert und gepflegt werde, lautete die Kritik.

 

Vor zwei Wochen hatte starker Regen den Pegel im Johannistalbach ansteigen lassen. Mehr noch: Am Kreisel zwischen Tonberg- und Mittelstraße trat das Wasser über die Ufer. Die Feuerwehr der Stadt war im Einsatz, um das Schutzgitter von Pflanzen zu befreien (unsere Zeitung berichtete). Nicht zum ersten Mal im Übrigen. Allerdings schwammen in der Vergangenheit auch schon Plastekanister und anderes wild Entsorgtes in dem kleinen Bach, verstopften die Auffangrechen.

 

Stadt kümmert sich um 83″Wasserkilometer

„Die Stadtverwaltung wird in den nächsten Tagen den Lauf des Johannistalbachs noch einmal überprüfen – außerhalb der turnusmäßigen Kontrollen“, hieß es jetzt von einem Sprecher der Verwaltung, nachdem sich die Anwohner beklagt hatten.

 

Nach derzeitiger Einschätzung des zuständigen Fach­bereichs für Grün- und Verkehrsflächen sei für die jüngste Überschwemmung vor allem die extreme Wetterlage mit den hohen Niederschlagsmengen innerhalb von kurzer Zeit ursächlich gewesen. Auch der Feuerwehreinsatz am Kreisel habe ergeben, dass die Verstopfung am Auffangrechen zum größten Teil auf Grünalgen zurückgegangen sei und nicht auf Schnittabfälle. Auch am bachaufwärts gelegenen ersten Auffangrechen, auf Höhe Pestalozzischule, fand sich beim jüngsten Einsatz kaum Schwemmholz, hieß es.

 

Die Stadt kümmert sich nach eigenen Angaben um insgesamt 83 Kilometer Bachläufe und wasserführende Gräben. Der Wildwuchs an den Ufern wird durch die Mitarbeiter des Bauhofes in regelmäßigen Abständen beseitigt und entsorgt.

 

„Neben ganzjährigen Kontrollgängen wird in jedem Herbst eine umfassende Gewässerschau durchgeführt. Etwaige Gefahrenstellen werden aufgenommen und anschließend nach Dringlichkeit beseitigt“, heißt es von Stadtsprecher Christian Fröhlich nach Anfrage unserer Zeitung. Zuletzt seien Arbeiten schwerpunktmäßig entlang der Breitsülze, am Popperöder Bach zwischen Schneidemühlenweg und Obermühlenweg, am Felchtaer Bach oberhalb Weidensee und unterhalb des Gewerbegebietes oder am Pfafferöder Steingraben durchgeführt worden.

 

Die beiden Auffangrechen entlang des Johannistalbachs werden nach Angaben der Verwaltung jede Woche kontrolliert und nach Bedarf gereinigt.

Quelle: otz.de

Die bisher ermittelte Schadenssumme beläuft sich auf rund 600 000 Euro. Noch bis 31. August ist Zeit, beim Landwirtschaftsamt in Rudolstadt Anträge auf Fluthilfe zu stellen.

Golmsdorf/Schöps. Von 30 Hektar mit Winter­gerste, 79 Hektar mit Winter­­weizen und 86 mit Mais angebauten Hektar werden die Landwirte der Agrargenossenschaft Schöps in ­diesem Jahr nichts ernten. Die Felder, auf denen sie im letzten Herbst bzw. Frühjahr das ­Getreide und die Futterpflanzen abgebaut hatten, liegen allesamt zwischen Großpürschütz und Maua in der Saaleaue. Beim Hochwasser Anfang Juni waren die Felder überschwemmt. 227 der 1600 Hektar Fläche des Unternehmens waren über­flutet, auf einem Teil der Äcker haben die Landwirte Total­ausfälle der Ernte zu beklagen.

 

Nach ersten Schätzungen eines Gutachters belaufen sich die Flutschäden des Unternehmens auf rund 175 000 Euro. „Wir hatten die Schäden doch etwas höher eingeschätzt, aber, das Urteil des Gutachters gilt“, sagte Graf auf Nachfrage dieser Zeitung. „Wir dachten zwar, dass wir Fachleute genug sind, aber es wird nun mal eine externe Einschätzung verlangt.“ Die Richtlinie des Landes Thüringen, nach der land- und forstwirtschaftliche Unternehmen einen finanziellen Ausgleich für Überschwemmungsschäden erhalten, schreibt die Einbeziehung eines Gutachters bei einer Schadenssumme von mehr als 100 000 Euro vor.

 

Ein solcher Sachkundler wird deshalb auch in der Gleistal ­Agrar eG über die Felder gehen und die Hochwasserschäden ­begutachten. Agrar-Chef Ralf Wickler spricht von Verlusten in Millionen-Höhe. Sein Unternehmen gehört zu den am schwersten betroffenen Landwirtschaftsbetrieben in Thüringen. 350 Hektar standen unter Wasser, auf 240 Hektar seien Erntetotalschäden zu beklagen. Vier der fünf Tochterfirmen, die zur Agrar eG gehören, hätten je 2000 Euro Soforthilfe erhalten, doch das sei angesichts der wirklichen Schäden nur der berüchtigte Tropfen auf den heißen Stein. Und: die Soforthilfe wird mit anderen Hilfen verrechnet.

 

Was Wickler zusätzlichen ­Ärger bereitet: „Ich erinnere mich noch an die Fernsehbilder in den Fluttagen und die Versicherung der Politiker, dass man den Bauern ihre Ernteausfälle 100-prozentig ersetzen müsse“, sagt er. „Doch in der nun verabschiedeten Thüringer Richtlinie steht eindeutig, die Höhe der Zuwendung beträgt bis zu 50 Prozent des Gesamtschadens“. Es sei also längst nicht einmal sicher, ob überhaupt wenigstens die Hälfte der Ausfälle ausgeglichen werden könnte.

 

Wickler kritisiert zudem die komplizierten Antragsverfahren und „fast täglich neue Regularien“. Dazu gehöre auch, dass mögliche Erträge auf den Äckern, die nach dem Hochwasser aufwendig trockengelegt und neu bestellt wurden, von den Ausgleichszahlungen abgezogen würden. „Wir haben für die Wiederbestellung extrem hohen Aufwand treiben müssen, gleichzeitig konnten die Kollegen nicht auf den anderen Schlägen eingesetzt werden, etwa zum Jauchefahren oder zur Feldvorbereitung, weil sie in Wat­hosen und mit Spaten drei ­Wochen Gräben gezogen haben auf den nassen Feldern.“

 

Jürgen Hebert vom Landwirtschaftsamt in Rudolstadt, das die Fluthilfe-Förderanträge der Landwirte auch aus dem Saale-Holzland-Kreis entgegen nimmt, bestätigt, dass es Ertragsrichtwerte für die verschiedenen Zweitkulturen gibt, die auf die Flutverluste angerechnet werden. Dafür könnten jedoch auch die Gutachterkosten von den Unternehmen als Belastung mit aufgerechnet werden.

 

Nach seinen Angaben wurden bisher 20 Anträge auf Schadensausgleich von Agrarunternehmen im Rudolstädter Amt ein­gereicht, 13 davon sind bereits geprüft und an die Thüringer Aufbaubank, die die Hilfen auszahlt, weiter gereicht worden. Der Großteil der in Schwierigkeiten gekommenen Unternehmen sei im Saale-Holzland-Kreis ansässig. „Die bisher ermittelte Schadenssumme beläuft sich auf rund 600 000 Euro. Doch dabei wird es nicht bleiben, denn die Anträge einiger großer Unternehmen fehlen noch“, sagte Hebert. Dazu gehören die Agrargenossenschaft Catharinau in Uhlstädt-Kirchhasel genauso wie die Gleistaler Agrar eG oder ein großer Privatbetrieb in Etzelbach.

 

Noch bis 31. August ist Zeit, die Anträge auf Fluthilfe zu stellen.

Quelle: otz.de

Nach dem Juni-Hochwasser der Elbe muss der Werkenraum wiederhergerichtet werden.

Behringen. Vertreter verschiedener Vereine haben sich entschieden, den Erlös des Sommerfestes aus dem letzten Jahr einer vom Hochwasser betroffenen Schule zu spenden.

In Anbetracht des Einsatzes der Freiwilligen Feuerwehren Behringen und Wenigenlupnitz im Hochwassergebiet fiel die Entscheidung auf die Grundschule in Wust. Anfang August machten sich einige Vertreter der beteiligten Vereine auf den Weg. Wust ist ein kleiner Ort in Sachsen-Anhalt in der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land ganz in der Nähe von Stendal. Der Werkenraum der Grundschule soll mit der Spende wieder hergerichtet werden, denn dieser wurde vom Juni-Hochwasser stark in Mitleidenschaft gezogen.

Quelle: otz.de

Dem vom Hochwasser stark betroffenen Unternehmen wird erneut finanzielle Unterstützung in Aussicht gestellt.

Eisenberg. In einer Pressemitteilung stellt das Thüringer Wirtschaftsministerium für die beim Juni-Hochwasser stark betrof­fene Stahlgießerei Silbitz Guss erneut Hilfen in Aussicht.

 

Das Unternehmen könne in Kürze Unterstützung aus dem Aufbauhilfefonds beantragen, den Bund und Länder gemeinsam finanzieren, heißt es. „Vergangene Woche wurde er vom Thüringer Kabinett verabschiedet, jetzt muss er in Brüssel no­tifiziert werden“, sagte die stell­vertretende Pressesprecherin des Wirtschaftsministerium, ­Larissa Schulz-Trieglaff.

 

Der Fonds stellt unter anderem Hilfen für Unternehmen und wirtschaftsnahe Infrastruktur zur Verfügung. „Sobald der mit insgesamt acht Milliarden Euro ausgestattete Aufbauhilfefonds zur Verfügung steht, kann das Unternehmen finanzielle Hilfen beantragen.“

 

Landesbürgschaft wurde nicht benötigt

Das Thüringer Wirtschafts­ministerium und die Thüringer Aufbaubank (TAB) stünden ­darüber hinaus in engem Kontakt mit den Geschäftsführern von Silbitz Guss. Wirtschafts­minister Matthias Machnig (SPD) hatte dem Unternehmen bei seinem Besuch im Juni Unterstützung mittels einer Landesbürgschaft angeboten, die Silbitz aber nicht in Anspruch nehmen wollte, da das Unternehmen von seiner Versicherung Geld für den Produktionsausfall und zur Besei­tigung der Hochwasserschäden bekommen sollte, so die Pressesprecherin. Der TAB-Vorstandsvorsitzende Matthias Wierlacher sei das erste Mal sofort nach Beginn des Hochwassers und kurze Zeit später ein weiteres Mal bei dem Unternehmen gewesen, um Hilfe anzubieten und zu beraten.

 

Soforthilfeprogramm traf nicht auf Unternehmen zu

Der Thüringer Wirtschafts­minister hatte in Abstimmung mit den Kammern und Verbänden der Wirtschaft ein Sofort­hilfeprogramm in Höhe von zehn Millionen Euro initiiert, das am 17. Juni in Kraft getreten ist. „Leider konnte Silbitz davon nicht profitieren, da das Unternehmen nicht zu den Kleinunternehmen und Mittelständlern zählt“, so Larissa Schulz-Trieglaff.

Quelle: otz.de

Thüringens Forstverwaltung steckt in diesem Jahr ein Drittel ihrer Gelder für den Waldwegebau in die Beseitigung von Hochwasserschäden. Das Juni-Hochwasser habe im Staatswald Schäden in Höhe von 2,65 Millionen Euro an Wegen, Befestigungen, Dämmen und Durchlässen angerichtet, teilte Thüringenforst gestern mit. Diese würden jetzt beseitigt.

Erfurt. Besonders betroffen seien die Wälder rund um Jena und Stadtroda (Saale-Holzland-Kreis), wo Wege teilweise komplett weggespült wurden und Hänge rutschten, sagte Sprecher Horst Sproßmann. Insgesamt investiert Thüringenforst in diesem Jahr 7,7 Millionen Euro in den Waldwegebau. Dies sei das umfangreichste Investitionsprogramm für Walderschließung der vergangenen Jahre

 

Unter anderem sollen 121 Kilometer neue Forstwege gebaut werden – nach Angaben der Forstverwaltung in rein ökologischer Bauweise mit Verzicht auf Asphaltierung und Flächenversiegelung. Vorgesehen sind auch der Neubau von vier und die Sanierung von 15 Brücken und Durchlässen. Die Arbeiten sind laut Forstverwaltung teilweise schon im Gange, was für Waldbesucher Einschränkungen bei der Begehbarkeit der Wälder mit sich bringt. Thüringenforst ist mit 200 000 Hektar Waldfläche größter Waldbesitzer im Freistaat. Insgesamt finden sich auf rund 550 000 Hektar in Thüringen Wälder.

Quelle: otz.de

Stadt verteilt leere Sandsäcke – Die Sandsackposse von Lohmar

Veröffentlicht: August 6, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe
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Das Ehepaar Winterheld aus Lohmar ist in diesem Jahr bereits zwei Mal vom Hochwasser überrascht worden. Nun haben sie von der Stadt Lohmar für zukünftige Unwetter Sandsäcke erhalten – ohne Füllung.

„Das hat das Fass zum Überlaufen gebracht!“ Ingrid und Jürgen Winterheld sind immer noch ganz empört. Binnen Jahresfrist sind die Eheleute aus Agger Ende Juni zum zweiten Mal überschwemmt worden. Und erhielten von der Stadt Lohmar für zukünftige Unwetter nun Sandsäcke. Allerdings: leere Sandsäcke.

Im Fernsehen hatten die Rentner einen Auftritt des Beigeordneten Michael Hildebrand verfolgt. „In der Sendung am 24. Juli wies der Beigeordnete auf die Hilfe der Stadt Lohmar hin, der Bauhof halte Sandsäcke bereit“, erinnert sich Ingrid Winterheld. „Am folgenden Tag wollten wir dieses Angebot nutzen, um uns in der Übergangszeit zu schützen.“

Verstopfter Rechen

Doch: „Wir haben leere Säcke erhalten, mit dem Hinweis, den Sand im Baumarkt zu beschaffen und sie bitte selbst zu befüllen“, ärgert sich die 72-Jährige. Ihr Mann sagt: „Rückblickend war es wohl naiv zu glauben, wir bekämen wenigstens hier umfassende Hilfe.“

Denn für die letzte Überschwemmung macht das Ehepaar einen Gitterrechen im Dahlhauser Bach verantwortlich, den die Stadt einsetzte. Seit 1992 wohnen die Winterheld am Fuß des großen Viadukts in Agger und seit jeher murmelt das Bächlein dort ganz lauschig am Haus der Winterhelds vorbei. Nach den schweren Regenfällen am 20. Juni schwoll das Rinnsal jedoch zum kräftigen Sturzbach an.

Die Winterhelds sind sicher: Weil es Äste, Gestrüpp und Steine mitgerissen hatte, stürzten diese in den Gitterrechen am Durchlass unter der Straße. Der Rechen verstopfte, der Bach lief über. Nach Angaben von Tiefbauamtsleiter Dietmar Schlösser hingegen war der Rechen – der überhaupt erst nach Anfrage von Anwohnern montiert worden sei – zu diesem Zeitpunkt längst wieder entfernt worden.

Wie auch immer: Die Winterhelds bekamen nasse Füße. Keller, Arbeitszimmer und Gästetoilette wurden mit brauner Brühe überschwemmt. Ergeben schippte Jürgen Winterheld die Bescherung aus dem Haus, räumte die Bücherregale aus, rollte durchnässte Teppiche ein. Die Tatsache, dass Bürgermeister Wolfgang Röger an die Bürger appellierte, Eigenvorsorge zu treffen, ärgerte ihn und seine Frau zwar. „Aber wir wissen auch, dass wir uns selber auf den Weg machen müssen“, sagt Ingrid Winterheld.

Schimmel droht

Also ließen die Eheleute schwere Schotten vor ihren Fenstern montieren: bewegliche Metallelemente, die bei Bedarf in eine vormontierte Führschiene gesetzt werden und so das Wasser fernhalten. Rund 1200 Euro habe die Nachrüstung für zwei Fenster gekostet, sagt Jürgen Winterheld. Doch buchstäblich das Fass zum Überlaufen brachte die Sache mit den Sandsäcken. Den leeren Säcken ohne Sand.

Tiefbauamtsleiter Dietmar Schlösser kann die Aufregung allerdings nicht ganz verstehen: „Wir tun mehr als jede andere Kommune, geben Säcke aus, verleihen Pumpen. Das macht sonst keiner.“

Volle Säcke zu verleihen sei absolut nicht praktikabel, weil die Barrieren, einmal nass, sofort schimmeln würden und entleert werden müssten. „Und zweitens können Sie kein Auto mit 300 Kilogramm Sand beladen. Und jeden einzelnen Bürger auch noch beliefern, das geht nun wirklich nicht.“ Die Stadt habe stets kommuniziert, dass nur leere Säcke vergeben werden.

Quelle: ksta.de

Beim Pumpenfest in Kromsdorf wurde die Feuerwehr gefeiert

Veröffentlicht: August 5, 2013 von fluthelfer in Thüringen

Kromsdorf (Weimar). Dankbar zeigten sich die Bewohner in Kromsdorf Nord für die Hochwasser-Hilfe. Erneut gab es allerdings Kritik am Gemeinderat.

Sie tat es bis 1971 und tut es seit neun Jahren wieder: Die Pumpe an der unteren Dorfstraße in Kromsdorf-Nord spendet zuverlässig Wasser. Dafür hatten 2004 Achim und Jürgen Zaubitzer sowie Holger Höhne als umtriebige Anwohner gesorgt. Doch vor neun Wochen war es die Pumpe selbst, die, wie die gesamte Straße, in unerbetenem Wasser stand.

 

Unter dem noch frischen Eindruck des kaum vergangenen Juni-Hochwassers trafen sich die Bewohner am Samstagabend zu ihrem neunten Pumpenfest. „Nicht alle Schäden konnten schon beseitigt werden“, sagte Kerstin Sonnenstedt vom Festkomitee in ihrer Begrüßungsrede. „Das sieht man, wenn man mal bei Achim ins Haus geht.“ Es hatte ebenso im Wasser gestanden wie das von Nachbar Holger Höhne, der den Haussockel entkleidete, damit der jetzt allmählich trocknen kann.

 

Voller Dankbarkeit ist die Dorfstraße für die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr Kromsdorfs. Deren Mitglieder waren deshalb zum Pumpenfest eingeladen worden. Viele junge Leute gehören dazu, die ihren ersten Hochwasser-Einsatz überhaupt engagiert gemeistert hatten.

 

Ortsbrandmeister Jens Rücker seinerseits gab das Lob an die Dorfstraße zurück: Während es insgesamt mit dem Zusammenhalt in Kromsdorf hapere, seien gerade Leute, die selbst besonders vom Hochwasser betroffen waren, gleichwohl zum Sandschaufeln gekommen. Rücker nutzte das Fest zudem, um eine Anwohnerliste zu aktualisieren, die nach dem Hochwasser von 1994 angelegt wurde.

 

Kerstin Sonnenstedt wiederholte unterdessen die Kritik, die bereits Anfang Juni am Gemeinderates laut geworden war: Von einem großen Teil der Mitglieder habe man sich während des Hochwasser-Wochenendes im Stich gelassen gefühlt.

 

Zwei Tage, bevor das Wasser durch die Straßen floss, hatte Kromsdorf einen Gedenkstein für die Thüringer Sintflut 1613 eingeweiht. Ob das die neue Flut heraufbeschwor, fragte sich auf dem Fest Marga Zaubitzer in ihrem launigen historische Vortrag. Man wünschte sich jedenfalls, das Wasser möge stets aus der Pumpe fließen, nicht mehr aber durch die Dorfstraße.

Quelle: otz.de

Tischler spenden für Tischler

Veröffentlicht: August 5, 2013 von fluthelfer in Thüringen
Thüringer Handwerker unterstützen geschädigten Berufskollegen.

Jüngst übergaben der Vorsitzende des Tischlerbandes Thüringen Mike Koch und sein Stellvertreter Klaus-Peter Senf an den Landesinnungsverband des Sächsischen Tischlerhandwerks eine Spende in Höhe von 1.000,00 Euro für die vom Hochwasser geschädigten Berufskollegen . Der sächsische Landesinnungsmeister Karlheinz Kramer nahm die Spende im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung entgegen und übergab an seine Thüringer Kollegen ein herzliches Dankschreiben in dem er sich im Namen der betroffenen Tischlereien bedankte und die außerordentliche Hilfsbereitschaft und faire Zusammenarbeit der beiden Handwerksorganisationen würdigte. Beide Verbände werden Ihre Zusammenarbeit zukünftig auf einer sachlichen Basis weiter ausbauen und intensivieren.

Quelle: otz.de

Bevor die nächste Flut kommt

Veröffentlicht: August 5, 2013 von fluthelfer in NRW

Nach dem großen Aufräumen geht es vielen jetzt um einen möglichst umfangreichen Schutz vor dem nächsten Jahrhundertregen. Betroffene Gladbacher können aber problemlos Elementarversicherung abschließen.

Am 20. Juni regnet es im Rheinisch-Bergischen Kreis wie aus Eimern. Die Rede ist von einem Jahrhundertereignis. Bis zu 51 Liter Regenwasser pro Quadratmeter wurden gemessen. Hunderte Keller liefen voll – einige davon zum ersten Mal. Es entstand hoher Schaden und hinterließ Menschen, die viele Fragen hatten. Eine davon war: Wie sieht es eigentlich mit der Versicherung aus? Nach dem großen Aufräumen geht es um einen möglichst umfangreichen Schutz vor dem nächsten Jahrhundertregen.

Unterschiedliche Angebote

Grundsätzlich gilt, dass nur Elementarversicherungen bei Hochwasser-Schäden greifen. Der Verband der Versicherer teilt mit, dass sich 99 Prozent aller Haushalte gegen Hochwasserschäden versichern könnten – und widerspricht damit anderslautenden Aussagen von Verbraucherzentralen. Selbst Bergisch Gladbacher Haushalte direkt an der Strunde oder Haushalte in Overath am Katzbach könnten sich versichern, teilt der Verband auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit. Nur ein Prozent der Haushalte in der gesamten Bundesrepublik befänden sich in Hochwasserzonen, für die keine Versicherung abzuschließen sei. Allerdings unterscheiden sich die Angebote der Versicherer untereinander erheblich. Dabei beziehen alle Versicherer ihre grundsätzlichen Daten von dem „Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen“, kurz Zürs. Zürs ist ein Service des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft.

Keine eigenen Daten

Der Verband der Versicherungen erhebt keine eigenen Daten. Die Hochwasserkarten der jeweiligen Wasserbehörden, also der Bezirksregierungen, sind Grundlage für die Einstufungen des Zürs. Im konkreten Fall von Bergisch Gladbach liefen zum Beispiel in Refrath Keller voll, die auf keiner Karte der Bezirksregierung als hochwassergefährdet eingestuft waren. Sollten diese Haushalte noch keine Elementarzusatzversicherung für ihren Hausrat haben, wäre das jetzt eine gute Gelegenheit. Denn die Daten der Zürs reagieren auf die Veränderungen der Hochwasserkarten grundsätzlich zeitversetzt. Erst im Jahr 2014 würden die möglichen Veränderungen der Hochwasserkarten für Bergisch Gladbach den Neuabschluss von Versicherungen beeinflussen. Kathrin Jarosch vom Gesamtverband der Versicherer betont, dass es auch dann immer noch eine Möglichkeit gebe, sich zu versichern. Allerdings hat das dann auch seinen Preis. Je höher das Überschwemmungsrisiko, desto teurer die Police. Dabei geht es in Bergisch Gladbach ja noch um vergleichbar kleine Summen. Denn die Schäden bezogen sich vor allem auf den Hausrat und eher selten auf die Gebäude selbst. Zum Vergleich: In Ostdeutschland und Bayern wurden Häuser buchstäblich weggespült. In derartigen Fällen greift nur eine Elementarschadenversicherung für das Gebäude. Denn die Elementarschadenversicherung für den Hausrat ersetzt – wie der Name schon sagt – nur die Schäden bei Gegenständen im Haus.

Hohe Selbstbeteiligung

Schäden am Gebäude sind Sache des Vermieters oder Besitzers. Mieter müssen ihren Hausrat selbst versichern, dafür ist der Vermieter nicht zuständig. Das Angebot der Versicherungswirtschaft für solche Versicherungen ist riesig. Für eine 100-Quadratmeter-Wohnung (50 000 Euro Schadenssumme) ist eine Hausratversicherung inklusive Elementarversicherung für weit unter 100 Euro möglich. Preiswert kann sich auch versichern, wer etwa eine hohe Selbstbeteiligung akzeptiert. Einige Gladbacher gehen noch einen anderen Weg: Sie versuchen, mit Rechtsanwälten die Stadt in Regress zu nehmen. Sollte das gelingen, wäre wieder eine andere Versicherung am Zug – die der Stadt.

Quelle: ksta.de

Sechs Familien verreisen für eine Woche.

Caaschwitz. Thomas und Marleen Riedel werden gemeinsam mit ihren Kindern Florian (9) und Haley (5) demnächst als eine von sechs Familien im Landkreis Greiz im Ahorn-Berghotel in Friedrichroda zu Gast sein. Auf Einladung der Hausleitung genießen vom Hochwasser schwer betroffene Familien aus Caaschwitz, Neumühle, Berga, Wünschendorf, und Bad Köstritz eine gesponserte Erholungswoche.

„Familie Riedel ist erst vor drei Jahren in den Ort gezogen. Wir denken, bei ihnen ist dieser Gutschein bestens aufgehoben“, sagte Dieter Dröse, Bürgermeister von Caaschwitz. Gemeinsam mit Landrätin Martina Schweinsburg überreichte er das Geschenk. „Wir werden den Reise-Gutschein mit unseren Kindern noch in den Sommerferien einlösen. Zu Hause ist es so oder so noch provisorisch, weil alles noch trocknen muss“, sagte Marleen Riedel.

Quelle: otz.de

Familie Meyer betrieb 36 Jahre die Gaststätte am Sportplatz und musste oft gegen das Pleißehochwasser kämpfen. Aufgegeben haben die Gößnitzer nie.

Gößnitz. „Sport frei!“ und „hoffentlich regnet es nicht so sehr“, sind wohl die häufigsten Wünsche und Sprüche, die auf der Karl-Ebhardt-Sportstätte in Gößnitz gedacht und gesagt worden sind. Der Kampf gegen das Hochwasser der unmittelbar nebenan fließenden Pleiße begleitet die Sportstätte seit ihrer Entstehung 1932.

 

Alle Höhen und Tiefen hat Johanna Meyer, ehemalige Betreiberin der Gaststätte, auf dem Sportgelände miterlebt. „Als ich mit meinem Mann Ernst 1949 die obere Etage des Vereinsheims bezog, war im Erdgeschoss noch der Kindergarten untergebracht. So war bei uns immer was los und ich hatte viel zu tun. Die Fußballer und Kinder hielten mich ganz schön auf Trapp. Ich hatte immer sehr viel Schlamm und Dreck wegzuwischen“, sagt die heute 93-Jährige. „Wir konnten mietfrei dort wohnen, denn mein Mann hielt als Platzwart den Rasen und die Sportanlage in Ordnung und ich kümmerte mich um den Haushalt und das Vereinsheim“, erinnert sich die Mutter von sieben Kindern. Klingt harmonisch, doch es lief nicht immer alles reibungslos. Die Natur verlangte von Familie Meyer und dem Verein vieles ab. „Das Hochwasser war für uns ein ständiger Begleiter und meine Familie und ich haben in den 36 Jahren, die wir dort gelebt haben, immer gegen die Pleiße kämpfen müssen, um unsere Existenz zu sichern.“

 

Erstmals traf es die Sportstätte im Jahr 1941. Die Pleiße unterspülte die Grundmauern des Sportlerheims und riss einen Teil davon mit in ihre Fluten. Die Frau des damaligen Platzwartes kam dabei ums Leben.

 

Unzählige Male lief auch danach das Wasser in den Keller. Besonders schlimm war es am 9. Juli 1954. Es regnete wolkenbruchartig und alles wurde überschwemmt. „Im Keller schwammen die Türen unter der Decke und ich musste hochschwanger aus meinem Zuhause flüchten. Ich hatte Glück und wurde von einem Arzt schnell ins Krankenhaus nach Altenburg gefahren“, erzählt die Rentnerin und berichtet von schönen Anekdoten, wie dem Schafeinsatz zur Pflege des Rasens. Ernst Meyer musste dann die Hinterlassenschaften der Tiere entfernen, damit die Fußballer nicht dauernd ausrutschten.

 

Die gewissenhafte Pflege der Sportstätte machte diese zu einer der schönsten Sportanlagen des Kreises Schmölln. 1958 bekam Johanna Meyer die Gewerbeerlaubnis für eine Gaststätte im Vereinsheim bekam. Gebrauchtes Geschirr aus alten Gaststätten und alte Möbel wurden besorgt. Im Laufe der Jahre wurde die Gaststätte zu einem beliebten Treffpunkt für Jung und Alt, Vereinsmitglieder und Ausflügler.

 

Einen nächsten Tiefpunkt durch Hochwasser mussten Familie Meyer und der Verein 1961 hinnehmen. Zwar war der Damm der Pleiße durch Naturstein befestigt worden, doch die Regenmengen waren so stark, dass es die Sportstätte wieder hart traf. Andere Vereine halfen, Freunde und Bekannte waren da, so konnte die Sportstätte schnell wieder aufgebaut werden. 1968 erhielt die Sportanlage den Namen Karl-Ebhardt-Sportstätte. Da hatte sich Familie Meyer mit ihren Kindern schon gut eingelebt und verwaltete das Areal mit viel Liebe. „Als 1978 nun unsere Kegelbahn fertiggestellt wurde, hatte ich ganz schön zu tun. Die Pflege der Bahn und die Organisation von Wettkämpfen verlangten viel ab. Aber ich habe es immer mit großem Spaß und Freude gemacht und meinen Mann seinen Rasen pflegen lassen“, scherzt Johanna Meyer. Wegen seiner großen Bemühungen für Sportstätte und den Verein wurde Ernst Meyer, der auch als Schiedsrichter tätig war, vom Verein 1985 als Ehrenmitglied aufgenommen.

 

Dies war auch der Zeitpunkt für Familie Meyer, in den Ruhestand zu gehen und ihr in 36 Jahren aufgebautes Lebenswerk in andere fürsorgliche Hände zu geben. „Wenn ich nun sehe, wie wieder andere mit dem Hochwasser auf der Sportstätte zu kämpfen haben, denke ich oft an unsere Probleme zurück und bin stolz, wie wir es geschafft haben. Jedoch schmerzt es, wenn ich mir anschauen muss, wie alles auf einmal vom Wasser verschlungen und meine Heimat in eine Seenlandschaft verwandelt wird. Mir tut es im Herzen weh“, meint die ehemalige Wirtin nachdenklich.

 

In der Tat blieb die Sportstätte nicht verschont. Das Jahrhunderthochwasser vom 12. August 2002 und die Flutkatastrophe vom 2. Juni dieses Jahres hinterließen einen Platz der Verwüstung und fordern wieder teure Wiederaufbaumaßnahmen. Doch die Gößnitzer geben nicht auf, schon gar nicht ihre Karl-Ebhardt-Sportstätte.

Quelle: otz.de

5000 Euro Schaden im Tierheim Schmölln durch Hochwasser

Veröffentlicht: August 4, 2013 von fluthelfer in Thüringen

Das Juni-Hochwasser hat auch die Einrichtung nicht verschont. Künftig sollen kleine Wälle vor Wasser schützen.

Im Schmöllner Tierheim ist wieder Normalität eingekehrt. Die Schäden, die das Hochwasser Anfang Juni auch hier angerichtet hatte und die der Tierschutzverein mit rund 5000 Euro beziffert, sind zwei Monate nach dem Unglück behoben. Wappnen will sich der Zufluchtsort für ausgesetzte oder abgegebene Tiere aber gegen ein mögliches neues Hochwasser, sagte Hans Gleitsmann, Vorsitzender des Tierschutzvereins Schmölln-Osterland. Um Vorsorge zu treffen, solle der Zaun am Limpitzbach durch Erdanhäufungen, eine Art kleiner Wall, verstärkt werden. Dann könne das Wasser nicht mehr ungehindert in die Anlage laufen. Außerdem sollen Zäune befestigt werden. Am 2. Juni hatte das Wasser des Bächleins, der direkt am Tierheim vorbeifließt, 40 Zentimeter auf den Wegen, in den Zwingern und in den Katzenhäusern gestanden. Die Katzen wurden damals ins Altenburger Tierheim evakuiert. Die Hunde fanden Zuflucht in Zwingerboxen des Hundesportvereins auf dem Pfefferberg. Vereinschef Hans Gleitsmann und Tierheim-Leiterin Bettina Krötzsch sind noch heute voller Dankbarkeit – auch über die Geld-, Sach- und Futterspenden, die das Tierheim nach der Überschwemmung erreicht haben. Nicht mit Geld zu bemessen sei auch die Hilfe von Ehrenamtlichen, die beim Aufräumen und Reparieren mit anpackten. Im Zuge dessen wurde auch die Lichtkuppel im Katzenhaus erneuert – wie sich beim Dauerregen Ende Mai, Anfang Juni herausstellte, war sie undicht.

Gewerkelt wird im Tierheim aber immer noch. Das hat aber nichts mit dem Hochwasser zu tun, erklärt Hans Gleitsmann. Die vom Deutschen Tierschutzbund zertifizierte Einrichtung an der Sommeritzer Straße muss die Katzenquarantäne erneuern. Sie zieht in den Eingangsbereich des Tierheims um, ersetzt werden dabei die hölzernen Boxen durch solche aus Edelstahl. Das kostet rund 10″000 Euro, davon schießt der Tierschutzbund 4000 Euro zu. „Den Rest müssen wir über Spenden selbst hereinbekommen“, so Hans Gleitsmann.

Das Schmöllner Tierheim kann bis zu 20 Kleintiere und zehn Hunde aufnehmen und hat 50 Plätze für Katzen. Derzeit werden aber rund 70 Stubentiger betreut, weil vor allem junge Kätzchen in den vergangenen Wochen verstärkt abgegeben oder gefunden wurden.

Quelle: otz.de

Landrat würdigt Hilfskräfte beim Hochwasser

Veröffentlicht: August 4, 2013 von fluthelfer in Thüringen

600 Feuerwehrleute und Mitarbeiter des THW in unentgeltlich zur Verfügung gestellte Festhalle der Brauerei eingeladen.

Schätzungsweise 600 Feuerwehrleute aus dem gesamten Weimarer Land und Mitarbeiter des Technischen Hilfswerkes (THW) trafen sich gestern in der Festhalle der Vereinsbrauerei Apolda. Anlass dazu gab die Einladung von Landrat Hans-Helmut Münchberg (parteilos), der den Hilfskräften so für ihren Einsatz beim jüngsten Hochwasser im Weimarer Land, aber auch darüber hinaus danken wollte und sie herzlich einlud.

In einer kurzen Rede würdigte Münchberg das große Engagement und die Einsatzbereitschaft im Dienste des Eigentums und der Gesundheit Dritter. Das sei nicht selbstverständlich und entsprechend zu würdigen. „Wenn anderer in der Hollywood-Schaukel dem Feierabend entgegen schaukeln, geht ihr zur Übung oder bei Bedarf in den Einsatz“, so Münchberg.

Im Namen des Thüringer Innenministers wurden Marco Müller aus Niederroßla, Udo Hartmann aus Oberroßla und Frank Langemann aus Jena (alle THW) mit der Katastrophenschutzmedaille ausgezeichnet. Diese Ehre wurde zudem den Apoldaer Feuerwehrmännern Michael Nöckel und Andreas Ebert zuteil.

Nach der Rede des Landrates saß man gemütlich bei Bier und Gebratenem zusammen. Die Festhalle hatte die Vereinsbrauerei unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Günter Ramthor erhielt entsprechende heftigen Applaus für diese Geste.

Quelle: thueringer-allgemeine.de

Dämme in Passau werden verstärkt

Veröffentlicht: August 4, 2013 von fluthelfer in Bayern

 

Nach dem Donau-Hochwasser im Juni werden von Herbst an die Dämme in Passau verstärkt. Wie das Wasser- und Schifffahrtsamt Regensburg am Freitag (02.08.13) mitteilte, sollen die Arbeiten oberhalb der Stadt im September beginnen.

Die Dämme wurden zwischen 1922 und 1927 gebaut und erstmals in den 90er-Jahren verstärkt. Mehrere Projekte sind nun geplant: Unter anderem soll ein auch als Fahrradweg genutzter Weg um etwa einen Meter erhöht werden. Spundwände und eine Stützmauer sollen errichtet oder das Gelände erhöht werden. Die Behörde wies darauf hin, dass für die Arbeiten einzelne Wege gesperrt werden müssen und mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen sei.

2014 sind weitere Maßnahmen geplant, für die jetzt das Planfeststellungsverfahren beantragt werde, so das Wasser- und Schifffahrtsamt Regensburg. Nach der Flut habe es bereits einzelne Notsicherungsmaßnahmen an den Dämmen gegeben. Eine Gruppe von Spezialisten habe ihren Zustand jetzt über einen längeren Zeitraum untersucht. Die dabei erkannten Defizite sollen nun behoben und die Dämme dauerhaft gesichert werden.

Das Hochwasser an der Donau brach vor zwei Monaten Rekorde. In der Dreiflüssestadt übertraf der Scheitelstand alle Höchstmarken seit gut 500 Jahren. Am 3. Juni 2013 lag der Wasserstand bei 12,89 Metern.

Quelle: br.de

Aus dem Fluthilfepaket von Bund und Ländern werden kurzfristig 100 Millionen Euro speziell für Denkmäler und Kultureinrichtungen bereitgestellt. Das teilte Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) mit.
Wenn die Schäden konkretisiert seien, könne es schrittweise weitere Mittel geben. Besonders betroffen vom Hochwasser waren Sachsen-Anhalt und Sachsen. Allein beim Unesco-Welterbe „Gartenreich Dessau-Wörlitz“ in Sachsen-Anhalt wird mit Kosten von 15 Millionen Euro gerechnet.

Anlass für Neumanns Mitteilung war die Unterzeichnung der Fluthilfe-Vereinbarung mit den Ländern. Diese hatten sich mit dem Bund auf Aufbau-Hilfen von bis zu acht Milliarden Euro verständigt.

Quelle: focus.de

Die Druckerei Sell stand einen Meter tief unter Wasser, als die Flut kam. Jetzt haben die Firmenchefs bauliche Maßnahmen ergriffen, die Produktions- und Büroräume vor einer ähnlichen Naturkatastrophe bewahren sollen.

Auch viele Wochen nach dem Hochwasser ist im Grafischen Betrieb Sell und der GRB Verlagsdruckerei GmbH an normalen Druckbetrieb noch nicht zu denken. Als das Elsterwasser kam, standen alle Produktions- und Büroräume einen Meter tief unter Wasser. Zwar hatte man die Computer und Geschäftsunterlagen in das Obergeschoss bringen können, doch die sensiblen Druckmaschinen und das Papierlager waren nicht zu retten.

„Wir haben Mitarbeiter, Familie und Freunde zusammengezogen, um rings um das Firmengrundstück Sandsäcke zu schichten. Dass das Wasser am Ende trotzdem übergeschwappt ist, war großes Pech“, sagt Druckerei-Geschäftsführerin Ulrike Sell. Sie führt Martina Schweinsburg , Landrätin des Landkreises Greiz (CDU), durch die Räume und erinnert sich an die große Hilfsbereitschaft, die ihnen mit der Flut entgegenschwappte. Am Nachmittag des 2. Juni hatten sie noch alles, was transportabel war, auf Tische gestellt oder ins Obergeschoss gebracht. Doch das Wasser kam und hinterließ einen Schaden von rund 745 000 Euro.

Doch Jammern und Aufgeben liegt ihnen nicht. Um bei künftigen Hochwasser-Situationen gewappnet zu sein, wurden an vielen Stellen Trockenbauwände aus Gipskarton durch gemauerte ersetzt. Die Druckmaschinen, die sich nicht wegbewegen lassen, werden mit Vorrichtungen umbaut, die im Fall der Fälle das Wasser fernhalten. „Wir haben uns auch Pumpen und ein Notstromaggregat angeschafft. Außerdem machen wir das Obergeschoss fit, so dass wir dort schnell und unkompliziert alles unterbringen könnten“, erzählt die Druckereichefin von den Vorkehrungen.

Vom OG aus führen sie, ihr Sohn Robert Sell und Uwe Hartmann, die gemeinsam die GRB Verlagsdruckerei GmbH leiten, die Geschäfte – auch wenn im Erdgeschoss die Druckmaschinen noch nicht wieder laufen. Druckaufträge sichern sie noch mit Unterstützung von Partnerfirmen ab. „Wir haben uns bewusst entschieden, hier am Standort weiterzumachen. Durch das Hochwasser haben wir dazugelernt und können uns in Zukunft besser vor solchen Ereignissen schützen“, sagt Uwe Hartmann.

Die klare Entscheidung für die Region halten Dietrich Heiland, Bürgermeister von Bad Köstritz (CDU), und Dietrich Dröse, Ortsbürgermeister von Caaschwitz, für überaus wichtig. Angesichts des unerschütterlichen Optimismus der Unternehmer zeigen sie sich erfreut, von der Ankunft der neuen Druckmaschinen Ende August zu erfahren. „Die Branche ist hart umkämpft. Wir können es uns nicht leisten, mit Risiken zu leben, die durch notdürftig reparierte Maschinen entstehen könnten“, erklärt Ulrike Sell die Notwendigkeit der neuen Technik.

Martina Schweinsburg will sich jetzt die bei ihr eingetroffenen Richtlinien für Flutfolgeschäden zu Gemüte führen. Sobald das Papier bestätigt sei, hofft sie, könne man den Hochwasser-Betroffenen endlich verbindliche Zusagen zu Wiederaufbauhilfen geben.

Quelle: otz.de

Unser Schutz vor Hochwasser

Veröffentlicht: August 4, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Was wurde eigentlich am Niederrhein seit dem letzten Extremhochwasser von 1995 gemacht? Der Deichverband Kleve-Xanten hat die Hälfte seiner Ziele bislang erreicht – eine Bestandsaufnahme

Die Hochwasserbilder aus Ostdeutschland sind vom Fernseher verschwunden. Tagelang konnte man fassungslos zusehen, wie die Elbe ganze Landstriche verwüstete und der Fluss sich jenen Raum einnahm, den

Unser Schutz vor Hochwasser – Nachrichten aus Kleve und der Region | WAZ.de – Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-kleve-und-der-region/unser-schutz-vor-hochwasser-id8264430.html#1524683527

 

Die Hochwasserbilder aus Ostdeutschland sind vom Fernseher verschwunden. Tagelang konnte man fassungslos zusehen, wie die Elbe ganze Landstriche verwüstete und der Fluss sich jenen Raum einnahm, den er beanspruchte.

„Der Deichbau wird nicht billiger“

Seit 2003 hat sich am Niederrhein eine ganze Menge in Sachen Hochwasserschutz getan. Bernhard Schlüß erklärt, dass man in den vergangenen zehn Jahren 18 Kilometer Deich saniert habe und noch weitere 20 Kilometer saniert werden müssen. Das Ziel sei es, bis 2025 die Deiche auf einen sehr hohen technischen Stand zu bringen. Sie müssen so gut beschaffen sein, dass sie einem Hochwasser standhalten, das theoretisch nur alle 500 Jahre auftritt. Aber was heißt das schon? Ein Jahrhunderthochwasser kann auch schon in fünf Monaten folgen.

Auch wenn die Genehmigungen für Deichneubauten bei der Bezirksregierung in Düsseldorf zum Teil schneller vonstatten gehen könnten, Bernhard Schlüß ist mit dem bisherigen Tempo der Umsetzung sehr zufrieden. Denn: es geht auch nicht wesentlich zügiger: „Deichbauarbeiten dürfen nur zwischen dem 1. April und dem 31. Oktober erfolgen, also in der hochwasserfreien Zeit“, erklärt Schlüß.

Heißt also: ein halbes Jahr lang passiert nichts. Und selbst in den Sommermonaten dürfen die Deiche aus Sicherheitsgründen nur auf einem Abschnitt von 500 Meter geöffnet werden: „Innerhalb von zwei Tagen müssen wir ein Loch wieder verfüllen können“, erklärt Schlüß.

Das Tempo der bisherigen Sanierung sollte man beibehalten. Denn: „Das Bauen wird auch nicht billiger.“ Mittlerweile kostet ein Kilometer Deich vier Millionen Euro, vor zehn Jahren war das noch erheblich weniger. Da kam man mit 2,8 Millionen Euro für einen Kilometer Deich hin. Die wichtigsten Kostentreiber sind die Betriebskosten, Naturschutzauflagen und vor allem: der Grunderwerb.

Aktuell liegen zwei Anträge für Deichsanierungen in Düsseldorf vor: Der Abschnitt Grieth bis Hof Knollenkamp ist 1,4 Kilometer lang und auch für den Oraniendeich von der Brücke bis Griethausen liegt die Planung vor. Der Deich unterhalb der B220 ist 50 Jahre alt: „Der Baukörper ist nicht schlecht“, sagt Schlüß, nur er entspricht nicht mehr den Hochwasserschutzvorgaben, die das Land NRW sich im Jahr 2006 im Hochwasserschutzkonzept selbst gesteckt hat.

Der Oraniendeich soll verlegt werden

Nächster Baubeginn ist ab 2014 der Deichabschnitt Xanten-Beek und ein Jahr später der Abschnitt Grieth-Knollenkamp. Der vier Kilometer lange Oraniendeich wird noch auf sich warten lassen. Denn an dieser Stelle möchte der Verband den Deich auch gerne um 130 Meter zurück verlegen, um dem Rhein mehr Raum zu geben. „Eine Auswirkung auf die Wasserstände wird dies aber nicht haben“, sagt Schlüß. „Diese Deichrückverlegungen gleichen nur Raumverluste an anderer Stelle aus.“

Einen Polder in Wissel?

Um ein Spitzenhochwasser wirklich effektiv senken zu können, benötigt man große Rückhalteräume. In Rees-Lohrwardt wird zurzeit ein so genannter „Taschenpolder“ gebaut: Eine eingedeichte Zone, die bei einem extremen Hochwasser Wasser aufnehmen kann. „Dies wird sich auch über die deutsch-niederländische Grenze auswirken“, sagt Schlüß.

Auf seinem Verbandsgebiet sieht er nur wenige Möglichkeiten, ein Hochwasser länger zu halten: „Wenn wir dem Fluss mehr Fläche geben wollen, dann müssen wir auch Immobilien aufkaufen und Menschen umsiedeln“, verdeutlicht Schlüß und blickt dabei auf Obermörmter-Kirche, wo die Wohnbebauung sehr dicht am Rhein liegt. Deiche zurückverlegen ist ein langwieriger Prozess: „Unsere Kulturlandschaft ist über Jahrhunderte gewachsen, die verändert man nicht so schnell.“ Da wo es machbar sei, werden die Deiche auch zurückverlegt.

Eine Möglichkeit für einen Taschenpolder auf der linken Rheinseite sieht Schlüß in Wissel. Hier werde zurzeit Kies ausgebaggert: „Hier könnte man, ohne der Landwirtschaft weh zu tun, einen Polder anlegen.“ Im Vergleich zum Dauerstreitthema Bylerward wäre das eine gute Lösung. Eine Studie werde hierzu bereits vom Land NRW erarbeitet: „Wenn man denn einen Rückhalteraum benötigt, dann ist Wissel auf jeden Fall sinnvoller.“

Eine Alternative, um Spitzenhochwässer zu senken, wäre auch, dass Rheinvorland zu vertiefen. „Allerdings gehen dann etliche Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche verloren.“ Der Rhein bekäme aber deutlich mehr Abflussfläche. „Die Grunderwerbsverhandlungen für die Deichsanierung zeigen, dass Landwirte Planungen offen gegenüber stehen, wenn man ihnen denn eine vernünftige Lösung anbietet.“

 Quelle: derwesten.de

 

 

 

 

 

Was wurde eigentlich am Niederrhein seit dem letzten Extremhochwasser von 1995 gemacht? Der Deichverband Kleve-Xanten hat die Hälfte seiner Ziele bislang erreicht – eine Bestandsaufnahme

Unser Schutz vor Hochwasser – Nachrichten aus Kleve und der Region | WAZ.de – Lesen Sie mehr auf:
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3750 Euro für Hochwasser-Opfer gespendet

Veröffentlicht: August 4, 2013 von fluthelfer in Bayern

BRK-Bereitschaft und BRK-Wasserwacht haben jetzt gezielt für die Opfer der Flutkatastrophe in Freilassing gesammelt. Das Ergebnis der Aktion:

Die BRK-Bereitschaft und die BRK-Wasserwacht-Ortsgruppe Bad Reichenhall haben bei ihrem Tag der offenen Tür und beim Stadtfest gezielt für die Opfer der Flutkatastrophe in Freilassing gesammelt und zusätzlich den Erlös aus der Bewirtung an die Hochwasser-Geschädigten gespendet. Insgesamt sind dabei 3.750 Euro zusammengekommen, davon allein 1.000 Euro von der Kur-Bau Bad Reichenhall & Alpenland Immobilien GmbH und 500 Euro von der Froschhamer Zunft.

Bereitschaftsleiter Florian Halter und der stellvertretende Ortsgruppenvorsitzende der Wasserwacht, Peter Bruckner überreichten an ihrer Einsatzhalle in der Frühlingstraße einen symbolischen Scheck an Freilassings Bürgermeister Josef Flatscher, der das Geld über ein Hilfskonto direkt an betroffene und bedürftige Familien weiterleitet.

Bei ihrem Hochwasser-Rettungs- und Betreuungseinsatz mussten die Retter tagelang das Leid der betroffenen Bevölkerung hautnah miterleben, als sie Menschen und Tiere aus ihren vom Wasser eingeschlossenen Häusern retteten und dann über die Woche hinweg mit dem Nötigsten versorgten. „Viele haben alles verloren und sind mit den Nerven völlig am Ende, deshalb haben wir uns spontan entschlossen, auch finanziell zu helfen“, erklärt Bereitschaftsleiter Florian Halter.

Pressemeldung BRK Berchtesgaden

Quelle: bgland24.de

Hochwasser hat gute Entwicklung bei Bibern in Sachsen gebremst

Veröffentlicht: August 4, 2013 von fluthelfer in Sachsen

Das Juni-Hochwasser von Elbe und Mulden hat den Bestand der sächsischen Biber vermutlich reduziert. Das Umweltministerium geht davon aus, dass der größte Teil der Jungtiere aus diesem Jahr verendet ist.

„In einigen Gebieten wird mit einem Totalverlust der Nachkommen gerechnet“, teilte das Ministerium in einer am Freitag veröffentlichten Antwort auf eine Parlamentsanfrage mit. Zahlen zu verendeten Tieren lägen jedoch nicht vor. Aus einer Übersicht des Ministeriums geht hervor, dass sich der Bestand der Biber seit 1990 gut entwickelt hat. Damals gab es schätzungsweise 120 bis 160 Reviere mit etwa 450 bis 600 Tieren. 2012 waren es zwischen 275 und etwa 360 Reviere mit 975 bis gut 1.300 Bibern.

Der Großteil der sächsischen Biber sind Elbebiber (Castor fiber albicus). Die Vorkommen an der Neiße sind auf polnische Bestände zurückzuführen. Biber gibt es darüber hinaus in den Mulden, der Schwarzen Elster und der Spree. (dpa)

Quelle: sz-online.de

Was tun gegen das Problem mit dem Grundwasser?

Veröffentlicht: August 4, 2013 von fluthelfer in Bayern

Die Grundwasser-Problematik in Perach/Heidenpoint wurde beim Hochwasser mehr als deutlich. Immerhin muss jetzt nicht mehr gechlort werden!

In der jüngsten Gemeinderatssitzung stellte ÜPW-Fraktionssprecher Martin Strobl einen Antrag zu konkreten Einzelmaßnahmen im Zusammenhang  mit der Grundwasser-Problematik in Perach/Heidenpoint

Er verwies darauf, in der am 3. Juli stattgefundenen Informationsveranstaltung zur Grundwasserproblematik in Perach/Heidenpoint sei dargestellt worden, dass Pegelstände des Grundwassers in näherer Umgebung zu Perach/Heidenpoint in Mitterfelden beim ehemaligen Anwesen „Feldwanger“ und in Perach Nähe Bahnlinie gemessen werden könnten. Der Pegel in Mitterfelden könne dabei über das Internet online von jedem Bürger verfolgt werden; der Pegel in Perach jedoch könne nur manuell ausgelesen werden. Es sei also erforderlich, dass ein Mitarbeiter der Gemeinde Ainring die Messstelle aufsuche, die Daten sichere und diese einer entsprechenden Auswertung zuführe.

„Meiner Meinung nach ist eine  möglichst schnelle und umfassende Informationspolitik für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger unerlässlich“, betonte Strobl und sagte weiter, alleine schon das Wissen, wie sich der Grundwasserstand in den betroffenen Gebieten entwickle, könne Sachgüter in nicht unbeträchtlichem Wert  sichern, habe doch der Eigentümer noch zeitlichen Vorlauf, sein Hab und Gut zu sichern. Zudem würden neue Messstellen verlässliche Zahlen für künftige geologische Begutachtungen der Grundwasserproblematik liefern. Eine bessere Analyse könne damit gewährleistet werden, meinte der Fraktionssprecher.

Aus diesen Grund beantragte er, dass im vom Grundwasser betroffenen Gebiet von Perach/ Heidenpoint neue Grundwassermessstellen errichtet werden und diese online von den Bürgerinnen und Bürgern abgerufen werden können. Die Internet-Adresse sollen allen Gemeindebürgern in geeigneter Weise – wie beispielsweise Internet, Gemeindezeitung – bekannt gegeben werden. In die Prüfung geeigneter Stellen sollen insbesondere die neuen Sickerbecken unterhalb von Eschlberg, sowie der kleine Wald zwischen Adelstetten und Heidenpoint einbezogen werden.

Wie Martin Strobl verdeutlichte, sei es in besagter Informationsveranstaltung augenfällig gewesen, dass es bei den von der Gemeinde Ainring beauftragten Fachleuten keine klaren  Zuständigkeiten zu diesem Thema gebe. Strobl: „Herr Unterreitmeier von der Firma Aqua Soli berichtete, dass er lediglich für die Oberflächenwasserproblematik am Sonnwiesgraben  einen Auftrag habe. Für den Mühlstätter Graben fühlte er sich nicht zuständig. Dem anwesenden Gutachter, Herrn Thiele von der Firma Crystal Geotechnik in Wasserburg am Inn, wurde zwar offensichtlich ein Auftrag zur Analyse des Oberflächenwassereintrages ins Ainringer Moor  gegeben, konkrete  Untersuchungen zur Beschaffenheit des Untergrundes, werden jedoch, obwohl die Firma Crystal Geotechnik  diese Leistungen ebenfalls anbietet, in zahlreichen Einzelfällen, wie zum Beispiel  neue  Sickermulde im Zuge des Baus der Firma Heinze, von der Gemeindeverwaltung an Herrn Dipl-Geologen Ohin aus Rohrdorf vergeben.“

Strobls Antrag beinhaltete neben der erwähnten Schaffung neuer Grundwassermessstellen  noch drei folgende Punkte: 1. Die Gemeindeverwaltung wird beauftragt in der nächsten Gemeinderatssitzung die bestehenden Vertragsverhältnisse inklusive der konkreten Aufträge an die einzelnen beteiligten Gutachter und Büros in öffentlicher Sitzung darzulegen. – 2. Wenn möglich sollte nur ein einziges Planungsbüro mit der Gesamtmaterie beauftragt werden, insbesondere unerlässlich im Hinblick auf klare Zuständigkeiten und Haftungsfragen. – 3. Sollte es nicht möglich sein, nur ein Planungsbüro mit der Oberflächen- und Grundwasserproblematik zu beauftragen, so sollte zumindest für jeden Bereich nur eine Zuständigkeit  bestehen. In diesem Fall schlage er, Strobl, vor, die Firma Aqua Soli aus Traunstein mit der Oberflächenwasserproblematik zu betrauen und für alle Fragen im Zusammenhang  mit dem Grundwasserproblem die Firma Crystal Geotechnik aus Wasserburg am Inn.

Quelle: bgland24.de

Vorwurf: In Gera Sachspenden für Hochwasser-Opfer verkauft

Veröffentlicht: August 4, 2013 von fluthelfer in Thüringen

In Gera sollen angeblich für Flutopfer bestimmte Sachspenden zu Geld gemacht worden sein. Die Rechtsabteilung der Stadt will den Sachverhalt aufklären. Die Beschuldigte Person soll bis 15. August Stellung nehmen.

Eigentlich wollte Sven Böttcher in seiner alten Heimatstadt Gera nach dem Hochwasser, dass hier Anfang Juni wütete, etwas Gutes tun. Und so initiierte er in seiner Wahlheimat im oberfränkischen Bamberg mit dem Autohaus Eismann, einem lokalen Radiosender und der Tageszeitung eine Sammlung von Sachspenden. Die Resonanz war gewaltig: Statt des angepeilten einen Lkws starteten Mitte Juni zwei 7,5-Tonner und ein Transporter gefüllt mit Kühlschränken, Waschmaschinen, Gefriertruhen, Fernsehern, aber auch Spielsachen und Kleidung in Richtung Gera.

Doch was Böttcher nun von Geraer Bekannten zugetragen bekam, hinterlässt ihn einigermaßen sprachlos: In Gera sollen die Sachspenden zu Geld gemacht, verkauft worden sein, statt sie kostenlos an die Betroffenen zu verteilen. „Das ist eine Schweinerei, die ihresgleichen sucht“, schreibt er über die Facebook-Seite der OTZ Gera und ergänzt auf Nachfrage: „Das waren teils hochwertige Spenden, auch Markensachen.“

„Wir sind dabei, den Sachverhalt aufzuklären“, sagt Norbert Gleinig, Justiziar der Stadt Gera. Man habe die beschuldigte Person um eine Stellungnahme zu den Vorwürfen gebeten und eine Frist bis zum 15. August gesetzt. Wie es danach weiter geht – ob gegebenenfalls der Staatsanwalt eingeschaltet wird – hänge auch von dieser Einlassung ab. „Es gilt zunächst die Unschuldsvermutung“, sagt Gleinig. Sollte sich aber ein Anfangsverdacht ergeben, könnte die Stadt Strafantrag stellen. Laut Gleinig gebe es für die Rechtsabteilung der Stadt keine weiteren vergleichbaren Vorwürfe rund um Sachspenden zu überprüfen. Dafür, so sagt er, seien mittlerweile drei Strafanträge wegen mutmaßlich unberechtigt abgerufener Hochwasser-Soforthilfe gestellt worden.

Quelle: tlz.de

Echte Freunde

Veröffentlicht: August 4, 2013 von fluthelfer in Dessau

Ludwigshafener übergeben im Rathaus Spenden an Betroffene. Bereits vor elf Jahren kamen finanzielle Hilfen aus der Partnerstadt. Das Benefizkonzert fand schnell großen Zuspruch.

Weihnachten ist für Katharina Fiedler ein magischer Termin. „Da möchte ich wieder ein Zuhause haben und in Ruhe mit meinen Kindern eine Kerze anzünden“, wünscht sich die Akenerin. Ihr Haus ist in der Juni-Flut untergegangen. Bis zur Decke war der Keller mit Wasser gefüllt. Wochenlang. Nachdem das Flusswasser am 4. Juli ausgepumpt war, lief Grundwasser nach. Fast genauso viel. Katharina Fiedler ist mit ihren Nerven am Ende. Sie wohnt in einer Notunterkunft, kämpft verzweifelt um ein Stück Normalität in ihrem Leben und dem ihrer Kinder. „Mein Sohn hat am Mittwoch eine Lehre angefangen, er braucht doch seine ganze Kraft dafür“, ist sie mehr als verzweifelt.

Ein kleines Zeichen der Hoffnung gab es Freitagnachmittag im Rathaus für sie und zwei weitere betroffene Familien. Ludwigshafens Bürgermeister Wolfgang van Vlieth und Vertreter der Guggenmusikgruppe „Die Huddelschnuddler“ sind nach Dessau gekommen, um Hochwasseropfern eine Spende zu übergeben. Auf ihren Wunsch hin sollten Mitarbeiter der Dessau-Roßlauer Stadtverwaltung bedacht werden.

„Die Partnerschaft lebt“

Ein Benefizkonzert haben die „Huddelschnuddler“ am 5. Juli in ihrer Heimatstadt durchgeführt. „Wir haben dies vor elf Jahren auch schon gemacht“, erzählt Jockel Mendel, der Chef der Truppe, „damals waren wir noch eine junge Gruppe und noch gar nicht so bekannt.“ Die Idee, mit solch einem Konzert den Bürgern der Partnerstadt Hilfe zu leisten, fand schnell und großen Zuspruch. Nicht nur bei Bürgermeister Wolfgang van der Vlieth. „Diese Initiative und deren Ergebnis ist für mich der schönste Beweis, dass die Partnerschaft lebt und die Solidarität in den Herzen der Bürger lebt“, sagte er Freitagnachmittag im Dessauer Rathaus. „Ich bin stolz auf meine Bürger.“

Zurecht. Stolze 9 000 Euro sind der Erlös des Benefizkonzertes. „Wir haben viele Gruppen und Unterstützer gewonnen, so dass es ein rundum gelungene Veranstaltung war“, berichtete Jens Huthoff, Musiker der „Golden Memory“. „Das Leid, das den Leuten hier widerfahren ist, ist für uns gar nicht begreifbar“, gibt er zu. „Aber wir sehen uns als Freunde, und denen helfen wir, wenn es nötig ist.“

Hilfe ist dringend nötig. Auch bei Elke und Roger Duczek aus Diebzig. Er ist Feuerwehrmann bei der Dessau-Roßlauer Berufsfeuerwehr und war hier im Katastropheneinsatz, während sein Zuhause absoff. „Ich konnte doch dort nichts machen, also wollte ich wenigstens in Dessau helfen“, erzählt er. Das Eigenheim der Duczeks, ein Fertigteilhaus, ist unbewohnbar. Schimmel hat sich gebildet. „Wir stehen vor dem Nichts, wissen noch nicht mal, ob wir das Haus sanieren können“, so Elke Duczek. Auf rund 100 000 Euro schätzen sie den Schaden. „Wir werden wohl auf mehr als der Hälfte sitzenbleiben“, fürchten beide, „denn die Versicherung zahlt nicht alles.“

Die Erinnerung an die Tage, als das Wasser kam, wühlt Elke Duczek noch immer auf. „Wir haben die Tiere schreien hören, wir haben gewusst, wir gehen unter, wir wussten nur nicht, wie tief.“ Am Ende war Diebzig, ein kleines Dorf im Landkreis Köthen, von drei Seiten vom Wasser umzingelt.

„Diese Mühe hat sich gelohnt“

Sichtlich betroffen lauschen dieGäste aus Ludwigshafen den Schilderungen und schauen sich die mitgebrachten Fotos an. Auch Silke Knopf und ihre Familie hat es arg erwischt. Sie wohnt in Lödderitz im Salzlandkreis. Das Wasser strömte ins Erdgeschoss ihres Hauses. Inzwischen sei der Fußboden raus und der Putz abgeklopft. Bewohnbar ist das Haus also noch lange nicht. „Wir hoffen auf Weihnachten“, sagt Silke Knopf. Auch der gesamte Hausrat sei hin. Den Gesamtschaden schätzt die Familie auf „weit mehr als 50 000 Euro“. Geld von der Versicherung gibt es nur für den Hausrat. Das Gebäude war nicht versichert. Die staatlichen Fluthilfeprogramme greifen noch nicht und müssen erst beantragt werden. Und ob sie da Geld bekommen, wüssten sie ja auch gar nicht, schildert das Paar seine Sitution. Jeder Euro zählt also.

Die 3 000 Euro, die jeder Familie am Freitag überreicht wurden, sind also bei allen Dreien an der richtigen Adresse. „Ich freue mich riesig und weiß gar nicht, was ich sagen soll“, bringt Katharina Fiedler ihr Gefühl zum Ausdruck und kann die Tränen nicht mehr zurückhalten. Auch die Ludwigshafener schlucken schwer. „Wir wissen jetzt, diese Mühe hat sich gelohnt“, nimmt nicht nur Jens Huthoff bewegende Eindrücke mit nach Hause.

Quelle: mz-web.de

„Eine Mikrowelle wäre gut, unsere haben wir verloren“. Mit ihrem Mann Dieter gehörte Thea Reitz zu den sechs Geraer Familien aus Thieschitz, Heinrichsgrün und Untermhaus, denen am Freitag Gerhard Günther, Präsident des DRK-Landesverbandes, Haushaltsgeräte überreichte.

Mikrowellen, Kaffeekocher, Kaffeemaschinen, Bügeleisen hatte Tschibo dem DRK für die Fluthilfe zur Verfügung gestellt. Gerhard Günther versicherte : „Ich weiß, dass die materiellen Verluste und die psychischen Belastungen, an denen Sie alle noch tragen, viel viel höher sind. Diese Geste soll Ihnen zeigen, dass auch zwei Monate nach der Flut keiner vergessen ist.“ So informierte er, dass der DRK-Landesverband Thüringen bisher 64 000 Euro Spendengelder an 53 flutgeschädigte Thüringer Haushalte ausgezahlt habe. Die Inanspruchnahme der Mittel halte sich in Grenzen. Auch bei seinen Gesprächspartnern wie Heidrun Hinzke aus Heinrichsgrün, die im Obergeschoss ihres Hauses neben dem Schreibtisch auf einem Campingtisch die Kochplatte stehen hat und im Provisorium lebt: „Wir haben alle noch so viele Sorgen und Wege und keiner möchte Bittsteller sein.“ Die Schausteller-Familie Reitz lebt immer noch bei der Nachbarin. Thea Reitz

Quelle: otz.de

Sechs Familien verreisen für eine Woche.

Thomas und Marleen Riedel werden gemeinsam mit ihren Kindern Florian (9) und Haley (5) demnächst als eine von sechs Familien im Landkreis Greiz im Ahorn-Berghotel in Friedrichroda zu Gast sein. Auf Einladung der Hausleitung genießen vom Hochwasser schwer betroffene Familien aus Caaschwitz, Neumühle, Berga, Wünschendorf, und Bad Köstritz

„Familie Riedel ist erst vor drei Jahren in den Ort gezogen. Wir denken, bei ihnen ist dieser Gutschein bestens aufgehoben“, sagte Dieter Dröse, Bürgermeister von Caaschwitz. Gemeinsam mit Landrätin Martina Schweinsburg überreichte er das Geschenk. „Wir werden den Reise-Gutschein mit unseren Kindern noch in den Sommerferien einlösen. Zu Hause ist es so oder so noch provisorisch, weil alles noch trocknen muss“, sagte Marleen Riedel.

Quelle: tlz.de