Was ist ein Scheitelpunkt?

Veröffentlicht: Juni 6, 2013 von fluthelfer in Zentrale der Deutschen Fluthilfe

Momentan ist der so genannte Scheitelpunkt das Thema in vielen Hochwasserregionen Mitteldeutschlands. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter diesem Begriff und warum ist die exakte Messung des Scheitelpunktes so wichtig?

von Christopher Gaube

Der Scheitelpunkt ist eigentlich ein Begriff aus der Mathematik. Gemeint ist hier der höchste Punkt einer nach unten geöffneten Parabel, wenn man so will, ein U auf den Kopf gestellt. Im Querschnitt kommt das einer Welle gleich. Übertragen auf das Hochwasser handelt es sich also um den höchsten Punkt, den das Wasser erreicht.

Wie hoch, das lässt sich auch für Hydrologen nur schwer berechnen. Abhängig ist die Höhe des Scheitelpunktes nämlich von vielen Faktoren. So spielen die Regenmengen  eine Rolle, aber auch ob der Fluss viele Nebenarme besitzt und welche Gewässer in ihn münden

Genauso schwer ist es vorauszusagen, wie schnell sich so ein Scheitelpunkt fortbewegen wird. Und auch wie lange es dauert, bis das Wasser wieder sinkt. Das ist nämlich abhängig davon, wie schnell das Wasser in die nächsten Gewässer abfließen kann. Führen diese selbst Hochwasser, kann sich das Wasser auch stauen. Deshalb entstehen neben kurzen auch so genannte langgezogene Scheitel. Immer dann, wenn ein Hochwasserscheitel über eine lange Zeit sein Niveau hält, wird es gefährlich. Genau dann weichen Dämme und Deiche auf und drohen zu brechen.

Wichtig ist die Messung der Scheitelspitzen übrigens auch für den Deich- und Straßenbau. Die ermittelten Werte geben Auskunft darüber, wie hoch und stabil Brücken sein müssen, um den kommenden Hochwässern standzuhalten.

Quelle: mdr.de

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