Archiv für die Kategorie ‘Zentrale der Deutschen Fluthilfe’

Im Sommer überfluteten Donau, Elbe und Saale Zehntausende Häuser und Straßen, jetzt haben die Bundesländer eine erste Bilanz gezogen. Demnach gehen die Schäden in die Milliarden, sind aber wohl geringer als beim Hochwasser 2002.

Berlin – Das verheerende Hochwasser im Sommer hat in den betroffenen Bundesländern nach jetzigem Stand Schäden in Höhe von 6,7 Milliarden Euro verursacht. Das geht aus einem Bericht des Bundesinnenministeriums hervor. Erfasst wurden von Privatleuten und der Wirtschaft gemeldete Schäden sowie der Reparaturbedarf an staatlicher Infrastruktur.

 

Die höchste Schadenssumme meldete Sachsen-Anhalt (2,7 Milliarden Euro), gefolgt von Sachsen (1,9 Milliarden) und Bayern (1,3 Milliarden). Am Eigentum des Bundes entstanden Schäden in Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro.Die aktuellen Zahlen bleiben damit deutlich unter den Gesamtschäden von 11,6 Milliarden Euro des Hochwassers von 2002. Es handelt sich allerdings um vorläufige, nicht um abschließende Angaben. Die Ratingagentur Fitch schätzte die Gesamtkosten im Juni noch auf zwölf Milliarden Euro. Bund und Länder haben für den Wiederaufbau einen Hilfsfonds von acht Milliarden Euro aufgelegt.

Das Bundesinnenministerium zieht einem Bericht der „Passauer Neuen Presse“ zufolge eine grundsätzlich positive Bilanz des Krisenmanagements. Es habe jedoch Engpässe bei der Versorgung mit Sandsäcken gegeben. Das gemeinsame Lagezentrum von Bund und Ländern habe daher 804.000 Säcke aus Dänemark, 500.000 Säcke aus den Niederlanden und 150.000 aus Luxemburg beschafft.

Zwischen Mitte Mai und Anfang Juli war es vor allem im Süden und Osten Deutschlands zu schweren Überschwemmungen gekommen. An manchen Orten erreichten die Flüsse Rekordpegelstände.

Quelle: spiegel.de

Bundesumweltminister Peter Altmaier und die Umweltministerinnen und -minister der Länder haben auf einer Sonderkonferenz beschlossen, ein nationales Programm zum Hochwasserschutz zu erarbeiten. Es geht um mehr länderübergreifende Koordinierung und eine stärkere finanzielle Beteiligung des Bundes.

Bund und Länder sprachen sich dafür aus, Maßnahmen zum Hochwasserschutz schneller und auf breiter Front zu verwirklichen. Dabei sei die konstruktive Zusammenarbeit aller Akteure gefordert, unterstrich Altmaier.

Künftig beteiligt sich der Bund stärker auch finanziell an vorbeugenden Maßnahmen des länderübergreifenden Hochwasserschutzes. In Vorbeugung zu investieren sei besser als Schäden zu finanzieren, so die Minister.

Aufbauhilfefonds
Zur Bewältigung der Flutschäden in diesem Jahr wurde ein Aufbaufonds in Höhe von acht Milliarden Euro beschlossen. Die Aufbauhilfeverordnung regelt die Verteilung an die betroffenen Länder sowie die Schadensregulierung. Damit hat der Bund alles getan, um den geschädigten Bürgern die Wiederaufbaumittel schnell zur Verfügung zu stellen.
Direkt nach der Hochwasserkatastrophe hatten die Länder unter Beteiligung des Bundes mit Soforthilfen begonnen. Die Soforthilfen sollten die unmittelbare Not und die dringendsten Bedürfnisse lindern. Auch den betroffenen Landwirten standen Anfang Juli Soforthilfen zur Verfügung.

Vorbeugende Maßnahmen gegen die Flut

Das Hochwasser 2013 hat gezeigt, wie wirksam viele der Schutzmaßnahmen waren, die seit der extremen Flut im August 2002 an Elbe und Donau realisiert werden konnten. Deshalb besteht Einigkeit darin, dass vorbeugende Maßnahmen zum Hochwasserschutz auch künftig dazu beitragen werden, Schäden an Leib und Leben zu vermeiden. Zudem helfen sie dabei, die öffentlichen Infrastrukturen und das Eigentum der Menschen vor den Fluten zu schützen.

Um dem Rechnung zu tragen, setzen Bund und Länder in einem nationalen Hochwasserschutz-Programm gemeinsam Prioritäten für den vorbeugenden Hochwasserschutz.  „Es gilt, als Bund und Länder und als Ober- und Unterlieger eines Flussgebiets künftig stärker zusammenarbeiten, wenn es um dem Wasserrückhalt geht. Das schließt die Finanzierung ein“, unterstrich Jürgen Reinholz, Umweltminister in Thüringen und Vorsitzender der Umweltministerkonferenz.

Spitzen des Hochwassers rechtzeitig auffangen

Umfassende Hochwasservorsorge muss mehrere Punkte kombinieren: ökologisch ausgerichtete Maßnahmen zum Wasserrückhalt im Einzugsgebiet, technische Schutzmaßnahmen, Reglementierung und Anpassung der Nutzung in überschwemmungsgefährdeten Gebieten und individuelle Hochwasservorsorge.

Besonders wichtig ist es, Spitzen der Hochwasserwellen rechtzeitig aufzufangen. So hat sich in diesem Jahr gezeigt, dass es wirkungsvoll ist, noch vorhandene Auen als natürliche Überschwemmungsflächen zu erhalten und die zusätzliche Flächen zurückzugewinnen.

Bis zur nächsten planmäßigen Sitzung der Umweltminister soll die Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser erste Vorschläge für das Hochwasserschutzprogramm erarbeiten. Herzstück wird die Identifizierung der bundesweit wichtigsten Projekte zum Hochwasserschutz. Dazu gehören insbesondere der Wasserrückhalt durch steuerbare Flutpolder und Deichrückverlegungen sowie deren gemeinsame Finanzierung.

Quelle: bundesregierung.de

Auf einer Sonderkonferenz beraten die Umweltminister von Bund und Ländern heute in Berlin über den künftigen Hochwasserschutz. Dabei geht es auch um die Schaffung eines nationalen Hochwasserschutzprogramms. Im Frühsommer hatten verheerende Überschwemmungen Städte und Landstriche vor allem in Ost- und Süddeutschland schwer getroffen. Zur Bewältigung der Flutschäden wurde ein Aufbaufonds in Höhe von acht Milliarden Euro beschlossen.

Zugleich hatte die jüngste Flut die Diskussion um einen besseren Hochwasserschutz und schnellere Genehmigungsverfahren für Schutzmaßnahmen neu entfacht. Vor der Ministerkonferenz mahnten Umweltverbände erneut die Rückverlegung von Deichen und die Ausweitung von Überschwemmungsflächen an, um Hochwasserschäden künftig zu verringern.

Quelle: welt.de

Werra-Meißner. Hat das bekanntermaßen verunreinigte Wasser der Werra beim Überfluten der Auen im Juni dieses Jahres Schadstoffe hinterlassen?

Danach wurde beim Erntegespräch des Kreisbauernverbandes am Donnerstag im Bad Sooden-Allendorfer Stadtteil Ellershausen gefragt.

In Herleshausen seien mehrere Proben des Bodens genommen worden, um den Gehalt an Kaliumchlorid zu bestimmen, berichtete Verbandsgeschäftsführer Uwe Roth. Dabei sei überhaupt kein Salz aus der Kali-Industrie nachgewiesen worden.

Und der weiße Belag auf den Pflanzen, der manchen Landwirt beunruhigte, erwies sich ebenfalls nicht als Hinweis auf Salz. Vielmehr habe es sich um feinsten Sand gehandelt.

In den Proben seien allerdings Fäkalkeime nachgewiesen worden, die von überfluteten Kläranlagen stammen dürften.

Weitere Folge des Hochwassers laut Roth: Nie gekannte Unkräuter hätten sich auch auf Feldern im hiesigen Werratal breitgemacht.

Und wurde eventuell das Gras auf den Wiesen, das als Futter fürs Vieh zu Silage verarbeitet wurde, durch das Werra-Hochwasser belastet? Vom Regierungspräsidium Gießen seien Proben aus mehreren Silostöcken gezogen worden, teilte Roth mit. Über Ergebnisse sei man aber nicht informiert worden. Daraus schließt er, dass vermutlich keine Belastung vorliegt, zumindest keine erwähnenswerte.

Quelle: hna.de

Bundesumweltminister Peter Altmaier und die Umweltministerinnen und -minister der Länder haben auf einer Sonderkonferenz beschlossen, ein nationales Programm zum Hochwasserschutz zu erarbeiten. Es geht um mehr länderübergreifende Koordinierung und eine stärkere finanzielle Beteiligung des Bundes.

Bund und Länder sprachen sich dafür aus, Maßnahmen zum Hochwasserschutz schneller und auf breiter Front zu verwirklichen. Dabei sei die konstruktive Zusammenarbeit aller Akteure gefordert, unterstrich Altmaier.

Künftig beteiligt sich der Bund stärker auch finanziell an vorbeugenden Maßnahmen des länderübergreifenden Hochwasserschutzes. In Vorbeugung zu investieren sei besser als Schäden zu finanzieren, so die Minister.

Aufbauhilfefonds
Zur Bewältigung der Flutschäden in diesem Jahr wurde ein Aufbaufonds in Höhe von acht Milliarden Euro beschlossen. Die Aufbauhilfeverordnung regelt die Verteilung an die betroffenen Länder sowie die Schadensregulierung. Damit hat der Bund alles getan, um den geschädigten Bürgern die Wiederaufbaumittel schnell zur Verfügung zu stellen.
Direkt nach der Hochwasserkatastrophe hatten die Länder unter Beteiligung des Bundes mit Soforthilfen begonnen. Die Soforthilfen sollten die unmittelbare Not und die dringendsten Bedürfnisse lindern. Auch den betroffenen Landwirten standen Anfang Juli Soforthilfen zur Verfügung.

Vorbeugende Maßnahmen gegen die Flut

Das Hochwasser 2013 hat gezeigt, wie wirksam viele der Schutzmaßnahmen waren, die seit der extremen Flut im August 2002 an Elbe und Donau realisiert werden konnten. Deshalb besteht Einigkeit darin, dass vorbeugende Maßnahmen zum Hochwasserschutz auch künftig dazu beitragen werden, Schäden an Leib und Leben zu vermeiden. Zudem helfen sie dabei, die öffentlichen Infrastrukturen und das Eigentum der Menschen vor den Fluten zu schützen.

Um dem Rechnung zu tragen, setzen Bund und Länder in einem nationalen Hochwasserschutz-Programm gemeinsam Prioritäten für den vorbeugenden Hochwasserschutz.  „Es gilt, als Bund und Länder und als Ober- und Unterlieger eines Flussgebiets künftig stärker zusammenarbeiten, wenn es um dem Wasserrückhalt geht. Das schließt die Finanzierung ein“, unterstrich Jürgen Reinholz, Umweltminister in Thüringen und Vorsitzender der Umweltministerkonferenz.

Spitzen des Hochwassers rechtzeitig auffangen

Umfassende Hochwasservorsorge muss mehrere Punkte kombinieren: ökologisch ausgerichtete Maßnahmen zum Wasserrückhalt im Einzugsgebiet, technische Schutzmaßnahmen, Reglementierung und Anpassung der Nutzung in überschwemmungsgefährdeten Gebieten und individuelle Hochwasservorsorge.

Besonders wichtig ist es, Spitzen der Hochwasserwellen rechtzeitig aufzufangen. So hat sich in diesem Jahr gezeigt, dass es wirkungsvoll ist, noch vorhandene Auen als natürliche Überschwemmungsflächen zu erhalten und die zusätzliche Flächen zurückzugewinnen.

Bis zur nächsten planmäßigen Sitzung der Umweltminister soll die Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser erste Vorschläge für das Hochwasserschutzprogramm erarbeiten. Herzstück wird die Identifizierung der bundesweit wichtigsten Projekte zum Hochwasserschutz. Dazu gehören insbesondere der Wasserrückhalt durch steuerbare Flutpolder und Deichrückverlegungen sowie deren gemeinsame Finanzierung.

Quelle: bundesregierung.de

Der FC Bayern München kommt als frisch gekürter Sieger des UEFA-Supercups zum Fluthilfe-Spiel nach Passau. Die Triple-Gewinner gewannen am Freitag Abend in Prag ein „Wahnsinns-Finale“ gegen den FC Chelsea London mit 7:6 nach Elfmeterschießen. Die Bayern holten damit erstmals die europäische Supercup-Trophäe und können nun unbeschwert das Schaulaufen am Sonntag (15 Uhr) im Passauer Dreiflüssestadion gegen eine Regionalauswahl des Bayerischen Fußball-Verbandes absolvieren, bevor es für die Nationalspieler der Münchner umgehend zu den Auswahlmannschaften weitergeht.

Vor 12.000 Zuschauer werden die Münchner am Sonntag in Passau spielen. Das steht spätestens seit Freitag fest, denn wie die Stadt am Abend mitteilt, sind alle Eintrittskarten verkauft. Achtung: Deshalb wird es an der Stadionkasse keinen Restkartenverkauf geben.

Quelle: pnp.de

Nach dem Hochwasser an der Elbe setzt sich Niedersachsen für einen umfassenden Hochwasserschutz über die Landesgrenzen hinaus ein.
Einheitliche gemeinsame Standards der Länder seien wichtig, sagte Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) mit Blick auf die Sonderkonferenz der Umweltminister am Montag in Berlin. Bei den Planungen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes müsse auch eine gerechte Lastenverteilung der Anrainerstaaten gefunden werden, erklärte er der Nachrichtenagentur dpa. Die Konferenz müsse zügig Mechanismen festlegen, um künftig auf ähnliche Risiken schnell zu reagieren. Den Flüssen müsse wieder mehr Raum gewidmet werden.
Quelle: focus.de

Zur Sonderumweltministerkonferenz am 2.9.2013 in Berlin erklärt die umweltpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag, Dr. Jana Pinka:

Flüsse machen weder an Gemeindegebiets-, Landkreis-, Länder- oder Staatengrenzen halt! Es bedurfte erst einiger Hochwässer, bis die Umweltminister verstanden haben, dass vorsorgender Hochwasserschutz und eine integrierende Hochwassermanagementplanung auf einem tragfähigen und bestmöglichen Niveau nur gemeinsam mit allen Flussanrainern organisiert werden können. Ich begrüße daher das Zustandekommen dieser Sonderumweltministerkonferenz.

Dieses Treffen wird erst der Anfang einer neuen Denkweise in der Zusammenarbeit der Bundesländer sein. Ich hoffe, die Umweltminister setzen hier wichtige Impulse. So haben wir in Sachsen festgestellt, dass insbesondere die kommunalen Gewässer II. Ordnung deutliche Defizite in der Gewässerunterhaltung und im Hochwasserschutz aufweisen. Je schlechter die Kommunen aber aufgrund finanzieller, personeller und fachlicher Defizite im Oberlauf von großen Vorflutern agieren, umso schwieriger wird es, die Unterlieger zu schützen. Daher ist es an der Zeit, keine Unterteilung von Gewässerordnungen mehr vorzunehmen, und das klein-klein im Hochwasserschutz aufzugeben. Dieser Impuls könnte von Sachsen ausgehen, denn hier befinden sich wichtige Hochwasserentstehungsgebiete in den Mittelgebirgen.

Ich hoffe, dass von der Umweltministerkonferenz ein Signal für die Verbesserung des Versicherungsschutzes für Elementarschäden ausgeht. Viele Tausend Menschen sind in Sachsen nicht versicherbar. Nach Hochwässern bleibt ihnen nur die Hoffnung auf staatliche Hilfe oder Spenden. Daher ist es an der Zeit, dass Bund und Länder gegenüber der Versicherungswirtschaft auf schnellstmögliche Einführung eines bezahlbaren Versicherungsschutzes gegen Naturgewalten und Extremwetterereignisse als obligatorische Elementarschadenversicherung drängen.

Sachsen hat für seine Hochwasserschutzkonzepte Überschwemmungsgebiete ausgewiesen und plant die Darstellung von überschwemmungsgefährdeten Gebieten. Leider plant Sachsen nicht, Kommunen finanziell zu unterstützen, um bestehende Bebauungspläne in diesen Bereichen umgehend aufzuheben, um eine weitere Versieglung in Auen zu verhindern. Hinzu kommt, dass nach dem Hochwasser 2013 viele vom Hochwasser betroffene Bürgerinnen und Bürger den Wunsch geäußert haben umzusiedeln. Es zeichnet sich aber erneut ab, dass dieser Wille infolge fehlender rechtlicher Rahmenbedingungen oder finanzieller Unterstützung keinen Erfolg haben wird. Aber sollten wir nicht darüber nachdenken, ob nicht manchmal ein Rückbau in einem Überschwemmungsgebiet sinnvoller ist als der (eins-zu-eins-)Wiederaufbau des Objektes, in dem Menschen wohnen, die in Angst vor dem nächsten Starkregen leben?

Quelle: http://bundespresseportal.de

Vom Hochwasser geschädigte Privatleute, Kommunen und Wohnungsunternehmen in Brandenburg können nun Aufbauhilfen beantragen. Agrarminister Jörg Vogelsänger (SPD) unterzeichnete am Freitag die dafür notwendige Richtlinie, wie sein Ministerium in Potsdam mitteilte. Gefördert werden Maßnahmen zur Schadensbeseitigung beispielsweise an privaten Häusern und Hausrat, sowie an der kommunalen Infrastruktur wie Straßen, Brücken und Gebäuden. Anträge können bei der Investitionsbank des Landes gestellt werden. Laut Ministerium hat das Hochwasser rund 25 Millionen Euro Schaden für die Kommunen und rund 2,1 Millionen Euro Schaden für private Haushalte angerichtet. Seit Mitte August können bereits Landwirte und Gartenbaubetriebe die Hochwasser-Aufbauhilfen beantragen.

Quelle: t-online.de

Erfurt/Berlin. Die Umweltminister von Bund und Ländern treffen sich am 2. September in Berlin zu einer Sonderkonferenz zum Hochwasserschutz. Der müsse künftig besser koordiniert werden, sagte der Vorsitzende der Umweltministerkonferenz, Thüringens Ressortchef Jürgen Reinholz (CDU).

Bei dem Treffen gehe es um Defizite und nötige Verbesserungen nach den verheerenden Überflutungen mit Milliardenschäden im Juni. Bisher ist der Hochwasserschutz Ländersache.

Den Ministern liege eine Art Schwachstellenanalyse vor, aus der Konsequenzen zu ziehen seien, sagte Reinholz. Es müssten Zuständigkeits- und Finanzierungsfragen geklärt werden. „Wir brauchen ein nationales Hochwasserschutzprogramm, aber auch Regelungen für die Kostenverteilung.“

Quelle: thueringer-allgemeine.de

Die Folgen der Flut für die Menschen

Veröffentlicht: August 27, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Der Wiederaufbau nach dem Hochwasser geht nur langsam voran

Die überfluteten Städte und Gemeinden kämpfen ihren Weg zurück in die Normalität. Der Aufbau ist aber teuer und geht nur quälend langsam voran. Und währenddessen stellen sich die Menschen die bange Frage: Lohnt sich das überhaupt? Oder sollte man die Orte besser aufgeben?

Auch wenn das Erdgeschoß inzwischen wieder schlammfrei ist und der neue Kühlschrank in der Küche steht, sind die Probleme für die vom Hochwasser Betroffenen damit nicht vom Tisch. Wie sieht es aus mit den Versicherungen? Zahlen sie auch beim zweiten großen Hochwasser? Kommt die finanzielle Unterstützung von Länder und Gemeinden bei den Menschen an? War die Unterstützung beim Aufräumen so groß wie beim Sandsäcke schleppen? Überlegt sich manch einer, aus der Gegend wegzuziehen, weil er nicht noch mal in seinem Haus im Wasser waten will? Diesen Fragen gehen unsere Korrespondenten in Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt nach.

Millionen für den Wiederaufbau
von Christoph Richter

Die brauen Elb-Fluten des Juni-Hochwassers haben in Elster bei Wittenberg eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Neben zwei Schulen hat es besonders die ortseigene KITA, das „Haus der kleinen Elbspatzen“, erwischt. Kniehoch stand das Wasser in dem verwinkelten blaufarbenen Flachbau. Kopfkissen, Teddys, Spielzeug und Möbel: Alles schwamm Anfang Juni in der stinkenden Brühe. Jetzt wird die einst 2,9 Millionen teure KITA von etwa 20 Hilfskräften mit Spitzhacke, Axt und Vorschlaghammer völlig entkernt.

„Hier wird alles rausgerissen. Muss alles neu gemacht werden. Fliesen, Fußböden, Heizung, Wände: Alles neu. Ist unten alles noch feucht.“

Auch der Gartenboden rund um die KITA muss möglicherweise ausgetauscht werden, so Bürgermeister Peter Müller. Denn niemand wisse, welche Schadstoffe die braune Brühe der Elbe eventuell mit angeschwemmt habe.

„Also wir machen jetzt noch viel in Eigenleistung. Ich geh davon aus, dass wir unter einer Million Euro liegen werden.“

Versicherungen gegen das Hochwasser gab es nicht

Der parteilose Bürgermeister Peter Müller rechnet die Schadenssumme klein. Ganz anders die Gutachter. Sie sprechen von Kosten in einer Höhe von etwa 1,3 bis 1,5 Millionen Euro, die auf die Verbandsgemeinde Zahna-Elster zukämen. Peter Müller kennt die Zahlen und nickt.

„So isses.“

Eine Hochwasser-Versicherung gab es nicht. Die Sanierung wird daher aus Mitteln des Fluthilfefonds, Spenden und EU-Geldern finanziert. Peter Müller garantiert aber:

„Wir werden die Einrichtung wieder sanieren und wieder herrichten so wie sie war.“

Vor einem Jahr erst wurde die Integrations-KITA nach einer mehr als 5-jährigen Planungs -und Bauzeit eröffnet. Gebaut wurde sie nach modernsten Standards, hier konnten 160 Kinder mit oder ohne Behinderung betreut werden. Die Böden waren mit einer Fußbodenheizung ausgestattet, neben einer Kinder-Werkstatt gab es im „Haus der kleinen Elbspatzen“ sogar einen sogenannten Snoezelraum. Das kommt aus den Niederlanden und ist so was wie ein meditativer Rückzugsraum, der die Sinneswahrnehmung der Kinder anregen soll.

Bereits beim Bau der KITA haben viele Anwohner mit dem Kopf geschüttelt. Umso verwunderter sind sie heute, warum man eine derart moderne und topausgestattete KITA in eine 30 Zentimeter tiefe Kuhle, also in das Flutungsgebiet der Elbe gebaut hat. Wo man doch wisse, dass der Ort in den letzten 10 Jahren bereits viermal geflutet wurde, ergänzt die ehemalige Lehrerin Gerda Röder, die nur ein paar Gehminuten von der KITA entfernt wohnt.

„In eine Senke hinein, in der immer schon Wasser stand. Das hätte ja ein bisschen teurer werden müssen, wenn man es hoch baut. Aber das Geld war dann nicht mehr da. Aber dafür gibt man jetzt die Millionen wieder aus, um zu sanieren. Das ist traurig.“

Absurd. Bekloppt sagen andere. Aber erst wenn das Mikrofon aus ist. In Elster herrscht ein Klima der Angst, denn kaum einer will sich zu diesem Thema öffentlich äußern. Der parteilose Bürgermeister Peter Müller kann die Kritik dagegen überhaupt nicht verstehen. Von einem Versagen könne keine Rede sein, sagt er.

„Eigentlich waren wir der Meinung, diese Einrichtung ist hochwassersicher gebaut worden. Aber letztendlich mussten wir feststellen, dass wir dort 30 Zentimeter unter dem Hochwasserniveau von 2002 waren. Wenn jetzt Leute sagen, warum habt ihr dahin gebaut? Ganz einfach: Da ist die Grundschule, wir haben die Sporteinrichtungen, wir haben das Veranstaltungshaus, den Jugendclub, wir haben Freizeiteinrichtungen: Alles in einem komplexen Bereich. Und deswegen war es der Standort, der von Anfang an vorgesehen war.“

Stoisch wird wieder auf den überfluteten Flächen gebaut

Gebaut wurde die KITA unter anderem von der Planerin Sabine Panier. Nach deren Angaben sei es rechtlich völlig in Ordnung gewesen, in Überschwemmungsflächen zu bauen. Bürgermeister Peter Müller gesteht aber:

„Nichtsdestotrotz hätte die Einrichtung höher gebaut werden müssen. Das müssen wir eindeutig so sagen.“

Trotzdem hält er stoisch an der Sanierung fest. Obwohl es in Elster bei Wittenberg bis jetzt lediglich ein Hochufer und keinen Deich gibt. Der soll erst gebaut werden und soll frühestens 2015 fertig sein. Würde allerdings bereits im kommenden Winter oder Frühjahr das nächste Hochwasser kommen, dürfte es erneut um die KITA geschehen sein. Weswegen man in Elster hofft und betet, in naher Zukunft vom Hochwasser verschont zu bleiben. Doch ganz teilnahmslos will man nicht auf die nächste Flut warten, verspricht Bürgermeister Peter Müller.

„Das erste Wasser, das in die Einrichtung kam, ist durch den Abwasserkanal in die Einrichtung gekommen. Wir werden dort einen Schieber vorsehen, damit kann das Wasser nicht durch den Abwasserkanal kommen. Und wir werden dann, um die Einrichtung rundum entsprechende Maßnahmen treffen, dass das Wasser nicht an die Einrichtung herankommt.“

Welche Maßnahmen das konkret seien, wisse man aber noch nicht. Im kommenden Frühjahr jedenfalls soll die KITA „Haus der kleinen Elbspatzen“ im idyllischen Elster bei Wittenberg wieder seine Pforten öffnen. Aber vielleicht sollten die Knirpse einfach in der alten KITA bleiben, wo sie derzeit übergangsweise betreut werden. Denn diese liegt höher und wurde daher – das ist die etwas andere Fußnote – trotz des hohen Elb-Pegels von dem Juni-Hochwasser nicht geflutet.

In Grimma sind die Flutschäden noch sichtbar
von Ronny Arnold

„Hellere? Nein, hellere soll ich nicht nehmen. Das ist ein fast schwarzer Anzug, das würde nichts werden. Okay. Ich bedanke mich. Tschüss.“

Eng ist es im kleinen Schuhladen von Beate Mätzold. Laden ist eigentlich gar nicht das richtige Wort, die Mitte 50-Jährige nennt die paar Regale im 1. Stock ihres Hauses schlicht Notverkauf.

„Unten im Geschäft hatten wir jede Menge Platz und das musste immer hoch, hoch, hochgeräumt werden. Selbst in unserer Wohnung ist alles Büromaterial, Hefter, Kopierer.“

Seit Wochen berät Beate Mätzold ihre Kunden auf diesen wenigen Quadratmetern, an den dicht aneinander gereihten Schuhpaaren kleben Discountzettel.

„Im Moment haben wir alles reduziert und das ist schon ein Einbruch. Also wir geben die Ware im Prinzip weiter, ohne Gewinn einzufahren. Also dass wir etwas Geld haben, das tun wir natürlich sparen und aufheben für den Wiederaufbau. Wie lange halten Sie das noch durch? Ja, wir haben ein Ziel, Oktober, November, zur Wiedereröffnung. Und leben tun wir einfach und schlicht, ohne Komfort. Also die Lebensqualität ist schon unten.“

Ob die Hilfsgelder kommen, wissen sie nicht

Zwei Häuser besitzt Familie Mätzold direkt in der Grimmaer Innenstadt, beide haben Schuhgeschäfte im Erdgeschoss – und beide hat die Flut nach 2002 nun erneut verwüstet.

„Also die Ausmaße sind dieselben wie vor elf Jahren. Die Wände und Fußböden sind genauso nass wie damals. Das Wasser stand zwar nicht so hoch, aber wir machen dieselben Baumaßnahmen wie damals. Es musste alles raus, die Wände mussten abgehackt werden, Trockenbauwände raus und der Fußboden. Wir hatten die ganze Zeit Bautrockner an, um Nässe zu sammeln in Eimern. Und im Moment haben wir mehr diese Ventilatoren an, damit die Luft sich bewegt.“

Den Gesamtschaden schätzt Beate Mätzold auf mehrere Hunderttausend Euro. In den nächsten Tagen wollen sie und ihr Mann einen Antrag auf Hilfsgelder bei der Sächsischen Aufbaubank stellen. Ob und wenn ja wann sie etwas bekommen, wissen sie nicht.

Gleich gegenüber in der Langen Straße, Grimmas Einkaufsmeile, kniet Horst Fischer neben der Eingangstür von Fischers Wäschetruhe. Das Modegeschäft ist leer, nur ein paar Regale stehen noch herum – unermüdlich kratzt der 70-Jährige die Wände ab.

„Jetzt mach ich hier die Farbe ab, weil das 2002 mit Sanierputz geputzt worden ist. Die Bohrung hat ergeben, dass die Steine trocken sind. Ich mache viel selber, in Eigenleistung und das hilft doch schon ein bisschen.“

Den Schaden am Haus, das der Familie gehört, schätzt Fischer auf etwa 45.000 Euro, was seine Frau Brigitte neben ihm durch ein Nicken bestätigt. Sie ist die Geschäftsinhaberin.

„Er steht von früh bis Abend im Laden, macht, was er machen kann, damit wir die Kosten nach unten senken können. So sieht das aus. Wir sind beide 70, machen trotzdem weiter. Was wollen sie machen? Die Häuser müssen vermietet werden, ist ja überall noch Kredit drauf und dann noch den Aufbau, das ist schon schwer.“

„Man ist auf sich selbst gestellt.“‚

Auch die Fischers wollen im Herbst wiedereröffnen, einen Antrag bei der Aufbaubank haben sie bereits gestellt. Nun warten sie ungeduldig auf Geld aus dem Hilfsfonds des Bundes, in den nächsten Tagen sollen die ersten Bescheide verschickt werden. Ob sie etwas bekommen, wissen auch die Fischers nicht.

Das Hauptthema: Wer bleibt, wer geht weg

Nur sehr langsam kehrt das Leben in die nach 2002 abermals heftig vom Hochwasser getroffene Grimmaer Innenstadt zurück. Nur wenige Geschäfte hat die Flut verschont, etwa 300 Einzelhändler sind direkt betroffen. Immer wieder bleiben Passanten und Nachbarn vor Fischers Wäschetruhe stehen. Die Flut und ihre Folgen ist das Hauptthema in der Langen Straße – wer macht weiter, wer will weg.

„Also der Eismann wollte ganz weggehen, aber er macht auch Straßenverkauf. Der Friseur geht weg, es sind schon etliche weg. Das Herrengeschäft, die kann auch nicht, das ist ein Riesenladen, steht alleine da. Das Kino hinten, der hat ja noch von 2002 Kredit. Also die sind wirklich darauf angewiesen, dass jetzt was kommt. Was bedeutet das für Grimma? Ja, das bedeutet, dass immer weniger Kunden in die Stadt kommen. Die zieht es immer weiter, nach Leipzig, das wird für uns dann traurig. Da müssen wir dann auch zumachen, wenn wir keine Umsätze mehr haben.“

Doch noch geben sie in Grimma nicht auf. Und immer wieder erklimmen vereinzelt Kunden die Treppen hinauf in die provisorischen Geschäfte der Händler. Auch auf dem Markt stehen ein paar Verkaufsstände, dazwischen offensichtliche Gäste der Kleinstadt, zu erkennen an umgehängten Digitalkameras. Ob er vielleicht ein verspäteter Katastrophentourist sei? Klaus Brause aus der Schweiz verneint.

„1957 bin ich hier weg und meine Gattin, die ist hier geboren in Grimma. Wir waren zum Beispiel da jetzt in dem Blumenladen, wenn man mit denen redet, es ist schon schrecklich, dass das jetzt nach 2002 schon wieder passiert. Ist schon Aufbruchstimmung oder ist es eher vorbei? Nein, ich denke nicht. Wir waren 2004 hier und da haben wir gesehen, dass die diese Kraft schon gebracht haben, das wieder aufzubauen. Und ich nehme an, es wird auch wieder aufgebaut werden.“
Die Schutzwand soll erst in drei Jahren fertig sein

Es wird aufgebaut, bis Ende des Jahres wollen viele Händler wieder in ihre trockengelegten Geschäfte einziehen. Wichtig sei nun vor allem, so hört man an fast jeder Ecke der Innenstadt, dass die Schutzwand endlich fertig wird. Die soll Grimma in Zukunft vor Hochwasser schützen, in gut drei Jahren könnte sie fertig sein – wenn es keine weiteren Verzögerungen gibt, sei es aus Geldmangel oder weil wieder irgendwer dagegen klagt. Horst Fischer ist optimistisch, dass es jetzt endlich vorwärts geht.

„Wir haben eine Interessengemeinschaft gebildet in Grimma und die sind dafür, dass so schnell wie möglich die Schutzwand gemacht wird. Ich denke, wenn das noch mal kommt, dann können sie aus Grimma-Altstadt ein Museum machen.“

Flutopfer-Tourismus in Brandenburg
von Axel Flemming

Die alte Ölmühle in Wittenberge im Nordwesten Brandenburg, hinter den roten Backsteinbauten fließt die Elbe. Heute Hotel und Veranstaltungsort, ehemals Industrie und Handelsplatz. Seit 1856 wurden hier Lebensmittel umgeschlagen, die das Industriestädtchen und die Region versorgten. Rohstoffe wie Lein, Raps und Rüben kommen aus der ländlichen Umgebung. Die Fabrik überlebt die Wende nur kurz, wird 1991 geschlossen, seit 2006 wird das Gebäudeensemble touristisch genutzt – nach und nach. Eine Idee von Gesellschafter Lutz Lange:

„Sobald irgendetwas fertig war, haben wir auch sofort mit dem Betrieb angefangen. Wir hatten erst nur den Turm, dann den Speicher, dann das Brauhaus dann das Hotel und dann den Kletterturm und jetzt folgt der Tauchturm. Wir haben eine tolle Lage: Elberadweg/ Elbe, das zweite ist: Wir haben ein total geschichtsträchtiges ehrwürdiges Gebäude, das dritte ist, wir brauen eigenes Bier wir werden auch eigenen Schnaps brennen und das vierte sind die Aktivitäten…“

…zum Beispiel die Elblandfestspiele, eine beliebte Musikveranstaltung, die in diesem Jahr fast ins Wasser gefallen wäre, und das im wörtlichen Sinne, hätte sich das Elbehochwasser um einen Monat verspätet.

Auch die Kanzlerin kam

Denn im Juni 2013 ist direkt hinter der Ölmühle der Platz, an dem Sandsäcke gefüllt werden. Brauhaus und Hotel versorgen die Helfer, täglich bis zu tausend Freiwillige aus Wittenberge, der Prignitz und ganz Deutschland. Die füllen von Sonnenaufgang bis tief in die Nacht hunderttausende Sandsäcke mit Kies, der eigentlich für das angrenzende Baugebiet vorgesehen ist.

Am 10. Juni kommt sogar die Kanzlerin, um sich über die Situation im Hochwassergebiet in der Prignitz zu informieren.

„Der Ministerpräsident hat gesagt, dass dies die Sandabfüllstelle mit der besten Stimmung ist, das kann er durch seine wirklich lange Erfahrung sehr gut einschätzen und das …“

„Wurde bestätigt“

„…ist auf sehr viel Zuspruch gestoßen, dass dann sofort gejubelt wurde.“

Gemeinsam mit Matthias Platzeck spricht sie mit Helfern und Verantwortlichen.

„Dankeschön, dass ich mit hier auch das anschauen kann und das ist beeindruckend erst mal, was die Menschen anbelangt. Sowohl die freiwilligen Helfer, aber natürlich auch die, die das professionell organisieren: Landrat, Bürgermeister, die Wehren, die Bundeswehr, die – alles was dabei ist. Leider gibt es ja schon Erfahrungswerte, aber man muss auch sagen, man hat die Lehren gezogen, und gerade hier zeigt sich das ja ganz eindrücklich, das es gelungen ist in so kurzer Zeit hier diesen hoben Deich doch aufzuschütten ist ein Wunderwerk, muss man sagen und wenn man überlegt…“

„Und die Rückverlegung“

„Brandenburg hat eben in den letzten Jahren die Schlussfolgerungen gezogen, Deiche rückverlegt, dem Fluss Raum gegeben und das zahlt sich jetzt aus.“

Wegen des Hochwassers blieben die Touristen aus

Das Gute: Größere Schäden können verhindert werden. Das Schlechte: Die Bilder vom Elbe-Hochwasser gehen durchs Fernsehen in die Welt, viele Urlauber stornieren ihre schon gebuchten Reisen in die Region. Dieter Hütte, Chef der Tourismus Marketing Brandenburg:

„Was wir sicherlich belastbar sagen können, dass insbesondere die Gastronomie auf jeden Fall gelitten hat, weil schlichtweg einfach in der Zeit des Hochwassers kein Tourismus stattfinden konnte.“

Allerdings bleiben die Gäste auch darüber hinaus weg. Die Tourismusbranche als Hochwasser-Opfer:

„Ein Zweifaches: direkt, aber was uns am meisten überrascht hat, dass wir doch feststellen mussten, dass bundesweit doch die geografischen Kenntnisse noch durchaus ausgebaut werden können. Also wir haben also auch Stornierungen gehabt in Bereichen, wo definitiv kein Hochwasser war, beispielsweise am Oder-Neiße-Radweg. Aber das war eben nicht nur ein Phänomen, was wir in Brandenburg gehabt haben, sondern was unsere Kollegen auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und auch in Mecklenburg-Vorpommern feststellen mussten. Ja, sogar die deutschen Zentrale für Tourismus hat ja Anfragen gehabt in Japan, ob ganz Deutschland unter Hochwasser sei.“

Aus der Not eine Tugend machen: Werbung mit dem Hochwasser

Gegen Desorientierung und schlechte Information hilft nur: Information. Die Tourismus-Marketing Brandenburg dreht Videos und verbreitet sie im Internet:

„Man macht zwei Dinge: Erst mal die Touristen informieren, wie sieht es wirklich aus, wir haben sofort mit den Kollegen vor Ort auch reagiert und haben die modernen Medien wie Blogs drüber berichtet, welcher Radweg ist gerade aktuell gesperrt, wo kann man eine Alternative anbieten. Und das Zweite war, dass wir dann auch sofort auch aufgezeigt haben, man kann jetzt wieder alles nutzen, und die Leute darüber aufzuklären, wenn sie jetzt Urlaub machen, sie auch 100 Prozent Urlaub in Brandenburg bzw. in der Prignitz bekommen.“

Lutz Lange hat in der Ölmühle Wittenberge aus der Not eine Tugend gemacht, seinen eigenen Weg gefunden, Tourismus und Hochwasser wieder zu vereinen. Die Erinnerung an den Kampf gegen das Elbehochwasser, Katastrophenalarm und Teilevakuierung dokumentiert er im Getreidespeicher direkt am Wasser. Er zeigt auf ein Foto an der Wand und blickt dann aus dem Fenster:

„Das Gebäude sehen wir genau drüben auf der anderen Seite. Und das war bis über die Fenster voll. Und jetzt schauen Sie mal raus, dann sehen Sie mal, wie viel Wasser hier auch drinne war, Das ist also enorm – jetzt sind sogar oben die Stelzen frei.“

„Symbol für das Zusammenstehen der Menschen“

Glas-Tischplatten liegen auf Big-Packs, die Hubschrauber sonst aus der Luft abwerfen. Die Gäste sitzen im Sandsack, schlürfen Cocktails und gucken Filme über das Hochwasser:

„Wir haben also alte Sandsäcke gewaschen, gereinigt, mit Papier gefüllt, so dass also bedient wird. Hier ist Service und nebenbei haben wir informiert über das was kommt, haben hier noch mal so eine Sandschippe-Aktion dargestellt. Das heißt, wir haben wirklich so unsere Sandsäcke gefüllt und können auch mal probieren. Und gerade die von weiter weg vom Hochwasser kommen für die ist es was ganz Neues.“

Ein bisschen pathetisch schreibt er auf der Internetseite des Hotels: „In dieser Zeit hat sich die ‚Alte Ölmühle‘ als ein Zentrum der Deichverteidigung und als Symbol für das Zusammenstehen und für die Hoffnung an das Gute für Prignitzer und Menschen aus ganz Deutschland entwickelt.“

Sogar kleine Sandsäcke aus Jute hat er nähen lassen. Aufschrift: „Flutkatastrophe 2013“.

Quelle: dradio.de

Eine alte Idee lebt wieder auf: Ein internationaler Fonds soll für Klimaschäden aufkommen. Das klingt zunächst gut, doch der Nachweis ist schwer zu führen.

Das Hochwasser entlang von Elbe, Donau und ihrer Nebenflüsse ist abgeflossen. Nach aktuellen Schätzungen hinterlässt es in Deutschland Schäden von knapp sieben Milliarden Euro. Zahlen werden die öffentliche Hand, Versicherungen, natürlich die Betroffenen selbst und viele Spender. Da wäre es doch gut, wenn auch der Internationale Entschädigungsfonds für die Folgen des Klimawandels zahlen würde.

Noch nicht gehört? Tatsächlich diskutieren Klimapolitiker seit Jahren eine solche Idee: Die großen Kohlendioxidproduzenten zahlen Geld in einen großen Topf.

Daraus werden dann, zumindest teilweise, Schäden bezahlt, die dem Klimawandel zuzuschreiben sind. Wie so ein zentraler Fonds funktionieren könnte, dazu gibt es immer wieder Vorschläge. Erst neulich haben Detlef Sprinz und Steffen von Bünau vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung ein Konzept veröffentlicht.

Es funktioniert wie eine Versicherung. Wer viel CO2 ausstößt, zahlt viel ein, was im Gegenzug die Minderung der Emissionen attraktiv machen soll. Jedes Land, das mitmacht, hat zugleich Anspruch auf Entschädigungen. Deren Höhe orientiert sich am „CO2-Gepäck“ der Fonds-Mitglieder. Wenn also die teilnehmenden Länder nur für 30 Prozent des globalen Kohlendioxidausstoßes verantwortlich sind, übernimmt er nur 30 Prozent der benötigten Summe.

Das klingt alles fair. Nur, kann das funktionieren? Wie schwer es ist, gute Absichten zur Tat werden zu lassen, zeigt das Beispiel der jüngsten Flut. Da ist es keineswegs klar, ob sie tatsächlich eine Folge des Klimawandels ist oder doch „nur“ ein Hochwasser war, wie es sie bereits in vorindustrieller Zeit gab. Sie reichte an vielen Stellen höher als viele Fluten vor ihr, an anderen aber nicht. Waren die neuen Rekordpegel das Plus, das der Klimawandel auf ein „normales Hochwasser“ draufgelegt hat, oder war es ein ungünstiges Zusammenspiel natürlicher Faktoren, das die reale Welt nun einmal ausmacht? Keiner kann diese Fragen verlässlich beantworten. Aber genau das wird von dem „Klimagericht“ gefordert, das dem Konzept zufolge darüber entscheidet, ob es einen ursächlichen Zusammenhang mit dem Klimawandel gibt.

 

Klimaschäden schwer beweisbar

Es hätte sich nicht nur mit Flusshochwassern zu befassen, sondern auch mit Stürmen oder Dürren, die Simulationen zufolge häufiger auftreten werden. Doch der statistische Nachweis ist bei so extremen (und damit seltenen) Ereignissen schwer zu führen, vor allem nicht für alle Regionen der Erde. Dafür sind der Beobachtungszeitraum häufig zu kurz und die Ursachen zu komplex. So ist die Häufung von Hurrikanen im Nordatlantik nicht allein mit der Erderwärmung verknüpft. Seit die Luftverschmutzung durch die Industrie zurückgeht, gibt es weniger Aerosole, was letztlich die Entwicklung von Hurrikanen begünstigt, wie kürzlich britische Forscher berichteten.

Bemerkenswert an dem Konzept des Klimafonds ist, dass er nicht nur nach Schadensfällen zahlen, sondern auch Vorsorgemaßnahmen finanzieren soll. Ein Ansinnen, das unbedingt zu unterstützen ist. Wenn etwa Bangladesch seinen Küstenschutz verbessert, um dem steigenden Meeresspiegel zu begegnen, ist der Gewinn offensichtlich. Auch der Zusammenhang mit der Erderwärmung ist bei den steigenden Pegeln einfach zu führen. Wie beschrieben, ist das bei anderen Naturereignissen komplizierter. Dürfen die Anwohner großer Flüsse darum kein Geld aus dem Fonds für ihren Hochwasserschutz erhalten? Das wäre ungerecht. Selbst wenn, was soll damit bezahlt werden? Höhere Deiche, die den Schaden flussab vergrößern, oder die Renaturierung von Siedlungsflächen, um Platz für die Wassermassen zu schaffen?

Offensichtlich sind die Folgen des Klimawandels und die Möglichkeiten, ihm zu begegnen, zu komplex, um sie über einen zentralen Fonds zu managen. So lange sind überschaubare, bürokratiearme Projekte, die jeweils auf eine bestimmte Region zugeschnitten sind, die bessere Wahl. Für die Betroffenen, weil ihnen zügig geholfen wird, aber auch für die Geber, die sehen, dass ihr Geld sinnvoll eingesetzt wird – oder es künftig in andere Projekte investieren.

Quelle: tagesspiegel.de

Schwerin/MVPO  „Für einen nachhaltigen präventiven Hochwasserschutz ist die heutige Ausgestaltung (23.08.) der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) nicht geeignet.“ Das stellt Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus (Foto/SPD) in Vorbereitung der Sonder-Umweltminister-Konferenz der Länder am 2. September fest.

 

Auch die Agrarministerkonferenz wird sich in der kommenden Woche mit dem Thema Hochwasser beschäftigten.

 

Mecklenburg-Vorpommern engagiert sich federführend für die Ausgestaltung eines Nationalen Hochwasserschutzprogrammes. Dieses muss eine flussgebietsbezogene Überprüfung beispielsweise für die Elbanlieger sowie ein Programm prioritärer Maßnahmen zur Verbesserung des präventiven Hochwasserschutzes ebenso umfassen wie eine gemeinsame Finanzierungsstrategie.

 

„Endlich muss sich auch der Bund an der Koordinierung und Finanzierung dieser bedeutenden Aufgabe beteiligen“, fordert der Minister. „Nur so sind Maßnahmen mit nationaler Bedeutung verbindlich zwischen Bund und Ober- und Unterliegern zu vereinbaren.“ Das nächste „Jahrhundert“-Hochwasser komme bestimmt, eine „Solidarität vor der Flut“ sei notwendig, um jetzt entsprechende Maßnahmen einzuleiten.

 

„Der richtige Weg wäre ein Sonderrahmenplan Hochwasserschutz im Binnenland in der GAK,“ betont Dr. Backhaus weiter. „Ich erwarte, dass der Bund zur Entlastung zukünftiger Haushalte die im Jahre 2011 erfolgte Kürzung in der GAK zurücknimmt und für den Förderbereich „Hochwasserschutz“ zusätzliche Haushaltsmittel in angemessener Höhe bereitstellt.“

 

Knapp 17,5 Mio. Euro Kosten im Wasserbau verursachten die Hochwasserereignisse seit 2002 allein in M-V. Dazu kommen 2, 7 Mio. Euro, die als Ausgleichzahlungen an landwirtschaftliche Unternehmen gezahlt wurden. Für das Jahr 2013 wird von Schäden in der Landwirtschaft von 1,4 Mio. Euro ausgegangen.

 

„Die Erfahrungen des Hochwassers 2013 haben gezeigt, dass die Investitionen der Vergangenheit noch größere Schäden verhindert haben“, betont Dr. Backhaus. So hat M-V seit 1991 rund 96 Mio. € für die Sanierung und den Ausbau sowie die Unterhaltung der Deichanlagen ausgegeben. Jährlich werden 500.000 € für die Unterhaltung der Hochwasserschutzanlagen gezahlt. Von den 1991 noch sanierungsbedürftigen 94,9 km Deiche sind inzwischen 86,2 km ertüchtigt.

 

„Aber Flüsse brauchen Raum, Deicherhöhungen allein reichen nicht aus“, so der Minister. Er fordert präventive Hochwasser-Schutzmaßnahmen zur Schaffung von Retentionsräumen in Ober- bzw. Mittelläufen der Flüsse. Überschwemmungsgebiete müssen durch ein langfristiges Flächenmanagement auch künftig in ihrer Funktion erhalten werden. Flussräume sollen ausgeweitet werden. Großen Nutzen für den Hochwasserschutz bringen steuerbare Flutpolder zur gezielten Kappung von Hochwasserscheiteln. Landwirtschaftliche Nutzflächen müssen künftig stärker zur Retention und als Flutpolder genutzt werden.

 

„Neben den erheblichen Schäden – allein die Hochwasserereignisse von 2002 und 2013 haben in Deutschland Schäden von 20 Mrd. Euro angerichtet – müssen wir auch das große menschliche Leid der Betroffenen sehen“, betont Dr. Backhaus. „Deshalb hat jeder Cent für präventive Maßnahmen einen mehrfachen Nutzen für die Gesellschaft. Es ist Zeit zu handeln.“

 


 

Quelle: Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz

Das Hochwasser in der Kunst verarbeitet

Veröffentlicht: August 24, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Die Kabarettistin Barbara Dorsch zu Gast beim Babenhauser Künstler Adi Hoesle

Babenhausen Die Musikerin und Kabarettistin Barbara Dorsch aus Passau kann sich noch genau an die Nacht zum 2. Juni 2013 erinnern: „Das Wasser kam über die Stiege gekrochen – weiter und weiter. Wir mussten das Kerzerl Stufe für Stufe höher stellen.“ Als sie von einem Konzert zurückkehrte, erreichte die steigende Ilz höchste Pegelstände. Das Wasser zerstörte die Wohnung an der Freyunger Straße samt dem geliebten Klavier. Barbara Dorsch konnte nur Noten, zwei Geigen und ihre Pneuma Organa retten.

Diese elektrische Tischorgel hat die sympathische Künstlerin mit nach Babenhausen gebracht. Der seit einigen Jahren mit der Passauerin befreundete Künstler Adi Hoesle hat das Instrument auf einem kleinen Tisch in seinem Garten platziert, für ein Konzert vor erlesenem Kreis. Dorsch wollte sich bei Freunden und Bekannten, die sie nach der Flutkatastrophe mit Spenden unterstützt haben, mit einer kleinen Vorstellung erkenntlich zeigen.

Dank Freunden den Mut nicht verloren

Doch zunächst einmal muss sie über jenes schicksalsträchtige Hochwasser erzählen, das ihr ganzes Hab und Gut mitgerissen hat. „Ich kam von einem Konzert im Zeughaus“, berichtet sie. Mit barocken Klängen von Passauer Komponisten bringt sie ihren Zuhörern die unerbittliche Macht und Folgen des Hochwassers akustisch näher und zeigt Fotos ihres zerstörten Heims. Derzeit wohne sie im zwölf Quadratmeter umfassenden Speicher des Hauses. Da sich der Kostenvoranschlag allein für die Renovierung der Wände auf 28 000 Euro belaufe, sei die Instandsetzung ihrer Wohnung „ein Fass ohne Boden“.

Mit der augenzwinkernd zitierten Steigerung „nass, nasser am nassesten“ signalisiert Dorsch, dass sie nicht zuletzt dank Unterstützung zahlreicher Freunde trotz allem den Mut nicht verloren und ihr Leben voll im Griff hat.

Nach ein paar ätzenden Orgelklängen von Franz Xaver Hochmayr beweist die Künstlerin auch mit dem Gedicht des österreichischen Lyrikers und Schriftstellers H. C. Artmann bewundernswerten Humor: „Nach anner Sintflut samma alle mitanand samt de Hexnberg versoffa.“ Aus dem Stück „Jubiläum“ von George Tabori zitiert Dorsch den bizarren Tod einer Frau in einer vom Wasser umschlossenen Telefonzelle. Dass sie nicht nur eine grandiose Kabarettistin, sondern auch eine erstklassige Musikerin ist, demonstriert Dorsch mit temperamentvollen und feierlichen Vorträgen auf ihrer Pneuma Organa. Dazwischen zeigt sie sich im Gedicht „Theke, Syntheke, Antitheke“ des deutschen Schriftstellers Robert Gernhardt voll in ihrem Element.

Dann erfahren die Zuhörer, dass im Dialekt der Künstlerin mit „Duddlgruabn“ ein Dekolleté gemeint ist.

Und sie müssen schmunzeln: „Steht dir das Wasser bis zur Duddlgruabn, freun sich die Fische und die Buabn.“

Quelle: augsburger-allgemeine.de


Das Hochwasser in der Kunst verarbeitet – weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/illertissen/Das-Hochwasser-in-der-Kunst-verarbeitet-id26713531.html

Das Hochwasser in der Kunst verarbeitet – weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/illertissen/Das-Hochwasser-in-der-Kunst-verarbeitet-id26713531.html

Alsfeld. „Das Ganze hat ein Geschmäckle, vorsichtig gesagt“, verkündete Florian Sauermann am Freitagmorgen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz der Alsfelder SPD/ALA-Koalition. Der stellvertrete SPD-Fraktionsvorsitzende machte zusammen mit dem ALA-Fraktionsvorsitzenden Michael Riese publik, dass eine finanzielle Unterstützung der Hessischen Landesregierung für die Reparaturen nach dem Berf-Hochwasser (Hochwasser Berfa) in großen Teilen gestrichen wurde.

Wie die beiden Fraktionsvorsitzenden vermuten, wurde diese Information während der „heißen Phase“ des Alsfelder Bürgermeisterwahlkampfes zurückgehalten.

Auf Grund starken Regens kam es am 5. Juni 2011 im Berftal zu einem Hochwasser, das die kommunale Infrastruktur in den Alsfelder Ortsteilen Eifa, Berfa, Elbenrod und Hattendorf in großen Teilen beschädigte. Der Schaden belief sich auf insgesamt 2,7 Millionen Euro. Die Stadt Alsfeld forderte daraufhin finanzielle Unterstützung vom Land Hessen an, das damals schnelle und unbürokratische Hilfe zusicherte. „Die Stadt Alsfeld hat damals einen Antrag auf Mittelzuweisung aus dem Landesausgleichsstock gestellt“, informierten Riese und Sauermann.

Jetzt, zwei Jahre später, teilte der Hessische Innenminister Boris Rhein der Stadt Alsfeld mit, dass 2,3 Millionen Euro der geltend gemachten Kosten nicht berücksichtigt werden konnten. Somit wurden nach Angaben der SPD und ALA insgesamt nur 367.680 Euro für „zuwendungsfähig“ erklärt.

Als Begründung führt das Hessische Innenministerium in einem Schreiben vom 4. April an, das der notwendige Neu- und Ausbau von Brücken und Straßen nur in Ausnahmefällen als außergewöhnliche Belastung anerkannt werden könne.  Zudem könne für die geplanten Maßnahmen unter anderem die Erhebung von Anliegerbeiträgen in Betracht kommen, um sich zu refinanzieren. Das Land rät der Stadt Alsfeld weiterhin, die Kosten durch die Aufnahme von Investitionskrediten zu finanzieren und verweist in diesem Zusammenhang auf die Einnahme von 18,2 Millionen Euro aus dem kommunalen Schutzschirmprogramm.

Das Schreiben vom 4. April wurde der Stadt Alsfeld erst am 30. Juli zugestellt. „Es ist von wesentlicher Bedeutung, welchen Weg das Ministerschreiben offenbar genommen hat“, so Sauermann und Riese. Ganze 117 Tage dauerte die Zustellung vom Innenminister über das Regierungspräsidium Gießen bis zum Magistrat der Stadt Alsfeld.

Die SPD/ALA-Koalition erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass sich in dieser Zeit der Alsfelder Bürgermeisterwahlkampf in seiner „heißen Phase“ befand. „Die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt hätten ein Recht darauf gehabt, in dieser Phase vom Inhalt dieses Schreibens zu erfahren“, so die beiden Fraktionsvorsitzenden. Insbesondere die betroffenen Anlieger, welche aus Sicht des hessischen Innenministers Boris Rhein nunmehr zur Schadensregulierung an kommunaler Infrastruktur herangezogen werden sollen, hätten aus Sicht der SPD/ALA-Koalition ein Recht darauf gehabt. „Es handelt sich dabei um Bürgerinnen und Bürger, die zum jetzigen Zeitpunkt noch mit der Abwicklung ihrer persönlichen Schäden beschäftigt sind“, so Riese und Sauermann.

Die SPD/ALA-Koalition fordert nun von der Hessischen Landesregierung eine Erklärung, warum das Schreiben des Innenministers erst mit über dreimonatiger Verspätung und nach der Bürgermeisterwahl in Alsfeld eingetroffen ist. „Die Frage, warum dieses Schreiben mit diesem pikanten Inhalt über drei Monate und über den Bürgermeisterwahlkampf nicht im Alsfelder Rathaus eingegangen ist, steht im Raum“, so die beiden Fraktionsvorsitzenden.

Quelle: nh24.de

Trotz schwieriger Wetterbedingungen ist der Bauernverband zufrieden mit der Ernte – weil einige Regionen verschont blieben. Für Kartoffeln und Mais sieht es dagegen schlechter aus. Das werden die Verbraucher an der Kasse zu spüren bekommen.
Mit 46,8 Millionen Tonnen werden die Bauern drei Prozent mehr Getreide einfahren als 2012, wie der Verband am Donnerstag in Berlin bekanntgab. Beim Raps werde der Ertrag sogar bei 5,6 Millionen Tonnen und damit um 17 Prozent höher liegen als im Vorjahr.

Mit diesem Ergebnis könne man „durchaus zufrieden sein“, sagte der Präsident des Sächsischen Landesbauernverbands und Vorsitzende des Fachausschusses für den Ackerbau, Wolfgang Vogel. Wegen des Wetters sei schon lange nicht mehr mit einer Spitzenernte zu rechnen gewesen. Kälte, Hitze und Hochwasser hätten aber nicht allen Landwirten zu schaffen gemacht.

Wettergrenze zwischen Köln, Hannover und Berlin

„Sie können etwa eine Linie ziehen von Köln über Hannover nach Berlin. Alles, was unterhalb dieser Linie ist, hat extrem unter den Witterungsbedingungen zu leiden gehabt“, erklärte Vogel. Oberhalb der Linie hätten die Bauern aber von einem Bilderbuchwetter profitiert. „Sie haben immer zur richtigen Zeit, im letzten Moment Wasser bekommen.“

Auch wenn sich die Erwartungen bei Getreide und Raps verbessert haben – bei Kartoffeln, Mais und Zuckerrüben malt der Bauernverband ein trüberes Bild. Die Kartoffelbauern werden wahrscheinlich unter zehn Millionen Tonnen einfahren, befürchtet der Verband. Schon 2012 waren es nur 10,6 Millionen Tonnen gewesen – fast ein Fünftel weniger als im Spitzenjahr 2004.

Damals ernteten die Bauern 13 Millionen Tonnen Kartoffeln.

Auch Spargel-, Erdbeer- und Hopfenbauern betroffen

Der Mengenrückgang macht sich auch an den Preisen bemerkbar. Die Erzeugerpreise liegen laut Bauernverband derzeit bei 30 Euro je 100 Kilogramm Kartoffeln. 2012 waren es weniger als 20 Euro. Die Entwicklung spüren schlussendlich die Verbraucher an der Supermarktkasse: Kartoffeln kosteten im Juli 44 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, meldete kürzlich das Statistische Bundesamt.

Das Wetter machte außerdem den Spargel-, Erdbeer- und Hopfenbauern einen Strich durch die Rechnung. Der Bauernverband geht von zehn Prozent weniger Spargel, sieben Prozent weniger Erdbeeren und 23 Prozent weniger Hopfen aus.

Quelle: focus.de

 

Ferienpark ist nun sicher vor Hochwasser

Veröffentlicht: August 24, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

HEILIGENHAFEN · Auch wenn die Stürme die Wellen gegen die Warder peitschen und der Wasserstand der Ostsee steigt, können die Bewohner des Ferienzentrums entspannt aus dem Fenster schauen, denn die Wohnanlage kann jetzt dem nächsten Jahrhundert-Hochwasser bis 2,60 Meter über Normal Null (NN) trotzen. Gestern wurde die Hochwasserschutzmaßnahme abgeschlossen und durch das Planungsbüro Wald & Kunath vorgestellt.

Bürgermeister Heiko Müller nahm die Gelegenheit zum Anlass, um auf die Bedeutung des Hochwasserschutzes für Heiligenhafen hinzuweisen. Der Verwaltungs-chef sprach von einer zukunftsweisenden Entscheidung der Eigentümer und der Verwaltungsbeirates. In den Kosten, die mit 470 000 Euro genannt wurden, sind auch alle Nebenkosten enthalten.

Eigenanteil bei etwa 280 Euro pro Appartement

Wie Heiko Müller betonte, sei es gelungen, Fördermittel in Höhe von 112 000 Euro vom Land einzuwerben. Da die Förderung 90 Prozent betrage, habe die Stadt Heiligenhafen die fehlenden zehn Prozent aufgebracht, sagte der Bürgermeister. Teilt man die Kosten durch 1 694 Appartements so könnte der Eigenanteil bei etwa 280 Euro pro Wohnung liegen.

Das Endstück des Hochwasserschutzes ist ein motorgetriebener Schieber, der die Regenwasserentwässerung des Ferienzentrums bei Hochwasser von der Ostsee trennt. Trotzdem kann der Ferienpark in diesem Falle nicht von hinten durch Regenwasser volllaufen, denn es gibt eine zweite Entwässerung in den Binnensee. Der Hochwasserschutz im Ferienzentrum verläuft mit einer Winkelstützwand von den Garagen im Süden kommend über begrünte Erdwälle bis zur Elefantenbrücke. Bei einem Hochwasserschutz von 2,60 Meter über NN sind auch die Parkplätze vor einer Überflutung sicher.

Für Bürgermeister Müller sollte jetzt der letzte Teil des Hochwasserschutzes in der Heiligenhafener Altstadt in Angriff genommen werden. Heiko Müller forderte auch hier die Unterstützung durch die Stadtvertretung ein. Noch stehe die Zusage des Ministeriums für eine 90-prozentige Förderung. In den Hochwassergebieten an der Elbe, wie in Lauenburg betrage die Förderung des Landes nur noch 80 Prozent. Nur ein geschlossener Hochwasserschutz könne funktionieren, sagte Heiligenhafens Bürgermeister.

Quelle: fehmarn24.de

Während der Hochwasserkatastrophe im Sommer waren Tausende Helfer von Feuerwehr, Bundeswehr und Hilfsorganisationen im Einsatz. 30 von ihnen erhalten heute beim Tag der Offenen Tür von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich eine Medaille.

Evakuieren, Auffüllen und Verteilen von Sandsäcken, Aufräumen in verwüsteten Häusern – die Helfer waren wochenlang im Einsatz, um die Betroffenen zu unterstützen. Das Hochwasser erreichte in diesem Jahr ein Ausmaß, dass nicht nur Feuerwehren oder Technisches Hilfswerk zum Einsatz kamen, sondern auch Polizei und Bundeswehr. 30 Helfer zeichnet Friedrich am Tag der Offenen Tür der Bundesregierung mit einer Fluthelfermedaille aus.

Quelle: br.de

Mit Dank und Anerkennung sowie einem Tag Sonderurlaub im Gepäck starteten einige Ahlener Soldaten am Freitag ins verdiente Wochenende. Nämlich diejenigen, die im Juni beim Hochwasser an der Elbe Einsatz gezeigt hatten. Kommandeur Fritz Stoffregen hob die Kameraden besonders hervor.

Oberfeldarzt Fritz Stoffregen befand sich gerade mitten in einer Kommandeurstagung, als weite Teile Süd- und Ostdeutschlands im Hochwasser versanken. Die Lage war so ernst, dass Mitte Juni auch Kameraden aus der Ahlener „Westfalen-Kaserne“ in den Fluthilfe-Einsatz geschickt wurden. Dafür sprach der Kommandeur am Freitagvormittag seine Anerkennung aus. Und obendrein bedankte er sich mit einem „verdienten Tag Sonderurlaub“.

Der Einsatz an der Elbe begann mit einer Bereitstellung von Kräften in Weißenfels und führte dann direkt zum Deich. Aktiv war die zweite Kompanie des Sanitätsregiments 22 unter Führung von Leutnant Alexander Karsch mit fünf San-Trupps.

„Spontan aus dem Arbeitsalltag gerissen, haben Sie diese Pflicht zu helfen wie selbstverständlich übernommen“, lobte Fritz Stoffregen in einer Ansprache auf dem Neubeckumer Platz und erinnerte an die Einsatzvoraussetzungen: „Wie lautet der Auftrag genau? Wo werden Sie eingesetzt und wie lange? Niemand konnte Ihnen diese Fragen beantworten.“ Dennoch hätten sich die Kameraden dieser Aufgabe vorbehaltlos gestellt. „Auch das gehört zu unserem Berufsbild – zu folgen, ohne viel zu fragen“, betonte der Kommandeur.

Am Ende wusste doch jeder, was er zu tun hatte. Es folgte die Unterstützung von zivilen wie militärischen Helfern – rund um die Uhr – sowie abwechselndes Schlafen in den Fahrzeugen und die Regeneration in Massenunterkünften. „Eigentlich ein Widerspruch in sich“, meinte der Oberfeldarzt, „aber Sie haben Ihr Bestes gegeben, die Bevölkerung hat Ihnen gezeigt, wie dankbar die Hilfe angenommen wurde.“ Inzwischen ist das Geschehen schon mehr als zwei Monate her – die Folgen der Flut aber noch längst nicht beseitigt. Und auch in den Köpfen der Ahlener Soldaten sind die Bilder von Wassermassen, Sandsäcken und beschädigten Häusern nach wie vor präsent.

 

»Sie haben diese Pflicht zu helfen wie selbstverständlich übernommen.«

Oberfeldarzt Fritz Stoffregen

Quelle: wn.de

Land unter

Veröffentlicht: August 19, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Das Meer wächst. Auch vor der deutschen Küste macht es nicht halt. In der Nordsee liegen zehn kleine Halligen nur knapp über dem Meeresspiegel. Sie sind weltweit einzigartig. Bis Ende des Jahrhunderts könnten die Nachkommen der rund 270 Bewohner den Wettlauf gegen das Wasser verlieren.

Man muss die Einsamkeit mögen, um auf einer Hallig wie Nordstrandischmoor leben zu können. Nur die Zäune ragen aus den kleinen sich kräuselnden Wellen, wie die Überreste einer längst untergegangenen Siedlung. Sie teilen nicht mehr die Weideflächen ein, sondern das Meer. Über Nacht hat es beinahe die ganze Hallig verschluckt – die Straßen, die Wiesen, den kleinen Schulspielplatz. Wie winzige Inseln stechen fünf Häuser aus dem Wasser hervor. Sie stehen auf kleinen Hügeln, Warften genannt. Bei „Land unter“ sind sie die einzige Zuflucht für Mensch und Tier. Die 21 Bewohner sind auf ihnen gefangen, bis das Meer sie wieder entlässt. Vielleicht wird es das eines Tages nicht mehr tun. Dann würden die Halligbewohner zu Klimaflüchtlingen.

Solche Überflutungen, „Land unter“ genannt, erfassen die zehn Halligen im norddeutschen Wattenmeer bis zu 30-mal im Jahr. Sie machen sie erst zu dem, was sie sind. Denn prägend für eine Hallig ist, dass sie keinen Deich hat. Ohne Sturmflut keine Hallig. Was jeden Festländer in Panik versetzt, betrachten Halligbewohner mit Pragmatismus: „Ich beschließe jetzt einfach: Heute Abend kommt kein neues Wasser mehr. Morgen habe ich nämlich keine Zeit zum Aufräumen“, sagt Ruth Kruse. Rotwangig und mit flotten Sprüchen auf der Lippe sprüht sie ihre Hausauffahrt mit einem Wasserschlauch sauber. Ihre beiden Hunde rasen über den Hof, die Kinder spielen im Dreck und gehen ihrer Mutter in feinstem Plattdeutsch auf die Nerven. Die Schafe haben hier 24 Stunden dicht an dicht gestanden, weil es der einzige Ort ist, wo das Wasser nicht hinkam.

Die kleinen Halligen sind UNESCO-Weltnaturerbe, Nationalpark, Biosphärenreservat und weltweit einzigartig. Die Luft riecht nach Salz, durch die alles verschluckende Stille dringt dann und wann das Schnattern der Ringelgänse, die hier auf ihrer Reise gen Süden rasten. Doch droht die Idylle für immer unterzugehen. Denn der Meeresspiegel steigt, in der Nordsee sogar schneller als anderswo. Weltweit wird der Pegel bis Ende des Jahrhunderts nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen um bis zu eineinhalb Meter zugenommen haben. Der UN-Klimarat prognostiziert der Nordseeküste durch die Abschwächung des Nordatlantikstroms zusätzlich ein Plus von zehn bis 15 Zentimetern. Hinzu kommt ein Erbe der letzten Eiszeit: Weil die Gletscher über Skandinavien abgeschmolzen sind, hebt sich das Land dort, von seiner Last befreit, seitdem nach oben. Wie auf einer Wippe senkt sich das Land an der Nordseeküste ausgleichend ab, bis 2100 um zehn bis zwanzig Zentimeter. Zusammen ergibt das für die Halligen sehr viel Wasser in sehr kurzer Zeit.

Von der Halligkante weht dröhnendes Knattern zum Haus: Die Küstenschützer arbeiten wieder. Das Wasser hat sich weit zurückgezogen. Wo es gestern noch über einen Meter hoch stand, liegt jetzt endlos weites Watt. Darin stapfen fünf Männer in hüfthohen Gummistiefeln und rammen Holzpflöcke mit einer Motorramme in den Boden. Sie erhöhen damit eine 20 Jahre alte Lahnung, das Meer hat das alte Holz morsch gemacht. Zwischen die parallel stehenden Holzpflockreihen binden die Männer Reisig. Fließt das Wasser bei Flut in ein von Lahnungen abgeteiltes Feld, dann kommt es dort zur Ruhe und Schwebstoffe setzen sich ab. Passiert das oft genug, entsteht neues Land, das als Wellenbrecher für die Wiesen dahinter fungiert. Neben Steinwällen sichert das die Existenz der Halligen. Hätte man sie nicht befestigt, gäbe es sie heute vermutlich nicht mehr. Deswegen arbeitet jeder Mann auf Nordstrandischmoor im Küstenschutz. Immer wieder reißt der „Blanke Hans“ – so nennt man hier die Nordseesturmfluten – Löcher in die Halligkante und begräbt das Eiland unter sich. Die Männer kämpfen gegen ihn wie David gegen Goliath. Es ist die einzige Arbeitsmöglichkeit, abgesehen von der kleinen Schule, die gleichzeitig auch die Kirche ist. Dort unterrichtet ein Lehrer vier Kinder.

1962, 1976, 1999 – das sind die Marken, die jedem ins Gedächtnis gebrannt sind. Die Bewohner von Nordstrandischmoor haben einige starke Sturmfluten erlebt, bei denen das Wasser bis ans Haus peitschte, Fenster einschlug und Tapeten von den Wänden wusch. Kurz vor der Sturmflut ’62 waren die Häuser erneuert worden – in letzter Sekunde. Die Flut hätte sonst vermutlich alles mit sich gerissen. Jedes der fünf Häuser bekam einen Schutzraum im ersten Stock, der mit dicken Stahl-trägern fest im Boden verankert ist. Benutzt hat ihn bisher nur eine Familie bei der Flut ’76: Ihr Haus war alt, das Wasser drückte die Mauern ein. Die Orkanflut ’99 löschte die unbewohnte dänische Hallig Jordsand von der Landkarte. Die anderen Halligen verdanken ihr Leben dem Küstenschutz, doch keiner weiß, wie lange noch. In den letzten Monaten ist es ungewöhnlich ruhig, im vergangenen Jahr gab es nur neun „Land unter“. Es fühlt sich an wie die Ruhe vor dem Sturm. Das Wasser wird steigen, die Überschwemmungen werden häufiger und die Stürme stärker. Daran lässt die Wissenschaft keinen Zweifel.

Doch Malte Schindler von der Universität Göttingen hat Hoffnung. Er untersucht das Phänomen der Sedimentation, das den Hal-li-gen das Leben retten könnte. Unter den misstrauischen Blicken von Schafen und Halligbewohnern hämmert er kleine Kunstrasenmatten und Plastikflaschen in den Boden. Jedes Mal, wenn das Meer den Boden überspült, setzen sich darauf Sedimente ab, schätzungsweise ein halber Millimeter bei jedem „Land unter“. Die Matten und Flaschen fangen sie auf und machen aus der Schätzung bald harte Zahlen. Zusätzlich hat Malte Schindler noch eine Handvoll High-Tech-Geräte installiert, die messen, wie, wo und wie viele Partikel im Wasser mitschwimmen. All diese Daten werden dann klären, wie schnell Nordstrandischmoor wächst und ob die Hallig ?mit dem steigenden Meeresspiegel mithalten kann. Die Ergebnisse fließen ein in die Forschungsarbeit „ZukunftHallig“, an der sich neben den Göttingern auch Forscher aus Siegen und Aachen sowie Küstenschützer aus Schleswig-Holstein beteiligen. Gemeinsam wollen sie bis 2013 Strategien entwickeln, wie man die Halligen erhalten kann.

Der Forscher wohnt während seiner Arbeit bei Ruth Kruse. Bei ihr gibt es Braten von eigenen Lämmern und norddeutschen Schnack inklusive: „Oh Gott, ist das ein Schrott“, kommentiert sie zwar Maltes technisches Gerät, unterstützt ihn aber eigentlich gerne. Ihre 84-jährige Mutter Frieda findet die ganze Forschung überflüssig. Sie sitzt in ihrem kuscheligen Wohnzimmer – beige geblümte Sofagarnitur, hellblauer Teppichboden, Strickzeug in Greifnähe – auf ihrem Stammsessel am Fenster und beobachtet Malte draußen im Regen. „Nicht dass der mir jetzt die Warft aufbuddelt“, murmelt sie besorgt. „Man kann ja erforschen was man will, aber man kann’s auch übertreiben.“ Sie kennt die Hallig noch aus Tagen, als man die Salzwiesen mit der Sense mähte. Am linken Zeigefinger fehlt ihr das erste Glied, sie verlor es mit 15 beim Holzhacken. Es wurde zwar wieder angenäht und hätte vielleicht anwachsen können, aber die Heuernte stand bevor. Es blieb keine Zeit zum Schonen. Heute dagegen habe man ja allen Luxus. Es fällt ihr schwer zu verstehen, warum das Leben auf der Hallig nun auf einmal bedrohlicher sein sollte.

Malte beendet seine Installationen einen Tag später als geplant.Die Sturmflut hat ihn genauso gelähmt wie ganz Nordstrandischmoor. Zum Festland bringt ihn die klappernde und tuckernde Lore, ein kleines Schienenfahrzeug Marke Eigenbau. Mit dem 13 Stundenkilometer schnellen Gefährt transportieren die Bewohner alles: Gäste, Möbel, Schafe. Jetzt sind es Malte, Ruth und ein Haufen technisches Gerät. Die beiden schweigen. Ruth kommen heute keine flotten Sprüche über die Lippen. Draußen zieht die unfassbare Weite des Wattenmeers vorüber, die Lore ist darin nicht mehr als ein kleiner schleichender Punkt.

Quelle: greenpeace-magazin.de

Hochwasser wird teuer

Veröffentlicht: August 19, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Fluten werden zunehmen und stärker werden, schreiben Weltbank-Ökonomen in einer Studie. Sie veranschlagen Investitionen von mindestens 39 Milliarden Euro, sonst könnten die Schäden bis 2050 fast auf das Zwanzigfache dieses Wertes steigen.

Die 136 größten Hafenstädte der Welt müssten jedes Jahr rund 39 Milliarden Euro investieren, um sich vor Fluten zu schützen. Sonst erwarten sie jährlich Schäden in hundertfacher Milliardenhöhe. Das ist das Ergebnis einer am heutigen Montag im Magazin Nature veröffentlichten Weltbank-Studie.

Ausgehend vom Jahr 2005 analysierten die Wissenschaftler, wie sich die Flutschäden an den 136 betrachteten Orten bis 2050 entwickeln könnten. Sie erstellten drei Szenarien: Im ersten gingen sie davon aus, dass der Meeresspiegel sich nicht verändert. Das ist jedoch höchst unwahrscheinlich, denn mit der Erderwärmung schmilzt Gröndlands Eispanzer, wodurch der Meeresspiegel steigt – in den vergangenen zehn Jahren waren es im Schnitt pro Jahr 3,2 Millimeter. Im zweiten und dritten Modell berechneten die Forscher einen Anstieg von 20 beziehungsweise 40 Zentimetern. Hochwasserschäden durch zunehmende Stürme berücksichtigten sie nicht.

Ihre Ergebnisse sind erschreckend: Rund 760 Milliarden Euro und mehr müssten die Hafenstädte jedes Jahr für Flutschäden zahlen, wenn sie ihre Investitionen in den Hochwasserschutz nicht erhöhen. 2005 betrug der Schaden in den 136 Städten insgesamt nur 4,5 Milliarden Euro. Die Kosten werden laut Studie in jedem der drei Szenarien enorm steigen, denn in den Städten leben zunehmend mehr Menschen, und durch die Wassermassen zerstörte Wohnhäuser, Produktionsanlagen und Waren werden wertvoller. Auch das wärmere Klima und die sinkenden Küstenregionen erhöhten die Kosten.

Am härtesten werde es die Millionenstädte Guangzhou in China und Mumbai in Indien treffen, besagt die Studie. Aber auch die US-Ostküste, einzelne südamerikanische Großstädte und die Mittelmeerregion müssten mit hohen Schäden rechnen. Regierungen sollten sich auf größere Katastrophen vorbereiten, denn die Wucht der Fluten würde, so steht es in der Studie, in Zukunft oft sogar um die Hälfte zunehmen. Unzureichende Vorsorge dagegen löse bei Anwohnern das Gefühl aus, sie seien geschützt, de facto stimmt das aber nicht. In der Folge würden Küstenstädte noch stärker bebaut und der Schaden am Ende erhöht.

JANA EISBERG

Quelle: greenpeace-magazin.de

„Bis zur Fensterbank hat das Wasser gestanden“, erklärt Oliver Richter und deutet auf das Rezeptionsgebäude des Rüdesheimer Campingplatzes. Im Juni hat das Hochwasser den Betrieb über lange Zeit unmöglich gemacht und nach den Worten des Inhabers den Monat bei Einbußen von rund 80 Prozent beinahe zu einem Totalausfall werden lassen. Immerhin läuft nun das Geschäft gut.

180 Stellplätze kann Richter durchschnittlich in Rüdesheim anbieten. Die Nutzer sind durchweg als Touristen unterwegs, es gibt also auf dieser Anlage keine Dauercamper. „Das hebt uns ab von anderen“, sagt der Besitzer, der nach den Deutschen die Dänen und die Briten und dann erst die Niederländer zu seinen wichtigsten Gästegruppen zählt. Die Aufenthaltsdauer sei stabil.

Viele Stammkunden

Wenig entfernt hat das Hochwasser in Geisenheim sogar eine Totalräumung des Campingplatzes nach sich gezogen. „Sogar die Noteinfahrt war überschwemmt“, berichtet der Inhaber Peter Franke. Zahlreiche Camper hätten nicht in den Nachrichten erfahren, dass außer dem Osten und dem Süden der Republik auch der Rheingau vom Hochwasser betroffen gewesen sei, das habe manchen „gewurmt“.

Immerhin lief der Mai nicht schlecht in Geisenheim und aktuell sei die Lage ebenfalls gut, nachdem zuvor einige Besucher wegen der Hitze vorzeitig abgereist seien. 120 Stellplätze für Touristen und 60 für Dauercamper, bei denen er im Gegensatz zu etlichen Kollegen keine Nachwuchsprobleme erkennt, umfasst Frankes Platz. „Wir haben viele Stammkunden aus zwei Stunden Umgebung“, ergänzt er.

Rheinabwärts muss Marco Barillaro vom Campingplatz Suleika im Bodental bei Lorch eigentlich kein Hochwasser fürchten wegen der erhöhten Lage. Trotzdem hätten viele Kunden eine Anreise gescheut, weil zum Beispiel auch die Schifffahrt eingestellt war. Unter dem Strich seien die Verluste höher als zusätzliche Einnahmen durch Umbuchungen von Touristen, deren ursprüngliches Ziel unter Wasser stand.

Der Saisonbeginn sei wegen verregneter Feier- und Brückentage ebenso mäßig verlaufen, erläutert Barillaro. Ein Handicap seien zudem die häufigen Sperrungen des Bahnübergangs im Lorcher Bächergrund. Wenn der Bahnübergang in Rüdesheim geschlossen werde, führe die Umleitung für Wohnmobile gar über Presberg. Radwegbaustelle und Bahnlärm seien andere hemmende Faktoren.

Mit dem Betrieb in den Sommerferien ist er jedoch zufrieden, wenngleich das die Verluste noch nicht vollständig auffange.

Umsatz mache er jeweils zur Hälfte mit Dauer- und Urlaubscampern, für die insgesamt gut 80 Stellflächen zur Verfügung stehen, legt der Mitinhaber dar. „Wir liegen in einem Natura-2000-Gebiet, daher haben wir ein anderes Publikum, das Natur und Erholung sucht“, sagt Barillaro.

Quelle: wiesbadener-kurier.de

Hochwasser-Rückzugsflächen gefordert

Veröffentlicht: August 17, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Wirtschaftsregion Donaustädte nicht nur wirtschaftlich solidarisch – Treffen am Volksfest

Vertreter der Wirtschaftsregion Donaustädte – mit Regensburg, Straubing, Deggendorf, Passau und Linz – haben sich am Freitag am Rande des Gäubodenvolksfestes getroffen. Sie haben dabei Bilanz gezogen über ihre mittlerweile fast 18-jährige fruchtbare Zusammenarbeit und ihre weiterhin großen gemeinsamen Anliegen, unter anderem sich attraktiv für den Zuzug von Fachkräften zu präsentieren. Angesichts des wenige Wochen zurückliegenden Hochwassers ziehen sie auch gemeinsame Schlüsse und stellen konkrete Forderungen an die große Politik

Quelle: idowa.de

Hartz-IV-Empfänger im Einsatz

Veröffentlicht: August 17, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Hunderte Ein-Euro-Jobber helfen beim Aufräumen. Die Beschäftigungsmaßnahmen sind geringer ausgestattet als nach den Überflutungen von 2002.

In Stendal und Umgebung in Sachsen-Anhalt sind die Arbeitslosen unterwegs, Gummistiefel, Handschuhe und nicht zuletzt Mückenspray hat das Jobcenter gestellt. Das ist die Grundausrüstung, um Sandsäcke wegzuschleppen und zu entleeren, Spielplätze zu entschlammen und Treibgut zum Müll zu transportieren – für 1,25 Euro die Stunde. Aber „die Teilnahme an den Maßnahmen ist freiwillig“, betont Katrin Schmalenberger-Laukert, Sprecherin des Jobcenters Stendal.

Sowohl in Sachsen-Anhalt als auch in Thüringen sollen Langzeitarbeitslose dabei helfen, die Flutschäden nach dem Hochwasser zu beseitigen. Die Zahlen sind bisher nicht hoch. Mit Stand Mitte Juli zählte man in Sachsen-Anhalt 250 Arbeitslose in der Aufbauhilfe, teilte Christian Weinert mit, Sprecher der Regionldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.

In Thüringen wurden bis Mitte Juli 150 sogenannte Arbeitsgelegenheiten, auch Ein-Euro-Jobs genannt, in den Hochwasserregionen eingerichtet. „Es haben sich viele Freiwillige in den Jobcentern gemeldet“, sagt Weinert. Jana Echternach, Sprecherin der Agentur für Arbeit in Magdeburg erklärte, dass die Leute auch gesundheitlich in der Lage sein müssten, sich an den Aufräumarbeiten zu beteiligen.

In der Stadt Stendal und Umgebung hat man örtlich aktuellere und damit auch höhere Zahlen: Dort ackern inzwischen 300 Ein-Euro-JobberInnen in der Fluthilfe. Die 1,25 Euro in der Stunde gibt es zusätzlich zu den Hartz-IV-Leistungen. Fast die Hälfte der HelferInnen sei über 50 Jahre alt, berichtet Schmalenberger-Laukert. Das Geld für die Hilfsmaßnahmen komme entweder aus einem Sonderprogramm der Bundesregierung, aus dem Eingliederungstöpfen für die Jobcenter oder aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds für das Programm „Aktiv zur Rente“, erklärte Weinert.

Die Bedingungen sind allerdings schlechter als in der Aufbauhilfe nach dem desaströsen Hochwasser im Jahre 2002. Damals hatte der SPD-Sozialminister Walter Riester ein 50-Millionen-Euro-Programm für die Beschäftigung von 5.000 Arbeitslosen unterzeichnet.

Diese waren im Rahmen der „Strukturanpassungsmaßnahmen Hochwasserhilfe“ für einige Monate bei den Trägern sozialversicherungspflichtig angestellt und besser bezahlt worden als die heutigen Ein-Euro-Jobber im Rahmen der sogenannten „Arbeitsgelegenheiten“ mit Mehraufwandsentschädigung. In Österreich fördern der Staat und die Arbeitsämter derzeit Erwerbslose, die nach den Flutschäden Aufbauhilfe leisten. Sie bekommen einen Monatslohn von 1.700 Euro brutto.

Quelle: taz.de

 

Bundeskabinett beschließt Aufbauhilfeverordnung

Veröffentlicht: August 15, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch die Aufbauhilfeverordnung beschlossen. „Damit sind wir einen entscheidenden Schritt weiter, um den land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland, die großen Schaden durch das Hochwasser erlitten haben, über die ersten Soforthilfen hinaus langfristige Wiederaufbauhilfe leisten zu können. Ich bin froh, dass wir uns so schnell über die Verteilung der 8 Mrd. Euro geeinigt haben“, erklärte Bundesagrarministerin Ilse Aigner in Berlin.

Die Aufbauhilfeverordnung, die am Freitag noch den Bundesrat passieren muss, regelt im Detail, wie viel Geld an die Länder fließt und bestimmt darüber hinaus die Einzelheiten der Schadensregulierung. „Allein für die vom Hochwasser betroffene Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft sowie zum Schadensausgleich in der ländlichen Infrastruktur im Außenbereich von Gemeinden stehen insgesamt rund 400 Mio. Euro bereit“, sagte Aigner. „Diese Mittel können von den Ländern nun abgerufen werden.“

Das wird entschädigt…

Die Hilfen umfassen die Beseitigung von hochwasserbedingten Überschwemmungsschäden. Ausgeglichen werden zum Beispiel der Verlust, die Zerstörung und die Beschädigung von Wirtschaftsgütern wie Betriebs­gebäuden, Maschinen, Anlagen, Flächen und Betriebsmitteln, aber auch der Verlust von Tieren. Ausgeglichen werden zudem auch Aufwuchsschäden auf landwirtschaftlichen Nutzflächen und Schäden durch nicht mögliche Aussaat, Schäden an Forstkulturen sowie am aufstockenden Bestand sowie Evakuierungskosten. Damit ist eine umfassende Schadensregulierung möglich.

Mit den nun beschlossenen Hilfen können Anlagen des Hochwasserschutzes, wie z.B. Deiche, Schöpfwerke, Siele und Wehre gesichert und wiederhergestellt werden, erklärt das Agrarministerium weiter. Auch Arbeiten an Gewässern wie die Grundräumung, die Instandsetzung der Ufer, Böschungen und Gewässerrandstreifen, der naturnahe Ausbau von Gewässern, Schutzpflanzungen und Wildbachverbauungen werden finanziert. Ebenso stehen Mittel für die Wiederherstellung der Verkehrsverhältnisse von Verbindungswegen zu den Gehöften oder zum öffentlichen Straßenwegenetz bereit.

442 Mio. Euro Gesamtschaden für deutsche Landwirtschaft

Nach der bisher vorliegenden Schadensbilanz des Bundes und der Länder beläuft sich der Gesamtschaden für die landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland auf rund 442 Mio. Euro. Am schwersten betroffen sind Bayern und Sachsen-Anhalt. Allein in Sachsen-Anhalt sind rund 10 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Landes vom Hochwasser betroffen, die Schäden für die Landwirtschaft summieren sich dort auf 122 Mio. Euro. In Bayern sind es sogar 143 Mio.. Auch Sachsen mit 54 Mio. Euro Schaden und Brandenburg mit 44 Mio. haben das Hochwasser und seine Folgen schwer getroffen.

Quelle: topagrar.com

 

Jetzt hat auch das Bundeskabinett grünes Licht für die Vereinbarung zum Fluthilfe-Fonds zwischen Bund und Ländern gegeben. In dem Papier ist geregelt, wer wieviel Geld in den Fonds einzahlen muss. Wie das Geld am Ende verteilt wird, ist allerdings noch unklar.

Die Auszahlung staatlicher Hilfsgelder an die Hochwasseropfer rückt näher: Das Bundeskabinett billigte am Mittwoch in Berlin eine Verwaltungsvereinbarung zwischen Bund und Ländern, in der die Finanzhilfen für die Reparatur von Hochwasserschäden geregelt werden.

Für die Details zur Antragstellung, Prüfung und Auszahlung sind die Länder und Kommunen zuständig. Acht Milliarden Euro liegen bereit.

In mehreren Bundesländern waren durch das verheerende Hochwasser gewaltige Schäden in Privathaushalten und Unternehmen entstanden. In Brandenburg wurden die Hochwasserschäden allein in der Landwirtschaft von der Landesregierung zuletzt mit rund 44 Millionen Euro beziffert. Insgesamt wurden 39.230 Hektar Äcker und Wiesen überflutet.

Brandenburg wird von den acht Milliarden rund 1,4 Prozent bekommen. Knapp 40 Prozent der Mittel erhält Sachsen-Anhalt, 20 Prozent gehen nach Bayern.

Die konkreten Modalitäten, wo und wie von Betroffenen Anträge gestellt werden können, will die brandenburgische Landesregierung bis Ende des Monats klären.

Davon unabhängig können Hochwasser-Geschädigte erste Soforthilfen vom Land erhalten.

Höhe der Hilfsgelder für Privateigentümer regeln die Länder

In der Vereinbarung sind die Finanzhilfen für die Reparatur von Hochwasserschäden in insgesamt sieben Sonderprogrammen geregelt.

Das Geld für den Fluthilfe-Fonds kommt von Bund und Ländern. Der Bund übernimmt dabei wegen der Zuständigkeit für beschädigte Bundesstraßen und Autobahnen etwas mehr. Nach einem Katalog des Bundesinnenministeriums haben vom Hochwasser getroffene Betriebe, Landwirte und Forschungseinrichtungen ein Recht auf Zuschüsse.

Privateigentümer können die Kosten für Reparaturen an Haus und Inventar demnach bis zu 80 Prozent erstattet bekommen. Das gilt jedoch nicht automatisch, da die genaue Höhe von den Ländern festgelegt wird. Nach Angaben einer Sprecherin des Innenministeriums beinhaltet jedes Fluthilfe-Programm auch die Möglichkeit, bei Härtefällen mehr zu erstatten.

100 Millionen Euro aus dem Fonds stehen für die Reparatur von Schäden an Kultureinrichtungen und Denkmälern zur Verfügung. Vor allem Einrichtungen in Sachsen und Sachsen-Anhalt waren vom Hochwasser betroffen. Allein der Schaden im Gartenreich Dessau-Wörlitz, das zum UNESCO-Welterbe gehört, wird auf 15 Millionen Euro geschätzt.

Formelle Billigung von Kabinett und Bundesrat steht noch aus

Die Verordnung muss nun noch vom Bundesrat gebilligt werden. Die Länderkammer kommt dafür an diesem Freitag zu einer Sondersitzung zusammen.

Quelle: rbb-online.de

Die Regierung hat die Milliardenhilfen von Bund und Ländern für die Opfer der Jahrhundertflut im Juni freigegeben. Im bayerischen Deggendorf wurde bereits das erste Geld ausbezahlt.

Die schwarz-gelbe Koalition hat die Weichen für eine rasche Auszahlung der Milliarden-Hilfen an Opfer des Juni-Hochwassers gestellt. Das Kabinett beschloss die Verordnung zu dem bis zu acht Milliarden Euro schweren Aufbauhilfefonds, mit der die Verteilung und Verwendung der Gelder geregelt wird. Der Bundesrat soll an diesem Freitag in einer Sondersitzung den Rahmen abschließend beraten.

In Deggendorf wurde inzwischen die erste Fluthilfe aus dem Bund-Länder-Fonds ausgezahlt. Eine vierköpfige Familie, deren Wohnung komplett überflutet wurde und noch immer unbewohnbar ist, erhielt 45.000 Euro. Das Geld werde die Familie in den Wiederaufbau für Wohnung und Möbel einsetzen, sagte Landrat Christian Bernreiter.

Allein im Landkreis Deggendorf waren nach Angaben Bernreiters 954 Häuser und Wohnungen teilweise bis unters Dach geflutet. „Etwa 100 Häuser sind von dem öligen Wasser derart beschädigt, dass sie abgerissen werden müssen“, erläuterte der Landrat. Die Schäden belaufen sich auf insgesamt 507 Millionen Euro. „Wir rechnen mit etwa 1400 Anträgen auf Fluthilfe“, sagte der Landrat.

Löwenanteil fließt nach Sachsen-Anhalt

Der mit Abstand größte Nutznießer der Milliarden-Hilfen aus dem Fluthilfefonds wird Sachsen-Anhalt sein. Von der Auszahlung der ersten Raten von zunächst insgesamt rund 3,25 Milliarden Euro entfallen auf Basis vorläufiger Schadensmeldungen 40,4 Prozent auf Sachsen-Anhalt. Es folgen Sachsen mit 28,78 Prozent sowie Bayern mit 19,57 Prozent. Berücksichtigt werden muss aber noch die Verrechnung der Anteile des Bundes an den bereits geflossenen Soforthilfen.

Der Bund finanziert den Fonds vor und erhöht entsprechend seine Neuverschuldung. Die Kosten zur Beseitigung der Flutschäden an seiner Infrastruktur – etwa an Autobahnen, Bundesfernstraßen und dem Bahnnetz – schultert der Bund aber allein. Damit reduziert sich die zwischen Bund und Ländern aufzuteilende Summe auf 6,5 Milliarden.

Geplant ist eine stufenweise Auszahlung. Der Bund begründet dies damit, dass die endgültige Schadenssumme noch nicht feststehe. Daher sollen zunächst 50 Prozent bereitgestellt werden, die restlichen 30 beziehungsweise 20 Prozent sollen später verteilt werden. Der Schlüssel der ersten Auszahlungen ergebe sich aus den vorliegenden Meldungen der Länder für den Antrag Deutschlands auf EU-Hilfen.

Schäden, die nur aufgrund von Starkregen entstanden sind, können der Vorlage zufolge nicht durch den Hilfsfonds ersetzt werden. Die Länder hätten dazu keine gemeinsame Haltung gefunden, heißt es. Für individuelle Schäden von Privathaushalten oder Unternehmen könnten Leistungen bis zur Höhe von 80 Prozent des Schadens gewährt werden. Geschädigte müssten daher in der Regel einen Eigenanteil von 20 Prozent tragen. Es sei denn, dieser Eigenanteil werde durch Dritte geschultert – vor allem durch Versicherungen. Für begründete Härten sei eine Einzelfallregelung möglich.

Quelle: n24.de

Ein 18-Jähriger, der in seinen Ferien in einer vom Hochwasser stark geschädigten Milchviehanlage in Zielitz (Börde) im Einsatz war, ist bei einem Arbeitsunfall ums Leben gekommen.
Nach Angaben der Polizei in Haldensleben war der junge Mann am Dienstag mit einem Radlader auf dem Gelände der Anlage unterwegs. An einer Böschung kippte das Fahrzeug aus bislang unbekannter Ursache um, und der Fahrer wurde unter dem Radlader eingeklemmt. Die Feuerwehr konnte den 18-Jährigen nur noch tot bergen. Die Kriminalpolizei und die Gewerbeaufsicht haben Ermittlungen aufgenommen.
Quelle: focus.de

Pflichtversicherung für alle oder ein verbesserter Hochwasserschutz – die Flutkatastrophe vom Juni hat eine breite Debatte darüber ausgelöst, welche Lehren sich aus der Schadensbilanz des Hochwassers ziehen lassen. Rund acht Milliarden Euro sollen Bund und Länder für einen Fluthilfe-Fonds bereitstellen. Eine Summe, die den Bundeshauhalt empfindlich belastet. Landespolitiker in Sachsen, Thüringen und Hessen haben daher das Konzept einer Pflichtversicherung gegen Elementarschäden ins Spiel gebracht. Die Versicherungswirtschaft ist gegen die Pläne Sturm gelaufen. Und auch die Bundesregierung sieht das Modell derzeit eher skeptisch.

Beispielhaft für die weit überwiegende Meinung in der deutschen Versicherungswirtschaft weist auch Ralph Brand, Vorstandsvorsitzender der Zurich Versicherung, auf ein ganz besonderes Problem bei der Einführung einer Pflichtversicherung gegen Hochwasser hin. Ralph Brand: „Eine Pflichtversicherung gegen Hochwasser produziert Ungerechtigkeit bei denjenigen, die kaum hochwassergefährdet sind und dennoch für die anderen mit bezahlen: Ein Gerechtigkeitsproblem!“

Eigentlich war die Pflichtversicherung bereits zu den Akten gelegt: Nach dem Jahrhundert-Hochwasser 2002 hatte sich die Option einer Zwangs-Police in den Bundesländern nicht durchsetzen können. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hatte das Modell wieder ins Gespräch gebracht: Die Versicherungspflicht gegen Elementarschäden, so das Argument, sei für den Staat langfristig günstiger, als die Milliarden-Soforthilfe nach einer Katastrophe. Zudem sei den Hochwasseropfern eine finanzielle Entschädigung sicher. Dagegen werden die Gelder des Fluthilfe-Fonds nach einem bestimmten Schlüssel verteilt, so dass der Einzelne im Unklaren darüber ist, mit welcher Summe er entschädigt wird.

Wird die Pflichtversicherung eingeführt, müssen sich alle Privateigentümer von Häusern oder Wohnungen gegen Elementarschäden versichern. Der Schutz umfasst Schäden durch Hochwasser, Erdbeben und Erdrutsche sowie gegen Lawinen. Denn die klassischen Wohngebäude- und Hausratsversicherungen übernehmen lediglich Schäden durch Leitungswasser, Brand, Blitzschlag, Sturm und Hagel. Der Versicherungszwang bedeutet aber auch, dass Immobilienbesitzer in nicht gefährdeten Regionen Geld für eine Versicherung zahlen müssen, die sie freiwillig nicht abschließen würden. Landespolitiker unter anderem aus Sachsen, Thüringen und Hessen sehen das Modell dennoch als gerechte Lösung an: Zahlen alle für den Versicherungsschutz, werden Privateigentümer in Risikogebieten entlastet. Denn sie erhalten den nötigen Versicherungsschutz oftmals nur gegen hohe Selbstbeteiligungen, wie Verbraucherschützer kritisieren.

Ralph Brand, Vorstandsvorsitzender der Zurich Versicherung weist in diesem Zusammenhang noch auf ein anderes Problem hin, das sich mit Einführung einer Pflichtversicherung gegen Hochwasser ausweiten könnte. Thema: Nachlassen im Bereich der vorbeugenden Hochwasserschutzmaßnahmen. Ralph Brand: „Eine solche Pflichtversicherung würde eine Scheinsicherheit erzeugen und dringend notwendige vorbeugende Sicherheitsmaßnahmen für Flussläufe und Gebäude erlahmen lassen. Auch hier muss die Versicherungswirtschaft beratend einbezogen werden.“ Als Vorstandsvorsitzender der Zurich Versicherung weiß Ralph Brand, dass ohne Einbeziehung des Sachverstandes der Versicherer auch bei den vorbeugenden Maßnahmen gegen Hochwassergefahren kaum Passgenauigkeit erreicht werden kann.

Bislang liegt der Anteil der Privateigentümer, die eine Elementarschadenversicherung abgeschlossen haben, bundesweit bei 32 Prozent. Lediglich die Bundesländer Baden-Württemberg, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt liegen deutlich über diesem Schnitt. Die mangelnde Nachfrage des Extra-Schutzes gegen Hochwasserschäden führt der Gesamtverband der Deutschen Versicherer (GDV) auch auf die Fluthilfe-Politik zurück. Immobilienbesitzer spekulierten auf staatliche Milliardenentschädigungen, anstatt selbst in den Eigentumsschutz zu investieren. Der GDV hat angesichts der jüngsten Flut erneut betont, dass sich knapp 99 Prozent aller Privatgebäude versichern lassen. Verbraucherschützer bewerten diese Aussage kritisch: So sei ein Versicherungsschutz in gefährdeten Zonen nur zu hohen Selbstbehalten möglich. In einem umfassenden Schadensfall reiche die ausgezahlte Summe aber bei weitem nicht für die Sanierung.

Die Versicherungsbranche sieht Bund und Länder jetzt in der Pflicht, stärker in Maßnahmen zum Hochwasserschutz zu investieren. Baugenehmigungen in Hochrisikogebieten dürften zudem nicht erteilt werden. Würde die Pflichtversicherung eingeführt, müssten die Versicherer jeden Hauseigentümer mit einer Police ausstatten, selbst in den Risikogebieten. Ein Geschäftsmodell, das sich nach Ansicht von Branchenexperten trotz hoher Selbstbehalte der Versicherungsnehmer für die Gesellschaften nicht rechnet. Die Bundesregierung setzt jetzt auf Aufklärung. Statt eine Pflichtversicherung einzuführen, sollen Kampagnen über die Risiken in den gefährdeten Gebieten aufklären. Denn eine Versicherungspflicht käme den Bund ebenfalls teuer zu stehen: Um das Modell überhaupt tragbar zu machen, müssten staatliche Garantien in Milliardenhöhe her.

Quelle: themenportal.de

Förderungen nach dem Hochwasser

Veröffentlicht: August 12, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Die Gemeindeverwaltung Auerbach informiert die Bürgerinnen und Bürger über die Möglichkeiten bei der Schadensbeseitigung nach der Flut im Juni.

Auerbach. Der erste Schock dürfte verdaut sein, die dringlichsten Aufräumarbeiten abgeschlossen. Die Beseitigung der Schäden nach dem Juni-Hochwasser stehen allerdings vielerorts noch an. Die Gemeindeverwaltung Auerbach lädt daher Interessierte zu einer Infoveranstaltung am 20. August ins Sozialgebäude Stift ein. Dort soll über fachgerechte Maßnahmen zur Beseitigung von Hochwasserschäden informiert werden. Zudem wird es Hinweise zum vorbeugenden Hochwasserschutz und mögliche Förderungen geben.

Die Veranstaltung teilt sich in drei Blöcke auf. Zunächst soll es um bautechnische Dinge gehen. Die Experten werden über Reinigung, Schimmelbefall, Untergrundbehandlung oder geeignete Baustoffe informieren und aufklären, wie Spätfolgen zu verhindern sind. Auch Themen, wie Abschottung von Fenstern und Türen, werden erläutert. Der zweite Block widmet sich Elektro-, Heizungs- und Sanitärinstallationen. Neben der Schadensbeseitigung werden auch Präventionsmöglichkeiten thematisiert. Der dritte Themenkomplex schließlich befasst sich mit den Fördermöglichkeiten. Es werden Förderprogramme des Freistaates und des Bundes vorgestellt. Zudem wird erläutert, welche Maßnahmen, speziell auch welche vorbeugenden, förderfähig sind. Es wird erklärt, wo und wie eine Förderung zu beantragen ist.

Im Anschluss an diese Informationsblöcke werden die Experten der Architektenkammer Sachsen, der Ingenieurkammer Sachsen, der Sächsischen Energieagentur sowie der Sächsischen Aufbaubank bei einem Podiumsgespräch für Fragen zur Verfügung stehen.

Die Informationsveranstaltung am Dienstag, 20. August, findet zwischen 17 und 18.30 Uhr im Sozialgebäude Stift an der Hauptstraße 76 in Auerbach statt.

Quelle: freiepresse.de

Bei Überflutungen in der Region sollen künftig verstärkt Wasserretter mit Spezialwissen zum Einsatz kommen.

Angesichts der sich häufenden Hochwassereinsätze will die Chemnitzer Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) die Ausbildung von Spezialisten für die Rettung von Menschen aus fließenden Gewässern forcieren. Ziel sei es, etwa bei der Evakuierung von Personen aus überfluteten Gebieten andere Einsatzkräfte verstärkt zu unterstützen, sagte Michael Birkner, Landesleiter der Wasserwacht Sachsen und deren Vize-Chef in Chemnitz. Es dürfe nicht sein, dass bei Hochwassereinsätzen Feuerwehrleute ohne Spezialausbildung und Spezialausrüstung sich in unnötige Gefahren begäben. „Wenn man ins Wasser stürzt und in eine Strömung gerät, muss man schon sehr genau wissen, wie man sich richtig verhält“, erläuterte Birkner bei einem Besuch des DRK-Präsidenten und früheren Bundesinnenministers Rudolf Seiters beim Chemnitzer Ortsverband. Gerade an Brücken und Durchlässen lauerten vielfach tödliche Gefahren.

Die ehrenamtlich organisierte Wasserwacht verfügt inChemnitz derzeit über fünf Rettungsschwimmer mit einer Ausbildung als sogenannte Fließretter. Sie waren beim jüngsten Hochwasser im Juni unter anderem in Einsiedel und Wechselburg bei Evakuierungen im Einsatz. Spätestens in zwei Jahren sollen es zehn Fließretter sein, kündigte Birkner an. Sie sind im Katastrophenfall vor allem dann gefragt, wenn ein Einsatz mit Motorbooten aufgrund der örtlichen Gegebenheiten wenig Sinn hat. „Gerade hier in Chemnitz ist das recht häufig der Fall.“

Der für den Katastrophenschutz zuständige Bürgermeister Berthold Brehm teilt diese Einschätzung. Er kündigte an, die Einsatzpläne für Hochwasser-Ereignisse bei Bedarf zu überarbeiten. „Es ist gut, dass wir hier solche Spezialisten haben“, sagte er. Nach eigenen Angaben zählt die Chemnitzer Wasserwacht derzeit rund 400 Mitglieder. Knapp 300 sind als Rettungsschwimmer ausgebildet und im Sommer auch in den Freibädern der Stadt sowie an den Badestränden der Ostsee im Einsatz. 16 Mitglieder verfügen über eine Ausbildung als Motorbootführer.

Für die Finanzierung der jeweils mehrere hundert Euro teuren Fließretter-Ausrüstung mit Spezialeinsatztechnik sowie für die erforderlichen regelmäßigen ärztlichen Untersuchungen und technischen Revisionen erhofft sich das DRK Unterstützung auch aus der Politik. „Das können wir nicht alles aus eigener Tasche finanzieren“, sagte Kerstin Börner, die Vizepräsidentin des Kreisverbandes. Mit 6500 Fördermitgliedern sei das DRK in Chemnitz zwar vergleichsweise gut aufgestellt. Die daraus resultierenden Einnahmen gingen jedoch gleichwohl zurück.

Quelle: freiepresse.de

Das Juni-Hochwasser hat viele Baustellen hinterlassen. Ob diese Schäden alle behoben werden können, darüber wird in den nächsten Wochen entschieden. Alle Förderanträge aus dem Erzgebirgskreis liegen nun im Landratsamt vor.

Annaberg-Buchholz. Im Landratsamt glühen derzeit die Tastaturen: Zwölf Mitarbeiter sind damit beschäftigt, die Anträge für 943 Einzelmaßnahmen zu erfassen, die Städte, Gemeinden und Zweckverbände zur Fluthilfe gestellt haben. 91 dieser Anträge kommen aus dem Altkreis Annaberg, sagte Sprecherin Stefanie John auf Anfrage. Wie hoch die nicht-privaten Schäden in der Region sind, steht noch nicht abschließend fest. Nach Informationen aus dem Amt dürfte die Auswertung noch Wochen in Anspruch nehmen – bis Ende Juli mussten die Anträge eingegangen sein. Indes zeichnet eine Umfrage der „Freien Presse“ ein vorläufiges Bild.

Annaberg-Buchholz: Am Saubach in Cunersdorf verschlammte die Geröllsperre, Ufermauern stürzten ein. Entlang des Schottenbergwegs drohte ein Böschungsbruch, weil das Gelände durch wild abfließendes Wasser der Sehma sehr stark aufgeweicht wurde, berichtet Nicole Gräbner von der Stadt. Auch der Fernwanderweg Conduppelweg wurde in Mitleidenschaft gezogen. Die Reparaturen sollen schnellstmöglich erfolgen, sobald Fördergeld da ist.

Schlettau: Laut Organisationsleiter Jochen Meyer handelt es sich bei den Schäden im Ort vorwiegend um kaputte Straßen, Wege und Plätze sowie Durchlässe. „Zum Glück hat es keine nennenswerten Schäden an Gebäuden und Einrichtungen gegeben.“ Die Schutzmaßnahmen an der Zschopau hätten ihre Wirkung „zu 100 Prozent bewiesen“. An der Roten Pfütze, Mühlgräben und Teichen wurden Uferbereiche ausgespült sowie Mauern zerstört. Meyer: „Stark betroffene Stellen an Straßen haben wir provisorisch ausgebessert.“

Oberwiesenthal: Im Kurort hat es Bürgermeister Mirko Ernst (FDP) zufolge die Bereiche nahe Gewässern, Straßen, Gräben sowie Wander- und Radwege erwischt. Diese habe man provisorisch gesichert, damit Urlauber sie wieder nutzen können. Wenn die Fördermittel fließen, mache man sich mit zunächst an die Gewässerinstandsetzung, um für ein erneutes Hochwasser gerüstet zu sein. Teils kann das nach Ernsts Einschätzung erst 2014 umgesetzt werden, wegen „der überaus guten Auftragslage im Baugewerbe“.

Geyer: Weitestgehend wieder in Schuss ist inzwischen das Areal an den Sprungschanzen, berichtet Ralph-Werner Hennings vom Bauamt. Auch an den Straßen sei man sofort tätig geworden. Schäden hätten zudem Geh- und Wanderwege, Bachläufe und Brücken erfahren.

Thermalbad Wiesenbad: Über zahlreiche Schäden an Straßen und Stützmauern informierte Hauptamtsleiter Thomas Burkert.

Thum: An der Wilisch in Herold stehen Arbeiten an der Böschung und an Ufermauern an, zwei Brücken müssen erneuert werde. Auch die Dammsanierung am Jahnsbacher Mühlteich kommt dazu.

Elterlein: Allerlei Zerstörungen hat Elterlein gemeldet. Nach Angaben aus dem Bauamt sind Uferbereiche in Hermannsdorf, Elterlein und Schwarzbach betroffen, sowie Straßengräben und in Schwarzbach das Bachbett mitsamt einer Brücke.

Jöhstadt: Starke Überflutungen haben große Schäden an der Preßnitztalbahn sowie Bachmauern in Steinbach und Schmalzgrube hervorgerufen. Weiter sind Uferbereiche und Schleusen beschädigt, schildert Claudia Tietz aus dem Ordnungsamt. „Begonnen wurde mit der Wiederherstellung einer Bachmauer, da dort die Verkehrssicherheit einer Straße nicht mehr gegeben war.“

Sehmatal: Bachstützmauern in Cranzahl und Sehma sind Opfer der Fluten geworden. „Hart getroffen hat es das Freibad, es wurde von Schlammmassen überflutet“, heißt es aus der Bauverwaltung. Zum guten Teil sei dies aber wieder intakt. Der Rest soll im Herbst, spätestens im Frühjahr angegangen werden. Königswalde: „Im Wesentlichen gab es Schäden an Gewässern und Durchlässen. Vereinzelt nasse Mauern und zerstörte Haustechnik“, berichtet Jörg Seidler. So wurden bereits die Gräben an der Plattenstraße auf einer Länge von 1,7 Kilometern vom Schlamm befreit.

Privatpersonen und Firmen

Eine Förderrichtlinie, die das Land kürzlich verabschiedet hat, regelt den Wiederaufbau. Grundlage ist der Aufbauhilfefonds von Bund und Ländern, der 8 Milliarden Euro umfassen soll.

 

Privatpersonen bekommen bis zu 80 Prozent der Gebäudeschäden ersetzt – bis vor wenigen Tagen war von 50 Prozent die Rede. „Der Freistaat Sachsen beabsichtigt, die Fördersätze in seiner Richtlinie anzupassen“, informierte die Kommunalaufsicht. Auch Hausrat werde förderfähig sein.

 

Zuschüsse in dieser Höhe soll es auch zur Beseitigung von Schäden

geben, die die Flut an Gewerberäumen und gemeinschaftlich genutzten

Wegen von Vereinen und in Kleingartenanlagen angerichtet hat.

 

Privatleute müssen einen Schaden von mindestens 5000 Euro erlitten haben, Vereine 2000 Euro. Betriebe bis 500 Mitarbeiter können bis zu einer Höhe von 100.000 Euro auf einen Zuschuss von 80 Prozent hoffen.

 

Anträge nimmt die Sächsische Aufbaubank entgegen. Private und Vereine haben bis Ende 2014 Zeit, Unternehmen bis Ende 2013.

Quelle: freiepresse.de

Nach Hochwasser: Kanuverband fordert Umdenken

Veröffentlicht: August 12, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Magdeburg (dpa) – Der Deutsche Kanu-Verband (DKV) hat als Konsequenz aus der jüngsten Hochwasserkatastrophe ein Umdenken bei der Gewässernutzung und -pflege gefordert.

„Wir wollen, dass unsere Flüsse frei fließen können. Wir sind gegen eine Versiegelung“, sagte DKV-Präsident Thomas Konietzko im Anschluss an eine Präsidiumstagung in Magdeburg. In einer Erklärung unter dem Titel „Es ist Zeit für unsere Gewässer“ fordert der Verband, dass Gewässerschutz nicht an kommunalen oder Landesgrenzen enden darf.

In der vorläufigen Bilanz des Juni-Hochwassers haben 100 Kanuvereine Hilfe angefordert. Durch Spenden und Eigenmittel des Verbandes in Höhe von knapp 29 000 Euro wurden 26 Vereine in den Bundesländern Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen finanziell unterstützt.

„Wir müssen alles dafür tun, dass es nicht ein weiteres Jahrhunderthochwasser gibt“, sagte Konietzko. In diesem Zusammenhang mahnte der DKV an, dass nach der Hochwasserkatastrophe 2002 zu wenig passiert sei. Von zehn geplanten Deichrückverlegungen in Sachsen-Anhalt sei nur einer umgesetzt worden. „Man kann feststellen, dass es Umsetzungsdefizite gibt“, sagte DKV-Vizepräsident Friedhelm Wollner, „da muss von Politik und Verwaltung mehr passieren.“

Quelle: t-online.de

Welche Lehren lassen sich aus dem jüngsten Hochwasser ziehen? Die Umweltminister der 16 Bundesländer wollen auf einer Sonderkonferenz gemeinsam über mögliche Konsequenzen beraten. Brandenburg prüft derzeit, ob auch stillgelegte Braunkohletagebaue künftig bei Hochwasser als Flutungsflächen genutzt werden können.

Nach den Überschwemmungen und dem Hochwasser im Juni wollen die Umweltminister aller 16 Bundesländer erstmals gemeinsam in einer Sonderkonferenz über mögliche Konsequenzen beraten. Die Konferenz solle am 2. September in der thüringischen Landesvertretung in Berlin stattfinden, sagte die Sprecherin des brandenburgischen Umweltministeriums, Alrun Kaune-Nüßlein, am Montag in Potsdam. Thüringen hat derzeit den Vorsitz der Umweltministerkonferenz.

Brandenburg begrüße, dass sich die Umweltminister nun bundesweit mit dem Thema befassen wollen, sagte Kaune-Nüßlein. Ein früherer Vorstoß dazu von Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack (Linke) nach dem Hochwasser 2010 sei seinerzeit noch abgelehnt worden. Der Bundesrat will sich am Freitag in Berlin mit der Verteilung der Hilfsmittel aus dem Hochwasser-Aufbaufonds des Bundes und der Länder befassen. Die deutschen Elbe-Anrainer wollen sich zusätzlich im November zu einer weiteren Hochwasserkonferenz treffen, wie Kaune-Nüßlein sagte.

Das Land Brandenburg prüft zudem derzeit, ob künftig auch stillgelegte Braunkohletagebaue bei Hochwasser-Katastrophen als reguläre Flutungsflächen genutzt werden könnten, hieß es weiter. Dazu sei eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben worden.

 

Höhe der Hilfsgelder für Privateigentümer regeln die Länder

 

In mehreren Bundesländern sind durch das verheerende Hochwasser im Juni gewaltige Schäden in Privathaushalten und Unternehmen entstanden. In Brandenburg wurden die Hochwasserschäden allein in der Landwirtschaft von der Landesregierung zuletzt mit rund 44 Millionen Euro beziffert. Insgesamt wurden 39.230 Hektar Äcker und Wiesen überflutet.

Betroffene von der Hochwasserkatastrophe können Gelder aus dem eingerichteten Fluthilfe-Fonds beantragen. Eine entsprechende Vereinbarung hatten Vertreter von Bund und Ländern unterzeichnet. Sie regelt die näheren Auszahlungsmodalitäten, acht Milliarden Euro lägen bereit. Brandenburg sollte von den acht Milliarden rund 1,4 Prozent bekommen. Knapp 40 Prozent der Mittel erhält Sachsen-Anhalt, 20 Prozent gehen nach Bayern.

Der Fluthilfe-Fond regelt die Reparatur von Hochwasserschäden in sieben Sonderprogrammen. Das Geld für den Fonds kommt von Bund und Ländern. Der Bund übernimmt dabei wegen der Zuständigkeit für beschädigte Bundesstraßen und Autobahnen etwas mehr. Recht auf Zuschüsse haben vom Hochwasser getroffene Betriebe, Landwirte und Forschungseinrichtungen.

Privateigentümer können die Kosten für Reparaturen an Haus und Inventar bis zu 80 Prozent erstattet bekommen. Das gilt jedoch nicht automatisch, da die genaue Höhe von den Ländern festgelegt wird. Nach Angaben einer Sprecherin des Innenministeriums beinhaltet jedes Fluthilfe-Programm auch die Möglichkeit, bei Härtefällen mehr zu erstatten.

Quelle: rbb-online.de

Die FDP-Fraktion im Rhein-Sieg-Kreis macht den Hochwasserschutz nach Starkregen zum Thema im Umweltausschuss. „Wir wollen uns von der Kreisverwaltung detailliert berichten lassen, welche Maßnahmen zum Hochwasserschutz geplant sind“, sagt Klaus-Peter Smielick, Vize-Fraktionschef der FDP und Vorsitzender des Umweltausschusses.

Scheinbar unbedeutende Bachläufe im Kreis seien durch plötzliche Starkniederschläge zu reißenden Flüssen geworden. „In dem Zusammenhang interessiert uns auch, ob und wie die aktuellen Hochwasserereignisse in Süd- und Ostdeutschland bei den geplanten Maßnahmen eines effektiven Hochwasserrisikomanagement berücksichtigt werden“, so Smielick.

Quelle: general-anzeiger-bonn.de

Gebrochene Deiche, überschwemmte Städte und Landstriche, unterbrochene Vekehrsverbindungen – das Hochwasser im Juni 2013 versetzte halb Mitteleuropa über Wochen in den Ausnahmezustand. Aber: Das Hochwasser brach nicht überraschend über Deutschland herein, sagen Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ).

Hochwasser ist ihr Metier: Die Wissenschaftler des UFZ erforschen bereits seit langem die Gründe, warum Flüsse über die Ufer steigen. Und sie entwickeln Konzepte, wie sich die Folgen solcher Naturereignisse verringern lassen. Obwohl selbst teilweise evakuiert, haben sie noch während des Hochwassers im Juni 2013 entsprechende Vorschläge und Maßnahmen entwickelt. Ein Besuch bei den Forschern hinter dem Deich…

Das Hochwasser im Juni 2013 und seine Auslöser

Es war eine Verkettung mehrerer unglücklicher Umstände: Ein nasses Frühjahr und ein großes Tiefdruckgebiet mit heftigen Regenfällen über Mitteleuropa spülte mehr Wasser in die Flüsse ein, als diese halten konnten. Aber katastrophale Hochwasser wie das im Juni 2013 an Weser, Donau, Elbe, Main, Rhein und zahlreichen Nebenflüssen, sind dennoch keine Überraschung – sagen Hochwasserforscher. Mit ihnen muss man immer rechnen – und sich entsprechend vorbereiten. Wie das geschehen kann, daran forschen unter anderem die Experten des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung

Doch beginnen wir zunächst von vorne – mit den natürlichen Faktoren. Zunächst der offensichtliche: Ende Mai und Anfang Juni zog ein umfangreiches Tiefdruckgebiet über Mitteleuropa. Oder wie die Meteorologen es formulieren: Ein Tiefdruckkomplex wurde gefolgt von einer 5b-Wetterlage, die feuchtwarme Luft aus dem Südosten nach Mitteleuropa brachte. Das hatte Folgen: Es regnete heftig und anhaltend in Deutschland, Tschechien, Österreich und der Schweiz – vor allem dort, wo Wolken sich an den Nordrändern der Mittelgebirge und der Alpen stauten. Dort fielen teilweise bis zu 400 Millimeter in vier Tagen.

Zu nass zum Puffern
Hinzu kam ein zweiter Faktor: Der Boden. Denn er war noch vom extrem feuchten und nassen Mai mit Wasser gesättigt, wie eine Studie des Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology (CEDIM) zeigte. Ende Mai wiesen 40 Prozent der Landesfläche Deutschlands neue Bodenfeuchterekorde auf. Statt wie ein Schwamm oder Puffer einen Teil des Regens zu speichern, konnte der Untergrund daher in den meisten Regionen kein zusätzliches Wasser mehr aufnehmen. Die Folge: Der größte Teil der Niederschläge floss dadurch direkt über Bäche und Kanäle in die Flüsse ab – und ließ dadurch die Pegel rasant ansteigen.

„Insbesondere die Kombination mit den äußerst ungünstigen Vorbedingungen – der Boden konnte die neuerlichen Niederschläge nach einem sehr feuchten Mai nicht mehr aufnehmen – führte zu diesem extremen Hochwasserereignis“, erläutert Bernhard Mühr vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Die Folgen: Allein in Deutschland musste Tausende von Menschen ihre Häuser verlassen, acht Menschen starben und allein der offiziell von den Bundesländern gemeldete Schaden wird auf rund 6,68 Milliarden Euro geschätzt.

Aber trotz Ausnahmezustand – eine Tatsache bleibt: Hochwasser gibt es schon so lange es Flüsse gibt – und wird es vermutlich auch immer wieder geben. Deshalb ist es wichtig, die Ursachen, aber auch mögliche Gegenmaßnahmen so gut wie möglich zu erforschen. Genau das tun auch die Wissenschaftler des UFZ.

Quelle: scinexx.de

Dass ihm sein Forschungsthema einmal so nahe kommen würde, hätte Ralph Meißner nicht erwartet. Es war ein Vormittag im Juni, Meißner saß in seinem Büro in Falkenberg, Sachsen-Anhalt, als sein Telefon klingelte: „Wir evakuieren euch“, sagte die Stimme am anderen Ende der Leitung. Meißners Forschungsstation liegt nahe der Elbe, die in diesen Tagen einen neuen Höchststand erreichte. In einer Hauruck-Aktion mussten sich Meißner und seine Kollegen in Sicherheit bringen, raus aus den Laboren, in denen sie forschen – ausgerechnet zum Thema Hochwasser.

Kisten packen und Sand schippen für alle
„Im Jahr 2002 hatten wir in Wittenberge einen Pegel von 7,34 Metern“, sagt Ralph Meißner. „Jetzt stieg er sogar auf 7,85 Meter.“ Der Forscher legt die Stirn in Falten. „Das war schon wirklich happig.“ Meißner leitet die Falkenberger Forschungsstation des Helmholtz- Zentrums für Umweltforschung (UFZ). Sein Büro liegt in einer Senke südlich von Wittenberge. Dass es fünf Kilometer von der Elbe entfernt ist, hätte ihm deshalb wenig genutzt: Die Elbe liegt höher als der Ort, und bei einer Flut würde das Wasser ungehindert bis nach Falkenberg strömen.

Als die Evakuierung angewiesen wurde, verpackten die Mitarbeiter alles, was gerettet werden sollte: Akten, Bücher, Messgeräte, Telefone und Computer schleppten sie in Kartons aus den Gebäuden. Auch die Instrumente, die im Deichvorland installiert waren, brachten sie in Sicherheit – gerade noch in letzter Minute. „Da mussten die Kollegen schon mit dem Boot hinfahren“, erzählt Meißner. Während der Hochwasser-Welle übernahmen die Wissenschaftler nun ungewohnte Rollen: Emsig schippten sie Sand und hielten Wache auf dem Deich.

„Schon immer nasse Füße“
Wenige Wochen später sitzt Ralph Meißner wieder in seiner Forschungsstation, der Blick streift hinaus über die Felder. Die Hochwassergefahr ist gebannt – und Meißner hat Glück gehabt: Die Gegend rund um sein Büro ist trocken geblieben. Nur die aufgestapelten Kisten erinnern noch an die Evakuierung. Es wird wohl noch einige Wochen dauern, bis alles wieder funktionsfähig ist.

„Wir hatten hier immer nasse Füße“, sagt Meißner, der aus der Region stammt. Er selber habe noch keinen Deichbruch erlebt, die letzte Flut in dieser Gegend liegt über hundert Jahre zurück. „Die Menschen leben mit dem Wasser“, sagt er. Als Alteingesessener kennt Meißner aber natürlich die Nöte der Bauern und Anwohner, deren Höfe von der mächtigen Flut tatsächlich überschwemmt worden sind: „Da hängen ganze Existenzen dran“, sagt der Bodenphysiker.

Quelle: scinexx.de

Das Hochwasser in Bayern und Ostdeutschland hat Schäden in Milliardenhöhe verursacht, die Aufräumarbeiten in den betroffenen Gebieten dauern noch an. Auch die Bundesbank hat mit den Auswirkungen der Flut zu kämpfen. Denn das Hochwasser hat Geldscheine in Automaten, Schließfächern und Privattresoren schwer beschädigt. Es ist jetzt Aufgabe der Bundesbank-Forensiker in Mainz, die beschädigten Euronoten zu untersuchen und, wenn möglich, wieder zusammenzuflicken. Nur so kann die Anzahl der Scheine einwandfrei festgestellt und dem Besitzer die Summe ersetzt werden.

Verschlammt, zerissen, zerknüllt: Hunderttausende Geldscheine fielen während des Hochwassers in Bayern und Ostdeutschland der Flut zum Opfer. Für die Forensiker der Bundesbank beginnt der Wettlauf gegen die Zeit. Und den Schimmel. 

Wochen zäher Puzzlearbeit liegen schon hinter und noch vor den 13 Experten der Bundesbank. Verschlammte Hunderter, zerrissene Fünfziger, bis zur Unkenntlichkeit zerknüllte Zehner – solche Überreste liegen auf den Arbeitstischen der Forensiker. Die Arbeit ist ein Wettlauf gegen die Zeit: Das Flutgeld fängt nach kurzer Zeit an zu modern und zu schimmeln. „Wenn die Scheinbündel komplett nass sind, ist das besser für uns. Sind sie erst einmal getrocknet, sind sie hart wie ein Betonklotz“,

Die Fachleute für beschädigtes Bargeld hatten vor allem mit durchweichten und zusammengepappten Scheinen aus Grimma, Dresden und Magdeburg zu tun. Besonders in Grimma konnten die Rettungskräfte nur zuschauen, wie die Banken samt Automaten mit schmutziger brauner Brühe volliefen.

Horst Werner Hofmann, stellvertretender Leiter des Nationalen Anaylsezentrums, ist optimistisch: „Die erste große Welle Flutgeld ist abgearbeitet. Die Anträge kamen vor allem von Banken und Firmen.“

100.000 durchweichte Geldscheine im Wert von etwa drei Millionen Euro hat die Bundesbank inzwischen durch neue Banknoten ersetzt. Normalerweise kommen im Monat 70.000 beschädigte Zahlmittel in Mainz an, 2012 bearbeiteten die Fachleute insgesamt 840.000 Noten im Wert von 32 Millionen Euro.

Eins, zwei, drei: Ein Mitarbeiter zählt Hunderter, die eindeutig identifiziert werden können. In den Räumen der Bundesbank Mainz gilt das Vier-Augen-Prinzip. So muss ein zweiter Experte die Geldscheine in Augenschein nehmen und nochmals zählen. Und manchmal sogar ein dritter, bevor  es in kleine goldene Pakete eingeschweißt und mit der exakten Summe versehen wird. Erst dann kann es den rechtmäßigen Besitzern erstattet werden. Die sollten allerdings sehr geduldig sein: Der Identifizierungsprozess kann je nach Zerstörungsgrad des Geldscheins auch mal mehrere Wochen oder Monaten dauern.

Dass das mal ein glatter glänzender Geldschein war, ist bei vielen Geldscheinen kaum mehr zu erkennen. Unter Mikroskopen werden solche besonders schwer zu identifizierenden Banknoten untersucht.

Was passiert eigentlich mit den zerstörten Scheinen nach der Identifizierung? Da nicht alle Scheine erstattet werden, bewahrt die Bundesbank die beschädigten Scheine so lange in ihren Tresoren auf, bis Klagefristen verstrichen sind. Im Anschluss wird das Geld verbrannt.

Flutgeld aus Bayern ist bislang übrigens nicht bei der Bundesbank zur Erstattung eingereicht worden. Im FAZ-Interview sagte Hofmann dazu: „Wir erwarten, dass in nächster Zeit noch einiges von Privatleuten aus den Hochwassergebieten kommen wird. Die Menschen hatten zunächst andere Sorgen.“

Quelle: sueddeutsche.de

 

 

 

 

Die Salzach zwischen der Landesgrenze zu Österreich und der Mündung in den Inn bei Haiming ist der letzte frei fließende Gebirgsfluss. Welche Gewalt das Gewässer hat, zeigte sich beim Hochwasser Anfang Juni 2013, als Burghausen um Haaresbreite an einer Katastrophe vorbeigeschrammt ist. Deshalb steht das Thema Hochwasserschutz derzeit ganz oben auf der Agenda in Burghausen. „Auch wenn sich Großschadensereignisse wie im Juni nie verhindern lassen werden, könnten ihre Auswirkungen aber abgemildert bzw. kleinere Hochwasser vermieden werden“, zeigt sich Dr. Martin Donat, Umweltanwalt des Landes Oberösterreich, überzeugt.

Bewerkstelligen ließe sich dies durch einen Rückbau der Unteren Salzach zu einem Naturfluss, „die Verbindung von zeitgemäßem Hochwasserschutz und Gewässerrenaturierung“. Auch Bürgermeister Hans Steindl spricht sich für dieses Konzept aus und will sich für eine zeitnahe Umsetzung bei den Anrainergemeinden entlang der Salzach stark machen, wie er am Mittwoch bei der Präsentation der Pläne im Burghauser Rathaus betonte, die von Gunter Strebel, Kreis- und Stadtrat der Grünen, initiiert wurde. Geplant sei im Herbst unter anderem ein Symposium in Laufen zu diesem Thema.

Donat geht davon aus, dass der naturnahe Rückbau in 15 Jahren zu bewerkstelligen und auch finanzierbar sei. Maßnahmen sind die aktive Anhebung der seit Jahren vom Durchbruch bedrohten Flusssohle um gut einen Meter, verbunden mit einer Entfernung der Ufersicherung und der aktiven Aufweitung der Salzach auf bis zu 180 Meter. Es gebe landwirtschaftliche Flächen genug, die als Retentionsräume genutzt werden könnten, so Donat. Steindl glaubt den politischen Willen in München zu erkennen, solche Schutzmaßnahmen jetzt voranzutreiben; Ministerpräsident Horst Seehofer habe dies zumindest bezüglich der Donau angekündigt.

Quelle: pnp.de

Vogtlands Hochwasser im Buchformat

Veröffentlicht: August 8, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Der Reichenbacher Autor Gero Fehlhauer stellt die verheerenden Hochwasser von 1954 und 2013 gegenüber. Ein Teil des Verkaufserlöses geht an ein Hochwasseropfer: die Schäferei Roth Mühlwand.

Den 2. Juni dieses Jahres vergisst Familie Roth wohl nicht mehr. Gegen vier Uhr wurden die Roths von der Feuerwehr aus dem Schlaf gerissen. Die Göltzsch war zu diesem Zeitpunkt bereits weit über die Ufer getreten und hatte die Schäferei der Roths in Mühlwand erreicht. Die Familie und weitere Helfer brachten gerade noch rechtzeitig etwa 100 Schafe aus einer Stallung in Sicherheit. Eine Dramatik, die den Reichenbacher Autor Gero Fehlhauer ebenso in Windeseile an den Schreibtisch trieb. Und so legt der Heimatforscher nun nach seinem 2004 erschienenen Buch, das sich allein dem Hochwasser von 1954 widmet, mit „Hochwasser im Vogtland – 1954 und 2013“ einen knapp hundertseitigen Bildband vor, der die Katastrophen damals und heute in beeindruckenden Bildern gegenüberstellt. Ein Teil des Verkaufserlöses, 1500 Euro, geht an die Schäferei.

„Es war für mich von Anfang an klar, etwas für die Opfer des Hochwassers machen zu wollen, die kaum im Rampenlicht stehen. Vor allem aber wollte ich quasi stellvertretend auf Tiere aufmerksam machen, die auch Opfer des Hochwassers wurden. Deren Geschichte schreibt keiner“, sagte Gero Fehlhauer gestern bei der Präsentation des Buches in der Schäferei nicht ohne Stolz: Obwohl es sich um einen reinen Termin für Medienvertreter gehandelt hatte, waren zahlreiche Menschen erschienen, um sich Exemplare des in einer Auflage von 1000 Stück im Erfurter Sutton-Verlag produzierten Bildbandes signieren zu lassen.

Das Vogtland, ein klein Venedig

Das Buch, das von einem auch auf die jeweiligen Wetterlagen eingehenden Vorwort sowie einer schematischen Darstellung der wichtigsten vogtländischen Flussläufe abgerundete wird, stellt Brennpunkte von vor 60 Jahren und heute an den Läufen von Elster, Mulde, Zwota und Göltzsch gegenüber. Bilder von damals zeigen das zerstörerische Werk der Wassermassen etwa in Oelsnitz, in Klingenthal, in Rautenkranz, in Reichenbach, Greiz und Mylau. Damals machte in der Stadt an der Göltzsch das geflügelte Wort vom Venedig des Vogtlandes die Runde. Auch die aktuellen Aufnahmen vom Hochwasser, von dem Mylau voll erwischt worden war, vermittelte teilweise dieses Bild.

Von der Flut-Dramatik erzählte auch Schäferin Randi Roth. Am Tag vor der verhängnisvollen Nacht auf den Flut-Sonntag hatten sich nämlich die am Freitag angeschwollenen Göltzschwasser zunächst weitestgehend aus dem Gelände direkt am Flussufer zurückgezogen. „So sind wir ruhig zu Bett gegangen.“

Flut-Opfer danken und mahnen

Dann wurde die Schäfer-Familie, neben Randi und Ralf Roth arbeitet auch Sohn Rico als Schäfer in dem Familienbetrieb mit etwa 500 Tieren, von der Feuerwehr aus dem Alltagsglück gerissen. „Wir haben aber sofort und auch in den Tagen des Aufräumens und der Schadensbehebung von vielen Menschen Hilfe erfahren. Allen möchten wir an dieser Stelle ganz herzlich danken“, sagte Randi Roth: „Wir danken auch Herrn Fehlhauer für seine Hilfe. Dass jemand in dieser Form an uns denkt, kommt sonst nicht vor.“

Die Geldspende aus dem Buchprojekt wollen die Schäfer für Futter ausgeben. „Denn das Wasser hat viel Futter verdorben, das wir leider wegschmeißen mussten.“ Bis zu 1,20 Meter hatten die Stallungen unter Wasser gestanden. „Das Wasser hatte eine solche Kraft, das glaubt man als Außenstehender gar nicht.“ Randi Roth nutzte den unerwarteten Signier-Termin auch, um ein weiteres Anliegen öffentlich zu machen: „Das Hochwasser hat überall gezeigt, dass wir mit der Natur auskommen müssen. Das heißt beispielsweise auch, dass wir nicht wahllos Flächen versiegeln dürfen. Das heißt, dass wir künftig ein bissel zurückstecken müssen.“

Hochwasser im Vogtland. Das Buch von Gero Fehlhauer ist im Erfurter Sutton-Verlag erschienen und ab sofort in allen „Freie Presse“-Shops zum Preis 19,95 Euro erhältlich. Am 14. August steigt ab 17 Uhr in der Vogtländischen Buchhandlung Reichenbach eine Signierstunde mit dem Autor.

Quelle: freiepresse.de

Hochwasser wird Thema beim Bundeskongress

Veröffentlicht: August 8, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) lädt am 13. und 14. September zu einem Kongress nach Berlin. Zentrales Thema: die Hochwasserkatastrophe 2013. Außerdem wird das “Goldene Sammelstück” verliehen – ein Preis, den das Feuerwehr-Magazin zusammen mit Dräger für wegweisende Ideen zur Mitgliedergewinnung ausgeschrieben hatte.

Vor allem soll der Bundesfachkongress als Erfahrungsaustausch dienen. Zentrale Fragestellung ist aber auch: Welche Lehren sind aus der Hochwasserkatastrophe zu ziehen? So soll zum Beispiel die Pressearbeit, Einsatzleitung oder Zusammenarbeit mit anderen Organisationen hinterfragt werden. Außerdem halten zum Beispiel ein Oberst der Bundeswehr und ein Meteorologe Vorträge.

Grillbuffet und “Goldenes Sammelstück”

Am Freitagabend organisiert der DFV ein Grillbuffet. Auch die Besichtigung eines Berliner Löschbootes steht auf dem Programm.

Besonderes Highlight ist die Siegerehrung des Preises “Goldenes Sammelstück”, den das Feuerwehr-Magazin zusammen mit Dräger vergibt. Zuvor hatten Feuerwehren die Möglichkeit, ihre Ideen zur Mitgliedergewinnung und –bindung vorzustellen. Die besten Einsendungen werden nun prämiert.

Anmeldungen für den Kongress sind ab sofort möglich, die Teilnahmegebühr beträgt 145 Euro, für DFV-Fördermitglieder 130 Euro. Zudem hat der Verband Hotelzimmer in der Nähe der Katholischen Akademie Berlin reserviert, in der der Kongress stattfindet.

Quelle: feuerwehrmagazin.de

Elke Lier erlebt Spender und Empfänger

Seit zwei Monaten ist das Juni-Hochwasser 2013 Thema auf unseren Zeitungsseiten.

 

Von der Rettung der Menschen in den ersten schlimmen Tagen bis jetzt, wo Schäden überschaubar werden und immer noch Spenden sächlicher und finanzieller Art ankommen. Fotos von Spendenübergaben, hoch gehaltenen Schecks, Spendensammlungen und Berichte darüber konnten nicht alle in ihrer Fülle abgedruckt werden. Doch wenn sie gerne und leichten Herzens gegeben wurden, braucht man Öffentlichkeit nicht, sondern hofft für die Empfänger, dass sie denen von Nutzen sind und Freude bringen.

 

 

Organisationen wie DRK und Caritas stellen fest, dass sich die Inanspruchnahme der Spenden in Grenzen hält. Vielleicht braucht es weitere Informationen. Oder wollen Anspruchsberechtigte nicht als Bittsteller an Türen klopfen oder vor Schreibtischen stehen? Was völlig fremde Menschen in Cent und Euro auf Konten einzahlten oder als Sachspende ablieferten, gaben sie gern. Das sollte das Nehmen erleichtern.

 

Quelle: otz.de

Acht Wochen nach der Flut ist in Gera Geduld gefragt. Der ASB hilft mit mobilen Luftentfeuchtern.

Gera-Debschwitz. Sie sind ein begehrtes Gut auch acht Wochen nachdem das braune Elsterwasser wieder aus den Wohnungen und Kellern abgeflossen ist: Mobile Luftentfeuchter. 50 dieser Geräte verleiht ab sofort der Regionalverband des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) an Betroffene. Die ersten sieben Trockner sind zu Wochenbeginn verteilt worden.

 

„Wir verleihen die Geräte zum Nulltarif. Wer eines braucht, meldet sich einfach bei uns“, sagte Günther Linsel, stellvertretender ASB-Vorstandsvorsitzender. Bereits im Juli hatte der Verband Raumentfeuchter zur Verfügung gestellt. Weil sie gefragt waren und es schnell eine Warteliste gab, wurde die Zahl der Geräte nun aufgestockt. Nasse Wände trocken zu legen, sei immer noch ein Thema. Selbst zwei Monate nach der Flut und bei diesem Kaiserwetter, betont Günther Linsel, und Betroffene wie Lutz Celary nicken. Rund 1,70 Meter stand das Wasser im Keller des Debschwitzers. Werkstatt und Fitness-Raum sind dahin. „Wir haben von dem Angebot des ASB aus der Zeitung erfahren, kamen dann aber gleich auf die Warteliste, weil die Nachfrage so groß war“, sagte er, froh, dass es nun geklappt hat. Auch Dieter Höfer aus Zwötzen, Christa Meißner aus Untermhaus und Peter Hoffmann aus Heinrichsgrün steht die Dankbarkeit ins Gesicht geschrieben.

 

Organisiert hat die Raumentfeuchter der ASB-Bundesverband. „500 Trockengeräte haben wir angeschafft. Sie kommen vor allem in den Hochwassergebieten in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt zum Einsatz“, sagte Dirk Biereige, der beim Samariterbund die Hochwasserhilfen koordiniert.

 

! Wer Raumentfeuchter braucht, meldet sich unter (0365) 4304730

Quelle: otz.de

Pfadfindergruppe hilft Flutopfern

Veröffentlicht: August 8, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Sülzhayn (Kreis Nordhausen). Matthias Hergt und Reinhard Waldeck für die Royal Rangers der Evangelischen Freikirche „Haus Davids“ berichten:

Bereits als wir in Tangermünde kurz Station machen, um Schlafsäcke und Isomatten in unserem Nachtquartier für das Wochenende abzustellen, rümpfen wir die Nase über den eigenartigen Geruch, der in der Luft liegt. Kurze Zeit später treffen wir mit fünf Erwachsenen und fünf Kindern im Alter von 8 bis 15 Jahren in Fischbeck, dem derzeit wohl bekanntesten Ort Deutschlands, am Koordinationsstützpunkt für alle Hochwasserhelfer ein. Und auch hier stinkt es einfach nur nach fauligem Wasser. Das Hochwasser hat sich überwiegend aus der Ortslage zurückgezogen, ebenfalls die meisten Kamerateams.

 

Aber die Spuren der Ereignisse der letzten Wochen sind deutlich an Hauswänden, in den Vorgärten und besonders in den Gesichtern der Einheimischen zu entdecken. Die große Aufmerksamkeit in den Medien für die zweite Jahrhundertflut binnen 10 Jahren in Mitteldeutschland ist anderen Meldungen gewichen, aber nun geht die praktische und auch mentale Bearbeitung der Auswirkungen erst richtig los. Und aus diesem Grund machten wir uns als eine Gruppe christlicher Pfadfinder (Royal Rangers) aus der Evangelischen Freikirche „Haus Davids“ Ellrich/Sülzhayn am letzten Juniwochenende in die Altmark auf, um die Menschen dort beim Aufräumen zu unterstützen. Wir haben Schmutzwasserpumpe, Notstromaggregat, Hochdruckreiniger und Werkzeug dabei. Die Gerätschaften wurden uns von Nordhäuser Firmen oder dem Kinder- und Jugendheim „Frohe Zukunft Nordhausen“ geliehen.

 

Auch nehmen wir etliche Kleidersäcke sowie 1.500 Euro in bar mit, die unter anderem Ellricher Bürger am Wochenende zuvor, aber auch Freunde von außerhalb für die Hochwasseropfer gespendet hatten. Am Freitagabend stoßen noch fünf Frauen von den Royal Rangers aus Schmalkalden zu uns, um ebenfalls mitzuhelfen. Also könnten wir gleich auf unterschiedliche Art und Weise loslegen. Aber so einfach ist die Situation gar nicht. Obwohl es sichtbar überall viel Arbeit gibt, entsteht es für uns in diesen drei Tagen auch Leerlauf.

 

Ein Hauptgrund dafür ist, dass einige Betroffene gar keine Hilfe anfordern oder auch Verantwortungsträger Helfer von auswärts regelrecht ablehnen.Aber schließlich bekommen wir Adressen, wo um Unterstützung gebeten wurde. Wir schlagen Putz von den Wänden, räumen Scheunen oder ganze Wohnhäuser leer und können sogar bereits Terrassen und Wege mit dem Hochdruckreiniger säubern. Wir haben in diesen Tagen viel gesehen und erlebt, liebe Menschen kennengelernt und wir sind dankbar, unsere Kraft, Zeit und auch Geld zur Unterstützung anderer und eben nicht nur für die eigenen Belange einsetzen zu können.

 Quelle: otz.de

 

Mut machen fürs Geschäftsleben in Gößnitz

Veröffentlicht: August 8, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Deutscher Fleischerverband und Gilde Frischezentrum in Essen spenden für zwei Handwerksbetriebe aus Gößnitz.

Gößnitz. Mit zwei Geldspenden wollen der Deutsche Fleischerverband und Gilde Frischezentrum in Essen zwei Gößnitzer Fleischereihandwerksbetrieben Mut machen, um ihren Handwerksbetrieb nicht aufzugeben. Dabei handelt es sich um die Fleischereien Winkler und Stötzner, die vom Juni-Hochwasser arg betroffen sind und jetzt mit den finanziellen Folgen der Katastrophe zu kämpfen haben.

 

Auf eine Schadenshöhe von rund 100 000 Euro muss die Fleischerei Winkler in der Zwickauer Straße verweisen. 40 Zentimeter hoch stand das Hochwasser am 2. und 3. Juni in der Fleischerei. Mit 2,50 Meter stand der Keller komplett unter Wasser. „Zum Glück konnten wir die wichtigsten Maschinen retten, so dass wir kaum Produktionsausfall hatten“, erzählt Maik Winkler. Gemeinsam mit Freunden und der Gößnitzer Feuerwehr war die Maschinen-Rettungsaktion noch gelungen, bevor das Hochwasser der Pleiße unter anderem die Heizungsanlage, Ladeneinrichtung, zwei Kühlzellen, Fußböden und Ware im Wert von 15 000 Euro vernichtete. Das Problem: Die Winklers sind gegen solche Fälle wie Hochwasser nicht versichert. Weshalb die Spende von insgesamt 7000 Euro von Fleischerband und Gilde Frischezentrum jetzt wirklich gut gebraucht werden kann.

 

Gut gebrauchen kann die Spende von 3700 Euro auch Katrin Schmidt von der Fleischerei Stötzner. In ihrem Handwerksbetrieb allerdings hat das Pleißehochwasser noch deutlichere Spuren hinterlassen. Totalschaden – um es kurz zu fassen. Alles ist dahin und wird derzeit wieder aufgebaut. Der Schaden allein am Bau wird gegenwärtig auf 135″000 Euro geschätzt. Der Schaden am Maschinenpark wird wohl auf die 190″000 Euro hinauslaufen. Letzteres steht noch nicht fest, da die Maschinen gegenwärtig alle noch überprüft werden für die Versicherung. Deren Schutz kann Katrin Schmidt glücklicherweise in Anspruch nehmen. Einen guten noch dazu. Abgedeckt sind beispielsweise auch Betriebsunterbrechungen und Löhne. Ihre Mitarbeiter sind jetzt ersteinmal in bezahltem Urlaub. Katrin Schmidt und ihre Familie managen indes die Baustelle. Dort gibt es noch keinen Strom und kein Festnetz fürs Telefon. Die Wände sind nackt bis auf die Ziegelsteine. Bis letzten Freitag liefen hier die Trockner auf vollen Touren. Im Oktober, so das Ziel der 40-Jährigen, soll die Fleischerei wieder eröffnet werden mit den original Fliesen im Verkaufsraum und der gläsernen Decke, die die Kundschaft der Stötzners bereits seit vielen Jahren kennen. Denn diese Fliesen und diese Glasdecke gehören zu den wenigen Dingen, die vom Hochwasser der Pleiße am ersten Juni-Wochenende verschont geblieben sind.

 

Dass Katrin Schmidt den Familienbetrieb aufgeben könnte nach dieser Katastrophe, stand für die 40-Jährige eigentlich nie wirklich zur Debatte. „Dafür“, so sagt sie, „mache ich viel zu gerne Wurst.“

Quelle: otz.de

 

 

Harztor (Kreis Nordhausen). Vom Benefizkonzert „Harztor für Gruna 2013“ hatten wir bereits berichtet. Hier nun noch ein bericht von Dirk Daniel:

Am letzten Samstag veranstalteten wir von der privaten Aktion „Harztor für Gruna 2013“ ein Benefizkonzert im Saal der Gaststätte „Zum Sachswerfer Handwagen“. Dieser wurde uns freundlicherweise von den Wirten Mike Muth und Stefan Hoffmann zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus kümmerten sie sich um das leibliche Wohl und die an dem Abend nötigen kühlen Getränke. Unsere Gäste, die Künstler und auch wir fühlten uns sehr gut aufgehoben. Ein Konzert ohne die passende Technik funktioniert natürlich nicht, und so freuten wir uns über die mehr als fachkundige Betreuung durch die Firma „MST Medien“ aus Nordhausen. Wolf-Dieter Mengel und Steffen Henke stellten uns eine erstklassige Ton- und Lichtanlage zur Verfügung, von der auch die Künstler begeistert waren.

 

Und es waren einige angereist: das Warmup übernahm der bekannte Nordhäuser DJ Patrick Börsch und sorgte für die ersten Tanzwütigen vor der Bühne. Weiter ging es mit der Band „Mirage“, die extra aus Leipzig angereist war. Ihre Mischung aus elektronischem Pop und rockigen Klängen kam gut an und die Anwesenden kamen nicht nur aufgrund der warmen Temperaturen ins Schwitzen. In der Umbaupause gab es eine kleine Überraschung: Ina Landgraf und die Gruppe „Jahanara“ aus Harztor hatten es sich nicht nehmen lassen, eine feurige und mitreißende Bauchtanz-Performance zu zeigen. Da zückten nicht nur die anwesenden Männer die Foto-Handys. Gleich im Anschluss trat dann Toni Drobner von den „Dieselcowboys“ gemeinsam mit seinem Schüler Arthur auf. Im Publikum war man sich nach dem etwa halbstündigen Programm einig: wie die jungen „Simon & Garfunkel“! Dann durften wir den extra angereisten Bürgermeister der kleinen Gemeinde Gruna, Lothar Schneider, begrüßen. In einem spontanen Interview stand er Rede und Antwort und erzählte von den schwierigen Bedingungen vor Ort, aber auch von der Stärke und dem Willen der Menschen in Gruna. Er überbrachte viele Dankesgrüße von der Mulde und überreichte stellvertretend an Petra Gerlach und Dirk Daniel einen mitgebrachten Präsentkorb voller lokaler Köstlichkeiten.

 

Weiter ging es mit dem Nordhäuser Duo „Infernosounds“. Conny und Marko hatten es sich schon im Vorfeld nicht nehmen lassen, einen speziellen Song zur Thematik zu produzieren. In nur 24 Stunden entstand dabei „Flut (Leben in Not)“. Diesen und viele andere Songs, u.a. schon von ihrem nächsten Album, brachten sie im „Handwagen“ zur Aufführung. Ebenfalls Gast am Abend war Andreas Teichert aus Berlin, Chef des „DTRG Vereinigung für internationale Katastrophenhilfe“ e.V., der gemeinsam mit Lebensgefährtin und Sohn angereist war. In einem kleinen Interview erzählte er von seinen Erfahrungen vor Ort zum Zeitpunkt der Flut und auch in den Wochen danach. So war er erst vor Wochenfrist mit freiwilligen Helfern aus Berlin in Gruna, um direkt in den noch stark vom Hochwasser geschädigten Häusern zu helfen. Schließlich enterten „Out Of Vogue“ aus Weimar die Bühne. Mit ihrer erfrischenden Art und professionellen Spielweise steckten sie noch den Letzten im Saal an und wurden begeistert gefeiert. Auch einige CDs der Jungs gingen über den Verkaufstisch, den sie gemeinsam mit „Infernosounds“ betrieben.

 

Dass die Einnahmen aus den Verkäufen in unsere Aktion einflossen, war für die Bands eine Selbstverständlichkeit. Für uns war es keinesfalls selbstverständlich, sondern eine große Freude, dass alle Künstler auf ihre Gagen verzichteten. Auch die Firma „MST Medien“ und das Team vom „Sachswerfer Handwagen“ stellten uns keine Rechnung. Ganz im Gegenteil: so sammelten die Mitarbeiter selbst zusätzliche Spendengelder und auch die beiden Wirte griffen noch einmal tief in ihre Tasche. Außerdem erreichte uns noch eine größere anonyme Geldspende. Insgesamt erbrachte der Abend einen Erlös in Höhe von 1.592,- Euro für die Aktion „Harztor für Gruna 2013“. Dieses Geld werden wir nun wieder zielgerichtet einsetzen, um den Menschen vor Ort helfen zu können. Denn auch wenn man in den Medien nur noch selten etwas über die Flut und ihre Folgen liest, hört oder sieht: die Schäden an den Häusern sind noch lange nicht beseitigt. Und darum werden wir auch weiterhin alles uns Mögliche tun, um den Leuten in Gruna zu helfen.

 

An dieser Stelle möchten wir uns bei allen bedanken, die sich rund um das Benefizkonzert mit eingebracht und unser Anliegen damit unterstützt haben. Vielen Dank an die Gäste des Abends und die tolle Spendenbereitschaft. Vielen Dank an die Medien, die regelmäßig über unsere Arbeit berichten und damit Gruna nicht vergessen lassen. Und vielen Dank an die lieben Gäste aus Gruna (Bürgermeister Lothar Schneider, die „Tagesmutti“ mit ihrem Mann, Nicole, Maria und ihr bezauberndes Töchterchen), die sich extra auf den Weg nach Harztor gemacht haben, um gemeinsam mit uns zu feiern.

Quelle: otz.de

Bevor die nächste Flut kommt

Veröffentlicht: August 7, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Nach dem großen Aufräumen geht es vielen jetzt um einen möglichst umfangreichen Schutz vor dem nächsten Jahrhundertregen. Betroffene Gladbacher können aber problemlos Elementarversicherung abschließen.  Von Matthias Niewels

Am 20. Juni regnet es im Rheinisch-Bergischen Kreis wie aus Eimern. Die Rede ist von einem Jahrhundertereignis. Bis zu 51 Liter Regenwasser pro Quadratmeter wurden gemessen. Hunderte Keller liefen voll – einige davon zum ersten Mal. Es entstand hoher Schaden und hinterließ Menschen, die viele Fragen hatten. Eine davon war: Wie sieht es eigentlich mit der Versicherung aus? Nach dem großen Aufräumen geht es um einen möglichst umfangreichen Schutz vor dem nächsten Jahrhundertregen.

Unterschiedliche Angebote

Grundsätzlich gilt, dass nur Elementarversicherungen bei Hochwasser-Schäden greifen. Der Verband der Versicherer teilt mit, dass sich 99 Prozent aller Haushalte gegen Hochwasserschäden versichern könnten – und widerspricht damit anderslautenden Aussagen von Verbraucherzentralen. Selbst Bergisch Gladbacher Haushalte direkt an der Strunde oder Haushalte in Overath am Katzbach könnten sich versichern, teilt der Verband auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit. Nur ein Prozent der Haushalte in der gesamten Bundesrepublik befänden sich in Hochwasserzonen, für die keine Versicherung abzuschließen sei. Allerdings unterscheiden sich die Angebote der Versicherer untereinander erheblich. Dabei beziehen alle Versicherer ihre grundsätzlichen Daten von dem „Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen“, kurz Zürs. Zürs ist ein Service des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft.

Keine eigenen Daten

Der Verband der Versicherungen erhebt keine eigenen Daten. Die Hochwasserkarten der jeweiligen Wasserbehörden, also der Bezirksregierungen, sind Grundlage für die Einstufungen des Zürs. Im konkreten Fall von Bergisch Gladbach liefen zum Beispiel in Refrath Keller voll, die auf keiner Karte der Bezirksregierung als hochwassergefährdet eingestuft waren. Sollten diese Haushalte noch keine Elementarzusatzversicherung für ihren Hausrat haben, wäre das jetzt eine gute Gelegenheit. Denn die Daten der Zürs reagieren auf die Veränderungen der Hochwasserkarten grundsätzlich zeitversetzt. Erst im Jahr 2014 würden die möglichen Veränderungen der Hochwasserkarten für Bergisch Gladbach den Neuabschluss von Versicherungen beeinflussen. Kathrin Jarosch vom Gesamtverband der Versicherer betont, dass es auch dann immer noch eine Möglichkeit gebe, sich zu versichern. Allerdings hat das dann auch seinen Preis. Je höher das Überschwemmungsrisiko, desto teurer die Police. Dabei geht es in Bergisch Gladbach ja noch um vergleichbar kleine Summen. Denn die Schäden bezogen sich vor allem auf den Hausrat und eher selten auf die Gebäude selbst. Zum Vergleich: In Ostdeutschland und Bayern wurden Häuser buchstäblich weggespült. In derartigen Fällen greift nur eine Elementarschadenversicherung für das Gebäude. Denn die Elementarschadenversicherung für den Hausrat ersetzt – wie der Name schon sagt – nur die Schäden bei Gegenständen im Haus.

Hohe Selbstbeteiligung

Schäden am Gebäude sind Sache des Vermieters oder Besitzers. Mieter müssen ihren Hausrat selbst versichern, dafür ist der Vermieter nicht zuständig. Das Angebot der Versicherungswirtschaft für solche Versicherungen ist riesig. Für eine 100-Quadratmeter-Wohnung (50 000 Euro Schadenssumme) ist eine Hausratversicherung inklusive Elementarversicherung für weit unter 100 Euro möglich. Preiswert kann sich auch versichern, wer etwa eine hohe Selbstbeteiligung akzeptiert. Einige Gladbacher gehen noch einen anderen Weg: Sie versuchen, mit Rechtsanwälten die Stadt in Regress zu nehmen. Sollte das gelingen, wäre wieder eine andere Versicherung am Zug – die der Stadt.

Quelle: ksta.de

Mai und Juni fielen in Deutschland weitgehend ins Wasser. Das hat auch Auswirkungen auf die Preise für Obst und Gemüse. Speziell die Kartoffel wird teuer, wie Ministerin Ilse Aigner verriet. 

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) erwartet keine Lebensmittel-Engpässe in Deutschland, kündigt aber deutliche Preissteigerungen für Obst und Gemüse an. In einem vorab veröffentlichten Interview der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ erklärte Aigner, die Versorgung überall in Europa sei knapper als in den Vorjahren.

Erst habe es einen nassen und kalten Mai, dann noch Starkregen und Hochwasser gegeben. Die Verbraucher in Deutschland müssten sich keine Sorgen machen, aber als Folge sei das Preisniveau bei manchen Produkten deutlich höher als im Vorjahr. So gebe es bei den Kartoffeln einen Anstieg um bis zu 30 Prozent. Bei Obst sei das Preisniveau im vergangenen Monat – verglichen mit dem Juni 2012 – im Schnitt um bis zu zehn Prozent gestiegen

Quelle: n24.de

DSDS-Gewinnerin 2013 Beatrice Egli hat sich mit DJ Ötzi, Norman Langen und Michael Wendler zusammengetan, um Kindern in Hochwasser-Gebieten zu helfen. Und das, obwohl die “Schlagerprinzessin” von DSDS 2013 sicher genug Termine hatte. Doch Beatrice Egli liegt es eben am Herzen, den Kindern ein schönes Umfeld zu ermöglichen.

Dank DSDS ist Beatrice Egli in ganz Deutschland als “Schlagerprinzessin” bekannt geworden. Die Zuschauer liebten die blonde Schweizerin bei “Deutschland sucht den Superstar”. Diese Liebe gab die Sängerin jetzt nur zu gerne zurück! RTL hatte nach dem Hochwasser eine Spendenaktion ins Leben gerufen, die den Titel “Wir helfen Kindern” trug. Daran beteiligten sich nun auch DSDS-Star Beatrice Egli und Co, um unter anderem der Dresdener Kindertagesstätte “JONA” einen Wiederaufbau zu ermöglichen.

So half Beatrice

DSDS-Gewinnerin Beatrice Egli verzichtete nicht nur auf einen Teil ihrer Gage bei einem Konzert, sondern setzte sich ganz persönlich dafür ein, dass etwas getan wird. Auf Facebook postete sie ein Bild von sich mit einer Schubkarre. Ihre Frisur und ihr Outfit zeigen: Beatrice hat wirklich selbst mitangepackt! Und das scheint dem DSDS-Star richtig Spaß gemacht zu haben. Sie schrieb unter das Bild: “Huuuui, jetzt bin ich wieder einmal mehr richtig müde. Aber heute für den guten Zweck. Denn wir haben gemeinsam angepackt für die Kita in Dresden, damit die Kinder nach dem Hochwasser hoffentlich bald wieder spielen können. :o) Es war sooo schön, die glänzenden Kinderaugen zu sehen.” Richtig vorbildlich von Beatrice Egli!

Quelle: myheimat.de

Für das Hochwasser Anfang Juni in Niederbayern waren die Prognosen der Wasserwirtschaftsämter ebenso wie jene der Meteorologen sehr präzise, sie hatten nur einen Schönheitsfehler – sie haben das Licht der Öffentlichkeit nicht erblickt. Das hat der bayerische Umweltminister Marcel Huber nach langem Zögern jetzt eingeräumt.

In einer ebenso gewunden wie verklausulierten Antwort gab Huber zu, dass es zwar amtsinterne 48-Stunden-Vorhersagen und Modellrechungen gegeben habe – veröffentlicht wurden aber nur 12-Stunden-Prognosen. Die längerfristigen Voraussagen habe man nur mündlich mitgeteilt. Dass eine Vorwarnzeit von zwölf Stunden aber nicht reicht, um ganze Wohn- oder Gewerbegebiete zu räumen, weiß man im Krisenstab. Hier sorgte Hubers Antwort für Kopfschütteln. Bei der Brisanz der Prognosen hätte der Minister laut dem Landtagsabgeordneten Bernhard Roos , „Himmel und Hölle in Bewegung setzen müssen, damit die Informationen garantiert an die Krisenstäbe gelangen und auch die betroffenen Bürger erreichen“.

Quelle: idowa.de